Google Adwords Conversion Tracking für Affiliates
Das Conversion Tracking von Google Adwords sollte jedem Shopbetreiber, der seine Produkte auch mit Adwords bewirbt, bestens bekannt sein. Mittels Conversiontracking werden die generierten Verkäufe eindeutig den entsprechenden Keywords im Adwords-Account zugeordnet. So können als wichtige Kennzahl die Kosten pro Bestellung (CPO) ermittelt werden und den Werbeausgaben gegenüber gestellt werden. Daraus lässt sich dann der Ertrag ermitteln (ROI). Doch was hat das ganze jetzt mit Affiliates zu tun?!
Für Affiliates ist das Tracking ungleich wichtiger, denn nicht selten investieren Affiliates als Publisher größere Summen in ihr Werbebudget, welche dann aus den Einnahmen der Partnerprogramme refinanziert werden müssen. Hier soll beschrieben werden wie SEM Affiliates das Google Conversiontracking für ihre Zwecke nutzen können:
Natürlich ist klar, dass der eigene Adwords-Trackingcode nicht auf die Seite des Merchants eingebaut werden kann, so wird man also nicht direkt die Einnahmen im Googlekonto einsehen können, die über die Partnerlinks generiert werden. Aber man kann die Clickouts von der eigenen Landingpage hin zur Angebotsseite des Partnerprogramms tracken. So erhält man zwei wichtige Kennzahlen: Zum einen die Click-Trough-Rate der Landingpage, die damit weiter optimiert werden kann und zum anderen kann ein Klick als Conversion auch mit einem fixen Geldbetrag gewertet werden. Hat man also bereits genügend Daten gesammelt, was die durchschnittliche Conversionrate und den Warenkorb im betreffenden Partnerprogramm angeht, kann man zumindest eine Schätzung der Einnahmen direkt den Kosten im Googlekonto gegenüberstellen, in dem die durchschnittlichen Einahmen pro Klick im Adwordskonto als Conversion-Wert angegeben werden.
Wie wird’s gemacht?!
Das Conversiontracking von Google Adwords arbeitet leider nicht als Klickevent, sondern wird normalerweise auf der „Danke für ihre Bestellung“ Seite eingebaut. Daher sind ein paar kleine Kniffe notwendig:
1. Ein kleines Skript in die Landingpage einbauen:
[html]
<script type=“text/javascript“>
function klicktracking()
{
var conversiontag =
document.getElementById(‚trackingpixel‘).innerHTML =
‚<iframe src=“tracking.html“ style=“border:none;width:1px;height:1px;“
marginheight=“0″ marginwidth=“0″ frameborder=“0″></iframe>‘;
}
</script>
[/html]
Was tut dieses nette Skript? Die Funktion tauscht einfach einen Teil des Quellcodes auf der Webseite aus. In diesem Falle wird das Element mit dem Namen ‚trackingpixel‘ gegen einen iframe getauscht, der die Seite tracking.html aufruft.
2. Die Affiliatelinks der Landingpage mit einem onklick-Event ergänzen:
[html]
onclick=“setTimeout(klicktracking,2000);“
[/html]
Dieser Code wird einfach in den Link-Tag eingefügt und bewirkt, dass bei einem Klick auf den entsprechenden Link die Funktion aus dem kleinen Skript (s.o.) ausgeführt wird. Wichtig ist, dass die Links auch in einem neuen Fenster geöffnet werden, damit auf der Landingpage die tracking.html Seite im iframe geladen werden kann.
