Affiliate Marketing Auslese September 2021

Obwohl der Sommer nun offiziell vorbei ist, geht es im Affiliate Marketing immer noch heiß her: Neben der Hochsaison rückt auch das TTDSG immer näher. Wo es alle Infos zu den wichtigsten Platzierungen gibt, was sich im vierten Quartal noch alles im Tracking tun wird und was die Branche sonst noch bewegt hat: Lest es in der neuen Affiliate Auslese für den September.

1. Neuigkeiten aus der Branche

1.1 Awin und das TTDSG

Während wir in unserem Podcast und in den vergangenen Auslesen schon einige Zeilen zum TTDSG (kurz für Telekommunikations-Telemedien-Datenschutzgesetz), das diesen Dezember in Kraft treten wird, verloren haben, hat sich auch Awin zu dem Thema geäußert. In dem Beitrag von Christine Werner wird das Thema  grob zusammengefasst und auf die Opt-In-Frage bei den NutzerInnen bezogen. Dies wird bei Awin über die AGBs bei allen Advertisern und Publishern vorausgesetzt – auch hier ist es also verpflichtend, das Einverständnis der NutzerInnen einzuholen.
Dass sich laut Awin für die Partner und Akteure durch das TTDSG nichts ändere, ist nicht falsch, jedoch sollte hier mit Vorsicht gehandelt werden. Ja, das TTDSG fasst bereits geltende Praxis noch einmal zusammen und versucht, Klarheit in Grauzonen zu schaffen. Welche Folgen das langfristig für die einzelnen Tracking-Lösungen hat, ist allerdings noch unbekannt. Spannend wird es im Zuge der kommenden EU-Verordnungen, die nationales Recht – und somit auch das TTDSG – „überschreiben könnten“.

Solange der Master-Tag durchgehend eingebunden ist, seien Partnerprogramme bei Awin weiterhin auf der sicheren Seite, wenn es um First-Party-Tracking geht. Wie sich die entsprechenden Opt-Outs und die kommenden Richtlinien aber langfristig auf die Publisher-Zufriedenheit auswirken, bleibt abzuwarten. Auch die eher stiefmütterlich behandelte Entwicklung im Bereich Customer Journey Tracking ist hierbei nicht förderlich. Zwar ist es für Advertiser möglich, Provisionen entlang der Customer Journey an mehrere beteiligte Publisher zu verteilen, jedoch ist die Umsetzung mit einem hohen und komplexen Arbeitsaufwand verbunden und auch die Darstellungen in den Interfaces sind sowohl für Merchants als auch Affiliates noch nicht zu 100% ausgereift. Während also diverse Publisher an der Conversion beteiligt sind, geht ein Großteil von ihnen trotzdem leer aus. Dies kann, gerade in Kombination mit weiteren Restriktionen, in Zukunft für Unmut sorgen.

Übrigens:

Was der BVDW schon im Februar vom TTDSG gehalten hat und warum es in den Augen des Vizepräsidenten Thomas Duhr für eine rückwärtsgewandte Politik stehe, lest ihr in einem Beitrag des BVDW.

Abbildung 1 (Quelle: blog.comspace.de)

1.2 Ein Reminder: Was ist überhaupt First Party Tracking?

Anknüpfend an die bisherigen News ist es ebenso wichtig, Affiliate-Neulinge an das Thema Tracking und Datenschutz heranzuführen. Damit die Branche weiter Lösungen erarbeiten kann, müssen alle Akteure abgeholt und zum Thema aufgeklärt werden. Außerdem kann es auch dem einen oder anderen alten Hasen vielleicht nicht schaden, bekanntes Wissen nochmal aufzufrischen.

Es ist also sehr passend, dass auf affliate-deals.de ein umfangreicher Beitrag dazu veröffentlich wurde.

Lena beantwortet darin, was überhaupt die Grundlagen und Vorteile von First Party Tracking sind, wie sich das auf die First Party Cookies überträgt, wo die Unterschiede zwischen 1st, 2nd und 3rd Party liegen und was das alles für die Zukunft bedeutet.

