Recap zur #OTMR16 – dem Barcamp zum Thema Online Technologie und Marketing trifft Recht
Johannes und Michaela besuchten am 03. Juni die dritte OTMR, ein Barcamp zum Thema Online Technologie & Marketing trifft Recht. Wie der Name schon verrät, drehte sich dabei vieles um die rechtlichen Schranken und Hürden im Marketing. Doch unter den 21 Sessions gab es auch offenere Themen wie die Kreativwirtschaft der Stadt Leipzig oder die allgemeine technologische Entwicklung und deren sozialen Auswirkungen. Das von Spirit Legal organisierte Barcamp fand im Intercity-Hotel Leipzig statt und zog so einige bekannte Gesichter aus der Leipziger Marketing-Szene und natürlich darüber hinaus an. Diese fanden sich nach der Keynote von Anke Domscheit-Berg über den Tag verteilt in den einzelnen Tracks wieder. Wie es in einem Barcamp so üblich ist, fanden die Sessions parallel statt.
Natürlich hat auch Projecter seinen Beitrag zum Thema Online Marketing trifft Recht geleistet. Konkret sprach Johannes über rechtliche Stolperfallen und Fettnäpfchen im Affiliate Marketing und konnte viele Fragen zum Thema Affiliate, Affiliate Netzwerk und Merchant beantworten.
Um euch einen Einblick über die anderen Themen zu geben, fassen wir einige Punkte aus den Sessions zusammen:
- Wandel oder Wegfall? Was wird die 3. Revolution der jüngsten Geschichte mit sich bringen und wie gehen wir damit um? Die Weiterentwicklung der digitalen Technologien wird uns vor große soziale Herausforderungen stellen. Im Gegensatz zum bisherigen Technologiezyklus, führen Verfahren, wie beispielsweise der 3D-Druck oder künstliche Intelligenzen, nicht zu einer Umlagerung von Jobs, sondern zu einem Wegfall dieser. Neue Technologien ersetzen mehr und mehr Menschen und nehmen deren Aufgabengebiete ein. So können Roboter OP’s durchführen, virtuelle Katzen alte Menschen glücklich machen und fiktive Popstars der Support-Act von Lady Gaga sein. Schon zum jetzigen Zeitpunkt hinkt Deutschland den technologischen Entwicklungen hinterher. Angefangen bei der technologischen Infrastruktur bis hin zu Förderungen von neuen, innovativen Projekten. (Anke Domscheit-Berg – Die Zukunft der Arbeit – wie 3D-Drucker, Roboter und Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern werden)
- Bewertungsportale sind zulässig. Das OLG Hamburg entschied, dass Hotels im Sinne der Meinungsfreiheit hinnehmen müssen, dass ihr Betrieb bewertet wird. Der Unterschied zwischen Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung auf Bewertungsportalen ist manchmal nicht so eindeutig. Nicht jede negative Bewertung ist unzulässig. Bewertungen müssen auf Tatsachenbehauptung, Werturteil oder Schmähkritik rechtlich geprüft werden. Bewertungen dürfen nur gelöscht werden, wenn sie tatsächlich rechtsverletzend sind. (Jonas Krahl – Bewertungsportale und negative Kundenbewertungen)
- In der Infrastruktur als Basis für die heutige Entwicklung, kommt dem Glasfaserausbau in Mitteldeutschland neben Straßen-, Eisenbahn- und Fluganbindung eine besonders hohe Bedeutung zu. (Martin Seidenglanz – Infrastruktur als Basis für unsere Entwicklung)
- Keep it simple: Aus ehrlichen Emotionen lassen sich die besten Geschichten erzählen. Dabei gilt jedoch wie gehabt – mit Kindern und Tieren kannst du beim Storytelling nicht verlieren. Die Krux liegt daran, die Wünsche des Kunden zu beachten und diese zugleich in eine ansprechende Geschichte packen zu können. (Caroline Harth – Storytelling killed the marketing star)
- Was sind die Voraussetzungen für eine kreative Stadt? Technologie, Talente und Toleranz. Das Modell der drei „T’s“ des Ökonomen und Stadtentwicklers Richard Florida gilt als ernstzunehmendes Stadtentwicklungskonzept und Triebfeder der Kreativwirtschaft. Dabei beschränkt sich kreatives Arbeiten nicht nur darauf neue Dinge zu erschaffen oder zu erfinden. Viel häufiger äußert sich kreatives Arbeiten in der einzigartigen und kreativen Verknüpfung von bereits Vorhandenem zur Lösung von spezifischen Problemen. (Maximilian Leipert – Kreativwirtschaft | Auch du bist kreativ)
- Jeder der eine Webseite oder einen Account zur kommerziellen Nutzung betreibt, muss ein Impressum und eine Erklärung zum Datenschutz haben und somit die Kennzeichnungspflichten einhalten. Dies gilt natürlich auch für Social Media Kanäle wie Facebook oder auch Instagram. Nicht außen vorgelassen werden sollte das Thema Urheberrecht bzw. genauer gesagt die Panoramafreiheit. Ist es rechtlich problematisch, wenn ich ein öffentliches Gebäude aus dem 1. Stock fotografiere oder ein Selfie vor ebenjenem mache? Besonders kritisch anzusehen ist dies im Hinblick auf den Einsatz von Drohnen. (Ansgar Koreng – Social Media-Marketing und Recht).
- Arbeiten ganz ohne Management geht nicht und führt zu Chaos? Mitnichten! Denn wenn Mitarbeiter vieles selbst entscheiden, dann führt dies nicht zwangsläufig zu einem großen Scheitern. Auf dem Weg dahin gilt es vielfach zu experimentieren und zu probieren. Durch ein Höchstmaß an Transparenz und Kommunikation kann ein Unternehmen auch Entscheidungen im Kollektiv treffen und wirtschaftliche Erfolge feiern. Wenn wiederkehrende Prozesse automatisiert werden, dann spart das Zeit und Entscheidungskraft. Durch Eigenverantwortung lernen Mitarbeiter selbstständig zu arbeiten und Entwickeln ein zielgerichtetes Bewusstsein. (Mike Blumtritt – Agiles Arbeiten ohne Management)
- In einer Welt, in der Smart-Data tiefe Einblicke in unsere Wünsche und Ängste gewährleisten, stehen Juristen vor neuen Herausforderungen. Unternehmen sammeln Daten und dringen dabei tief in die Intimsphäre der Nutzer ein. Technologien, die individuelle Verbraucherprofile prognostizieren können und diese nutzen, liegen im Trend und bewegen sich damit häufig in einer rechtlichen Grauzone. Die Frage nach dem Schutz der Konsumenten bleibt eher unbeantwortet. Wenn Datenströme das neue Kapital der Industrie 4.0 geworden sind, müssen diese dann nicht auch besteuert werden? Diese und weitere Aussichten erwecken einen dringenden Modernisierungsbedarf der deutschen Rechtsordnung. (Peter Hense – Predictive Consumer Intention & Internet of Things: Privacy, Information Security & E-Commerce in Zeiten von „Amazone Echo“ und „Hello Barbie“)
Fazit
Die OTMR16 war – wie im Vorjahr auch – eine tolle Veranstaltung, auf der man nicht nur auf viele spannende Menschen, sondern auf vielschichtige sowie spannende Themen trifft. Wir freuen uns schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!