Projecter-Sommertipps: Im Twitter-Feed sind die Trolle los
True Crime überflutet aktuell alle Medienbereiche – egal, ob in Form von Podcasts und Hörbüchern, Magazinen und Zeitschriften oder Thrillern im Print- und Filmformat. Wie Rikes Projecter-Sommertipp bereits gezeigt hat, können auch abseits von Mordlust und True Crime im klassischen Sinne spannende Crime-Stories aus Themenbereichen wie Politik und Wirtschaft erzählt werden. Auch unser Kollege Kurt teilt seine Podcast-Empfehlungen für den Sommer. Für dich zu hören gibt’s dabei vor allem Geschichten, die nicht nur „true“, sondern bisher auch noch größtenteils unbekannt sind.
Der Podcast, den ich vorstellen möchte, heißt:
„Troll Army – Russlands Krieg im Internet“
Er wird produziert von:
Journalist*innen der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Worum geht‘s?
Straftaten passieren nicht nur in der physischen, sondern auch in der digitalen Welt, mit der wir jeden Tag zu tun haben. Während wir uns nachts auf der Straße lieber einmal mehr umdrehen, vertrauen wir online schnell den Stimmen fremder Profile und machen uns keine Sorgen, ob jemand uns gerade beim Surfen zuschaut. Verschiedene Podcast-Produzent*innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, zu Verbrechen und Manipulation im Internet zu recherchieren und die Ergebnisse ihrer Recherchen zu erzählen. Dabei kommen auch oft Expert*innen zu Wort, welche die Ereignisse noch einmal anhand von zusätzlichen Hintergrundinfos einordnen. Mein aktueller Favorit: Troll Army – Russlands Krieg im Internet.
An Putins völkerrechtswidrigem Angriffskrieg kommt aktuell niemand vorbei – weder medial noch an der Ladenkasse. In diesem Podcast geht es darum, wo dieser Krieg schon seit Jahren verdeckt stattfindet: in Kommentarspalten und Social-Media-Feeds. Aufgrund der Aktualität des Themas findet dieser Podcast in Echtzeit statt, d. h. die Macher*innen recherchieren parallel zur Podcastproduktion und präsentieren jede Woche die Ergebnisse ihrer Recherche.
Dabei begeben sich die auch auf gefährliche Reisen in die Herzen von Trollfabriken, um herauszufinden, wie Trolle, die von Regierungen beauftragt und bezahlt werden, seit Jahren mit Hilfe von Memes, Desinformation und kriminellen Methoden gesellschaftliche Ereignisse und Wahlen in der „echten Welt“ beeinflussen.
Du willst noch mehr?
Weitere Podcasts, die ich dir persönlich empfehlen kann, – ob True Crime oder nicht – sind folgende:
Von Hackerangriffen auf Firmen hört man immer wieder einmal, doch wie diese organisiert, ausgeführt und vertuscht werden, bleibt für alle Nicht-BND-Agenten meist unbekannt. Der BR-Podcast erzählt den Bundestagshack von 2015 chronologisch nach. Neben Einblicken in die Sicherheitslücken von Behörden sensibilisiert der Podcast auch für die eigene IT-Sicherheit und lässt Hörer*innen hinterfragen, ob Schnuffelhase123 wirklich eine gute Idee für’s Online-Banking-Passwort war.
Wo wir gerade bei Podcasts sind, kann ich euch noch einen weiteren Podcast ans Herz legen: Druckausgleich, der Podcast des Magazins journalist. Wir Marketing-Menschen kennen Imposter-Syndrome, Praktika-Hopping, die Gefahr der Überarbeitung und Social-Media-Detox zu gut. In diesem Podcast sprechen die freiberuflichen Journalist*innen Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz über genau die Themen, die junge Medienschaffende umtreiben, über die wir aber viel zu wenig sprechen.
