Recap Analytics Summit 2016
Wie jedes Jahr im November sahen wir die Leuchtfeuer des Analytics Summit bis nach Leipzig scheinen und machten uns auf den Weg nach Hamburg zu Deutschlands einziger Analytics Konferenz. Auch 2016 wurden wir nicht enttäuscht und haben viele spannende Informationen aus Hamburg mitgebracht.
Stefan und Stefan präsentieren euch ihre jeweils wichtigsten Learnings einiger ausgewählter Sessions.
Keynote, Oded Perry von Google
Oded Perry hat die aktuellen Google Produkte der 360° Suite vorgestellt und ein paar nette Einblicke in die Tools gegeben:
- Data Studio von Google ist auch in seiner kostenlosen Version super um interaktive Reportings zu erstellen.
- Einzelne Module der 360° Suite sind in kostenlosen Varianten verfügbar und können beliebig (auch mit Premiummodulen) kombiniert werden.
- Die 360° Suite richtet sich an Unternehmen jeder Größe.
An Analytics Journey from Basics to Advanced Insights, Marc Roulet von mobile.de
In einem unterhaltsamen und sehr praktisch orientieren Vortrag hat Marc einen Einblick in die wichtigsten Eckpunkte einer Web-Analytics Strategie gegeben. Dabei gab er unter anderem die folgenden Tipps:
Basics – Datenhygiene beachten:
- Sind Metriken, wie z.B. Bouncerate und Seiten, pro Session realistisch? Werden sie richtig getrackt oder gibt es Schwachstellen?
- Wurden SMARTe Ziele definiert und werden diese via Analytics korrekt gemessen?
- Ist das Tagging von Kampagnen sinnvoll, nachhaltig und nachvollziehbar?
Advanced – Individualisierung von Google Analytics:
- Custom Channels anlegen um die Marketingstrategie abzubilden.
- Eine sinnvolle und nachvollziehbare Ereignisstruktur nutzen.
- Custom Segments gemäß der Marketingstrategie anlegen.
- Content Grouping gemäß der Seitenstruktur verwenden.
- Custom Reports erstellen, welche die Auswertung der aktuellen Strategie ermöglichen bzw. erleichtern.
Profi – tiefere Einblicke in die Daten gewähren:
- Ziel Funnels anlegen und auswerten.
- Nutzer gemäß definierter Personas segmentieren und getrennt voneinander betrachten.
- Durch die Verwendung von Custom Dimensions zusätzliche Einblicke in die Daten ermöglichen.
- Das ganze Unternehmen in die Webanalyse einbeziehen, z.B. durch regelmäßige Updates zu aktuellen Erkenntnissen und Baustellen.
Enhanced Ecommerce Tracking – Common Pitfalls und wie man sie umgeht, Florian Stein von dress-for-less
Dress-for-less befindet sich in einer Umbruchsphase und professionalisiert in diesem Rahmen sein Webtracking. Dazu wurde insbesondere das erweiterte Ecommerce-Tracking von Google Analytics integriert. Welche Schwierigkeiten dabei auftraten, wurde im Vortrag geschildet. Hier die Key-Learnings:
Hit-Limits von Google Analytics:
- 10 Mio. Hits pro Monat pro Property
- 500 Hits pro Session
- 8kb pro Hit
- Um die Anzahl der Hits zu reduzieren, können diese gesammelt und in aggregierten Paketen übergeben werden.
- Reduzierung durch das Senden der nur sichtbaren Impressions
- Hitlevels lassen sich in benutzerdefinierten Berichten darstellen (Metrik Treffer)
Testing:
- Benutzerkonten nutzen, deren Bestellungen nicht in die Warenwirtschaft laufen um Testbestellungen zu vereinfachen.
- Tests mit realen Aufträgen geringhalten (verfälscht Daten und verursacht ggf. Kosten).
- Sicherstellen, dass die Testumgebung die Live-Version der Webseite möglichst 1:1 darstellt. Oftmals weichen Testumgebungen von den eigentlichen Webseiten ab.
Testplan erstellen:
- Konkreten Plan mit allen Berührungspunkten des Kaufprozesses des Kunden erstellen (nicht vergessen: interne Promos).
- Sowohl Clientseitig (Tag Assistant, Chrome Console, GA Debugger DataSlayer) als auch Serverseitig testen (Daten in Google Analytics validieren).
Google Analytics – aus datenschutzrechtlicher Sicht, Dr. Frank Eickmeier:
Nachdem es in den Vorträgen sehr technisch zur Sache ging, hatte dieser Vortrag einen rechtlichen Fokus, welcher eine gelungene Abwechslung darstellte und viel Licht ins Dunkel der Datenschutz-Rechtslage in Deutschland brachte.
- Datenschutz sollte unbedingt beachtet werden um Abmahnungen durch Aufsichtsbehörden und Konkurrenten zu entgehen.
- Wer den Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung mit Google vor dem 23.9.2016 geschlossen hat, muss diesen nun erneut abschließen (eine Löschung der Altdaten ist nicht nötig)
- Privacy Shield, was eine Ergänzung des Safe Harbour Abkommens ist, hat für Google Analytics keine praktische Relevanz.
- Ab Mai 2018 tritt die Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Diese muss nicht wie die EU Cookie-Richtlinie umgesetzt werden, sondern gilt. Dies hat folgendes zur Folge:
- Online Identifier gelten nicht mehr als anonyme Daten.
- Aber Nach Art. 6 f DSGVO besteht aber weiterhin die Möglichkeit der Nutzung aufgrund von „berechtigen Interesse“.
- Urteile zu diesem Thema sollten abgewartet werden.
Wie auch in den Vorjahren blicken wir zurück auf eine sehr informative, optimal organisierte und unterhaltsame Veranstaltung, die wir auch in diesem Jahr unbedingt empfehlen können.
Wie man sieht waren viele spannende Themen dabei. Manches kann man bei der Arbeit direkt umsetzen, manches war interessant zu hören und ist vielleicht in Zukunft relevant. Der Mix aus Vorträgen von Big Playern und kleinen Use Cases macht den Analytics Summit jedes Jahr zu einem lohnenswerten Ausflug nach Hamburg.
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