Affiliate Marketing Auslese Dezember 2022
2022 is over! Wie auch die beiden Jahre zuvor, war das Jahr nahezu unberechenbar. Dennoch gestaltet sich der Dezember nach Abschluss des goldenen Quartals mit zahlreichen Shopping-Events im Affiliate Marketing in der Regel immer etwas ruhiger. War es diesmal mit diversen Krisen, dem Ukrainekonflikt, den Lockerungen der Corona-Maßnahmen und vielen Neuerungen in der Branche on top wieder genauso ruhig? Wir haben uns das genauer angeschaut und euch alle News zusammengefasst, die für den Anfang des neuen Jahres wichtig sein könnten.
Neuigkeiten aus der Branche
Die Global Savings Group übernimmt Pepper
Pepper hat am 7. Dezember den Zusammenschluss mit der Global Savings Group (GSG) bekanntgegeben – wahrscheinlich der stärkste Deal des vergangenen Affiliate-Jahres. Somit gehen die weltweit größte Deal-Community und der bekannteste Gutschein- und Cashback-Affiliate – unter anderem verantwortlich für Business Insider, FOCUS, CHIP, iGraal und Shoop – gemeinsame Wege. Konkrete Infos zu neuen, gemeinsamen Projekten oder ersten resultierenden Anpassungen der Plattformen gibt es noch nicht. Welche Brands nun unter einem Dach vereint werden, seht ihr in der folgenden Grafik:
Wir sind sehr gespannt, wie sich der Zusammenschluss auf die Arbeit mit den entsprechenden Plattformen auswirken wird, welche Korrelationen genutzt werden können und wo sich maßgebliche Änderungen im Workflow ergeben. Der große Zulauf bei iGraal und Shoop ist nicht abzustreiten und auch die Werbetrommel wird umfangreich gerührt: Nicht zuletzt war iGraal z. B. Sponsor eines Videos zu Behind-the-scenes-Material der deutschen Online-Erfolgsserie „7 vs. Wild“. Weitere Infos zu der Übernahme findet ihr bei der GSG selbst, bei MyDealz oder im Handelsblatt.
ChatGPT im Affiliate Marketing
ChatGPT, die künstliche Intelligenz des Start-ups OpenAI, hat zum Jahresende für viel Aufsehen in der Online-Marketing-Branche gesorgt. Der Chatbot – GPT steht für „Generative Pre-Trained Transformer“ – ist ein System, das Sprache verstehen und selbstständig komplexe Antworten generieren kann. Es wurde entwickelt, um Texte zu generieren und zu übersetzen. Dabei geht es vor allem darum, so menschlich wie möglich zu schreiben. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
In einem LinkedIn-Post hat Markus Kellermann, Geschäftsführer der xpose360 GmbH, eine interessante Beobachtung gemacht: Und zwar hat er den Chatbot gebeten, deutsche Sneakerblogs zu recherchieren. Auch wir wollen weiterhin im Auge behalten, welche Möglichkeiten sich zukünftig im Affiliate Marketing ergeben, wenn AI immer weiter optimiert und integriert wird.
Maschinell erstellte Blogs für Affiliates, künstlich generierte Publisher-Akquise, oder die automatische Publisher-Betreuung und Beratung von Nutzer*innen durch optimierte Chatbots – das alles sind Dinge, die es in gewisser Form bereits gibt und in Zukunft unter Umständen mit Bots wie ChatGPT noch weiter optimiert werden können.
Chancen durch Audits aufdecken
Dass die Affiliate-Marketing-Branche besonders schnelllebig ist, zeigen wieder einmal die jüngsten Entwicklungen zu den Themen Tracking und Rechtskonformität von Cookie-Consent. Es kann sich also immer lohnen, bestehende Prozesse und Herangehensweisen in Partnerprogrammen stetig zu hinterfragen. Anja Heinicke, Team Lead Affiliate Marketing bei Artefact, hat dazu einen spannenden Blogbeitrag verfasst, in dem sie das eigene Audit-Verfahren sowie die entsprechende Intention vorstellt. Gegliedert wird es nach folgenden Oberthemen:
- Technische Einbindung/Tracking,
- Erfolgsmessung,
- Publisher-Vergütung,
- Marketing-Mix im Programm,
- Zielsetzungen
- und ein eigenes Scoring-Modell.
Mehr dazu, wie diese Punkte optimiert werden können und auf welche Weise das hauseigene Scoring-Modell funktioniert, lest ihr im Blogbeitrag. Auch wir führen regelmäßig Programm-Audits unserer bestehenden Advertiser durch. Darüber hinaus bieten wir Audits z. B. auch direkt bei der Übernahme von Programmen an.
