Nachhaltigkeit im Affiliate Marketing – eine Utopie?

Von allen Seiten wird zu einem nachhaltigeren Lebensstil animiert. Deshalb stellen wir uns in diesem Blogbeitrag die Frage: Ist Nachhaltigkeit im Affiliate-Marketing ein Wunschszenario oder tatsächlich umsetzbar?

Nachhaltigkeit – ein Begriff, der uns täglich über den Weg läuft. Sei es beim Einkaufen im Supermarkt, durch die Fridays for Future-Bewegung oder auf den Etiketten verschiedener Modelabels. Auf verschiedenste Weise wird sich für einen nachhaltiges Leben und Handeln stark gemacht – auch bei Projecter. So sind wir seit kurzem nicht nur die Gewinner der Climate Mobility Challenge der Deutschen Bahn, sondern versuchen auch im Arbeitsalltag sowohl Teammitglieder als auch Kund*innen zum nachhaltigeren Handeln zu ermutigen.

Die Aufmerksamkeit aus ökonomischer, sozialer und ökologischer Perspektive zeigt, wie allgegenwärtig und wichtig es ist, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Während ökologische Nachhaltigkeit den ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt meint, richtet die soziale Nachhaltigkeit ihren Blick vor allem auf den Menschen. Hier spielen Themen wie eine faire und angemessene Entlohnung, aber auch eine antirassistische, diverse und integrative Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. Abschließend umfasst die ökonomische Nachhaltigkeit ein Konzept, das neben dem finanziellen Erfolg in einem Unternehmen auch die vorher genannten ökologischen und sozialen Ansätze zum Unternehmenserfolg dazuzählt.

Wie steht es im Affiliate-Marketing um das Thema Nachhaltigkeit? Ist konsequent nachhaltiges Partnermanagement aus ökologischer, sozialer und ökonomischer Perspektive möglich und wenn ja, wie sähe das in der Praxis aus?

Konsument*innen priorisieren Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung

Dass Nachhaltigkeit auch im Affiliate-Marketing ein zunehmend bedeutendes Thema ist, zeigt u. a. der diesjährige Affiliate Trend Report von xpose360. Er verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit 2023 zu den Affiliate-Trends gehört und demnach aus der Branche nicht wegzudenken ist. Auch eine Verbraucherstudie von Adzine belegt, dass immer bewusstere Kaufverhalten der Konsument*innen, die sich mehr Ethik, Transparenz und Nachhaltigkeit von Unternehmen wünschen.

Das Bewusstsein gegenüber dem eigenen Konsumverhalten beeinflusst auch die Arbeit zwischen Affiliates und Merchants und stellt die Protagonist*innen des Affiliate-Marketings vor neue Herausforderungen. Hier gilt es, die Ansprüche und Wünsche der Konsument*innen in der Zusammenarbeit zu berücksichtigen. Aber nicht nur ein nachhaltigeres Bewusstsein auf Seiten der Konsument*innen wirkt sich auf die Affiliate-Branche aus. Auch im direkten Partnermanagement ist das Verfolgen eines nachhaltigen Ansatzes immer häufiger gefordert.

Nachhaltigkeit aus Sicht des Partnermanagements

Es gibt inzwischen einige Publisher, die die Stimmen der Konsument*innen gehört haben und ein vollständig nachhaltiges Konzept fahren. Neben den Ich-pflanze-einen-Baum-Publishern gibt es viele Affiliates, die innovative Methoden entwickelt haben, um nachhaltig zu handeln.

Die Rede ist hier von Publishern wie &Charge oder YAS.life. &Charge ist ein Loyalty-Partner für Elektromobilität in Europa. Hier können Mitglieder durch den Kauf von Produkten auf der Website Kilometer sammeln, welche an Ladesäulen für das kostenlose öffentliche Laden eines Elektroautos eingelöst werden.

YAS.life hingegen bietet Nutzer*innen in ihren Apps ein Belohnungssystem, um Gesundheit und Prävention zu fördern. Der Publisher hat eine White-Label-Lösung für Versicherungen und Unternehmen entwickelt, die dabei hilft, einen gesundheitsbewussten Lebensstil zu fördern und zu mobilisieren.

Diese beispielhaften Publisher zeigen, dass nachhaltiges Partnermanagement möglich ist. Auch wir arbeiten bevorzugt mit Publishern zusammen, die nachhaltige Konzepte wie YAS.life oder &Charge verfolgen und rücken diese bei der Auswahl geeigneter Affiliates für unsere Kund*innen gerne in den Vordergrund. Trotz des Pools an Publishern, die bereits ein vollständig nachhaltiges Konzept verfolgen, bedient sich ein Großteil der Affiliates kommerzielleren und weniger nachhaltigen Bewerbungsmethoden. Aber auch eine Zusammenarbeit mit ihnen kann unter nachhaltigen und sozialen Aspekten gestaltet sein. Bei Projecter zielen wir hier insbesondere auf eine nachhaltige und faire Kommunikation ab, die die Basis für eine langfristigen und transparente Zusammenarbeit setzt.