Die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

Abbildung 2: Vergleich der Trackingdaten (Quelle: artegic.com)

1.3 Weitere News zum Instagram Affiliate Tool

Bereits im Juni haben wir von der neuen Affiliate-Plattform von Instagram berichtet. Mittlerweile gibt es mehr Infos zur Plattform und erste Performance-Einblicke. Nachdem das Tool bereits im April angekündigt wurde, gehen nun die ersten Marken an den Start und auch die Influencer bzw. Affiliates sind sensibilisiert worden. Während Merchants mit dem Upload eines aktuellen Produktdaten-Feeds zu Instagram vorgesorgt haben, müssen sich die Content Creators noch einzeln bewerben. Aktuell findet das alles nur in den USA statt, soll aber bis zum Ende des Jahres weiter ausgerollt werden.

Die Erwartungen seitens der Affiliates werden aktuell noch nicht erfüllt. Ob weitere Posts und Möglichkeiten den gewünschten Erfolg bringen können, wird sich zeigen. Mit diesem Tool wurde aber dennoch ein wichtiger Schritt in den Affiliate-Kosmos gegangen, aus dem sich  in Zukunft weitere Möglichkeiten entwickeln können. Weitere Infos erhaltet ihr direkt bei omr.com.

1.4 Sechs neue iOS-15-Features und ihre Auswirkungen auf Tracking-Maßnahmen

Desktop-PCs sind schon lange nicht mehr die Hauptanlaufstelle für NutzerInnen im Online-Shopping. Mobile Zugriffe stellen in vielen Online-Shops die Hauptquelle dar, Tendenz weiterhin steigend. Da wir im Affiliate Marketing deshalb nicht unwesentlich von den Apple-Mobile-Tracking-Lösungen abhängig sind, hat Admitad auf performancein.com sechs iOS Features vorgestellt, die das Tracking weitreichend beeinflussen:

1. Weniger Cookie-Möglichkeiten

Wie in den vorhergehenden Absätzen bereits erwähnt, wird es in Zukunft keine Third-Party-Cookies mehr geben.

2. Eingeschränkter Zugriff auf Händleridentifikations-ID

Dies ist eine Funktion, in der entsprechende Datenerhebungen durch Merchants in den Browsern aktiv blockiert werden können. Laut Beitrag seien die Opt-In-Raten in diesem Bereich unter 36%.

3. SKAdNetwork Lösungen werden verschoben

Hier geht es um Algorithmen, die NutzerInnen in Apps datenschutzkonform tracken können, allerdings sind diese noch in der Entwicklung.

4. IP-Verschlüsselung

Private Relay und Intelligent Tracking Protection sorgt für Verschlüsselung der IP-Adresse von NutzerInnen. Auf Basis einer Blacklist bzw. gesammelter Daten werden diverse AnbieterInnen automatisch geblockt.

5. „Hide my E-Mail”-Funktion

Loggen sich NutzerInnen über die hauseigenen Apple-Funktionen bei Online-Shops ein, so wird die originale E-Mail-Adresse verschleiert und nicht geteilt. Im Shop selbst werden dann Platzhalteradressen genutzt

6. Privatsphärenreport für NutzerInnen

NutzerInnen können über ihre Apple-Devices direkt einsehen, wann und wo Daten von Ihnen gesammelt wurden. Dies ist an sich keine aktive Restriktion, sorgt aber für eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Tracking.

Was das langfristig für die Netzwerke bedeutet und wie die entsprechenden Features genau aussehen, ist in dem PerformanceIn-Beitrag zu lesen.

1.5 „Neue“ Attribution = neue Möglichkeiten?

Möchte ein Advertiser im Affiliate Marketing mit diversen Content-PartnerInnen zusammenarbeiten, stehen Account Manager oftmals vor dem Problem, eine für beide Seiten faire Lösung hinsichtlich der Provision zu finden. Content Website und Influencer können wichtige Bestandteile in der Customer Journey sein, jedoch werden sie häufig durch Last Cookie Wins-Attribution benachteiligt. Um dies abzufedern, werden daher zum Beispiel exklusive Gutscheine mit entsprechender Attribuierun genutzt oder eben größere WKZ-Zahlungen getätigt.

