Häufige Fehler im Affiliate Marketing
Im Affiliate Marketing können sich schnell Fehler einschleichen, die die Zusammenarbeit mit dem Merchant bzw. der Agentur in kein gutes Licht rücken können. Dies lässt sich zum Teil durch achtlose Arbeitsweisen erklären, manchmal aber auch schlichtweg auf eine Betriebsblindheit zurückführen. Im folgenden Beitrag sollen ausgewählte Fehler erläutert und zugleich Lösungsansätze dargestellt werden.
Fehlende Partnerkommunikation
Das A und O im Affiliate Marketing ist die Kommunikation unter den beteiligten Parteien – angefangen bei den Affiliates, über die Netzwerke bis hin zur Agentur und den Merchants. Nur durch den regen Austausch lässt sich die Zusammenarbeit verbessern bzw. überhaupt erst starten. Gehen Affiliates mit neuen und spannenden Modellen von alleine auf große Merchants mit einer bekannten Marke zu, so sind vor allem kleine Online-Shops bzw. deren Betreuer darauf angewiesen, den Kontakt selbst zu suchen und das Programm in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Veranstaltungen und Stammtische wie die Affiliate Conference oder die Affiliate NetworkxX eignen sich dazu, neue Kontakte zu knüpfen oder die bestehende Zusammenarbeit weiter auszubauen.
Plant der Merchant spannende Aktionen oder neue Produkte, dann sollten diese Informationen auch an die Affiliates herangetragen werden. Dies kann bspw. über einen Netzwerk-Newsletter erfolgen, der kurz und knapp die wichtigsten Informationen zusammenfasst. Auch empfiehlt es sich, neben dem Netzwerk-Newsletter eine Liste mit Top-Affiliates, d.h. Affiliates mit einer außergewöhnlich guten Performance oder besonders spannenden Projekten, anzulegen, um diese vorab mit Neuigkeiten und spannenden Aktionen zu versorgen. Oftmals geht der Netzwerk-Newsletter nicht an den jeweilige Betreuer bzw. Ansprechpartner, sodass hier ein Teil der Informationen verloren gehen kann, was weder im Sinne der Merchants noch der Affiliates ist.
Mangelnde Programmpflege
Neben der Kommunikation ist auch die Programmpflege nicht zu vernachlässigen. Zu vermeiden sind bspw. veraltete Werbemittel, die im schlimmsten Fall noch in unverständlichen Kategorien geclustert sind. Falsche Preisangaben in den Bannern, alte CI-Elemente, falsche Formate wie z.B. Flash oder auch fehlerhafte Deeplinks sollten nicht in den Werbemitteln auftauchen. Auch aus rechtlicher Sicht sollte der Merchant hier Vorsicht walten lassen, denn veraltete Banner können, falls nicht zeitnah überschrieben, für die Affiliates teure Abmahnungen nach sich ziehen, wenn in diesen nicht mehr lizenzierte Grafikelemente verwendet werden. Auch veraltete Programmdaten und Beschreibungen in den Netzwerken oder Affiliate-Portalen wie 100Partnerprogramme.de sind zu vermeiden, sind diese doch oftmals der erste Anlaufpunkt für potentielle Affiliates und eine Art Aushängeschild für die Zusammenarbeit.
Wird eine Staffelprovision angepriesen, dann sollte diese auch umgesetzt und erhöhte Provisionen ausgezahlt werden – hier gab es in der Vergangenheit vereinzelt Unstimmigkeiten, die unter Affiliates für Unmut gesorgt haben. Um sicherzustellen, dass sich trotz sorgfältiger Betreuung keine Unstimmigkeiten im Partnerprogramm einschleichen, bietet sich ein „frischer Blick“ mithilfe so genannter Account Checks an. Diese werden von Kollegen durchgeführt, die das Partnerprogramm kritisch unter die Lupe nehmen und etwaige Ungereimtheiten, wie z. B. auffällige Affiliates, veraltete Werbemittel oder Texte in Affiliate-Portalen, identifizieren. Letztendlich profitieren davon nicht nur die Affiliates, sondern auch der Merchant.
