Serial Content für Blogbeiträge – Strategie und Vorteile
„Keep coming back for more.“ – Diesem Prinzip folgen wir bei Lieblingsserien und Podcast-Folgen ganz selbstverständlich. Nicht nur im Unterhaltungsbereich, auch im E-Learning sind serielle Content-Formate auf dem Vormarsch. In allen Fällen werden mit Serial Content zwei Hauptziele verfolgt: UserInnen sollen zum einen länger bleiben, zum anderen sollen sie wiederkommen. Sehr profitieren können davon auch Blogs. Wie kann Serial Content in Form von Blogbeiträgen aussehen und welche Vorteile birgt dieses Format? Wir fassen es für euch in diesem Beitrag zusammen.
Was ist Serial Content?
Bei Serial Content werden mehrere kurze Episoden geschaffen, die inhaltlich durch eine übergeordnete Storyline miteinander verbunden sind. Statt eines langen Beitrags erzeugt man so eine Reihe an Inhalten, die effektiv mitgeteilt werden können. Dadurch können sehr komplexe Themen behandelt werden, welche zu umfangreich für einen einzelnen Blogpost wären. Genau das ist ein wesentlicher Punkt: Ein Text kann nach SEO-Gesichtspunkten noch so optimiert sein; ist er extrem lang und umfangreich, dann tun sich die LeserInnen schwer, diesen zu konsumieren. Wird eine Seite in solch einem Fall schnell wieder verlassen, dann straft das Google entschieden ab. Allein deshalb kann es empfehlenswert sein, ein komplexes Thema in mehrere Beiträge aufzuteilen.
Es stimmt zwar, dass in Hinblick auf SEO lange Inhalte sinnvoll sein können. Dennoch ist die Suchmaschine nur ein Part und das eigentliche Publikum sind die LeserInnen. Mithilfe von Serial Content kann man sie am Ball halten, da sich die einzelnen Punkte eines sehr ergiebigen Themas besser strukturieren lassen. Das schafft Raum für Wachstum: Interessiert UserInnen der Beitrag des Blogs, so können sie sich auf kommende Inhalte zur übergeordneten Thematik freuen. Das fördert auch fokussierte Interaktionen, denn LeserInnen können sich genau auf das Thema dieser Episode beziehen, statt auf einen Unterpunkt, der in einem einzigen, langen Beitrag nahezu unterzugehen droht. Am Ende eines Posts stoppt die Serie zwar jedes Mal; gekonnt in eine vorhandene Content-Strategie eingeordnet, werden die UserInnen allerdings motiviert, weiterzulesen.
Serial Content kann daher dazu dienen, sich selbst als Experten oder Expertin zu positionieren, eine vertrauenswürdige Informationsquelle zu sein, Fragen zu klären und Wissen zu vermitteln. Die UserInnen werden beschäftigt und kommen zurück, um noch mehr zu dem übergeordneten Thema zu erfahren.
Was sind die Vorteile?
Im Grunde haben wir soeben schon einige Vorteile von Serial Content angerissen. Werfen wir nun einmal einen genaueren Blick auf diese. Roger C. Parker fasst die Vorteile in seinem Blogbeitrag folgendermaßen zusammen: mehr Traffic, bessere Produktivität, gesteigerte Kreativität, fortschreitende Enthüllungen und stärkere Conversions:
- Jeder Beitrag sollte Lust und Vorfreude auf den nächsten der Serie machen. Doch nicht nur in diese Richtung kann Traffic erhöht werden. Zusätzlich bringt jeder Beitrag auch Traffic zurück auf die vorangegangenen Posts, da interessierte LeserInnen verpasste Inhalte nachholen werden.
- Durch Serial Content gestaltet sich die Themenplanung wesentlich sicherer und die Schreibzeit an sich kann besser genutzt werden. Das kann die eigentliche Produktivität steigern. Da aller Anfang bekanntlich schwer ist, wird mit seriellen Beiträgen das Problem umgangen, an einem Thema zu schreiben, während man sich gleichzeitig Gedanken um das nächste machen muss.
