Recap zur Social Media Konferenz Hashtag Business 2016
Die zweite jährliche Social Media Konferenz Hashtag Business – organisiert von Felix Beilharz – hat erfolgreich am 5. Juli 2016 in einer schönen Location mit herrlicher Aussicht auf Köln stattgefunden.
Die Vorträge haben sowohl Speaker von Unternehmen wie true fruits, KRONES AG, Rewe, Sixt.de als auch der Foto- und Digitalkünstler Calvin Hollywood sowie der Account Manager der Region D-A-CH von Facebook gehalten. Um welche Themen es sich genau handelte und welche Erkenntnisse ich dabei mitgenommen habe, fasse ich in diesem Blogbeitrag zusammen.
Felix Beilharz – Entwicklung und Status Quo im Social Web
In diesem Vortrag ging es vor allem um die Bedeutung von Mobile Apps, Ephemeral Marketing (Stichwort “Snapchat”), Live-Streaming-Anwendungen sowie Bilder und Videos im 360°-Format. Eine besondere Erkenntnis war für mich, dass aktuell 90 Prozent aller User nie mehr als einen Meter weg von ihrem Handy sind.
Calvin Hollywood – Fans sind die besseren Kunden: Wie ein Fotograf durch Social Media zur Marke wurde
… und dafür verwendete der Fotokünstler folgende Top-Strategien:
- Der Social Media-Zug
Hier wurde die Frage beantwortet, ob man als Social Media Experte auf jeden “Zug aufspringen” und somit alle neuen Plattformen nutzen muss. Die Antwort lautet: “Nein”. Allerdings empfiehlt Calvin Hollywood, sich mit neuen Plattformen z.B. innerhalb von zwei Wochen auseinanderzusetzen. Denn erst dann ist es möglich, herauszufinden, wer in dem Zug mitfährt, sprich, welche Zielgruppen eine bestimmte Plattform nutzen.
- Content is King
Aber nicht nur Content. Vielmehr sei es wichtig, “Social” zu sein: Einen Bezug zu den Zielgruppen herzustellen, indem man seine Maske abnimmt und authentisch ist. Hierbei betonte der Speaker die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation. In Anlehnung an die Studie von Albert Mehrabian (1971) wird die Wirkung einer Mitteilung lediglich zu 7 Prozent durch den Inhalt beeinflusst, wobei 55 Prozent durch die Nonverbale-Kommunikation bestimmt wird. Daraus kann abgeleitet werden, welche Rolle “Content” und “Social” ebenfalls in der Online-Welt spielen.
- Formen der Beziehung
Hierbei betonte Calvin Hollywood unter anderem, wie wichtig es sei, den Nutzern zu helfen – sei es durch Beantwortung von Fragen oder durch ein kleines Zeichen mit “Gefällt mir”. In Bezug auf den Hass im Internet ermutigte der Speaker das Publikum mit dem folgenden Spruch:
4. Community Management
Bei diesem Punkt ging der Speaker ebenfalls praktisch an die Sache heran und gab uns eine Checkliste:
- Pro Community eine Gruppe verwalten
- Community soll exklusiv und wertvoll sein
- Eigene Promo und Werbung sollte dabei nicht fehlen
- Support anbieten
- Influencer einbeziehen (siehe nächster Punkt).
5. Kooperationen
… mit Influencern, die eine ähnliche aktive Zielgruppe haben. Darüber hinaus hat Calvin Hollywood empfohlen nicht nur Gastbeiträge zu schreiben, sondern Gastposts auf der eigenen Plattform zu veröffentlichen.
Die allerwichtigste Maßnahme, die Calvin Hollywood Social Media Experten ans Herz legt, ist “Geben” und “Helfen”, denn das verbindet die Menschen in einer Community am meisten.
Lic Lecloux – So ein Saftladen: Community Management à la true fruits
Best Practices, die die Marke true fruits erfolgreich umsetzt, hat Nic Leclous folgendermaßen zusammengefasst:
- Marketing ist das Spiegelbild der Menschen, die hinter einer Marke stehen. Social Media wird nicht von Firmen gemacht, sondern von Menschen.
- Everybody’s Darling ist Everybody’s Arschloch.
- No Bullshit. Nicht in den Arsch kriechen.
- Keine Mundsperre: Sag Deine Meinung.
- Keine Angst vor den Reaktionen.
Den Fokus legt der Smoothie-Hersteller dabei auf die Mund-zu-Mund-Propaganda und die Unterhaltung, wobei Letzteres nicht nur in Social Media Postings auffallend ist, sondern auch direkt auf den Flaschen. Die Rahmenbedingungen à la true fruits lauten: “Erfolgreiches Social Media Marketing erfordert eine tiefe Verwurzelung im Unternehmen und ein echtes Verständnis für die Funktionsweise des Social Web.”
