SEA Auslese Februar 2022
Während Google diverse Änderungen an seinen Empfehlungen und Anzeigenerweiterungen umsetzt und das Conversion Tracking mit dem Global Site Tag vereinfacht, gibt Microsoft richtig Gas: Portfolio Bidding, 29 neue Länder und Cruise- und Video Ads erweitern das Anwendungsspektrum erheblich. Außerdem hat Microsoft mit den dynamischen Beschreibungen für dynamische Suchanzeigen auch mal im Wettrennen mit Google die Nase vorn! Alle Details und weiteren News lest ihr in unserer Auslese für den Februar 2022.
Google Ads
Neue Empfehlungen: Discovery Kampagnen/ Automatische Empfehlungen/ YouTube Kampagnen
Google hat neue Empfehlungen für Discovery Kampagnen veröffentlicht, die den Qualitätsfaktor beeinflussen werden. Bisher hat dieser nur Such-, Display-, Shopping- und Youtube Kampagnen unter die Lupe genommen, ab sofort wird auch die Bewertung der Discovery Kampagnen einfließen. Die neu beteiligten Kampagnen zeigen einen Score von 0 bis idealerweise 100%. Letzteres meint, dass Discovery mit seinem maximalen Potential ausgestrahlt wird. Hinweise zur Verbesserung der Kampagnenleistung gibt es für abgelehnte Assets, ggf. Audience Erweiterungen bzw. das optimale Targeting, um mehr Conversions zu erhalten. Ziel der Änderungen ist es, das Thema Automation im Hinblick auf die richtige Zielgruppe voranzubringen. Wer eine klar definierte Zielgruppe ansprechen möchte, sollte vorsichtig sein bei der Umsetzung dieser Empfehlungen.
Ein weiteres Set Empfehlungen, die automatisch auf Manager Account Ebene übernommen werden können, steht in den Startlöchern. Das heißt, dass es obsolet ist, individuelle Accounts zu öffnen, um die Hinweise manuell zu übernehmen. Die Rückmeldungen von Anwendern für diese „auto-applied recommendations“ waren bisher zwiespältig. 22 Arten von Empfehlungen konnten bisher so behandelt werden. Die neuesten sind: Verbesserung der RSAs und Änderungen am Conversion Tracking. Individuelle Einstellungen leiten die automatische Umsetzung der Empfehlungen, falls sie überhaupt zum Tragen kommen sollen – das kann und sollte eingestellt werden. Am Ende des Tages ist jede automatische Einstellung nur so gut wie ihre manuelle Überprüfung.
Die letzten Neuerungen diesbezüglich betreffen Videokampagnen. Themen der neuen Empfehlungen sind: Aufsetzen von Produktfeeds oder Google Analytics 4 sowie ein Upgrade des Conversion Trackings (Cross-Device und Cross-Platform). Weitere Details gibt es in diesem Beitrag vom Search Engine Journal.
Enhanced Conversions: Tracking mit Global Site Tag
Zuletzt war das Tracking nur nach teilweise mühevollem Setup möglich, nun testet Google Global Site Tags, die automatische User-Daten aufnehmen. Das ist vor allem für KundInnen interessant, die das nicht manuell einrichten können. Ab sofort sollen die „Enhanced Conversions for Leads“ das Tracken von Offline Conversions erleichtern. Leichter deshalb, weil dieses Feature direkt in Google Ads konfiguriert werden kann – ohne ein Customer Relationship Management, kurz CRM. Somit steht das Tracken von Offline Abschlüssen einem breiteren Kundenstamm zur Verfügung. Google verspricht damit bessere Auktions-Entscheidungen treffen zu können, effizientere Kampagnen wären das Resultat. Das klingt vielversprechend! Das neue Feature kann als Alternative zum klickbasierten Tracken von Offline-Conversions gesehen werden.