3. Das element ‚trackingpixel‘ erstellen:
[html]
<div id=“trackingpixel“ style=“display:none;“></div>
[/html]
Irgendwo in die Landingpage muss dieser div-Container eingebaut werden. Dies ist dann der Ort, an dem der iframe mit der Seite tracking.html erscheint (nach einem Klick auf den Partnerlink)
4. Die Datei tracking.html erstellen
Und unter dem Pfad speichern, wie sie oben im Skript verlinkt ist. In die Datei kommt nichts weiter als der Google Adwords Trackingcode. Sie sollte also in etwa so aussehen:
[html]
<!DOCTYPE HTML PUBLIC „-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN“>
<html>
<head>
<meta http-equiv=“content-type“ content=“text/html; charset=windows-1250″>
<title>tracking</title>
</head>
<body>
<!– Google Code for AFF-Link Klick Conversion Page –>
<script type=“text/javascript“>
/* <![CDATA[ */
var google_conversion_id = XXX;
var google_conversion_language = „XXX“;
var google_conversion_format = „XXX“;
var google_conversion_color = „XXX“;
var google_conversion_label = „XXX“;
var google_conversion_value = XXX;
/* ]]> */
</script>
<script type=“text/javascript“ src=“
http://www.googleadservices.com/pagead/conversion.js“>
</script>
<noscript>
<div style=“display:inline;“>
<img height=“1″ width=“1″ style=“border-style:none;“
alt=““ src=“http://www.googleadservices.com/pagead/conversion/XXX/
?label=XXX&guid=ON&script=0″/>
</div>
</noscript>
</body>
</html>
[/html]
Der Conversion-Tag enthält also alle eure Daten und könnte sogar in der Art ergänzt werden, dass für den Wert „conversion_value“ ein konkreter Wert angegeben wird, sofern über ausreichende Klickdaten und Conversionraten ein „Wert“ für einen Klick ermittelt werden kann. So erhält man in Adwords bereits eine Schätzung der Einnahmen. Was man aber in jedem Fall erhält sind die Kosten für einen Klick zur Partnerseite, denn der Adwords CPC stimmt ja nicht ganz, da nicht jeder Besucher der Landingpage weiter zur Partnerseite klicken wird.
Fazit:
Mit einem kleinen Trick kann das Google Adwords Conversion Tracking auch als Klickevent genutzt werden, sodass ein Klick als Conversion gewertet wird. Der Affiliate kann somit die Click-Through-Rate der Landingpage ermitteln und optimieren und erfährt wieviel tatsächlich für einen Klick hin zum Merchant gezahlt werden muss. Es bleibt dabei, dass SEM-Affiliates soviele Daten wie möglich brauchen, um ihre Werbeaktivitäten zu optimieren, auch wenn dazu bestehende Funktionen etwas anders genutzt werden müssen. Mit dieser Möglichkeit werden die „Conversions“ also die Klicks zur Partnerseite bis auf die Keywordebene getrackt, so weiß man also auch welche Keywords in Kombination mit der entsprechenden Landingpage am besten funktionieren. Viel Raum um Neues auszuprobieren…
[…] Adwords Conversion Tracking für Affiliates: Wie wird’s gemacht? Interview mit Eisy: Transparenz und Zukunft von Affiliate Marketing und Customer Journey […]
Danke, das ist die erste sinnvolle Information zu dem Thema, die bisher finden konnte. Alles was ich sonst zum Thema Conversion finde,ist für Shop-Betreiber und nicht für Affiliates. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich Leads und Sales also nicht wirklich genau tracken als Affiliate, weil ich auf die Seite meines Merachants keinen Zugriff habe. Nun habt ihr dieses schöne Skript, aber kann man nicht einfach den Affiliate-Link mit einer einfachen HTML-Datei maskieren (umleiten) und in diese Umleitungs-Datei den Conversion-Tracking-Code von Adwords einfügen? Müsste doch eigentlich genauso funtionieren und würde einiges an JavaScipt auf der Seite ersparen. Würd mich über eine Antwort freuen, weil die Infos dazu echt spärlich sind.
Hallo Frank,
schön, dass der Beitrag ein wenig weiterhelfen konnte.
Zu Deiner Frage: Die von Dir beschriebene Lösung würde ganz genauso funktionieren. Es muss lediglich genug Zeit bleiben, damit das Google-Conversion-Script ausgeführt werden kann, aber das funktioniert, wie Du vermutest, auch auf einer Weiterleitungsseite. Vorteil an der Methode wäre gleichzeitug, dass der Affiliate-Link maskiert wird und die Webseitenbesucher nicht durch merkwürdig aussehende Partnerlinks verunsichert werden.
Aber nochmals der Hinweis: Eine Conversion entspricht in diesem Falle ja nur dem bloßen Klick zum Merchant. Die eigenen generierten Verkäufe und die möglicherweise entstehenden Adwordskosten, muss man weiterhin mittels SubIDs manuell einander gegenüber stellen.
Hallo krischi!
