Diese Woche seid ihr Superhelden 🫵 | Projecter Weekly #15 2025
Die Zollpolitik von US-Präsident Trump bringt Bewegung in die Techwelt, was nicht zuletzt auch ein Grund für das Ausholen Europas in Richtung von Plattformen wie X auf Basis des Digital Service Acts sein könnte. Imerhin eröffnet das geplante Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung im vorgestellten Koalitionsvertrag Aussicht auf Besserung beim Thema Digitalisierung in Deutschland. Meanwhile im Affiliate-Business: Springer ewägt den Verkauf von Awin.
Diese Woche erfahrt ihr außerdem …
🔎 was die neue KI-Suche von Microsoft Bing kann,
😸 über welche Prominenz sich Bluesky gefreut hat
🦸♀️ und wie ihr eine Action Figur von euch selbst erstellt.
Entwicklungen & Trends
Deutschland bekommt ein Digitalministerium
Die zukünftige Koalition plant ein „Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung“: Ziel soll es u. a. sein, die Verwaltung umfassend zu digitalisieren und Prozesse wie Unternehmensgründungen deutlich zu beschleunigen. Damit will die Regierung nicht nur die Bürokratie abbauen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts steigern – Zeit wird’s.
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Gleichzeitig soll Deutschland als Standort für Rechenzentren in Europa gestärkt werden. Geplant ist z. B. die Ansiedlung mindestens einer der europäischen „AI Gigafactories“. So will die Koalition digitale Infrastrukturen stärken und die technologische Souveränität Europas vorantreiben. Das neue Ministerium soll CDU-geführt sein. Wir sind gespannt!
Trumps Zölle zeigen: Europas digitale Abhängigkeit wird zum Risiko
Donald Trumps Zollpolitik wirbelt die Techwelt auf und legt dazu noch Europas Schwachstelle offen: die extreme Abhängigkeit von US-Digitalkonzernen. Während in klassischen Märkten der Umstieg auf europäische Anbieter leichter fällt, ist die Auswahl in der digitalen Welt – nun ja – begrenzt, denn Plattformgiganten wie Google, Meta und Amazon dominieren.
„Der beste Zeitpunkt dafür, [Alternativen zu Big Tech zu stärken] war vor einem Jahrzehnt, der zweitbeste ist jetzt“, schreibt der Social Media Watchblog und empfiehlt quelloffene, dezentrale und unkommerzialisierte Plattformen und Tools wie Bluesky, Posteo oder DeepL.
Interessant fanden wir außerdem die Zusammenstellung der FAZ von KI-Alternativen aus Europa: Neben Mistral und seinem Chat-Assistenten Le Chat gibt es einige weniger bekannte, aber dafür für europäische Unternehmen u. a. kostengünstige und regulatorisch sichere KI-Dienste, die in vielen Anwendungsfällen ausreichen – probiert sie doch mal aus.
Fund der Woche
OpenAIs dominante Stellung beim Thema Künstliche Intelligenz – gerade bei Endnutzer*innen – ist nicht zuletzt aufgrund von Trends wie diesem eindeutig: Im Laufe der letzten Woche haben sich unzählige Menschen mit ChatGPT als Action Figur mit eigenen kleinen Gadgets generieren lassen.
Daran ist auch unser Social-Media-Team nicht vorbeigekommen und wir müssen zugeben, bis zur perfekten Version hat es bei allen von uns etwas Zeit gebraucht, aber dank des Prompts, den The People Branding Company geteilt hat, ging es dann doch recht schnell. Ein paar unserer Ergebnisse seht ihr hier. 👇 generieren lassen.
PS: Wir tippen darauf, dass ihr jetzt gerade ChatGPT öffnet … 😎
Affiliate Marketing
Axel Springer prüft Verkauf von Awin: Was bedeutet das für die Affiliate-Branche?
Nach der Aufspaltung des Konzerns und dem Verkauf seiner Kleinanzeigensparte richtet Axel Springer den Blick erneut auf sein Portfolio – diesmal auf den Affiliate-Marketing-Riesen Awin. Verschiedenen Medienberichten zufolge erwägt Springer, das Netzwerk zu verkaufen. Dafür wurden bereits Banken mit einer ersten Bewertung und Beratung beauftragt. Über eine Million Publisher und 30.000 Advertiser weltweit nutzen das Netzwerk – ein Verkauf wäre folglich ein massiver Einschnitt für die Branche.