Drei Neuerungen für Anzeigenerweiterungen
Drei Neuerungen lässt Google den Anzeigenerweiterungen zukommen. Zunächst bekommen Sitelinks, Callouts und Snippets ein Update. Ab Mitte März sollen automatische Erweiterungen neben manuell gebuchten Extensions gezeigt werden. Zusammen mit manuell gebuchten Erweiterungen können die eingangs erwähnten dann auftauchen. Bisher waren automatische Extensions nicht möglich, sobald manuelle ausgewählt waren. Als zweite Neuerung ermöglicht Google ab sofort neue Reporting-Möglichkeiten für Erweiterungen.
Auswertungen sind nun auf individuellem Level unter Erweiterungen im Interface in Ads möglich. Automatische Erweiterungen können dort pausiert oder entfernt werden. Außerdem sind diese auch eindeutig von den händisch erstellten zu unterscheiden.
Die letzte Neuerung betrifft die Hierarchie der Anzeigenerweiterungen bzw. deren Ausspielung. Bisher bekam immer die Erweiterung auf Anzeigengruppenebene den Vorzug im Vergleich zu denen auf Kampagnen- oder Kontoebene. Ab sofort sollen auch Extensions in darüberliegenden Leveln in der Auktion gezeigt werden, wenn diese mehr Performance versprechen – basierend auf dem Google Algorithmus. Wer in seinem Konto auf tiefster Ebene über dieses Feature also sehr spezifische Informationen ausspielt, ist gut beraten, die Kampagnen- und Konto-Extension einzusehen und zu reorganisieren, falls diese auf Anzeigengruppenebene keinen Sinn ergeben.
Mehr dazu im Search Engine Journal!
Kurztitel für Shopping-Anzeigen
Wer gerne an Feeds arbeitet, dem bietet Google jetzt eine weitere Möglichkeit. Im Merchant Center gibt es ein neues, optionales Attribut, den short_title. Titel können ab sofort also noch mehr auf den Punkt gebracht werden. Das notwendige Titelattribut sollte weiterhin gut mit der Suchanfrage des Nutzers matchen als auch mit der Landingpage, während es das angebotene Produkt nochmal prägnant nennt. Angezeigt wird der Kurztitel nicht immer und nicht auf allen Netzwerken, meistens ist er in Discovery Kampagnen oder Shopping Ads in Gmail zu sehen, also in „scroll-heavy networks“. Die maximale Zeichenanzahl ist 150, empfohlen werden 5 bis 65 Zeichen.
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Microsoft Advertising
Portfolio Bidding, UET & Conversion-Tracking-Import & Set-Up
Weltweit ist nun bei Microsoft Advertising Portfolio Bidding möglich. Für jeden, der effizient Budgets verteilen möchte, sei das ein Muss, so das Netzwerk. Mehrere Kampagnen, die unter demselben Ziel performen, können so automatisch die perfekten Gebote erhalten. Und auch der automatische UET- und Conversion-Tracking-Import sowie das Set-Up via Google Tag Manager werden nun global ausgerollt. Es ist sogar möglich, das Setup bestehender Google Tags einfach zu kopieren. Bereits in der Auslese von November 2021 hatten wir dieses Thema angeteasert. As easy as that!
Neue Länder & Sprachen
29 neue Märkte und 19 neue Sprachen stehen für Werbetreibende auf Microsoft Ads ab sofort zur Auswahl. Darunter sind Länder wie Tschechien, Griechenland, Ungarn, Polen, Portugal, Rumänien und die Türkei. Somit werden auch die entsprechend notwendigen Sprachen mit unterstützt.
Cruise Ads – ein vertical-gebundenes Format
2021 begann Microsoft, eine Reihe branchenspezifischer Anzeigentypen für Automotive, den Finanzsektor und die Gesundheitsindustrie auf den Markt zu bringen. Nun kommt mit den sogenannten Cruise Ads als offene Beta-Version ein weiterer Anzeigentyp dazu. Die Cruise Ads erreichen nur User in den USA und bespielen das Vertical Reisen. Sie basieren auf Feed-Daten und erscheinen rechts von den Suchergebnissen. Ausgelöst werden sie durch Suchanfragen z.B. nach dem Namen des Veranstalters, dem Startpunkt oder dem Ziel der Reise.
