Die Projecter-Schrittzähl-Challenge
Das Jahr 2020 war das Jahr des Homeoffice. Zumindest für viele Büroangestellte, die die Möglichkeit bekamen, dieses Angebot zu nutzen. Was aus dem guten Vorsatz entstand, Infektionen einzudämmen, wirkte sich nur bedingt positiv auf den Arbeitsalltag aus. Eingeschränkte soziale Kontakte, Homeschooling und Kinderbetreuung prägten von nun an unsere Wochen. Wir wollten einer dieser negativen Folgen den Kampf ansagen: dem Bewegungsmangel!
Was es mit der Projecter-Schrittzähl-Challenge auf sich hat und ob die Aktion von Erfolg gekrönt war, lest ihr in diesem Blogartikel.
Schrittzähl-Was?
Agenturintern haben wir bereits Anfang des Jahres eine Taskforce zum betrieblichen Gesundheitsmanagement gebildet. Wir wollen unseren KollegInnen Wege aufzeigen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden durch kleine Kniffe und Angebote zu verbessern.
Als Büroangestellte sehen wir uns dem Risiko ausgesetzt, den Großteil unserer Arbeitswoche im Sitzen zu verbringen. Durch Homeoffice, die Schließung von Fitnessstudios und Schwimmbädern sowie Kontaktbeschränkungen entfielen in diesem Jahr viele Möglichkeiten für regelmäßige Bewegung im Alltag.
Wir haben diese Herausforderung genutzt und die Projecter-Schrittzähl-Challenge ins Leben gerufen. Wir wollten Bewegungsmangel, Rücken- und Kopfschmerzen den Kampf ansagen und unser Team zu mehr Bewegung motivieren.
Was braucht eine Challenge?
Eine Aktion in dieser Form gab es bei Projecter bis dato nicht. Unser Zeitplan war jedoch relativ straff. Wir wollten bereits in wenigen Tagen mit der Challenge starten. Grund hierfür waren die erneut verschärften Maßnahmen der Regierung, um das Virus einzudämmen.
Wir haben also überlegt, was es für eine solche Challenge braucht:
- Ein Ziel – Wohin soll es gehen?
Ein Ziel für unseren virtuellen Lauf war schnell gefunden. Der Plan war, die 500 km zwischen unserem Office in Leipzig und unserem zweiten Standort in Garmisch mit gezählten Schritten zurückzulegen. - Ein Zeitraum – Wie viel Zeit bleibt uns, ans Ziel zu kommen?
Um einen zeitlichen Anreiz zu schaffen, haben wir die Challenge auf 10 Tage beschränkt. - TeilnehmerInnen – Wer hat Lust auf unsere Challenge?
Über diverse Kommunikationskanäle (Agentur-Meetings, Agenturinterne Chats) haben wir die Aktion vorgestellt und für Interessierte einen separaten Kanal angelegt, in dem nähere Informationen und Motivation zur Challenge geteilt wurden.
- Regeln – Was wird wie gezählt?
Wir haben uns im Voraus darauf geeinigt, jede Art von zu Fuß zurückgelegter Bewegung in die Wertung mit aufzunehmen. Ob der Weg vom Schreibtisch zum Kühlschrank, die Laufrunde am Morgen oder der Spaziergang in der Mittagspause – alles wurde gezählt.
Die Strecken konnten von allen TeilnehmerInnen individuell erfasst werden. Wir haben keine einheitliche Methode vorgeschrieben, um niemanden von vornherein auszuschließen. Die Schritte konnten z.B. per Smartphone, über zusätzliche Fitness-Apps oder Fitness-Tracker erfasst werden. - Motivation – Wie bleibt die Challenge spannend?
Dem Punkt Motivation haben wir eine sehr große Bedeutung zugeschrieben. Wir wollten nicht die anfängliche Vorfreude innerhalb von 10 Tagen abflachen sehen. Regelmäßig haben wir daran erinnert, eine Pause einzulegen und sich zu bewegen. Wir haben dazu angeregt, Fotos von Spaziergängen oder Ausflügen zu teilen.
Unsere Zwischenstände haben wir intern grafisch aufbereiten lassen und sowohl mit den TeilnehmerInnen als auch über unsere sozialen Netzwerke geteilt. Insgesamt wurde die Motivation zwischen den TeilnehmerInnen nahezu zum Selbstläufer, aber dazu später mehr.
Bewusst haben wir uns dagegen entschieden, Preise zu vergeben. Wir wollten die Challenge als Teambuilding-Maßnahme nutzen und niemanden einschüchtern, weil er statt zehn Kilometern am Tag nur einen läuft. Jede zurückgelegte Strecke war für uns ein Erfolg und sollte auch so gefeiert werden.
Der Startschuss
Unsere Challenge startete am Dienstag, dem 10. November 2020. In unserem separat angelegten TeilnehmerInnen-Chat befanden sich um die 40 Mitglieder; einige weitere kamen erst ein paar Tage nach Start der Challenge dazu. Auch hier waren wir froh über jede neue TeilnehmerIn und haben niemanden nach Start der Challenge ausgeschlossen.
