Affiliate Auslese August 2019

David gegen Goliath – oder anders ausgedrückt: Ein Twitter-Nutzer namens LoisH gegen White-Label-Lösungen im Affiliate Marketing. Seit längerer Zeit hat er mit akribischer Arbeit gegen diese ermittelt und nun – vermeintlich – Google zum Einlenken gebracht. Liest sich wie ein Krimi, oder? Neugierig?

Neuigkeiten aus der Branche

Der Affiliate Marketing Markt in den USA

Wie sieht der Affiliate Marketing Markt in den USA aus? „Well, the bigger, the better!“ Laut einer Studie der Performance Marketing Association sowie PwC belaufen sich die Affiliate Werbeausgaben im Jahr 2018 auf 6,2 Mrd. Dollar (Provisionen, Werbekostenzuschüsse, Tools und Setup-Kosten inklusive). Unter die Lupe genommen wurden dabei die acht führenden Affiliate Netzwerke (AWIN, CJ, Impact, LinkConnector, Partnerize, Pepperjam, Rakuten Marketing, ShareASale). Der größte Sektor nach Werbeausgaben ist der Retail-Bereich mit knapp 50%, auf Platz zwei der Finanzsektor mit 25% und Travel auf Platz drei mit 7%. Herunter gebrochen auf die Affiliate Modelle zeigt sich, dass 39% der Werbeausgaben auf Content & Blogger fallen, gefolgt von 27% Cashback und Gutscheinen mit 14%. Interessanterweise findet sich Preisvergleichsseiten etwas abgeschlagen mit lediglich 5% auf Platz vier. Weitere Infos sind bei den KollegInnen von affiliateblog.de nachzulesen.
Drei aktuelle Trends, die in den USA aktuell beobachtet werden können:

  1. Influencer Marketing – oberste Prämisse ist natürlich, dass eine Zusammenarbeit in diesem Bereich auch auf Performance-Basis möglich wird. Die Branche wird sich professionalisieren, etwaige schwarze Schafe werden verschwinden und die Werbeausgaben bis 2020 jährlich auf 10 Mrd. Dollar prognostiziert.
  2. Inkrementelle Sales – kommen zusätzliche Sales durch Affiliate Maßnahmen zu Stande oder sind diese nur begleitend tätig? Laut obigen Zahlen wären der Content-Bereich mit knapp 40% ja ein guter Beweis hierfür (aber wie sooft: Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ????)
  3. Mobile first – kein neues Thema, aber weiterhin wichtig: Der mobile Traffic steigt und Advertiser sollten alles erdenklich Mögliche tun, um die Publisher zu unterstützen (mobile Werbemittel, mobile Websites, …)

Die komplette Studie kann hier für einmalig 99 Dollar heruntergeladen werden.

Trends im Affiliate Marketing

Auf lead-digital.de widmet sich Dirk Lajosbanyai von den ad agents den Trends im Affiliate Marketing. Mit dabei sind die folgenden Themen:

Viele der Punkte unterschreiben wir so – beim ersten Punkt möchten wir jedoch nochmals an die Netzwerke appellieren: Affiliate Marketing steht und fällt mit den Tracking-Möglichkeiten. Innerhalb kurzer Zeit haben wir gesehen, dass ein strikterer Umgang mit Daten (ITP und ETP lässt grüßen) zu Schwierigkeiten führen kann. Es ist davon auszugehen, dass Browser-Anbieter auch weiterhin das Tracking einschränken werden, wodurch wir als Kanal an Bedeutung verlieren können – nicht müssen! Um dies zu vermeiden, muss stets an neuen Möglichkeiten gearbeitet werden, wie dem Server-2-Server Tracking, damit wir im Nachhinein nicht vor vollendeten Tatsachen stehen.

Tradedoubler kooperiert mit Connects

Nachdem Claudia Batschi-Rota seit diesem Jahr als Country Managerin für Deutschland und Österreich ernannt wurde, wurde nun bekannt, dass die Verantwortung für die Schweiz auch in ihre Hände wandert. Zusätzlich dazu geht Tradedoubler für die Schweiz eine Kooperation mit dem Affiliate Netzwerk Connects ein, die sich als Premium Affiliate Netzwerk in der Schweiz etabliert haben.

Publisher

Google vs. White-Label-Affiliate-Seiten

Ein Thema, das Ende August für (verständlicherweise) viel Furore gesorgt hat – Google und das Vorgehen gegen White-Label-Affiliate-Seiten. Aber fangen wir von vorne an: In den letzten Jahren haben sich neben Cashback- auch Gutscheinanbieter an große Verlage wie z.B. Spiegel, Focus, Bild oder auch Stern gewandt und mit diesen Kooperationen geschlossen. Auf diesen Seiten wurden via White-Label-Lösung eine Vergleichs- oder Gutscheinsektion geschaffen. Durch die „Kraft“ der Medienmarke konnten die White-Label-Lösungen schnell Reichweite und prominenten Platzierungen in den Suchergebnissen generieren. Es wird gemunkelt, dass bis zu 40% der Umsätze im digitalen Geschäft aus solchen Kooperationen kommen.
Was ist nun passiert? Es scheint so, als ob ein Twitter-Nutzer dafür gesorgt hat, dass ebenjene Seiten gezielt an Sichtbarkeit verloren haben. In akribischer Arbeit hat er White-Label-Lösungen gesammelt und Google Mitarbeiter konfrontiert.  Google hatte Mitte des Monats angekündigt, dass ihre Systeme nun besser erkennen, ob Domains die Inhalte anderer Seiten mit aufgreifen. Das merken nun einige große Marken auch in der Sichtbarkeit. Nehmen wir als Beispiel die Seiten stern.de/vergleich/ bzw. stern.de/gutschein/, so zeigt sich folgendes Bild:
Sichtbarkeitsindex von bisherigen White-Label-Lösungen
Sichtbarkeitsindex von stern.de/vergleich/ und stern.de/gutscheine/ (Quelle: https://www.sistrix.de/news/google-geht-mal-wieder-gegen-die-vermietung-von-subdomains-und-verzeichnissen-vor/)
Wie gut zu erkennen ist, hat die Sichtbarkeit immens abgenommen. Das betrifft übrigens nicht nur Stern, sondern auch weitere Verlage. Nun ist eine hitzige Diskussion darüber entbrannt, die folgende Fragen aufwirft:

Insgesamt ein interessantes Thema. Wir als Agentur beobachten die Entwicklung der Anbieter im Gutscheinbereich intensiv. Ob das Vorgehen von Google zu einem Rückgang oder in einem bloßen Verschieben von Sales resultiert, bleibt abzuwarten.

Die Krux der Produkte – hochpreisige oder eher günstige Produkte bewerben?

Nachdem es in der Affiliate Auslese für Juli um die Frage ging, ob der Fokus auf vielen, kleinen Advertisern oder auf wenigen, großen Advertisern liegen sollte, widmet sich Peer Wandiger von affiliate-marketing-tipps.de nun den Produktpreisen: Sollen (Nischen-)Affiliates eher hochpreisige oder lieber doch billige Produkte bewerben?
Zur Erklärung: Hochpreisige Produkte wären dabei Produkte, die bei ca. 1.000 € oder mehr liegen. Wichtig dabei sind jedoch auch die Provisionen, die auf die Produkte gezahlt werden. Denn ob 3% oder 10% in die Tasche des Affiliates wandern, ist ja ein großer Unterschied.
Was sind denn nun die Vor- und Nachteile, wenn eher hochpreise Produkte beworben werden?
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Bevor sich jetzt jeder (angehende) Affiliates auf hochpreisige Produkte wie z. B. Gabelstapler, Treppenlifte oder Saunen stürzt, sollten die Herausforderungen wie z.B. die nötige Qualität der Inhalte nicht außer Acht gelassen werden. Die Tipps vom Experten dazu sind:

Merchants

Schließung affilinet

So langsam heißt es Abschied nehmen, denn die affilinet Plattform wird zum 30.09.2019 endgültig geschlossen. Bis zu diesem Tag können Programme noch auf die Awin-Plattform migriert werden. Ab dem 01.10.2019 werden keine Transaktionen mehr bei affilinet einlaufen, sondern diese zu Awin übertragen. Falls die Programme bis dahin nicht migriert sind oder eine Pausierungsvereinbarung unterzeichnet ist, werden die Programme bei affilinet „on hold“ gesetzt. Bis zum 24.10. können noch Transaktionen bei affilinet validiert werden, danach werden diese automatisch zu Awin übertragen. Ab dem 28.02.2020 ist kein Login mehr auf der affilinet-Plattform möglich. Mehr Infos dazu finden sich hier.

Die fünf Säulen im Affiliate Marketing

Die KollegInnen von AM Navigator widmen sich im Blogbeitrag den fünf Säulen im Affiliate Marketing und zeigen zugleich, wie an der Auswertungs- und Optimierungsschraube gedreht werden kann. Zu den fünf Säulen zählen:

  1. Akquise neuer Partner: Anzahl der neuen Partner im Zeitverlauf, Modell der neuen Partner (Gutschein, Content, Cashback, …)
  2. Aktivierung der Partner: Anzahl der neuen Partner, die im Zeitverlauf auch aktiv werden und Klicks sowie Verkäufe generieren
  3. Überwachung der Werbemaßnahmen: Maue Conversion Rate bei Partnern durch enge Kommunikation oder zusätzliche Incentives stärken
  4. Kommunikation mit den Partnern: Bonus für starke Partner, exklusive Infos vorab
  5. Optimierung der Maßnahmen: Split Tests z.B. in der Art der Kommunikation (E-Mail vs. Telefon), der genutzten Netzwerke oder der Vergütungsstrukturen

Shoop Day 2019

Am 15. und 16. Juli fand der diesjährige Shoop Day statt, der parallel zum Amazon Prime Day veranstaltet wurde. Um als Advertiser teilnehmen zu können, waren attraktive Angebote nötig. Shoop selbst hat übrigens komplett auf den Eigenanteil verzichtet und die komplette Provision an die Endkunden ausgeschüttet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden satte 54% zusätzliche Transaktionen generiert, was einem Umsatz von 2,9 Mio. Euro entspricht. Insgesamt haben 82 Advertiser mit speziellen Angeboten am Shoop Day 2019 teilgenommen. Wir konnten eine ähnliche Entwicklung auch in den von uns betreuten Programme entdecken. Interessant zu sehen, wie saisonale Termine, wie der Prime bzw. Shoop Day, Black Friday oder auch der Singles‘ Day vermehrt an Bedeutung gewinnen.

Thementipps für September:

Wer keinen Termin mehr verpassen möchte, sollte sich unseren Online Marketing Kalender für 2019 direkt in sein Kalender-Tool importieren.

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[…] sich bei der großen Masse in Grenzen halten. Neben diesen Maßnahmen ging es in der Auslese von August um eine weitere Monetarisierungsmöglichkeit – nämlich die Nutzung von […]

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[…] lassen sich kaum abstreiten. Jedoch möchten wir an dieser Stelle nochmals auf die Thematik von White-Label-Affiliate-Seiten verweisen, die im August für Furore gesorgt hat. Portale wie coupons.de oder gutscheine.de, […]