Felix Schmidt von Impact bei Adzine
Felix Schmidt, DACH-Country-Manager bei Impact, stellt sich bei Adzine diversen Fragen im Interview. Er spricht über seinen persönlichen Werdegang, den Wandel von Affiliate Marketing, seinen Standpunkt zu Gutschein-Affiliates und seine Beweggründe für die Internationalisierung. Außerdem erklärt er, warum er SaaS-Plattformen öffentlichen Netzwerken vorzieht – ein Gespräch mit erfrischend ehrlichen Antworten.
Die Auswirkungen der Energiepreisbremse
Der Ukrainekrieg sorgt für eine Energiekrise in Europa: Um den steigenden Marktpreisen entgegenzuwirken, wurde die Energiepreisbremse beschlossen. Wie sich diese Beschlüsse speziell auf die Vermarktung von Stromtarifen im Affiliate Marketing auswirken, hat Tommy Birringer, Head of Key Account Management & Business Development bei communicationAds, in einem Blogbeitrag zusammengefasst.
Klarna launcht eine eigene Content-Creator-Affiliate-Plattform
In insgesamt 45 Ländern – darunter auch Deutschland – startet Klarna eine eigene Influencer- und Content-Creator-Plattform, um Advertiser mit ihren Werbepartner*innen zu verbinden. Dabei soll sowohl das Performance-Measurement, die Auszahlung für Affiliates, die Kooperationsabwicklung und die Zahlung für Endnutzer*innen über Klarna abgewickelt werden. Wie sich die Plattform auf dem milliardenschweren Markt etabliert, bleibt abzuwarten. Zu erkennen ist jedoch, dass das schwedische Unternehmen einen Imagewechsel anstrebt.
SuperClix verabschiedet sich
Mitte Dezember teilte Marcus Lutz, Gründer von SuperClix, die Schließung des Affiliate-Netzwerks mit. Nach 23 Jahren Aktivität und 14.000 gestarteten Partnerprogrammen wurde der Geschäftsbetrieb zum 31. Dezember 2022 eingestellt. Mehr Infos findet ihr hier.
Publisher
Spotlight auf „Honey“
Das Gutschein- und Cashback-Tool „Honey“ unter dem Dach von Paypal gewinnt immer mehr an Zuspruch. Die Toolbar-Lösung bietet Nutzer*innen beim Online-Shopping an unterschiedlichen Kontaktpunkten passende Gutscheine zur Suchintention, Angebote ähnlicher oder gleicher Produkte und sogar ein eigenes Treueprogramm an. Wie sich der Publisher in einem Success Case u.a. im Affiliate-Fashion-Segment etabliert hat und wie das Tool funktioniert, lest ihr bei Awin. Dort erfahrt ihr auch, wie es in der Cyberweek lief und was Advertiser benötigen, um erfolgreich mit Honey zu starten.
Die Arbeit mit Toolbars kann grundsätzlich sehr erfolgreich sein, jedoch sollten Advertiser sich stets darüber bewusst sein, dass Toolbars im Browser direkt installiert werden und wesentlich Eingriffe vornehmen können. Somit besteht die technische Möglichkeit, Cookies zu platzieren, iFrames zu öffnen und Klicks zu simulieren, die ggf. nicht bewusst entstanden sind. Auch können Toolbars bspw. Angebote von Konkurrent*innen ausspielen oder ungewünschte Gutscheine automatisch anwenden. Eine Einordnung dazu aus Perspektive eines Account Managers hat mein Kollege Johannes bereits auf unserem Blog gegeben. Denkt ihr über die Arbeit mit Toolbars nach, solltet ihr diesen Beitrag definitiv lesen.
Welche Produkte lohnen sich für Affiliate Marketing besonders?
Gerade in der letzten Zeit hat sich Affiliate Marketing für Unternehmen als beliebter, risikoarmer Kanal etabliert. Der allgemeine Online-Shopping-Aufschwung sorgte hier natürlich für einen weiteren Antrieb der Entwicklung. Logisch also, dass auch die Arbeit als Affiliate wieder attraktiver wird.
Der Webdesigner und Blogger Peer Wandiger hat sich in einem Beitrag mit dem Thema der Produktauswahl für Affiliates beschäftigt. Als Affiliate steht man vor einer großen Auswahl an Advertisern und Datenfeeds, die sich einpflegen lassen. Was genau es bei der Produktauswahl für die eigene Affiliate-Seite zu beachten gibt, fasst er in seinem Beitrag in drei wichtigen Säulen zusammen:
- Die Besucherintention: Wer besucht die Affiliate-Website und warum? Dies ist nicht unwesentlich für die Wahl der zu bewerbenden Produkte. Die verpartnerten Advertiser-Shops und deren Produkte sollten stets zum Thema der Affiliate-Website passen.
- Der finanzielle Anreiz: Auch der durchschnittliche Warenkorb der Advertiser sollte analysiert werden und nach Provisionshöhe und Beliebtheit der Marken gewählt werden.