Videoanzeigen
Awareness steigern, Aufmerksamkeit gewinnen, Conversions antreiben und dabei eine tiefe emotionale Bindung aufbauen – diese Versprechen macht Microsoft nun allen Brandinhabern: die Videoanzeigen sind als Pilotprojekt gelauncht. In den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien und Neuseeland stehen sie ab sofort bereit, responsive natürlich. Allerdings nur für Desktop und Tablet, so die aktuellen Angaben von Microsoft. Bislang haben wir im Microsoft-Interface aber noch nichts entdeckt.
Automatisch angewandte Empfehlungen
Fünf verschiedene automatisch angewandte Empfehlungen stehen ab sofort für Microsoft Ads zur Verfügung: Entwerfen von ETAs und RSAs, Entwerfen von Multimedia Ads, Entfernen von Negative Keyword Konflikten und Probleme in den Tracking-Einstellungen lösen. Werbetreibende müssen die automatische Umsetzung aktiv ausschalten, falls nicht gewünscht. Microsoft weist explizit darauf hin, dass die Erlaubnis für diese Umsetzung – also die opt-in-Einstellung – nichts mit dem Kampagnenbudget zu tun hat, im Sinne einer automatischen Erhöhung.
Jede Art von Recommendation kann per Klick an- oder abgeschaltet werden. Im Änderungsverlauf jedes Kontos können auch die Anpassungen für die automatisch angewandten Empfehlungen per Filter ausgewählt und eingesehen werden. Ebenso versendet Microsoft Email-Hinweise an Konto-Inhaber, was getan wird und wann dieses Update vollzogen wird, falls man nichts unternimmt.
Das Netzwerk kündigt für die kommenden Monate noch weitere Bereiche an, in denen diese Art der Automation zum Tragen kommen wird.
Dynamische Beschreibungen für dynamische Suchanzeigen
Microsoft Ads versucht mit dieser Neuerung, der Konkurrenz alias Google einen Schritt voraus zu sein: ab sofort sind dynamische Beschreibungen für die klassischen dynamischen Anzeigen möglich. In den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland ist das ab sofort nutzbar. Allen Kunden in sensiblen Branchen wie Pharmazie, Finanzen & Co. bleibt dieses Feature allerdings vorerst verwehrt. Ab sofort können Kampagnen-Manager die dynamischen Beschreibungen per Klick möglich machen, ab April sollen diese per default voreingestellt sein. Wer seine Texte also weiterhin kontrollieren möchte, sollte dann aktiv werden. Werbetreibende werden von Microsoft per Email noch einmal darüber informiert. Prinzip der Befüllung dieser dynamischen Variante ist erneut, dem User die höchste Relevanz an Informationen zu bieten.
Kleinere Neuerungen
Re-engagement mit Usern wird ab sofort mit automatisch erstellten Remarketing-Listen einfacher bei Microsoft. Eine Liste mit allen Besuchern, eine mit allen Käufern und eine Liste für smartes Remarketing mit Usern, die geneigt sind zu kaufen (letztere allerdings erstmal nur für den US-Markt) stellt das Netzwerk seinen Werbetreibenden zur Verfügung. Eine Kombination mit bereits vorhandenen Remarketing-Listen ist möglich.
Außerdem können User in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Chile, Kolumbien, Peru und Venezuela nun auch online auf Microsoft shoppen. Der Kampagnentyp wird ab sofort auch in diesen Ländern unterstützt.
Und das sogenannte Reparenting von Accounts, also die Weitergabe an neue Besitzer bzw. Verwalter, ist in Zukunft leichter zu bewerkstelligen. Der Prozess inkl. UET Tags, Zielvorhaben und Zielgruppenlisten wurde stark vereinfacht.
Zu guter Letzt verspricht Microsoft im Rahmen eines kleineren Updates bessere Display-URLs für dynamische Suchanzeigen. Wer in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte, eine treffende Zeile dafür zu finden, dem sei nun geholfen. Wie genau diese Unterstützung aussieht, ist noch nicht klar.