Affiliate Marketing Auslese November 2021

Der November im Affiliate Marketing stand wie jedes Jahr unter dem Stern des Singles‘ Day, der Cyberweek und natürlich des Black Fridays. Weltweit bemühen sich Shops, HerstellerInnen und Affiliates um die Platzierung von bestmöglichen Angeboten und die KundInnen sind auf der Suche nach den perfekten Weihnachtsgeschenken für ihre Liebsten. Außerdem ist am 01.12. das TTDSG in Kraft getreten und stellt WebseitenbetreiberInnen vor neue und alte Herausforderungen. Welche Umsätze dieses Jahr über die virtuellen Ladentheken generiert wurden, wie man sich am besten auf die neuen Gesetze vorbereiten kann und welche Affiliate News es sonst gab, lest ihr in der neuen Auslese für November 2021.

Neuigkeiten aus der Branche

Singles’ Day, Black Friday & Cyberweek 2021

Top-Segmente nach Umsatz zum Singles Day 2021
Abbildung 1: Top-Segmente nach Umsatz zum Singles Day 2021 | Quelle: Admitad

Das erste Sales-Event im November war der Singles‘ Day, der für viele Unternehmen als offizieller Startschuss in das goldene Quartal gesehen wird. Zahlreiche Angebote erstrecken sich sogar vom 11. bis zum 29. November, um bei den NutzerInnen bereits möglichst früh und möglichst lange sichtbar zu sein. Laut Admitad wurde am Singles‘ Day eine Umsatzsteigerung von 118% zum Vortag über das Affiliate Netzwerk verzeichnet. Die Anzahl der Sales selbst stieg um knapp 400%. Obwohl großflächig mit Rabatten geworben wurde, gaben die NutzerInnen im Durchschnitt doch mehr Geld aus, da durch gezielte Upselling-Maßnahmen mehr Bestellungen generiert und oft Produkte erworben wurden, bei denen vorher kein Kauf beabsichtigt war. Bei Admitad belief sich der Warenkorbanstieg auf 56% – die durchschnittliche Warenkorbhöhe ist also wesentlich geringer ausgefallen.

Auch die diesjährige Umfrage von blackfriday.de hat gezeigt, dass die Bereitschaft, über das geplante Budget hinauszugehen, bei einem Großteil der User vorhanden war.

Umfrageergebnisse zur Ausgabebereitschaft der NutzerInnen
 Abbildung 2: Umfrageergebnisse zur Ausgabebereitschaft der NutzerInnen | Quelle: blackfriday.de

Beste Voraussetzungen also für eine weitere Rekord-Performance des Black Friday‘s und der Cyberweek, oder?

Eigentlich schon, aber zum Black Friday selbst wurde in den USA dieses Jahr ein Umsatzrückgang verzeichnet. Auch hier in Deutschland blieb die Performance hinter den Erwartungen zurück. Laut onlinemarketing.de sei zwar schon in der ersten Stunde ein Anstieg der Sales von 51% im Vergleich zu 2020 verzeichnet worden, jedoch blieb der Umsatz insgesamt 19% unter dem Vorjahr. Criteo, von denen auch die Zahlengrundlage aus dem Bericht von onlinemarketing.de stammt, berichteten allerdings von der allgemeinen Tendenz, dass sich die Peaks in den Sales und vor allem im Traffic nicht mehr nur noch auf den Black Friday beschränken, sondern sich über den gesamten Monat November ab dem Singles‘ Day am 11.11. erstrecken.
Top-Produkte waren laut Admitad am Black Friday insbesondere Kosmetik & Gesundheit sowie Kredite und Kleidung. Überraschend für uns war hier, dass Elektronik und Haushaltsgeräte „nur“ auf dem 5. Platz stehen, wobei gleichzeitig Spiele für Konsolen und PCs ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet haben. Ein wesentlicher Grund hierfür ist höchstwahrscheinlich die Rohstoffknappheit im Bezug auf die Herstellung von Konsolen und Technikelementen.

