Statistiken zur Internetnutzung – Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2014
Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 ist veröffentlicht und wir fassen sie für euch zusammen. Die Studie wurde im März und April 2014 bundesweit mit 1814 Befragten durchgeführt. Die wesentlichen Erkenntnisse: mobilen Surfen wird immer beliebter, Twitter und Instagram legen weiter fleißig zu und Videostreaming ist auf der Überholspur.
Die Online-Nutzung allgemein
Wie bereits im Vorjahr ist der Anteil der Internetnutzer nur moderat gestiegen; auf insgesamt 79,1%. Lediglich etwa 1,4 Millionen Nutzer sind im Vergleich zu 2013 hinzugekommen, was vor allem daran liegt, dass die jüngeren Altersgruppen nahezu ausgeschöpft sind. Das Abflachen der Wachstumskurve ist ein Trend, der abgesehen von den beiden Ausreißer-Jahren 2010 und 2011, seit zehn Jahren zu beobachten ist.
Eine Zunahme der Online-Nutzung ist vornehmlich in den älteren Generationen zu erwarten. Aktuell gehen die höchsten Zuwächse von den über 60-Jährigen aus, von denen bereits fast jeder Zweite (45%) das Internet nutzt.
„Trotz des seit Jahren stetigen Anstiegs der Internetverbreitung in der älteren Generation bleibt die Altersschere zwischen Onlinern und Offlinern weit geöffnet: Ein Onliner ist im Schnitt 43 Jahre alt (2013: 42 Jahre), ein Offliner 70 Jahre (2013: 67 Jahre). Aus diesem Durchschnittsalter ist ersichtlich, dass das Internet – gerade im Vergleich zum Fernsehen (Durchschnittsalter: 50 Jahre) ein „junges“ Medium bleibt.“
Auch die Ausnutzung der Anwendungsmöglichkeiten ist verhältnismäßig gering. 4 von 10 Usern nutzen das Internet lediglich für die Suche nach Informationen und zur E-Mail-Kommunikation. Nur 15% der Online-Nutzer schätzen ihre Internetkompetenz als „sehr gut“ ein, 51% als „gut“. Vor allem die Digital Natives (Altersgruppe 14-29 Jahre) schätzt ihre Internetkompetenz am höchsten ein.
Die starke Unsicherheit im Umgang mit Online-Anwendungen schlägt sich auch in der Preisgabe persönlicher Daten nieder. Etwa 19% aller Internetnutzer sind auf keiner einzigen Seite registriert. In der Generation 60+ nimmt nur jeder zweite eine Registrierung vor – eine Situation, die in der jüngeren Nutzergruppe (14-29 Jahre alt) undenkbar. Fast jeder zweite Digital Native ist auf mindestens sechs verschiedenen Internetseiten registriert. Dies geht jedoch nicht mit einem sorglosen Umgang mit den eigenen Daten einher. 91% der 14- bis 29-Jährigen geben an, vorsichtig mit den eigenen Daten umzugehen.
Während 2013 die Verweildauer in allen Altersgruppen noch anstieg, zeigt sich an Zuwachs 2014 nur noch in der Altersgruppe 14-29 Jahre; von 237min/Tag (2013) auf 248min/Tag. Die Ursache liegt hier klar darin, dass diese Altersgruppe führend ist in der Nutzung des mobilen Internets. Generell steigt die Nutzung des mobilen Internets von 41% (2013) auf 50% an. Im Schnitt besitzt jeder Online-Haushalt 5 internetfähige Geräte; ein Tablet ist in fast jedem dritten Online-Haushalt zu finden.
Online-Anwendungen
Grundsätzlich haben sich die Prioritäten der Internetnutzer kaum verändert. Die Suche nach Informationen (82%), die Nutzung von Suchmaschinen (82%) und die E-Mail-Kommunikation (79%) sind nach wie vor die Top-3 der genutzten Anwendungen. Den höchsten Zuwachs verzeichneten in den letzten Jahren audiovisuelle Angebote, wie Videoportale. 34% der befragten Onliner gaben an, Videoportale mindestens 1x wöchentlich zu nutzen. 2013 waren es noch 32%. Die Teilnahme in Internetforen stieg von 10 auf 14%; der Anteil deren, die mindestens einmal wöchentlich chatten liegt bei 32% (Anteil 2013: 26%). Erstmalig ist die Zuwachsrate bei Online-Communities leicht rückläufig. Waren 2013 noch 41% aller User mindestens einmal wöchentlich in privaten oder beruflichen Netzwerken unterwegs, sind es 2014 nur noch 39%. Neben Facebook gewinnen dabei andere Communities an Attraktivität. Die wöchentliche Nutzung von Microblogs wie Twitter stieg im Vergleich zum Vorjahr von 2% auf 5%; Foto-Communities wie Instagram verzeichnen einen Anstieg von 3% auf 6%.
Second Screen und Parallelnutzung von Fernsehen und Internet
Mit der stetigen Verbreitung mobiler Endgeräte nimmt 2014 auch die Nutzung des zweiten Bildschirms parallel zum Fernsehen. Dabei wird in Online-Aktivitäten unabhängig vom Fernsehprogramm und die Internetnutzung mit direktem Programmbezug unterschieden.
Insgesamt nutzen etwa 38% der Befragten mindestens einmal wöchentlich Internet und Fernsehen parallel, in routinierten Abläufen wie E-Mailing oder Online-Shopping Im Vergleich zu 2013 ist hier ein Zuwachs von 6 Prozentpunkten zu verzeichnen.
Die zumindest gelegentliche Nutzung des Second Screen, also Online-Aktivitäten mit direktem Bezug zum Fernsehprogramm, liegt 2014 bei 34%. Insbesondere soziale Medien schaffen zusätzliche Kontaktmöglichkeiten. Programmbezogene Second-Screen-Tatigkeiten reichen von der Informationsrecherche zur aktuellen Sendung, über Aktivitäten auf Facebook, Twitter und Co. bis hin zu eigens entwickelten Online-Angeboten, wie Abstimmungen bei Smartphone, Teilnahme an Fernsehquizzes etc. Demnach steigt auch das senderseitige Engagement hinsichtlich der Facebook- und Twitter-Begleitung von Fernsehsendungen aus.
Es ist zu erwarten, dass die Akzeptanz des Second Screen in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Für Fernsehsender, Vermarkter und Entwickler bieten sich so immer mehr Möglichkeiten des Nutzerkontaktes und der Kundenbindung.
Fazit
Wie auch im letzten Jahr wächst die Zahl der Online-Nutzer nur moderat. Die beliebtesten Zugangswege sind dabei Laptops (69%) sowie Smartphone/Handy (60%) vor dem stationären PC (59%). Vor allem die Nutzung von Video- und Fernsehinhalten nimmt stark zu. Und auch Second-Screen-Tätigkeiten sind ein Trend, den man zukünftig nicht außer Acht lassen sollte.
Wie seht ihr das: Hat euch diese Studie neue Erkenntnisse gebracht?
Liebe Cornelia, vielen Dank für das Zusammentragen der Ergebnisse. Second Screen ist ja eher in der „Anfangs“-Phase und hakt noch hier und da. Potential hat es auf alle Fälle!
Hallo Cornelia,
Ich erwische mich auch immer wieder beim Second Screen, aber da ich das Internet immer mehr geschäftlich nutze, macht es denk ich auf jeden Fall Sinn sich konzentriert ohne Ablenkung hinzuhocken und sein Zeug zu erledigen und sich erst dann anderen Dingen zu widmen.
Liebste Grüße
Arthur Propp
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