Späte Partner- und Sales-Freigabe
Bewirbt sich ein Affiliate in einem Partnerprogramm und die Bewerbung schlummert erst einige Zeit vor sich hin, bevor – im schlimmsten Fall erst auf mehrmaliges Nachfragen des Affiliates – freigegeben wird, dann rückt das die Art des Zusammenarbeitens in kein gutes Licht. Die Freigabe der Partner sollte deshalb täglich erfolgen und die Partner bestenfalls via Mailing, falls noch nicht automatisiert im Netzwerk vorgenommen, nach der Freigabe oder Ablehnung kontaktiert werden. Wichtig ist auch, dass bei einer Ablehnung der Grund für diese angegeben wird.
Auch die Freigabe von Sales sollte relativ zügig erfolgen. Der Affiliate tritt mit der Bewerbung des Merchants in eine Art Vorleistung und sieht erst im Verlauf der Zusammenarbeit, d.h. wenn Sales freigegeben und um Storni und Teilstorni bereinigt sind, ob sich der Aufwand gelohnt hat oder eben nicht. Dass nicht jeder Online-Shop seine Sales innerhalb kürzester Zeit bearbeiten kann, ist den Affiliates bewusst.
Kaum vorhandenes Monitoring
Auch wenn eine zeitnahe Sales-Freigabe für Affiliates von Vorteil ist, sollte jedoch auch dieser Punkt genauer unter die Lupe genommen werden. Werden Sales ohne Kontrolle freigegeben, kann der Merchant einen nicht unerheblichen Geldbetrag sprichwörtlich „in den Sand setzen“. Gemeint sind Affiliates, die für eine lange Zeit im Partnerprogramm inaktiv waren und plötzlich mit einem Schlag eine große Anzahl von Sales erzielen, ohne dass sich eine Einbindung der Merchants erkennen lässt. Das Gleiche gilt für Verstöße gegen die Programmbedingungen wie z.B. Brand Bidding oder der unerlaubte Einsatz von Toolbars. Ohne ein ordentliches Monitoring der Performance fallen diese Aspekte nicht auf und der Merchant verbrennt – sprichwörtlicher Sinn die Zweite – sinnlos Geld. Auch wenn es sich in der Regel um Einzelfälle handelt, sollte das Monitoring nicht stiefmütterlich behandelt werden. Wichtig ist: Bitte vorher mit den Affiliates in Kontakt treten, bevor Sales storniert oder die Zusammenarbeit ohne Angabe von Gründen beendet wird.
Kein Mut zu Neuem
Affiliate Marketing ist – auch wenn im Moment noch vereinzelt die negative Assoziation mit Gutscheinspam überwiegen mag – durch innovative Modelle und Möglichkeiten geprägt. Angefangen bei Deal-Portalen mit ordentlicher Push-Reichweite, Anbieter von Exit-Intent-Lösungen, die Kaufabbrecher vor dem Verlassen des Online-Shops noch einmal ansprechen, über mobile App-Lösungen bis hin zur Integration von Affiliates, die via YouTube, Instagram, Pinterest & Co. aktiv sind. Mithilfe kleiner Tests lässt sich die Sinnhaftigkeit einer längerfristigen Zusammenarbeit evaluieren, die das Partnerprogramm im besten Fall weiter vorantreibt.
Nicht nur neue Modelle und Möglichkeiten lassen sich testen, auch neue Vergütungsarten sind eine mögliche Stellschraube, um die Performance des Affiliate Marketing Kanals zu verbessern. Gemeint sind dabei eine Provisionsstaffelung oder eine unterschiedliche Vergütung für Neu- bzw. Bestandskunden, wodurch sich das Partnerprogramm für Affiliates noch attraktiver gestalten lässt. Ob es eine durchgehende Neu- bzw. Bestandskundenvergütung gibt oder ob diese nur für Aktionen angewendet wird, lässt sich bestenfalls durch einen Test herausfinden.
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Hallo Projecter-Team,
interessant – da könnte sich ZANOX Mal eine Scheibe abschneiden. Seit September/Oktober 2015 renne ich x.xxx hinterher, welches freigegeben worden ist, aber durch ZANOX nicht bestätigt wird. Mit der Ausrede, das Konto ist nicht gedeckt. ZANOX antwortet nicht mehr auf Mails bzw. nur sporadisch bzw. unternimmt meiner Meinung nach nichts…
Grüße
Baris
Hallo Baris,
vielen Dank für deinen Kommentar. Wir hoffen, dass die Unstimmigkeiten mit zanox deine Erfahrungen im Affiliate Marketing nicht negativ überschatten. E-Mails können auch in der Flut von Anfragen untergehen, weshalb wir natürlich auch hoffen, dass zanox und du sich einigen können bzw. bei deinem Anliegen ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnisse erzielen können.
