Social Media Auslese Oktober 2022
Mit Blick auf sinkende Umsätze im letzten Quartal startet Meta erneut eine große Werbe-Offensive und führt sowohl auf Facebook als auch auf Instagram neue Werbeformate ein. TikTok optimiert derweil weiterhin seinen Creator Marketplace und Twitter hat neben einer Testphase für den lang ersehnten Edit-Button auch eine Full-Screen Video-Ansicht eingeführt. Alle wichtigen Neuerungen findet ihr wieder kurz und knapp zusammengefasst in unserer Social Media Auslese. Und mal am Rande: vielleicht braucht ja auch euer Shop-SEO ein Update? Dann könnt ihr euch hier das kostenlose SEO-eBook meines Kollegen Michael herunterladen.
Meta
Let’s make it Reel: Facebooks Reel Ads
Seit Anfang Oktober dürfen ausgewählte Partner*innen gleich zwei neue Ad-Formate in Facebook Reels testen. Mit Post Loop Ads und Carousel Ads für Reels will Meta die erfolgreichen Facebook Reels weiter pushen.
Die neuen Post Loop Ads dürfen vier bis zehn Sekunden lang sein und werden abgespielt, wenn der Loop abgelaufen ist. Nachdem die Ad im Full Screen lief, startet erneut das Reel-Video. Nachteil: Es gibt die Möglichkeit, die Ads zu überspringen.
Nach den Reel Overlay Ads sind die Post Loop Ads die zweite Möglichkeit, Werbebotschaften in ein Reel zu integrieren. Durch die Ausrichtung auf Full Screen bieten sie mehr Fläche und Zeit, die Aufmerksamkeit von Nutzer*innen zu erregen als Reel Overlay Ads. Vermutlich eignen sich die Ads jedoch vorrangig für sehr kurze oder inhaltlich spezifisch konzipierte Reels, die bis zum Ende angeschaut werden, sodass die Ads überhaupt ausgespielt werden können.
Carousel Ads sind natürlich keine Neuheit für Werbetreibende, werden nun aber erstmals in Reels integriert. Sie werden unter den Reels abgespielt und können zwei bis zehn Bilder enthalten. Wie von Carousel Ads bereits bekannt, können die Bilder horizontal gescrollt werden. Die laufenden Tests werden mehr Erkenntnisse über die Erfolge der neuen Formate liefern und die zukünftige Gestaltung der Ads für eine großflächige Einführung bestimmen. Wir sind gespannt auf die Entwicklung!
Facebooks neue Advantage-Zielgruppen
Meta setzt zunehmend auf künstliche Intelligenz in der Kampagnengestaltung und -auslieferung. Nachdem bereits im August die „Advantage+“-Shopping-Kampagnen ausgerollt wurden, kommen nun auch neue Zielgruppen ins Spiel.
Mit der Advantage Custom Audience sollen Personen außerhalb der fest definierten Custom Audience erreicht werden. Ähnlich wie bei Lookalike Audiences werden Nutzer*innen gesucht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Interesse am werbenden Unternehmen bzw. dessen Produkten haben. Der Unterschied definiert sich laut Meta durch eine Priorisierung der ursprünglichen Custom Audience sowie die rein durch künstliche Intelligenz entstehende Zuordnung von Personen außerhalb der Zielgruppe. Die festen Prozentwerte, wie bei Lookalike Audiences, entfallen somit.
Inwieweit damit Lookalike Audiences zukünftig in der Kampagnenplanung gänzlich entfallen können, steht noch nicht fest. Habt ihr bereits mit der Advantage Custom Audience gearbeitet? Schreibt uns gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren!
Neue Optionen im Facebook Feed
Auch im Feed gibt es Neuerungen: Mit den Auswahlmöglichkeiten „Mehr sehen“ und „Weniger sehen“ können Facebook-Nutzer*innen ihren Feed ab sofort noch persönlicher gestalten. Das gilt nicht nur für Beiträge von Freund*innen, sondern auch für Facebook Ads. Damit wird der Rankingwert der Beiträge beeinflusst und euer Feed noch besser an euch angepasst.
Noch mehr Werbeflächen auf Instagram
Instagram startete den Oktober mit neuen Werbeplatzierungen. Anzeigen können ab diesem Monat auch auf der Explore-Tab-Startseite und im Profile Feed erscheinen.
Auf die Explore-Tab-Startseite gelangen Nutzer*innen, wenn sie das Lupensymbol in der Hauptnavigation klicken. Im Explore Tab werden Beiträge, die im Trend liegen und zu den jeweiligen Nutzer*innen passen, angezeigt. Bisher waren Werbeanzeigen dort nur im scrollbaren Feed nach dem Klick auf einen Beitrag platziert. Nun sind die Anzeigen auch direkt auf der Startseite zu sehen.
