Wo sitze ich denn heute? Flexibles Arbeiten bei Projecter
Vorbei sind die Zeiten bei Projecter, in denen alle einen festen Schreibtisch hatten: Denn Home Office und Büroschließungen während der Pandemie haben diese Ordnung durcheinandergewirbelt. Aber wie funktioniert das eigentlich, wenn man mehr Kolleg*innen im Unternehmen als Schreibtische in den Büros hat? Und wie bekommt man im Rahmen des Wandels hin zu flexibleren Arbeitsmodellen die Bedürfnisse und Wünsche der Teammitglieder bestmöglich unter einen Hut? Rike, Team Lead People & Operations bei Projecter, gibt Einblicke in die Herausforderungen und Fragen bei der Neugestaltung von Arbeitsräumen nach Corona.
Unsere Standorte in der Leipziger Innenstadt mussten in den vergangenen beiden Jahren mehrmals komplett geschlossen und – zum Teil eingeschränkt – wieder geöffnet werden. Als Unternehmen haben wir dabei stets versucht, das Arbeiten mit möglichst großer Sicherheit für die Teammitglieder und ihre Angehörigen zu ermöglichen. Endlich, am 1. Juni 2022, haben wir dann die Büros nach vielem Abwägen wieder offiziell für die tägliche Nutzung ohne jegliche Einschränkungen freigegeben. 🎉
So sehr wir uns alle freuen, dass es mittlerweile wieder völlig normal ist, persönlichen Kontakt mit dem Team zu haben, so sehr lieben wir auch die flexiblen Arbeitsmöglichkeiten. Bei Projecter können alle Kolleg*innen selbst entscheiden, ob sie im Büro arbeiten möchten, im Lieblingscafé, in der Ferienwohnung, in Muttis Küche oder doch lieber Zuhause.
In den vergangenen Monaten wurden weniger Schreibtische belegt und damit auch weniger Arbeitsplätze in den Büros benötigt als vor Corona. Die festgelegte Sitzordnung haben wir daher abgeschafft, sodass sich alle Teammitglieder ihren Platz frei aussuchen können. Dadurch ergeben sich nicht nur mehr Freiheiten und Möglichkeiten, den Arbeitstag individuell zu gestalten, sondern auch viele Fragen bei den Teammitgliedern. Für diese haben wir nicht nur intern versucht, die jeweils beste Lösung zu finden, sondern geben mit unseren nachfolgenden Antworten vielleicht auch euch und euren Teams ein paar interessante Impulse zu den Themen Flexibles Arbeiten und Desksharing mit auf den Weg.
Reichen die Sitzplätze überhaupt aus?
Wir haben angefangen, die Büros in dieser neuen Situation umzugestalten. Der Prozess dafür ist in unserem Team gerade erst so richtig angestoßen worden. Wir wollen mehr Freiräume schaffen, um die eigene Kreativität neben dem ungestörtem Arbeiten noch stärker ausleben zu können. Dafür mussten einige Schreibtische weichen und auch ein paar kleinere Umbaumaßnahmen haben wir in Angriff genommen.
Gleichzeitig haben wir Gefallen an der Arbeit im Home Office gefunden und möchten es nicht mehr missen. Es gibt also einerseits Kolleg*innen, die nur ein bis zwei Mal pro Woche ins Büro kommen, andererseits aber auch einige, die jeden Tag da sind. Daher ist eigentlich immer ein Schreibtisch frei. Urlaub, Konferenzbesuche und Kundentermine tun ihr Übriges dazu.
Was, wenn der Lieblingsplatz besetzt ist?
Desksharing bedeutet: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – und hat freie Platzwahl. Die Langschläfer*innen müssen sich dementsprechend mit den freien Plätzen begnügen. Da kann der Lieblingstisch schon mal belegt sein. Gleichzeitig motiviert genau diese Situation vielleicht, mal in einem Raum oder in einem anderen Büro und damit auch umgeben von Kolleg*innen zu arbeiten, die man nicht so häufig zu Gesicht bekannt. In Leipzig haben wir nämlich gleich zwei Standorte: in Specks Hof und in der Ritterstraße.