Top-Segmente nach Umsatz zum Black Friday 2021
Abbildung 3: Top-Segmente nach Umsatz zum Black Friday 2021 | Quelle: Admitad
Top-Warensegmente nach Umsatzsteigerung im Jahresvergleich zum Black Friday
Abbildung 4: Top-Warensegmente nach Umsatzsteigerung im Jahresvergleich zum Black Friday | Quelle: Admitad

Wirft man einen Blick in den neuen Awin Peak Performance Tracker, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Die meisten Sales finden immer noch vom Black Friday bis zum Cybermonday statt, jedoch wird auch die Zeit dazwischen von vielen Usern genutzt. Auch hier ist jedoch deutlich zu sehen, dass die Performance 2021 erstmalig leicht rückläufig ist.

Screenshot des Awin Peak Performance Trackers
Abbildung 5: Screenshot des Awin Peak Performance Trackers | Quelle: Awin

Zum Abschluss des Black Friday Updates gibt es noch eine Leseempfehlung, um im nächsten Affiliate-Meeting zu beeindrucken: Blackfriday.de hat zum Anlass des namensgebenden Shoppingevents ein paar spannende Funfacts gesammelt.

Das TTDSG ist da – was nun?

Mit dem Telekommunikations-Telemedien-Datenschutzgesetz (kurz TTDSG) beschäftigen wir uns nun bereits seit Monaten und zum 1. Dezember war es dann so weit: Das Gesetz ist in Kraft getreten und Webseiten-BetreiberInnen werden abgestraft, wenn sie nicht entsprechend handeln und aufgestellt sind.
Um das Thema nochmal aus unserer Perspektive zu beleuchten, hat unser Kollege und Head of PSW Johannes das Thema TTDSG, DSGVO und ePrivacy aufbereitet und den allgemeinen Kontext dieser Verordnungen in seinem Blogbeitrag zusammengefasst.

Ihr erfahrt dabei:

… und vor allem:

Die jährliche Umfrage zum Affiliate-Trend-Report 2022

Wie jedes Jahr führen die Affiliate-ExpertInnen von xpose360 eine große Trend-Umfrage durch, um einen Ausblick auf das Affiliate-Jahr 2022 wagen zu können. Dafür ist Support von Affiliates, Merchants und Agenturen gefragt: Auf AffiliateBLOG.de könnt ihr an der Umfrage teilnehmen und dabei sogar etwas gewinnen. Bitte hier entlang!

Google mit eigenen Suchergebnissen zu Deals

Deal-Plattformen wie MyDealz zeigen gerade in den vergangenen Black-Friday- und Cyberweek-Zeiträumen, dass sie für Advertiser echte Umsatzgaranten sein können. Auch in unseren Partnerprogrammen erfreuen sich diese Lösungen großer Beliebtheit. Ein weiteres umsatzstarkes Konzept in diesem Bereich sind Whitelabel-Gutscheinseiten, die Deals und Angebote mit reichweitenstarken Magazinen verbinden. Mehr Infos zu diesen Affiliates gibt es im Beitrag meiner Kollegin Viktoria, die sich bereits im letzten Jahr ausgiebig mit Whitelabel-Gutscheinseiten beschäftigt hat.

Es war also nur eine Frage der Zeit, dass auch die Mutter aller Suchmaschinen in diesen Bereichen Fuß fassen möchte. In einem Beitrag von searchenginejournal.com wird davon berichtet, dass auch Google jetzt dezidierte Deal-Placements ausrollt. Wie sich das in Zukunft auf die Performance von Gutschein- und Deal-Webseiten auswirken wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass klassische Affiliate-Modelle immer mehr Aufmerksamkeit generieren und wir uns auch in Zukunft noch auf einige Innovationen und Adaptionen freuen bzw. vorbereiten dürfen.

Übrigens: Bereits im Januar berichteten wir über die Initiativen von Microsofts Suchmaschine Bing, die bereits mit Gutschein- und Dealplatzierungen ausgestattet ist.

Google mit eigenen Suchergebnissen zu Deals

Sparheld jetzt unter Webgears

Kaum eine Affiliate-Auslese kommt ohne News zu neuen Migrationen oder Zusammenschlüssen aus. So haben wir dieses Mal über Maltes Beitrag von xpose360 auf affiliateblog.de von der Übernahme von Sparheld durch Webgears erfahren. Neben der letzten großen Konsolidierung von digidip und Yieldkit gibt es nun also auch im Bereich Gutscheine eine weitere Fusion. Mit dieser Übernahme möchte sich Webgears vor allem wesentliche Teile des französischen Marktes sichern.