Fairness und Transparenz – der Blickwinkel aus einer sozial nachhaltigen Perspektive

Unser Beitrag über Mythen im Affiliate-Marketing hat klar gezeigt, dass in einem effizienten und erfolgreichen Partnermanagement viel Arbeit steckt und dieses vor allem eins ist: Mehr als nur Sales und Umsätze!

Ein nachhaltiges Agieren zwischen Merchant und Publisher bedeutet, dass im Rahmen einer Kooperation nicht das Hauptziel sein muss, möglichst schnell Sales und Umsatz zu machen. Natürlich ist das ein wichtiges Ziel des Marketing-Kanals, das nicht außer Acht gelassen werden kann. Doch geht es in der Zusammenarbeit auch darum, einen nachhaltigen und agilen Ansatz zu fördern, der die gegenseitigen Stärken beider Seiten erkennt, fördert und langfristig auf die Performance im Programm einzahlt.

Um dies sicherzustellen, ist vor allem eine transparente Zusammenarbeit zwischen Merchants und Affiliates erforderlich, in der eine kontinuierliche und offene Kommunikation das höchste Gut darstellt. So können sich beide Seiten vergewissern, was ihre gegenseitigen Erwartungshaltungen sind, gemeinsame und realistische Ziele verfolgen und sich auch bei Misserfolgen über die Gründe austauschen. Anstatt also die Partnerschaft kurzerhand zu beenden, weil Erwartungshaltungen nicht erfüllt wurden oder Unzufriedenheiten über Vergütung oder Werbeleistung herrschen, kann eine stete und offene Kommunikation auf beiden Seiten eine sozial nachhaltige Partnerschaft fördern. Ein offener Austausch über Misserfolge fördert die Fehler- und Feedbackkultur in der Zusammenarbeit, aus der alle Beteiligten des Partnermanagements lernen und im Idealfall neue Potenziale als auch zweite Chancen für Ideen und Projekte schöpfen können.

Abschließende Worte

Nachhaltigkeit im Affiliate-Marketing zu etablieren ist möglich und wird bereits umgesetzt, steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und bietet nur begrenzte Möglichkeiten. Daher ist es bis dato für Advertiser schwer, ausschließlich mit Publishern zusammenzuarbeiten, die eine nachhaltige Vision verfolgen, obwohl immer mehr Konsument*innen sich Transparenz und Nachhaltigkeit von Unternehmen wünschen. Darüber hinaus ist die Branche nach wie vor geprägt von Partnerschaften, die auf schnellen Umsatz abzielen und Partner*innen, deren Konzepte mehr in die Kategorie Greenwashing als Nachhaltigkeit passen.

Wünschenswert für die Zukunft wären daher zum einen Publisher in allen Segmenten, die sich nachhaltiges Handeln auf die Fahne schreiben und zum anderen die Förderung sozialer Nachhaltigkeit, die auf transparente, langfristige und letztenendes erfolgreiche Partnerschaften abzielt.

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2 Kommentare
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Karsten
Karsten
vor 1 Jahr

Hallo Dorortea, Nachhaltigkeit im Affiliate Marketing ist ein sehr erstrebenswertes Ziel. Aber leider auch langwierig und schwierig, solange die meisten das Ziel haben, möglichst viel Geld zu verdienen. Viele fangen im Affiliate Marketing mit Seiten wie dieser hier https://provisionsalarm.com/ an und nur ein sehr kleiner Teil macht sich Gedanken über Nachhaltigkeit.

Viele Grüße Karsten

Jasmin
Jasmin
vor 10 Monaten

Hallo Dorotea, vielen Dank für diesen tollen Artikel. Genau so etwas habe ich gesucht!

Ich habe vor einigen Wochen meinen Blog gestartet zum Thema Nachhaltigkeit, altes Wissen, Handwerk etc. Ich lebe für diesen Themen, kenne mich aus, lerne immer dazu und es erfüllt mich komplett.

Was ich noch ergänzen möchte: in den Bekannten Partnerprogramm Portalen kommen gefühlt wöchentlich neue Firmen hinzu. Ich werd regelmässig angeschrieben und zu Projekten eingeladen. Es gibt wirklich einige tolle, inspirierende Firmen!

Mein Fokus ist nicht das schnelle Geld, sondern gute, inspirierende Beiträge. Wenn ich nur schon einen Menschen dazu bringe, seinen Lebensstil ein wenig Nachhaltiger zu gestalten, bin ich zufrieden.

Jedoch verstehe ich auf der anderen Seite auch die Publisher, welche „schnell verdienen müssen“. Zbsp im Amaz*** Partnerprogramm fliegt man nach 3 Monaten raus, wen man nix verkauft. Ich hab bis Anhin so viel Zeit und Herzblut in meinen Blog gesteckt, und immer noch keinen Verkauf. Aber ich bleibe dran! Denn ich bin von meinem Projekt überzeugt, auch davon, dass sich nachhaltige Affiliate Programme umsetzen lassen. Irgendwann, irgendwie 🙂

http://www.greenindex.net soll irgendwann aufzeigen, dass es funktioniert.