Als potenzielle Käufer gelten sowohl Private-Equity-Firmen als auch andere Marketingunternehmen. Der Schritt passt zur Neuausrichtung von Springer: Das Mediengeschäft bleibt im Konzern, während die „Nebengeschäfte“ wie Stepstone und Aviv bereits an Investoren wie KKR und CPPIB übergingen. Sollte auch Awin verkauft werden, wäre das ein weiteres Signal des Medienriesen, sich aus dem Performance Marketing zurückzuziehen.
Für Affiliater Marketer, die mehr oder weniger mit Awin zusammenarbeiten, heißt es nun: Abwarten und Tee trinken. Denn ein Eigentümerwechsel bei Awin könnte sowohl strategische Neuausrichtungen als auch strukturelle Veränderungen mit sich bringen, die einen Einfluss auf bisherige Konditionen, Tools und die generelle Zusammenarbeit mit dem Netzwerk haben.
Suchmaschinen
Copilot Search: KI-Suche von Microsoft Bing ausgerollt
Während Google noch an seinem AI Mode für die Suche arbeitet, hat Microsoft seine Copilot Search nun weltweit ausgerollt – mit Ausnahme von Russland und China. Die neue KI-Suche von Bing soll Nutzer*innen dabei helfen, Informationen schneller und präziser zu finden.
Die KI-Antworten sind nicht nur prägnant zusammengefasst, sondern beinhalten auch alle relevanten Quellenlinks und zeigen, wie die Antwort zustande kam („Schlussfolgerung anzeigen“). Zudem können Nutzer*innen direkt Folgefragen stellen und weiter in die Thematik eintauchen. Bing Copilot Search integriert sich nahtlos in den Bing-Suchdienst. In diesem Video findet ihr eine kurze Demo.
Social Media
Bluesky wächst weiter
Neben den Schlagzeilen, die TikTok derzeit wieder dominiert, kann man fast übersehen, dass sich auch auf den anderen Plattformen etwas tut:
BlueSky hat zuletzt euphorisch Barack Obama auf der Plattform willkommen geheißen. Der X- und Threads-Konkurrent freut sich über die Prominenz und man kann es auch fast schon als politisches Zeichen deuten, dass sich der Ex-Präsident nun auch auf der doch gegensätzlich zu X und Threads positionierten Plattform eingefunden hat. Wir sind gespannt, wie es für den stetig wachsenden Kurznachrichtendienst weitergeht: Immerhin wurden inzwischen etwa 33 Millionen User erreicht.
TikTok erhält eine neue Gnadenfrist
Bei TikTok geht das Hin und Her um das Geschäft der App in den USA weiter: Zuletzt sah es so aus, als würde der Verkauf an ein mehrheitlich von US-Investoren kontrolliertes Unternehmen vonstattengehen. Doch der Deal kam nicht zustande: Grund dafür sind die neuen Zölle der Trump-Regierung gegenüber China. Die App darf dennoch weitere 75 Tage in den USA live bleiben, dafür hat Trump mit einer neuen Executive Order gesorgt.
Meanwhile in Europa: TikTok steht einem Artikel von Engadget zufolge eine Strafe von voraussichtlich 500 Millionen Euro bevor. Der zugrundeliegende Vorwurf stammt von der irischen Datenschutzbehörde, die einen unerlaubten Transfer von europäischen Nutzer*innen-Daten nach China beklagt.
Und auch X bekommt Ärger…
Die EU plant eine Milliardenstrafe gegen Elon Musks Plattform X, wie OMR Daily berichtet – es wäre die erste Strafe, die auf dem Digital Services Act basiert. Der Vorwurf: X habe gegen Pflichten zur Transparenz und zur Kontrolle von Inhalten verstoßen und sich dadurch zu einem zentralen Verbreitungsort von Desinformation entwickelt.
In eigener Sache
MACHN 2025: Wir sind am Start ✌️🎤
Das MACHN Festival für Business, Tech, Kunst und Kultur geht vom 18. bis 19. Juni 2025 in der Leipziger Baumwollspinnerei in die nächste Runde und hat sein Programm veröffentlicht. Mit welchen Themen wir auf den Bühnen dabei sind, seht ihr hier. 👇
Mitteldeutschland goes Europa – wie man sich nach einem Merger in einer internationalen Unternehmensstruktur zurechtfindet
18. Juni, 16:00 Uhr, MACHN Stage
Warum ESG und CSRD kein Bürokratie-Bullshit sind, sondern eine Chance, wenn man es richtig angeht
18. Juni, 14:00 Uhr, Speakers Corner
Besorgt euch doch jetzt schon mal euer Ticket – wir freuen uns, euch zu sehen!