Nachhaltiges Weihnachten – für KundInnen, KollegInnen und das Büro
Weihnachten gilt nicht unbedingt als die einfachste Zeit für Nachhaltigkeit – auch oder besonders im Büroalltag. Weihnachtsgeschenke für KundInnen und MitarbeiterInnen gehören ebenso zum guten Ton wie Weihnachtskarten. Und ein oder besser noch mehrere Weihnachtsbäume sorgen für die perfekte weihnachtliche Stimmung im Büro. Doch das trotz all dieser Dinge nachhaltige Weihnachten auch in Unternehmen möglich ist, wollen wir euch mit ein paar Tipps und Tricks und unseren eigenen Erfahrungen in diesem Beitrag zeigen. Ganz ohne Weihnachtsstress und frei nach dem Motto “weniger ist mehr”.
Geschenk für KundInnen – man muss nicht darauf verzichten
In einer Agentur hat man mit einer Vielzahl von KundInnen zu tun. Die Palette reicht von Start-Ups bis hin zu Konzernen, und alle Firmen – große wie kleine – haben ihre Besonderheiten. Spätestens im Oktober kommt jedes Jahr wieder die Frage auf, was wir unseren KundInnen und GeschäftspartnerInnen schenken könnten. Und auch in diesem Jahr war uns schnell klar, dass es sich um ein nachhaltiges Geschenk handeln soll, mit Mehrwert für die Beschenkten.
Auf der Suche nach Geschenken für Kundinnen und Kunden ist das Angebot online als auch in zahlreichen Broschüren mehr als ausreichend. Allerdings stellt sich uns auch die Frage, ob es noch einen Werbeartikel mehr unter dem Deckmantel der Weihnachtszeit braucht. Da unter “nachhaltig” weitaus mehr verstanden werden kann als nur die Vermeidung von Müll, haben wir uns dazu entschieden, nach etwas Langlebigem zu suchen.
Letztes Jahr fiel unsere Wahl auf Bienenwachstücher von einer lokalen Herstellerin, zusammen mit Weihnachtskarten aus Samenpapier und Adventskalendern mit unterschiedlichen Füllungen. Sowohl das Feedback der KundInnen und GeschäftspartnerInnen als auch das der KollegInnen aus dem Team war super positiv und begeistert.
Grusskarten – es wächst was draus
Bei der Auswahl der Weihnachtsgrußkarten gab es bereits im letzten Jahr eine tolle Entdeckung – Samenpapier. Die Karte kann nach den Festtagen in einen Topf mit Erde gegeben werden und im Frühjahr wachsen dann verschiedene Pflanzen daraus. So vermeiden wir nicht nur Müll, auch das Büro wird dadurch grüner. Außerdem bleiben wir so nachhaltig im Gedächtnis der KartenempfängerInnen.
Das Papier ist zwar kostenintensiver als die üblichen Erzeugnisse, allerdings ergibt sich durch die daraus heranwachsenden Pflanzen gleich ein zweites Geschenk, das weitere Präsente verzichtbar macht. Des Weiteren wird eine wichtige Botschaft mitgeteilt: Es ist nicht kompliziert, nachhaltig zu sein.
Es gibt auch Alternativen für den kleineren Geldbeutel: Karten aus Gras oder recycelten Fasern.
Teamgeschenke – weniger ist mehr
Der Anspruch jeder oder jedem Einzelnen etwas zukommen zu lassen, kann schnell abgelöst werden, indem etwas Gemeinschaftliches und/oder ein Gebrauchsgegenstand verschenkt wird. Im letzten Jahr haben unsere Teams einen gemeinsamen Adventskalender bekommen und es wurde wild gelost, wer an welchem Tag welches Türchen öffnen konnte. Dieses Jahr gibt es leider keinen gemeinsamen Team-Adventskalender und auch kein gemeinsames Türchen öffnen, aber irgendwann werden wir uns auch hier wieder im Büro mit den KollegInnen dafür zusammensetzen können.
Weihnachtsbäume – mal anders
Gerade bei der Entscheidung für oder gegen einen Weihnachtsbaum im Büro bedarf es Input von ExpertInnen. Nach einem Telefonat mit einer lokalen Gärtnerei war klar, dass der vorher gedachte Baum im Topf nicht den Nachhaltigkeitsansprüchen standhalten konnte. Oft werden diese Bäume gefällt, angeschnitzt und anschließend in einen Topf gesteckt. Weihnachtsbäume, die im Topf gezogen wurden, haben meistens nicht ausreichend Platz. Außerdem funktioniert die nachweihnachtliche Aussetzung dieser Bäume nur in unseren Köpfen gut, da es aufgrund des Aufwandes eher selten geschieht. Es gibt Unternehmen, die Weihnachtsbäume verleihen. Diese stehen jedoch vor genau den gleichen Herausforderungen. Man bekommt vielmehr das Gefühl, dass dies nur zur Problemverlagerung beiträgt. Wenn ein Baum quer durch Deutschland versandt wird – und das zweimal -, dann kann auch hier von Nachhaltigkeit nicht die Rede sein. Aus diesen Gründen stehen bei Projecter nun zwei verschiedene Versionen des Weihnachtsschmucks: aber aus Holz. Sie können nach dem Fest verstaut und im nächsten Jahr wiederverwendet werden.
Wer trotzdem nicht auf den echten Baum verzichten möchte, dem sei die übliche Variante – Verkauf von gefällten Bäumen – nahe gelegt, denn so wird der Baum noch zu Futter oder Komposterde wiederverwertbar.
Eigene Ansprüche vs. Kosten – es ist nicht so einfach
Um Dinge nachhaltiger zu gestalten, müssen Unternehmen nicht immer tief in die Tasche greifen. Allerdings braucht es meist ein bisschen mehr Zeit zum Recherchieren. Und Lust, auch mal ein bisschen zu telefonieren und sich einfach beraten zu lassen.
Am Beispiel der Weihnachtsbäume lässt sich das gut erklären. In Deutschland werden über 29 Millionen Weihnachtsbäume verkauft und wahrscheinlich auch so viele wieder entsorgt. Die Zeit, um eine geeignete Alternative zu finden, ist erstmal etwas höher, aber man hat für die nächsten Jahre nur die Handgriffe des Rausholens und Aufbauens – kein Losziehen im Weihnachtsbaumkaufwahnsinn und auch keine Suche nach Entsorgungsstellen.