- Sehr ergiebige Themen zu erschließen, aus denen sich eine Reihe an Blogbeiträgen kreieren lässt, fördert die Kreativität. Überlegungen, wie sich die einzelnen Teile am besten zu einem großen Ganzen zusammenfügen lassen, fließen von selbst in den Alltag ein. So stehen beim eigentlichen Schreibprozess zahlreiche Ideen bereits in den Startlöchern.
- Information Overload – diese Gefahr umgeht man mit den fortschreitenden Enthüllungen von Informationen durch Serial Content. Einerseits kann tief in Themen eingetaucht und sich eingehend mit ihnen befasst werden. Andererseits werden die LeserInnen nicht von einer Informationsflut überschwemmt. Stattdessen wird alles häppchenweise in den einzelnen Beiträgen der Serie aufbereitet.
- Serielle Blogbeiträge sind flexibel und lassen sich gut an die eigenen Ziele anpassen, wodurch höhere Conversions verzeichnet werden können. Ist das Ziel Leadgenerierung, Markenaufbau oder das Erstellen von Produkte mit wiederkehrenden Einnahmen? – Serial Content kann dafür zielführend sein.
Was sind über Parkers Aufzählung hinaus weitere Vorteile?
- Aufbau von Autorität: Verlinkungen zwischen den einzelnen Beiträgen der Serie machen es den UserInnen leichter, zwischen den Inhalten zu wechseln. Dadurch wird ein relativ unkompliziertes Navigieren ermöglicht. Gleichzeitig freut das auch Google: Auf einen Bestand an Inhalten, die auf diese Weise miteinander verknüpft sind, kann so auch aus Suchmaschinen-Sicht besser verwiesen werden. Die Seiten stärken sich gegenseitig und die gesamte Website wird besser strukturiert.
- Keyword-Optimierung: Bei seriellen Beiträgen können die einzelnen Episoden gezielter auf die jeweiligen Keywords optimiert werden. Das ist hilfreich, denn einen einzelnen, sehr ausführlichen Blogbeitrag kann man insbesondere im Title-Tag und der Hauptüberschrift nicht auf eine Reihe spezifischer Keywords optimieren. Bricht man das Ganze hingegen in serielle, kürzere Beiträge auf, kann man für jeden Part eigene primäre und sekundäre Keywords festlegen. Die Chancen auf ein gutes, organisches Ranking werden somit verbessert.
Gibt es Nachteile?
Der größte Nachteil zeigt sich in potentiell schlechtem Content und zwar dann, wenn man auf Biegen und Brechen ein Thema als Serial Content aufbereiten möchte, welches dafür eigentlich gar nicht geeignet ist. Das können Themen sein, die zu klein sind, um über sie mehrere Beiträge zu schreiben. Das kann dazu führen, dass die einzelnen Episoden keinen Mehrwert liefern, da sich der Autor oder die Autorin immerzu wiederholt. Außerdem können das Themen sein, denen keine neuen Informationen oder Sichtweisen hinzugefügt werden können, weil sie bereits mehr als ausführlich von anderen Content Creators aufgearbeitet worden sind. Eine Blog-Serie soll originell sein und keinesfalls aus Copy und Paste bestehen. In solchen Fällen sollte man sich daher für ein anderes Thema oder Format entscheiden.
Eine weitere Eigenschaft von Serial Content, die als Nachteil ausgelegt werden kann, ist die Verpflichtung zum konsistenten Posten. Das bezieht sich zum einen darauf, dass die einzelnen Beiträge in regelmäßigen Abständen veröffentlicht werden sollten. Zum anderen sollte sich die Konsistenz darin zeigen, dass es gelingt, die einzelnen Episoden ungefähr gleich lang zu schreiben. So können die LeserInnen besser einschätzen, wie viel Zeit sie zum Lesen der Inhalte benötigen. Das und das Einhalten eines festen Zeitplans können organisatorisch erst einmal herausfordernd sein. Doch wie heißt es so schön: Consistency is key. Letztendlich dient dieser vermeintliche Nachteil dem Erfolg des Serial Contents.
