SEA News 06/2024: Ein neues Interface und KI-getriebene Brand Recommendations für Google Ads

Bislang konnte man es noch vor sich herschieben, aber nun müssen wir uns langsam mit dem Gedanken anfreunden: Das neue Google Ads Interface kommt. Und zwar schon bald. Termin für die finale Umstellung in allen Ländern ist laut Google der 30. August 2024. Mehr dazu und alle weiteren Updates aus dem SEA erfahrt ihr wieder in unseren News!

Ein neues Google Ads Interface

Mit dem neuen Google Ads Interface werden sich vor allen Dingen die Anordnung und der Aufbau des Menüs verändern. Auf der linken Seite bilden fünf Hauptkategorien (Kampagnen, Zielvorhaben, Tools, Abrechnung und Verwaltung) die höchste Ebene, unter der weitere Menüpunkte einsortiert worden sind. Ziel des neuen Designs ist vorrangig die bessere Nutzererfahrung für Anfänger*innen sowie fortgeschrittene Nutzer*innen. Eine zentrale Suchleiste bietet außerdem die Möglichkeit, auf schnellem Wege zum Ziel zu gelangen.

Um die Funktionsfähigkeit muss man sich keine Sorgen machen, denn alle bisherigen Möglichkeiten bleiben erhalten und können weiterhin genutzt werden. Es kann allerdings zu einer gewissen Eingewöhnungszeit kommen, bis klar ist, wo sich fortan welche Tools verstecken. Deswegen empfehlen wir dringend, die Umstellung nicht mehr auf die lange Bank zu schieben und sich lieber rechtzeitig mit dem neuen Interface zu beschäftigen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen und auch nach der Frist uneingeschränkt weiterarbeiten zu können.

(Quelle: Google)

… und ein neues Google TV Network

Dass Bilder und Videos im Werbe-Kosmos immer bedeutsamer werden, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Aber auch bei den Placements gibt es klare Tendenzen. So hat sich nun auch Google mit einem eigenen Netzwerk im TV-Werbemarkt positioniert. Vorerst sind zwar nur die USA betroffen, das Netzwerk soll aber nach und nach auch global ausgerollt werden. Google nutzt hier die eigene Rolle als Streaming-Anbieter und bietet eine kompatible Lösung für eine Vielzahl von TV- und Device-Herstellern wie Sony, Hisense und TLC.

Dabei soll das Netzwerk über 125 integrierte Kanäle von Sport über Serien bis hin zu Filmen umfassen. So sollen mit Verweis Googles auf eine Studie von Deloitte aus dem Jahr 2023 die 60 % der US-amerikanischen Nutzer*innen erreicht werden, die kostenlose, werbefinanzierte Streamingdienste und -kanäle nutzen.

Gängige Anzeigenformate, wie nicht überspringbare In-stream-Ads und Bumper-Anzeigen, werden bereits verwendet, weitere sollen folgen. Wir sind gespannt, wie schnell sich das Netzwerk entwickeln und wann es bei uns verfügbar sein wird.

(Quelle: Google)

KI-getriebene Brand Recommendations

Google führt neue KI-getriebene Empfehlungen für Brand-Kampagnen ein. Gemeint sind damit Kampagnen, die Awareness oder Consideration zum Ziel haben und über Cost-per-Thousand- oder Cost-per-View-Gebote (CPM und CPV) ausgesteuert werden. Sie sollen die bestehenden Empfehlungen ergänzen und die Anpassungsmöglichkeiten im Funnel für Werbetreibende erweitern sowie die Optimierung erleichtern.

Die Empfehlungen sind in die Bereiche Ads and Assets, Bidding and Budgets, Keywords and Targeting, Measurement und Full-Funnel-Opportunities eingeteilt.

Microsoft Ads

Das Ende von Smart Shopping

Nachdem auch Microsoft Advertising kürzlich seine hauseigene Performance-Max-Kampagne global gelauncht hat, gibt der Anbieter nun das Ende der Smart-Shopping-Kampagnen bekannt. Diese werden seit Anfang des Monats nach und nach automatisch zu Performance-Max-Kampagnen umgewandelt. Hier lohnt es sich also, ein Auge darauf zu haben oder die Konvertierung selbst in die Hand zu nehmen.