- Die Beliebtheit: Als Affiliate sollte einem außerdem stets bekannt sein, welche Produkte in der entsprechenden thematischen Nische gefragt sind.
Aber Achtung: Produkte, die bei einem Shop im Konkurrenzvergleich teurer oder unbeliebt sind, werden nicht gekauft und die Sales bleiben aus, obwohl die Werbeleistung nicht selten trotzdem vorhanden ist. Wenn der Shop also die Produkte anbietet, jedoch aber im Preisvergleich nicht mithalten kann, sollte sich hier umorientiert werden. Wie genau sich die richtigen Produkte wählen lassen und was Peer aus seiner langjährigen Erfahrung noch berichten kann, lest ihr direkt auf affiliate-marketing-tipps.de.
Merchants
B2B-Affiliate-Marketing
Im Affiliate-Marketing-Podcast „The Elevate Summit“ spricht die Marketing-Expertin Lee-Ann Johnstone über B2B im Affiliate Marketing. Dabei bezieht sie sich vor allem auf den Unterschied zwischen Business-to-Business und Brand-to-Brand. Ihrer Meinung nach liegt der wesentliche Unterschied zwischen B2B und Brand-to-Brand im Ansatz der Zielgruppe. Während wir im klassischen Affiliate Marketing viele Brand-to-Brand-Kooperationen aufsetzen, um u.a. auch Endnutzer*innen zu erreichen, bezieht sich B2B-Affiliate-Marketing nur auf potenzielle Kund*innen in anderen Firmen.
Brand-to-Brand-Marketing könne also je nach Anwendung auch in klassischen B2C-Kampagnen stattfinden, während B2B-Affiliate-Marketing jene Aktivitäten bezeichnet, die final auf Geschäftskund*innen ausgerichtet sind.
Zehn Stolpersteine für Merchants
Bei einem Neueinstieg als Merchant gibt es vieles zu beachten, das gerade zum Start nicht immer sofort ersichtlich wird. Auf starting-up.de hat die Blog-Autorin Elena Korovyakova zehn Stolpersteine in Partnerprogrammen formuliert, die wir euch an dieser Stelle schon einmal nennen:
- Publisher im Affiliate-Netzwerk ohne vorherige Prüfung freigeben
- Einmal abgelehnte Publisher nie wieder freigeben
- Affiliate-Provisionen der Wettbewerber*innen nicht im Auge haben
- Für alle Partner*innen gleiche Vergütungen festlegen
- Marktsituation bei Festlegung der Provisionshöhe ignorieren
- Provision für stornierte Bestellungen zahlen
- Veraltete Werbemittel nutzen
- Shop-Aktionen nur einseitig bewerben
- Statistiken nicht prüfen
- Affiliate Marketing nicht aktiv betreiben
Mehr Details zu diesen Punkten findet ihr direkt im Beitrag. Nach kurzem Überfliegen wird folgendes klar: Diese zehn Punkte stellen zwar essenzielle Aspekte in der Betreuung eines Programms und der Arbeit mit Publishern dar, jedoch gibt es in der Arbeit mit Partnerprogrammen weitaus mehr – insbesondere strategische – Punkte zu beachten. Unter anderem sollte vor dem Start eines Partnerprogramms eine umfangreiche Potenzialanalyse getätigt werden und auch die Ziele sollten feststehen. Wie genau dies anzugehen ist, könnt ihr in unserem Affiliate-eBook und auf unserem Blog nachlesen.
Events
Wir sind bereit für 2023 und freuen uns auf alle anstehenden Branchen-Events! Geno Prussakov von AM Navigator hat eine nützliche Liste aller relevanten, aktuell feststehenden Events im internationalen Raum veröffentlicht, welche nebenbei auch die Bedeutung der Branche für und aus Deutschland zeigt: Mit dabei sind nämlich der Awin ThinkTank in Berlin und die Affiliate Conference in München.
Und sonst so?
Ihr wollt euch noch einmal einen Überblick über die wichtigsten Affiliate-Themen aus dem letzten Jahr verschaffen? Von der Einschätzung des Black Fridays zu Inflationszeiten über unser Problem mit Metanetzwerken bis zu Tracking-Updates haben wir sie für euch in unserem Jahresrückblick zusammengefasst. Außerdem findet ihr auf unserem Blog noch weitere spannende Rückblicke von unseren Kolleg*innen aus den Bereichen SEA, SEO, Social Ads, Social Media und Web Analytics.
Auch unsere Kolleg*innen von xpose360 haben einen jährlichen Rückblick auf die Affiliate-Marketing-Szene veröffentlicht. Kernthemen sind auch hier die allgemeine Krisensituation, das Konsumklima und die Black-Friday-Performance – ebenfalls lesenswert für alle Affiliate Marketer.