In einem Beitrag bei Adweek geht Anthony Capano, Managing Director von Rakuten Advertising North America, noch einmal auf die Relevanz der fairen Attribution ein, bei der alle Touchpoints in einer Customer Journey getrackt und entsprechend vergütet werden. Für alle , die mit dem Gedanken einer Provisionsumstellung spielen, ist der Beitrag eine klare Leseempfehlung.
Leider haben die hiesigen Public-Netzwerke in diesem Bereich nahezu alle noch Nachholbedarf. Es ist zwar aktuell nicht unmöglich, jedoch in der Regel mit hohem Aufwand verbunden.

Wir haben den Versuch bei Awin bereits mit einem unserer Partnerprogramme gewagt und auf ein dynamisches Attributionsmodell umgestellt. Mit unserem Kunden SportScheck vergüten wir ab September nun alle Touchpoints entlang der Customer Journey. Zu diesem Thema werden wir demnächst einen eigenen Beitrag veröffentlichen.

1.6 Projecter meets TradeTracker

Abbildung 3: Das erste gemeinsame Networking-Mittagessen seit dem ersten Lockdown  – dann auch mit Torsten 😉

„Affiliate Business is People’s Business“ – frei nach diesem Motto hatte ein Teil des Projecter Affiliates Teams, bestehend aus Johannes, Robert, Paula und Marius, das allererste Reallife-Meeting seit dem Beginn der Corona Pandemie.

Besucht wurden wir von Oyal und Marcel von Tradetracker, die uns Input zur Plattform, Attribution und Zukunftsplänen von Tradetracker gegeben haben.

Wirklich spannend war die Real-Attribution, mit der es möglich sei, ohne größere Trackingcode-Anpassungen ein Attributionsmodell umzusetzen, bei dem nicht mehr nur der letzte Touchpoint vergütet wird. Anknüpfend an die vorherigen News wurde also bei Tradetracker bereits weitreichend an der Umsetzung von fairer Attribution gearbeitet. Die optische Darstellung, die es zum Teil schon im Interface zu sehen gibt, ist unserer Meinung nach gut gelungen. Wir sind gespannt und hoffen, dass wir die Funktionen bald in unseren Partnerprogrammen implementieren und in der Praxis testen können.

Abbildung 4: Beispiel der Gewichtungsmöglichkeiten in der Real Attribution (Quelle: tradetracker.com/de)

1.7 Projecter meets Webgains

Zwar nicht direkt vor Ort, aber nicht weniger gut gelaunt haben wir uns auch mit Webgains getroffen. Per Google Meet haben sich Laura und Alex von Webgains unseren Fragen und Wünschen hinsichtlich der neuen und alten Webgains Plattform gestellt. Dabei ging es vor allem um das Daily Business mit Webgains sowie unseren Partnerprogrammen, etwaigen Neuzugängen in unserer Zusammenarbeit und natürlich auch um die Planung unseres nächsten „echten“ Meetings.

Abbildung 5: Gruppenfoto Webgains & Projecter

1.8 PSM im Affiliate-Marketing

Warum haben wir bei Projecter einen eigenen Kanal für Preissuchmaschinen und Produktsuchmaschinen und was hat das überhaupt mit Affiliate Marketing zu tun?
In unserer neuesten Folge von Verklickt & Zugenäht haben sich unsere drei Affiliate- und PSM-Veteranen Johannes, Robert und Markus getroffen, um die Entwicklung dieses Kanals Revue passieren zu lassen. Außerdem gibt es umfangreiche Infos zum Start mit Preissuchmaschinen, den erforderlichen Daten und den Reporting-Möglichkeiten.
Das und mehr diskutieren die drei in unserem Podcast.

Alternativ findet ihr ihr die Folgen bei Soundcloud und Apple Podcasts.

1.9 Shopping24 goes Yieldkit

Es vergeht kaum ein Monat im Affiliate Marketing ohne, dass Unternehmen migrieren und sich weiterentwickeln. Thematisch passend zu unserem PSM-Podcast berichtete adzine.de , dass nun, nach dem Kauf von Digidip, auch shopping24 als Content-Commerce- und Preisvergleichs-Riese zu Yieldkit hinzustoßen wird.
Mit Zusammenschluss von Yieldkit, Digidip und Shopping24 möchte die Gruppe sich klar als wichtige Adresse für die Monetarisierung von Content positionieren und sich am Markt immer weiter oben positionieren.