Attribution als Mittel für neue Wege

Manuel Panzirsch, Geschäftsführer des Affiliate-Netzwerks Belboon, hat sich als Gastautor in der W&V mit dem Thema Attribution beschäftigt und gibt dort wichtige Einblicke in seiner Meinung nach zukunftsfähige Lösungen, mit denen die aktuell eher restriktiven Trends im Bereich Tracking und Datenschutz trotzdem bewältigt werden können.
Neben dem vorausgesetzten First Party Tracking sollte parallel Server-to-Server Tracking aufgebaut werden, um auf Basis dieses hybriden Trackings die Customer Journey zu analysieren und jeden Touchpoint zu vergüten. Auch Postview-Vergütung wird thematisiert, um Display- und Retargeting-Maßnahmen einbeziehen zu können. Was diese Änderungen und Initiativen für die Kommunikation mit den PartnerInnen und in den Unternehmen zur Folge haben werden, lest Ihr direkt im Beitrag auf wuv.de.

Auch wir haben uns im Affiliate-Trend-Report aus dem Januar mit Tracking und Attribution beschäftigt, da unserer Meinung nach noch zu viele Publisher, die einen wesentlichen Beitrag in der Customer Journey leisten, vollständig leer ausgehen. Gerade für Content-PartnerInnen, die eher am Anfang der Customer Journey stehen, ist Affiliate Marketing auf reiner CPO-Basis häufig nicht attraktiv.

Publisher

Awin und die Link-Sticker bei Instagram

Bereits in der letzten Auslese haben wir die Link Sticker als neues Instagram Feature und die Möglichkeiten für Affiliates vorgestellt. Awin zeigt nun alle Möglichkeiten der Affiliate-Link-Platzierung in Social Media, allem voran natürlich die neuen Link-Sticker, die Customer Journeys mit Affiliate-Einbindung auf Instagram wesentlich kürzer machen können. Welche Möglichkeiten es bereits vorher gab und was Awin außerdem empfiehlt? Nicola bringt hier auch nochmal aus der Netzwerkperspektive Licht ins Dunkel.

Awin und die Link-Sticker bei Instagram

TTDSG für Affiliates

Was das TTDSG für alle Akteure zur Folge hat, gibt es, wie bereits erwähnt, im Beitrag von Johannes zu lesen. Peer Wandiger, ein Stammgast im Publisher-Teil unserer Auslesen, hat sich auch diesem Thema gewidmet: Insbesondere geht er darauf ein, welche Cookies noch gesetzt werden dürfen und wo es Ausnahmen und leider immer noch Unsicherheiten rund um das Thema gibt. Warum er sich aufgrund des TTDSGs als Publisher von Awin trennen und alle Awin-Partnerprogramme ausbauen wird, erfahrt ihr direkt auf affiliate-marketing-tipps.de.

Merchants

Der OMR-Affiliate-Netzwerk-Vergleich

Die Grundlage eines jeden Affiliate-Programms sind seine Partnerschaften. Um diese zu verwalten, weiterzuentwickeln und im Auge zu behalten, sind entsprechende Netzwerke unabdingbar. Welches Netzwerk allerdings für welche Zwecke ideal geeignet ist, hängt mit den individuellen Zielen zusammen und sollte auch danach entschieden werden. Die OMR haben gemeinsam mit Malte Hannig von xpose360 und Marc Napierala von Internet Allstars ein Netzwerk-Briefing in PDF-Form erstellt, das die Netzwerkangebote miteinander vergleicht.

Das Entscheidungsdiagramm bietet einen schnellen Überblick und dient als umfassende Grundlage für Beratungsgespräche und die Wahl der Programme. Außerdem gibt es Bewertungen von ExpertInnen zu ihren Lieblingsnetzwerken sowie tabellarische Vergleiche und Bewertungen zu allen AnbieterInnen. Das Briefing ist vor allem für Unternehmen eine Empfehlung, die gerade mit dem Gedanken spielen, ins Affiliate Marketing einzusteigen. Zum Download des Whitepapers geht es direkt hier.