Maria Seywald – Social Media Marketing im B2B-Umfeld: KRONES zeigt, wie’s geht
Zunächst hat Maria Seywald die Frage beantwortet, warum die KRONES AG überhaupt in Social Media Kanälen präsent ist:
- “…weil wir viele Menschen erreichen möchten”.
- “…weil Nutzer Informationen hinterlassen”.
- “…weil Dialoge zustande kommen”.
Dabei sieht das Portfolio der Social Media Kanäle der KRONES AG sehr bunt aus – von Facebook über YouTube bis hin zu Intsagram, drei zielgruppenorientierten Blogs, Snapchat und Yammer.
Mit dem Hashtag #GermanBlingBling stellt das Unternehmen seine glänzenden Produkte in den Vordergrund. Ergänzt werden die Inhalte ebenfalls durch menschliche, tagesaktuelle Postings – gerne mit Augenzwinkern.
#Foodporn ist der KRONES AG auch nicht fremd. In ihrem Instagram-Kanal zeigt das Unternehmen, dass die Inhalte bei B2B-Unternehmen über Maschinen hinaus gehen können, insbesondere wenn es Themen betrifft, die alle Menschen verbindet. So teilen die Mitarbeiter aus 80 Ländern gerne mit, was sie in ihrer Kantine während der Mittagspause essen.
Melanie Berthold & Maren Kaspers – Snapchat, WhatsApp, Livestream: Arbeitgebermarketing bei REWE
REWE ist der erste Arbeitgeber in Deutschland, der aktuell Snapchat für Recruiting-Maßnahmen nutzt. Über den Kanal gewährt REWE den Bewerbern einen Blick hinter die Kulissen und beantwortet Fragen bezüglich des Bewerbungsprozesses. Dafür hat REWE besondere Snapchat-Formate geschaffen: “Employee Takeover”, FAQ-Stunde, Event-Live-Berichte und Mitarbeiterinterviews.
Die Arbeitgebermarke wird mithilfe von kurzen Interviews auf Facebook auch in anderen Kanälen verstärkt. Dabei stellen sich nicht nur die Mitarbeiter vor, sondern auch die Personalabteilung.
Christoph Assmann – Snapchat, Instagram, Tinder & Co.: Wie SIXT besondere Wege geht
Und die Wege sind wirklich besonders, denn es handelt sich nicht nur um Snapchat und Instagram, sondern um die Ansprache der User über Tinder. Erstaunlich war es für mich, dass SIXT pro Stunde 50 Kunden-Matches auf Tinder erhält.
Einen weiteren WOW-Effekt hat bei mir die GIF-Datenbank von SIXT hervorgerufen, die unter anderen in Kooperation mit Thorsten Legat umgesetzt wurde.
Rechtsanwalt Niklas Plutte – Social Media Recht Update 2016
Nach spannenden Vorträgen über Snapchat, Instagram & Co. sowie Influencer-Marketing haben wir das Ganze aus Sicht des Social Media Rechts unter die Lupe genommen. Der Fokus des Vortrages lag auf der Schleichwerbung. Dabei hat Niklas Plutte erläutert, wie und in welchen Fällen Kooperationen und Postings gekennzeichnet werden sollen.
Robert Schultz (Account Manager D-A-CH Facebook) – Digital Durchstarten: Ihre Kunden sind mobil, sind Sie es auch?
Trotz eines Unfalls am Tag des Vortrages kam Robert Schultz zur Konferenz und ging auf das Thema “Markenbildung in einer mobilen Welt” ein. Außerdem wurden bestimmte Fragen zu Facebook Ads beantwortet. Meine Erkenntnisse aus dem Vortrag sind unter anderem:
- Storytelling verwenden, indem die Geschichten anhand von Sequenzen und Custom Audiences erzählt werden.
- Mithilfe von Audience Network die Nutzer ansprechen, die nicht auf Facebook sind.
- Die Ausrichtung “Interessen” insbesondere dann verwenden, wenn eine große Zielgruppe erreicht werden soll. Bei der Ausrichtung auf kleinere und spezifische Zielgruppen ist es ratsam, “Lookalike” und “Custom Audience” zu nutzen.
Fazit:
Die Konferenz “Hashtag Business” war sehr spannend und praxisorientiert. Vielen Dank an Felix Beilharz für die perfekte Organisation und die interessanten Vorträge! Wir freuen uns schon auf die Hashtag Business 2017!
[…] Recap zur Social Media Konferenz Hashtag Business 2016 […]