Wie setzt man Serial Content um?
Der soeben angesprochene Aspekt der Konsistenz zeigt bereits, dass man mit einer gewissen Strategie an das Erstellen von Serial Content herangehen sollte. Dazu haben wir noch einige Punkte für euch zusammengetragen:
- Für die Themenfindung des seriellen Blogbeitrags empfiehlt es sich, auf Analysetools wie den Google Keyword Planer oder Answerthepublic zurückzugreifen. So lassen sich Inhalte identifizieren, die eine potentielle Leserschaft auch wirklich interessieren und ihr einen Mehrwert liefert. Dabei sollte man sich auf Trends und neue Technologien fokussieren sowie Themen, bei denen noch Wissenslücken herrschen.
- Überlege dir zu Beginn sämtliche Fragen und Einwände, die bei der Leserschaft aufkommen könnten. Plane außerdem im Voraus, wie viele Teile der Serial Content für den Blog umfassen soll.
- Schaffe einen gewissen Wiedererkennungswert mithilfe ähnlicher Überschriften, Einleitungen oder auch Bilder. So können User leichter erkennen, dass es sich bei dem Beitrag um den Teil einer Serie handelt. Formulierungen wie „Teil X“ in der Überschrift oder das Zusammenfassen von zuvor Geschriebenen in der Einführung des Beitrags erzeugen ein gewisses Branding.
- In der Blog-Serie sollte man mit den LeserInnen durch eine Art Lernkurve vom obersten Bereich des Funnels bis ganz nach unten gehen. Auf diese Weise wird eine wertschaffende Bildungserfahrung ermöglicht. Nutze hierbei den ersten Post als eine Einleitung, verdeutliche die Relevanz des Themas und wie LeserInnen von der Serie profitieren können. Fasse außerdem die folgenden Episoden kurz zusammen. Nutze dann jeden der folgenden Blogbeiträge für einen bestimmten Aspekt und lass aus deren Gesamtheit ein großes Bild entstehen. Im letzten Beitrag der Serie wird das Geschriebene noch einmal zusammengefasst und die Wichtigkeit der geteilten Informationen verdeutlicht. Auch ein Call-to-Action lässt sich wunderbar einbauen.
Serial Content lohnt sich
Serial Content bietet die Möglichkeit, sich auf einer tieferen Ebene mit den UserInnen zu verbinden, als es mit einzelnen, unabhängigen Beiträgen vermutlich der Fall wäre. Auch wir bei Projecter greifen immer wieder gern auf dieses Format zurück und profitieren von dessen Vorteilen. Beliebte Blog-Serien wie „Erfolgreich mit Google Shopping“, „Liveberichterstattung im B2B-Bereich“ oder auch „Der LinkedIn-Marketer-Leitfaden“ sprechen für sich und nutzen die Vorteile von Serial Content.
Im Hinterkopf sollte man dabei behalten: Schreibe, was ausführlich und dennoch kurzweilig in mehreren Beiträgen aufbereitet werden kann. Nutze Tools zur Themenfindung und setze dem Schreibprozess eine genaue Planung voraus. Kreiere dadurch konsistent Content und bleibe dennoch flexibel. Nutze Serial Content zum Aufbau von Vertrauen zur eigenen Leserschaft.
Was auch immer das Ziel ist – Leads generieren, Conversion-Rates steigern, Produkte veröffentlichen, etc.. – Serial Content ist ein vielfältiges Mittel, mit dessen Hilfe solche Zwecke gewinnbringend verfolgt werden können.