Ein Tracking Guide von etablierten Netzwerken

Die Affiliate-Netzwerke Awin, Adtraction, CJ, Impact, Optimise, Partnerize, Rakuten und Tradedoubler haben gemeinsam ein achtseitiges Whitepaper zum Thema Tracking veröffentlicht, in dem teilweise ernüchternde Erkenntnisse zu Tage kommen. Auf der positiven Seite ist zu sagen, dass Affiliate Marketing in Corona-Zeiten andere Kanäle übertroffen und Marktanteile ausgebaut hat, wie auch am Wachstum im Whitepaper deutlich sichtbar wird.

Affiliate Marketing Growth

Leider sieht die Awareness für entsprechende Tracking- und Attributionslösungen bei vielen befragten Advertisern ganz anders aus. Dort sind Third-Party-Cookies immer noch ein wesentlicher Bestandteil der Tracking-Strategie, obwohl diese in naher Zukunft nicht mehr tragbar sein werden.

Awareness für entsprechende Tracking- und Attributionslösungen

Welche Lösungen die Netzwerke vorschlagen und welche Trends sich sonst abzeichnen, lest ihr im Whitepaper: affiliatepartnertracking.com.

Vodafone, Samsung und Awin – eine Case Study

Gemeinsam mit Awin hat Vodafone eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten geschaffen, indem der Advertiser in Vereinbarung mit Samsung einen exklusiven Deal realisiert hat, der dann über die wichtigsten Affiliate-Segmente gepusht werden konnte.
Mit Rabatten auf das Galaxy S20 konnte der Mobilfunk-Anbieter nicht nur die eigenen Sales im Affiliate-Programm steigern, sondern auch die anvisierten Ziele von Samsung erreichen – dabei wurde besonders auf Gutscheine, Deal-Affiliates, Cashback und Content gesetzt.

Es kann sich also für Advertiser, die Produkte von anderen Herstellern anbieten, durchaus lohnen, auf Basis von Deals mit LieferantInnen Aktionen zu planen und über den Affiliate-Kanal transparent und performanceorientiert zu publizieren.

Partnerprogramme entwickeln mit der „RAMP“-Strategie

Mihaela vom AM Navigator hat in ihrem neuesten Blogbeitrag die sogenannte „RAMP“-Strategie vorgestellt, mit der sie die wichtigsten Punkte zur Pflege von Affiliate-Partnerschaften zusammenfasst.

R: „Recruit More Affiliates to Grow Your Affiliate Program“

Ohne regelmäßiges Scouting bzw. die Rekrutierung von neuen PartnerInnen stagniert ein Partnerprogramm. Gerade im Content-Bereich oder bei neuen technischen Möglichkeiten, wie zum Beispiel bei der Entstehung von CSS, lohnt es sich, regelmäßig nach neuen Geschäftsmodellen und Affiliates zu suchen.

A: “Activate Affiliates to Grow Your Affiliate Program”

Die Affiliates im Programm zu haben sorgt noch lange nicht für Sales. Die PartnerInnen müssen nun über Aktionen informiert und auf Anfragen muss schnell reagiert werden. Restriktive Verhaltensweisen in Hinblick auf Provisionen, Bemusterungen, weitere Budgets oder schlicht in der Kommunikation können Affiliates verscheuchen.

M: “Motivate Affiliates to Grow Your Affiliate Program”

Wenn die ersten Sales von Publishern einlaufen, sollte weiter optimiert werden, um eine langfristige Bindung aufzubauen. Regelmäßige Publisher-Rallyes, Sonderprovisionen oder der enge Austausch zu Aktionen können dabei helfen.

P. „Police Affiliates for Sustainable Affiliate Program Growth“

Um sich vor Betrugsversuchen oder unpassender Werbung zu schützen, sollten die Programmbedingungen genau abgestimmt auf die Ziele und die Politik des Advertisers sein.

Thementipps für den Dezember 2021

Du möchtest das gesamte Jahr vorausplanen und brauchst noch mehr Thementipps?
Dann schau gern in unserem Blog beim Online-Marketing-Planer 2021 vorbei.

Thementipps Dezember
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