Nach den ersten zwei Tagen ließen wir alle Daten in eine Tabelle eintragen und zogen das erste Fazit: Es wurden bereits mehr als 300 Kilometer zurückgelegt. Wir waren somit in zwei Tagen schon über die Hälfte unseres Weges nach Garmisch gelaufen!
Unser nächster Zwischenstand sollte am Montag, dem 16. November geteilt werden. Da wir annahmen, dass am Wochenende längere Strecken als sonst zurückgelegt werden, begannen wir bereits damit, neue Routen in Betracht zu ziehen. Eine virtuelle Reise ins Ausland stand zur Debatte und wir alle hätten uns sicher über einen solchen Aufenthalt in Italien gefreut, jedoch wollten wir die Challenge gern im Landesinneren ablaufen lassen.
Es entstand die Idee, eine “Rundreise” durch Deutschland durchzuführen und unterwegs einigen unserer KundInnen einen virtuellen Besuch abzustatten. Somit standen als nächste Etappenziele Stuttgart, Frankfurt/M., Hannover, Hamburg, Berlin und schlussendlich wieder Leipzig auf unserem Plan.
Am Ende reichte unsere Motivation sogar noch für eine Extra-Runde um die Stadt Leipzig, bevor wir nach 10 Tagen die virtuelle Ziellinie erreichten.
Und, wie lief’s?
- Nicht alles detailliert planen, sondern einfach machen!
Die Challenge war relativ spontan umsetzbar. Es brauchte ein Ziel, einen Zeitrahmen und Teilnehmende. Alles andere konnte während der Challenge vorbereitet oder umorganisiert werden. Unsere geplanten Etappenziele benötigten wir erst gar nicht, da wir viel schneller als gedacht voran kamen. - They loved it!
Die Reaktion innerhalb der Agentur auf die Challenge war sehr positiv. Mit mehr als 40 TeilnehmerInnen hatten wir selbst optimistisch nicht gerechnet. Es war spürbar, dass die Teilnehmenden Freude an der Challenge hatten. Hierbei war es auch kein Problem, dass die Strecke noch einmal angepasst wurde. - Teambuilding spürbar
Während der Challenge motivierten sich die TeilnehmerInnen gegenseitig. Sie teilten Eindrücke ihrer Routen und verabredeten sich teilweise sogar für 1-2-1-Meetings oder Telefonate an der frischen Luft.
- We’re all in this together!
Es entstand kein Wettbewerb untereinander, sondern ein Wir-Gefühl. Alle wollten ihren Teil zum Ergebnis beitragen. - Die Fakten:
> 2.300 km
zu Fuß zurückgelegt
320 km pro Tag
als Spitzenwert (an einem Sonntag)
Was sagen die SchrittzählerInnen?
Natürlich wollten wir nach unserer Challenge das Stimmungsbild der TeilnehmerInnen abfragen und von ihnen wissen, was sie sich aus der Aktion mitgenommen haben. Es folgen einige Kommentare unserer KollegInnen:
Pia: Die Challenge hat mich jeden Tag vor die Tür getrieben und ich habe immer neue Straßen in meinem Viertel erkundet. Leider zog meine Schritte-App aber zusammen mit Corona-Warn so viel Akku, dass ich sie nach der Challenge wieder deinstallieren musste.
Michelle: Ich habe für die Challenge häufiger mal mein Fahrrad stehen gelassen und bin stattdessen zu Fuß gegangen, was sehr entschleunigend war. Man beobachtet die Umgebung wesentlich aufmerksamer, als wenn man versucht, möglichst schnell irgendwo anzukommen
Annalena: Das tägliche Spazierengehen gab meinem Tag eine Struktur zurück, die ich wegen Corona schon schmerzlich vermisst hatte. Dazu taten mir die frische Luft und die Bewegung spürbar gut und ich hatte bis zum Zubettgehen viel mehr Energie als sonst. Also gehe ich weiterhin meine Runden im Park und freue mich über diesen kleinen Tageserfolg.
Susi: Ich finde es verrückt, wie so eine kleine Challenge echt dazu geführt hat, am Ende des Tages nochmal kurz vor die Tür zu gehen. Ohne 10.000 Schritte am Ende des Tages konnte ich irgendwie nicht beruhigt ins Bett gehen und habe auch mal Mitbewohnerin oder Freund verrückt gemacht damit.
Lisett: Bei jeder Mittagspause, dem Weg zur Arbeit oder sogar Meetings mit KollegInnen hatte ich die Challenge im Hinterkopf – so hab ich mich direkt auch mit KollegInnen zum Spazieren & gleichzeitigem Jourfixen verabredet. Das wir nicht vorher schon auf die Idee gekommen sind?!
Jenny: Ich hab für kurze Wege dann öfter mal das Fahrrad stehen gelassen und die Füße genommen und hab dadurch mein Viertel bzw. allgemein meine Umgebung plötzlich viel bewusster als sonst wahrgenommen. Auch, dass ich dann die extra Zeit einrechnen musste, hat da nur mit rein gespielt.