Viele Grüße,
Johannes
gut geschriebener und interessanter artikel.
Affiliate NetworkxX werde ich auf jeden fall mal einen besuch abstatten. danke für den tipp
Hallo Mario,
danke für dein Feedback – freut uns, dass dir unser Artikel gefällt!
Die Affiliate NetworkxX ist auf jeden Fall einen Besuch wert – kennst du schon unser Affiliate Marketing eBook? Dieses enthält weitere Informationen und Tipps und kann kostenlos hier runtergeladen werden: https://www.projecter.de/affiliate-ebook.html
Viele Grüße,
Johannes
Wenn man sich für Network entscheidet, sollte man die Sache auch schon ernst nehmen.
Ich finde dein Blog gut. Nachdem ich dies gelesen habe, weiß ich nun warum wir mehrere Probleme mit unserem Partner hatten. Die Kommunikation war eigentlich da, aber es wurde immer falsch aufgenommen.
[…] ein grober Fehler im Partnerprogramm Management, wie es auch Johannes in seinem Video Tutorial „Häufige Fehler im Affiliate Marketing“ festgestellt hat. In diesem Blogbeitrag wird aufgearbeitet, wie eine regelmäßige […]
Hallo
Guter Beitrag,Affiliate Network kann ich nur empfehlen.Es ist sehr Interessant geschrieben
und gut Infos.
Gruß aus Hamburg
Top Infos. Kann ich nur weiter empfehlen.
hey,
Muss man als Affiliate die Preise für die beworbenen Produkte angeben oder nicht?
(Man verkauft sie ja nicht selbst)
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!
Jan Henrik
Hallo Jan Henrik,
vielen Dank für deinen Kommentar. Wenn du mit deiner Seite im Preisvergleichs-Segment unterwegs bist, dann macht es durchaus Sinn, d Preise für die beworbenen Produkte anzugeben. Die Daten werden ja automatisch aus dem Produktdaten-Feed gezogen und aktualisieren sich in regelmäßigen Abständen von selbst.
Falls du nicht in diesem Segment tätig bist, würde ich auf eine Preisangabe verzichten. Im schlimmsten Fall müsstest du den Preis händisch ändern. Auch ist denkbar, dass deine Besucher verstimmt sein könnten, wenn der von dir angegebene Preis nicht mit dem Preis auf der Seite des Advertisers übereinstimmt.
Ich lege dir gerne unser Affiliate Marketing ebook ans Herz. Dieses enthält weitere Informationen und Tipps und kann kostenlos hier runtergeladen werden: https://www.projecter.de/affiliate-ebook.html. Daneben kann dir unser monatlicher Newsletter mit Infos und News aus dem Affiliate Marketing sicherlich weiterhelfen: https://www.projecter.de/newsletter.html
Viele Grüße,
Johannes
Vielen Dank für die schnelle Antwort,
Die Webseite soll eine Art Blog sein auf der Produkte vorgeschlagen werden.
Dort muss dann also kein Preis beistehen?!
Jan Henrik
Hallo Jan Henrik,
ob es aus rechtlicher Sicht zwingend notwendig ist, wage ich zu bezweifeln. Allerdings bin ich auch kein Anwalt und dementsprechend eher zurückhaltend was diese Aussage betrifft.
Aus User-Sicht macht es nur dann Sinn, wenn der Preis stets aktuell ist.
Viele Grüße,
Johannes
[…] langfristig gesehen dürfte dieser nicht zutreffen. In einem Partnerprogramm gibt es eine Reihe von Aufgaben, die im besten Fall täglich erledigt werden sollten. Neben der Kontrolle der Zahlen […]
[…] langfristig gesehen dürfte dieser nicht zutreffen. In einem Partnerprogramm gibt es eine Reihe von Aufgaben, die im besten Fall täglich erledigt werden sollten. Neben der Kontrolle der Zahlen […]