Microsofts Mitteilung über das Ende von Smart Shopping per E-Mail

Amazon Ads

Ziel-CPA in Sponsored Display-Kampagnen

Wir haben in einem Amazon-Ads-Konto die Möglichkeit entdeckt, einen Ziel-CPA zu hinterlegen. Der Mindestbetrag ist dabei 1 € und Amazon empfiehlt außerdem, den Wert nicht unterhalb des Produktwerts zu wählen. Die Option befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase. Wir testen das aus und sind gespannt, was die neue Funktion kann.

Eine neue Produktübersicht

Anders als bei Google Ads und Microsoft Ads war es bei Amazon Ads bisher nur über Umwege möglich, einzusehen, welche Produkte zur Bewerbung zur Verfügung stehen und welche Produkte bereits in Kampagnen hinterlegt sind. Diesen Monat haben wir in Accounts eine neue Produktübersicht gesehen, die dieses Problem löst. Die neue Produktübersicht zeigt alle Produkte an, die im hinterlegten Zeitfenster Brutto-Umsätze erzielt haben. Produktneuheiten oder Ladenhüter können hier also fehlen. 

Mit den Spalten „Stand der Werbung“ und „Berechtigung für Sponsored Products“ lässt sich aber sehr schnell feststellen, ob Bestseller bereits beworben werden oder ob es Gründe gibt, warum sie gerade nicht beworben werden können. Über die Spalte „Empfehlungen“ können Potenziale entdeckt werden, um Produktdetailseiten aufzuwerten. Zusätzlich stehen noch die Spalten „Brutto-Umsatz“ und „Datum der Produktverfügbarkeit“ zur Verfügung, wobei bei letzterem die Nützlichkeit hinterfragbar ist. Wir freuen uns über ein Stückchen mehr Funktionalität bei Amazon Ads.

Mehr News

Auswirkungen der Werbeausgaben durch Temu und Shein

Laut einer neuen Erhebung des ECC Köln sind mit mittlerweile 91 % fast alle Konsument*innen mit den Marktplätzen aus Asien vertraut. 43 % der Befragten nutzen diese auch. Besonders die jüngere Personengruppe zwischen 18 bis 29 Jahren nutzt die neuen Möglichkeiten, denn davon haben sogar  51 % bereits einen Kauf in Asien getätigt. Vor allem Temu und Shein sind dabei deutlich auf dem Vormarsch. Shein hat seine Bestellhäufigkeit verdoppelt, Temu konnte seine Kaufrate im Jahresvergleich sogar verdreifachen.

Als Gründe für die Nutzung der Marktplätze wurden vor allem der Preis (65 %), die große Auswahl an Produkten (72 %) und die Exklusivität der Artikel (58 %) angegeben. Was allerdings nicht als Kaufargument angesehen werden kann, ist das Vertrauen in die Anbieter. 25 % der befragten Personen zweifelten demnach die angebotenen Rabatte an, 51 % fühlten sich sogar manipuliert und nur 16 % der Befragten waren überzeugt, dass ihre Daten bei den Marktplatz-Anbietern sicher seien. Insgesamt gaben nur 24 % an, bedenkenlos bei Temu und Shein einzukaufen.

Den Vertrauensvorschuss genießen weiterhin Marktplätze wie Amazon, Otto oder Zalando. Auch wenn 63 % der Befragten einen höheren Anspruch an diese etablierten Plattformen, insbesondere bei den Themen Datensicherheit, Lieferung und Produktsuche haben, möchte mit 66 % die Mehrheit der Konsument*innen trotzdem zukünftig nicht bei Marktplätzen mit Produkten aus Asien kaufen. Die Gründe hierfür sind vor allem die mangelnde Qualität der Produkte (83 %), die fehlende Sicherheit (57 %) und Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit (47 %).

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