2. Publisher

2.1 Affiliate Marketing für Streamingdienste

Dass Netflix und Co. den internationalen Film- und Serienmarkt stark aufgemischt haben, ist kein größeres Geheimnis. Einer Studie zufolge haben in den USA bereits 14% aller Haushalte keinen Kabelanschluss mehr und greifen ausschließlich auf Online-Dienste zurück – Tendenz steigend. Kein Wunder also, dass Netflix ein eigenes Partnerprogramm ins Leben gerufen hatte. Bis zu 25 Dollar konnten pro konvertierter Test-Abo-Vermittlung von Affiliates verdient werden. Das Programm war allerdings eher eine Maßnahme, um für einen gewissen Zeitraum Awareness zu generieren. Geschlossen wurde es dann, als der Anbieter andere Marketingkanäle erschlossen und priorisiert hat.

Wenn es um Streaming-Dienste im Affiliate Marketing geht, gibt es aber weitere AnbieterInnen in diesem Segment, die in diesem Beitrag aufgezählt werden.

Zwar ist ein Großteil dieser AnbieterInnen im US-amerikanischen Markt ansässig, ein paar Programme sind aber auch im deutschen Markt aktiv:

2.2 Eine zehnteilige Artikelserie für die profitable Arbeit in Partnerprogrammen von Peer Wandiger

Nahezu jede unserer letzten Auslesen wurde durch die Beiträge von Peer Wandiger bereichert. Mit seiner Serie „Profitable Partnerprogramme finden”, bietet er umfangreiche Einblicke, Tipps und Infos für Publisher jeglicher Art. Mit dem zehnten und letzten Beitrag der Serie geht er noch einmal auf Best Practice Beispiele ein, die die entsprechenden Tipps aus den neun vorherigen Teilen in die Praxis umsetzen. Viele neue Infos gibt es zwar nicht, jedoch ist ihm damit ein gelungener Abschluss der Serie gelungen.

Die gesamte Serie ist unserer Meinung nach eine klare Empfehlung – vor allem für angehende Publisher.

2.3 Awins Tipps für den Publisherstart

Auch Awin bietet eine umfangreiche Wissensplattform für potenzielle Publisher. Direkt auf der Publisher-Themenseite auf awin.com bietet das Netzwerk umfangreiche Infos und Tutorials für InteressentInnen. Dabei geht es vor allem um die wesentlichen Informationen aus dem Daily Business eines Publishers wie die Generierung von Werbemitteln, die richtige Wahl der Advertiser, das Aktionstool, die Performance-Reports und die Auszahlung von Provisionen.

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3. Merchants

3.1 Publisher Platzierungen zum goldenen Quartal

Wie bereits zu Beginn der Auslese beschrieben, steckt die Affiliate Branche ab der zweiten Jahreshälfte in den Vorbereitungen für das goldene Quartal und auch die HändlerInnen planen Rabatte und Aktionen, um die Gunst der NutzerInnen zur High Season zu gewinnen.

Mit den Publisher Oppurtunities fasst Awin alle wichtigen Platzierungsangebote der namhaften Publisher zusammen. Gerade für Affiliate- und Marketingmanager ist die Plattform ideal, um Budgets zu planen und mit interessanten Publishern in die Verhandlung zu gehen.

Auch auf Black-Friday.de gibt es neben dem sekundengenauen Countdown erste Infos für HändlerInnen. Wenn Deals bis zum 12.11. eingereicht werden, ist die Platzierung sogar kostenlos – schnell sein lohnt sich also.

3.2 Awin stellt sich wichtigen Fragen für Merchants

Welche Fragen gestellt wurden und wie das Feedback von Awin darauf ausfällt, lest ihr direkt im Blog.

4. Thementipps für die nächsten Monate 2021

Du möchtest das gesamte Jahr vorausplanen und brauchst noch mehr Thementipps?
Dann schau gern in unserem Blog bei unserem Online-Marketing-Planer 2021 vorbei.

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