Die zweite Neuerung wird vorerst nur in den USA getestet, könnte aber für größere Widerstände der Nutzer*innen sorgen: Werbeanzeigen sind auch im Profile Feed platziert. Der Feed wird angezeigt, wenn Nutzer*innen die Profile von anderen Nutzer*innen besuchen und dort Feed-Beiträge klicken. Der dann erscheinende vertikal scrollbare Feed wird durch Werbeblöcke ergänzt. Ob der Test erfolgreich ist und diese Neuerung auch in Europa eingeführt wird, bleibt abzuwarten.
Instagram-Werbung wird greifbar … fast
Neue Ad-Platzierungen sind noch nicht genug, Meta schickt gleich noch zwei Tests für neue Ad-Formate hinterher:
- Multi Advertiser Ads: Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz werden Nutzer*innen, die mit Ads interagiert haben, weitere passende Ads präsentiert. Insbesondere sollen hier die Menge und thematische Passgenauigkeit von Ads erhöht werden, um Nutzer*innen, die ein generelles Interesse zeigen, zu einer Kaufentscheidung zu bewegen.
- AR Ads: Mit einer Betaversion von AR Ads ist es den Nutzer*innen möglich, virtuelle Elemente, bspw. Möbel oder Dekogegenstände, mit Hilfe ihrer Kamera in ihrem Zuhause zu platzieren oder sogar ein Auto zu testen. So kommen die Produkte für die Nutzer*innen schon in greifbare Nähe. Die Ads sind in Feed und Story verfügbar. Nutzer*innen sollen dadurch angeregt werden, mehr mit Ads zu interagieren. Insbesondere für Werbetreibende im Bereich Interior Design könnten die Ads eine spannende Neuerung sein.
Instagram-Bio: Lieblingssong und zusätzliche Links
Die Instagram-Bio wird nun noch persönlicher: Die Plattform testet aktuell die Funktion, einen Song im eigenen Profil zu hinterlegen. Das erinnert uns an die guten alten MySpace-Zeiten und wird vor allem Musik-Liebhaber*innen freuen.
Testgruppen haben außerdem bereits die Möglichkeit, mehrere Links in die Instagram-Bio zu integrieren – was zusätzliche Tools, wie Linktree, überflüssig machen würde und vor allem für Brands und Creator interessant sein könnte.
Neue Kommentar- und Repost-Funktionen
Eine Instagram-Änderung folgt der nächsten: Bald soll es auch möglich sein, Beiträge mit GIFs zu kommentieren – eine schöne Option, Stimmungen und Reaktionen mehr Ausdruck zu verleihen. Außerdem können erste User das neue Repost Feature nutzen. Die meisten kennen es aus der Story, nun soll es auch im Feed möglich sein, Beiträge anderer Nutzer*innen mit den Follower*innen zu teilen.
Mehr Bearbeitungsfunktionen für Reels und Carousels
Vor allem Creator und Social-Media-Manager*innen werden hierzu aufatmen: Ein bald erscheinendes Feature verspricht, eine Benachrichtigung zu versenden, wenn ein Audio-Element im Reel nicht mehr verfügbar sein sollte. Über einen Klick auf „Replace audio“ kann sich das Problem dann schnell beheben lassen. Auch für Carousel-Posts wird es bald eine Neuerung geben, denn Instagram arbeitet an der Funktion, einzelne Fotos einfacher zu bearbeiten, z. B. durch eine Zoom-Funktion:
Teamwork bei Instagram
Gruppenprofile sollen bei Instagram bald mehreren Nutzer*innen die Möglichkeit geben, gemeinsam Content zu erstellen:
Alle Gruppenmitglieder können Posts und Stories im Gruppenprofil teilen. Admins haben ein Auge auf den Content und können ihn im Zweifelsfall entfernen. Eine Funktion mit vielen coolen Möglichkeiten, die sich momentan jedoch noch im Test befindet.
TikTok
TikTok Creator Marketplace – It’s a match!
Die Werbeeinnahmen von TikTok steigen und ein Ende ist nicht in Sicht. Kein Wunder, dass die Plattform aktiv daran arbeitet, Content Creator und Brands noch besser zu vernetzen und Werbung auf TikTok immer einfacher zu gestalten. Der TikTok Creator Marketplace als Treffpunkt von Creator und Brand soll um einige Funktionen erweitert werden:
- Matches: Anhand eines Brand-Briefings werden Empfehlungen für passende Creator in Listen präsentiert.
- Kampagnenausschreibungen: Creator können sich gezielt auf von Brands gepostete und geplante Kampagnen bewerben, vorerst nur in den USA, Kanada, UK und Australien.
- Einladungslinks: Brands und Agenturen können mit jedem Creator auch außerhalb des Marketplace über einen Link zusammenarbeiten.
- Zielgruppeneinblicke: Werbetreibende erhalten jetzt Informationen zu Zielgruppenüberschneidungen und zur Interessensverteilung einer Zielgruppe.
Die neuen Funktionen sollen die Plattform für weitere Brands und Creator attraktiv machen. Wir verfolgen gespannt die Entwicklung und schauen uns derweil noch ein paar witzige TikToks an …
Neues Profile Kit
Ein neues Profile Kit ermöglicht es Content Creatorn, ihr TikTok-Profil bei Linktree zu integrieren und Usern anderer Plattformen einen direkten Einblick zu geben – z. B. durch die Präsentation ihrer beliebtesten und kürzlich hochgeladenen Videos.