Letzteres ist genau das Problem! Es ist natürlich schon mal gut, wenn ich weiß, woher Leute kommen, die dann bei mir einen Affiliate-Link klicken. Das ist ein Fortschritt gegenüber früher, als man raten musste. Mittlerweile (es ist ja schon 2016 und wir haben „not provided“ in Google Analytics) kann man ja leider kaum noch mit einfachen Mitteln rausfinden, welches Keyword funktioniert – schade.
Könntet ihr nicht mal einen Artikel genau dazu schreiben, wie man in folgendem (glaube ich recht typischen) Szenario genauer tracken kann:
Traffic kommt über Google Organic | AdWords | von mir geschaltete Banner | Backlinks > meine Landingpage (evtl. noch andere Seiten) > Klick auf einen Affiliate-Link > Conversion beim Merchant.
Oder habt ihr das womöglich schon? *schreck* 🙂
Bin echt dankbar für jeden Hinweis! Gern auch eine Einschätzung für unterstützende Software mit dabei, zB improvely.
Herzlichen Dank + viele Grüße!
Achim
Hey Achim,
tatsächlich steht ein solcher Artikel auf unserer ToDo Liste. Es gibt auch die Möglichkeit, dass du als Affiliate ein Conversiontracking (also mit richtigen Conversions) implementieren musst. Das Ganze läuft dann über die Verwendung von SubIds, die du bei jedem Klick mit schickst. In den SubIds muss eine Click ID übergeben werden. Wenn dann aus einem Click ein Sale wird, kannst du über das Netzwerk die Click ID mit der Transaktion verbinden und kannst darüber dann auch wieder alle Informationen des Traffics (z.B. Quelle oder Keyword) mit einer einzelnen Transaktion verbinden.
Das ganze bedarf natürlich einem gewissen Aufwand: Datenbanken, Scripte, Clicks IDs, … Einmal ordentlich implementiert, lässt sich ein solches Konstrukt für weitere Projekte nutzen.
Einen sehr guten Beitrag dazu gab es im vergangenen Jahr auf der SEO Campixx von Maximilian Schirmer. Die Folien dazu gibt es unter http://de.slideshare.net/mschirmer/daten-statt-raten-affiliate-methoden-fr-experten.
Wir werden in einem späteren Artikel darüber berichten 🙂
Beste Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
man kann leider nicht mehr auf deinen Kommentar antworten – deshalb hier oben.
Vielen Dank für die vielen Infos! Leider scheint mir die Einrichtung so eines Tracking-Systems durchaus zeitintensiv zu sein und offenbar braucht man da auch nicht wenig technische Kenntnisse. Ich bin trotzdem gespannt auf euren Artikel. Vielleicht kommt ja etwas für Feld-Wald-Wiesen-Affiliates wie mich heraus 🙂
Viele Grüße!
Achim
Danke für die Infos. Nun bin ich echt mal einen Schritt weiter. Sub-ID-Tracking ist der nächste 🙂
Das Conversiontracking ist natürlich ein sehr spannendes Thema für jeden, der online Geld verdient und sich ein genaues Bild vom Geschehen auf der Website bzw. dem Shop machen möchte. Ich habe aber das Gefühl, dass bei Google Analytics Lücken sind, was das genaue Conversiontrecking angeht. Habe an verschiedenen anderen Stellen im Netz ähnliche Bedenken über die Genauigkeit gefunden. Ich kann mir kein Bild davon machen, welchen Einfluss das haben kann.
[…] Google Adwords Conversion Tracking für Affiliates […]
Danke für dieses Tutorial.
Es gibt aber auch noch eine andere Variante, die einfacher zu realisieren ist, wenn man sich ein wenig mit jQuery auskennt.
Dazu bindet man einfach das Tracking mit folgendem Code an die gewünschte Art von Hyperlinks. Mit diesem Beispiel werden PDF-Downloads als Conversions erfasst:
jQuery(document).ready(function(){
jQuery(‚a[href]‘).filter(‚[href$=“.pdf“]‘).unbind().click(function(){
var image = new Image(1,1);
image.src = „http://www.googleadservices.com/pagead/conversion/XXXXXXXXXX/?value=1&label=YYYYYYYYYY&script=0“;
return true;
})
XXXXXXXXXX = conversion id
YYYYYYYYYY = conversion label
Es ist schon faszinierend, wie Google es mittlerweile schafft, das Web miteinander zu verknüpfen. Ich danke für die Anleitung und werde mit Sicherheit selbst einmal experimentieren.