Wie schafft man es, die Arbeitsplätze trotzdem persönlich zu gestalten?
Familienbilder und Tischdeko – das ist alles noch möglich, sollte aber am Ende eines jeden Arbeitstages weggeräumt werden. Dafür stehen kleine Rollcontainer mit verschiedenen Fächern bereit, in denen die Kolleg*innen ihre persönlichen Sachen, wie Notizbücher oder Lieblingssnacks, verstauen können: Label dran und fertig. Dabei ist natürlich nicht die Rede von Dingen, die uns allen gefallen, z. B. kleine Tischpflanzen. #plantlove
Außerdem muss eines im Team klar sein: Es ist wichtig, dass alle ihre Arbeitsplätze am Ende des Tages sauber und ordentlich verlassen. Das bedeutet, Krümel und Kaffeeflecken wegzuwischen und auch gerne mal die Tischplatte zu desinfizieren.
Home Office vs. Büro – der Mix macht’s
Hand aufs Herz: Selbst Home-Office-Skeptiker*innen haben sich daran gewöhnt und die Vorteile erkannt. Man spart einfach Zeit, da Anfahrtswege wegfallen, man ist super flexibel, kann Besorgungen, Erledigungen, Termine besser wahrnehmen – und ja, auch mal die Wäsche in der Mittagspause aufhängen oder den Haushalt schmeißen. Klar also, dass wir uns nur schwer von dem flexiblen Arbeitsmodell trennen möchten. Gleichzeitig freuen wir uns auch auf die Kolleg*innen und Vorzüge unserer Büros: vor allem die sozialen Kontakte und der persönliche Austausch, aber auch die leckeren Getränke, Snacks, das Obst und die gemeinsame Mittagspausen haben uns zu Zeiten von Lockdowns und verpflichtendem Home Office sehr gefehlt.
Es liegt auf der Hand, dass mit den neuen Möglichkeiten sowieso nicht mehr alle Kolleg*innen jeden Tag ins Büro zurückkommen. Den frei gewordenen Raum wollen wir deshalb noch besser und schöner gestalten und so die Arbeitsatmosphäre aufs nächste Level heben. Gemütliche Couch-Ecken, Lounges und kleine wie große Meetingräume für mehr Kreativität – all das steht bei uns zur Verfügung.
Pimp my Office
Bei Projecter gab es auch schon vor der Corona-Pandemie „Pimp my Office“-Teams, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Büros liebevoller zu gestalten. Ein paar Projekte, wie eine Telefonbox für Calls, konnten wir in Leipzig auch schon umsetzen, doch wir sind noch nicht fertig. Da wir eine Vielzahl von Ansprüchen, Wünschen und Ideen aus dem Team mit einbeziehen wollen, ist die Umgestaltung ein andauernder Prozess.
Denn die Teammitglieder wollen sich miteinander unterhalten, still und konzentriert arbeiten, an einem digitalen Meeting teilnehmen, sich in großen und kleinen Runden treffen, aber auch vor Ort mit Bewerber*innen, Kund*innen oder Dienstleister*innen Gespräche führen. All diese Ansprüche versuchen wir stets an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Kommunikation und Organisation sind das A und O
Wie immer gilt: Eine offene und ehrliche Kommunikation ist das A und O. Nur so können die Bedürfnisse der einzelnen Kolleg*innen berücksichtigt werden. Das heißt natürlich nicht, dass auf jeden einzelnen Wunsch immer eingegangen werden kann. Aber zumindest wird so klar, wer diejenigen im Team sind, die zum Beispiel kein Problem damit haben, ihren Platz freizugeben und an jedem freien Platz arbeiten können. Andere hingegen sind einfach produktiver, wenn sie an bestimmten Plätzen oder in bestimmten Umgebungen arbeiten.
Solche Gespräche können auch immer gut als Anlass genommen werden, die Raumaufteilung neu zu denken und vielleicht noch einmal umzudekorieren. Ein cooler Büro-Look ist das eine, aber oberste Priorität sollte das Team selbst haben.
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Wandel von Arbeitsmodellen und -räumen gemacht? Teilt sie mit uns in den Kommentaren!