Verschiedene neue Modi
TikTok veröffentlichte zudem neue Modi zur Erstellung und zum Ansehen von Videos. Verschiedene neue Tools zur Content-Bearbeitung, wie ein Karussellformat für Bilder mit dem Photo Mode, geben den Nutzer*innen noch mehr kreativen Freiraum. Außerdem können die Videos nun auch in zweifacher Geschwindigkeit abgespielt werden. Der Clear Mode macht es außerdem möglich, Bildunterschriften und Buttons während der Videos auszublenden.
Mixed-Media-Format
Auch Twitter hat im Oktober keine Pause eingelegt, denn hier sind gleich mehrere neue Funktionen gelauncht worden, unter anderem das Mixed-Media-Format. Der Kurznachrichtendienst gibt den Nutzer*innen nun die Möglichkeit, verschiedene Medien, bspw. Fotos, Videos und GIFs, direkt in ihre Tweets zu integrieren.
Das Mixed-Media-Format ermöglicht die Verwendung von Memes, GIFs, Fotos oder Videos in einem Tweets und gibt den Menschen die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit, Meinungen und Interessen auszudrücken und sich über die 280 Zeichen hinaus kreativ an der Konversation zu beteiligen.
– Jolanta Baboulidis, Country Manager für Twitter Deutschland
Videofunktionen à la TikTok
„Moment mal, das kenne ich doch!“ – TikTok- und Instagram-Reel-Nutzer*innen wird diese neue Video-Ansicht von Twitter bekannt vorkommen:
Nun ist also auch Twitter auf den Videotrend von TikTok und Instagram aufgesprungen. Eine Full-Screen-Ansicht lenkt die gesamte Aufmerksamkeit auf das Video, während verschiedene Buttons im unteren Bereich des Videos zur Interaktion einladen.
Diese Funktion hat sich nicht nur Elon Musk, sondern auch viele Nutzer*innen lange gewünscht, doch die Zugänglichkeit gestaltet sich schwierig: Der Edit-Button ist da – zumindest in der Testphase und auch nur für Nutzer*innen des kostenpflichtigen „Twitter Blue“. Außerdem wird es Nutzer*innen nur innerhalb von 30 Minuten nach dem Posting möglich sein, den Post zu bearbeiten.
Zusätzlich möchte Twitter die Nutzer*innen dazu animieren, eher Links statt Screenshots ihrer Tweets zu teilen. Um mehr Aufmerksamkeit auf die „Tweet teilen“-Funktion zu lenken und mehr aktive Nutzer*innen auf der eigenen Plattform zu haben, erscheint nun eine Pop-up-Benachrichtigung, wenn ein Screenshot erstellt wird.
YouTube
Handles
Last but not least – auch die Videoplattform YouTube kommt mit einer neuen Änderung daher. Kanäle erhalten jetzt ihre individuelle URL mithilfe sogenannter Handles.
Handles are a new unique identifier (example @youtubecreators) & ALL YouTube channels will have one. Your unique @handle will help people find & interact with you & your YouTube channel. And because handles are unique (unlike channel names), it’s easy to confirm if you’re engaging with the right person or not.
– YouTube
Und sonst so?
Neben den vielen großen Veränderungen gibt es natürlich auch kleinere, aber sehr wichtige neue Funktionen, die wir euch nicht vorenthalten wollen:
- Eine super Nachricht für alle Social-Media-Manager*innen: Instagram testet aktuell die Funktion, Beiträge von Business Accounts direkt in der App vorzuplanen.
- Bei TikTok können User nun auch in Deutschland ihre bevorzugten Pronomen direkt im Profil einfügen – Instagram hat es schon vorgemacht.
- Eine weitere Änderung auf TikTok ist die Einführung von Dislike Buttons für Kommentare. Laut TikTok dient dies vor allem als Feedback-Funktion für die Plattform.
Kostenloses SEO-eBook zum Download
In Bezug auf Social Media bist du für diesen Monat also wieder auf dem aktuellen Stand, aber vielleicht braucht ja auch dein Shop-SEO ein Update: hast du z. B. schon einmal über einen Relaunch für deinen Onlineshop nachgedacht? Oder würdest du allgemein gern wissen, wie deine Website besser in den Suchmaschinen rankt? Mein Kollege Michael aus dem SEO-Team zeigt dir in unserem kostenlosen eBook, wie du deinen Shop fit für Google & Co. machst – jetzt downloaden!
Senior Specialist SEO Michael Brumm
Und noch ein Veranstaltungstipp
Vom 1. bis 7. November 2022 veranstaltet Meta die „Creator Week 2022“. Angeboten wird ein Programm an sieben Tagen, das Inspiration für Content Creator sowie Tipps und Strategien für die Content-Arbeit und die Möglichkeit des globalen Networkings bieten soll. Wenn du also selbst Content Creator bist oder mit dem Gedanken spielst, einer zu werden, lohnt sich ein Blick auf die Infos zur Veranstaltung!
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