Google Developer Day 2011 Recap

Der Google Developer Day machte mittlerweile zum fünften Mal Station in Deutschland. 2007 in Hamburg fanden ganze 120 Besucher den Weg zu der Veranstaltung, wohingegen es im vergangenen Jahr in München bereits 10mal soviele Besucher waren. Der diesjährige Austragungsort in der Hauptstadt Berlin sorgte mit Sicherheit auch dafür, dass der Google Developer Day 2011 in Deutschland der größte der diesjährigen Tour werden sollte. Mehr als 2000 Besucher fanden den Weg in das International Congress Centrum (ICC) auf der Berliner Messe.

ICC Berlin
ICC Berlin begrüßt alle Google Developer

Um es vorab zu sagen: Die Location war, gemessen an der Anzahl der Gäste, weitaus zu groß. Doch so fand man im Gegensatz zu anderen Events auch mal einen ruhigeren Ort, um sich von dem ganzen Trubel zurückzuziehen, bzw. den in weniger frequentierten Gängen versteckten Ausstellern und Entwicklern einmal über die Schulter zu schauen.

So konnte man die eine oder andere mehr oder minder nützliche Erfindung betrachten bzw. die vorgestellten Entwicklungen auch selbst testen. Besonders ansprechend fand ich dabei den umgebauten Kühlschrank, der auf Anforderung per Handy das entsprechende Getränk ausgeworfen hat – in Dosenform versteht sich. Oder auch das via Handy zu entriegelnde Fahrradschloss.

1,5 Stunden Keynote und viele Neuigkeiten

Bereits beim ersten Blick auf die Agenda fiel mir auf, dass die Keynote mit anderthalb Stunden relativ lang angesetzt war. Da kamen natürlich bereits im Vorfeld Fragen auf, ob es denn wirklich so viele Neuerungen rund um die Google Produkte und APIs zu entdecken gäbe? Um es kurz zu sagen: Ja!

Bereits vor den eigentlichen Rednern wurde man durch eine entsprechende musikalische Untermalung – es gab eine Dauerloop eines elektronisch angehauchten Songs zu hören – begrüßt und durfte seinen Platz im großen Konferenzsaal unter den 2000 anderen Besuchern suchen. Doch damit noch nicht genug. Eine eigens engagierte Beatboxing-Kombo untermalte die Übergänge zwischen den kaum zählbaren Keynote-Referenten mit entsprechender Akustik. Nicht schlecht!

Was neben der Vorstellung sämtlicher denkbarer Entwickler-Bereiche über durch Google zur Verfügung getellte Schnittstellen vor allem hervortrat, war die Tatsache, dass die amerikanischen Referenten Deutschland immer wieder mit Bayern, Weißwurst und Bier assoziierten. Womit sie ja nicht grundsätzlich falsch lagen, was aber scheinbar bei einem großen Teil des Berliner Publikums nicht gut ankam.

Sparky Rhode kam zur Vorstellung der Funktionen der neuesten Android-Version 4.0 (Ice Cream Sandwich) ganz und gar in Lederhose auf die Bühne. Wie sollte es anders sein, machte ihm auch prompt der berühmte Vorführeffekt einen Strich durch die Rechnung. Die Gesichtserkennungssoftware wollte seine Vorführ-Smartphones einfach nicht freigeben. 😉

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Zwei Vorträge vor der Mittagspause vs. Wer hat Chrome-Pins?

Mit den Themen „Finding your Place in the World: Google Places API“ und „Google App Engine Overview & Update“ konnte ich vor der Mittagspause noch einige Informationen zur Google App Engine und zum Einsatz der Google Places API mitnehmen. Vor allem letztere hat einige Spielräume eröffnet, die ich bestimmt für eigene Projekte nutzen werde.

Schon während dieser Vorträge war ein Großteil der Teilnehmer aber mit ganz anderen Dingen beschäftigt, nähmlcih der Frage: „Wer hat einen Chrome-Pin für mich zum Tauschen?“ Google hatte sich ein nettes „Gewinnspiel“ einfallen lassen und allen Besuchern bei der Akkreditierung ein Säckchen mit insgesamt 5 verschiedenen Pins (Youtube, Android, HTML5, Google+ und besagter Chrome-Pin) als Start-Equipment zur Verfügung gestellt. Ziel war es bis zum Ende der letzten Session seine Pins so einzutauschen, dass man von jedem Typ einen Pin besitzt. Es winkten Chromebooks für die Gewinner! Doch gleich vorweg – ich zählte nicht zu den Glücklichen und kam lediglich auf 3 unterschiedliche Pins.

Auch in der anschließenden Mittagspause waren die Blicke der meisten auf die Pin-Sammlung der anderen gerichtet. Da geriet das reichhaltige und vielseitige Büffet fast ins Vergessen – von Döner über Currywurst bis hin zu Pasta war alles vertreten.

Interessante Nachmittags-Sessions

Der Nachmittag war mit weiteren interessanten Sessions gespickt. So zog es mich zunächst in einen Vortrag von der TU Berlin zum Thema „Machines that learn“. Eigentlich hatte ich mir dabei etwas anderes vorgestellt, doch die vom Referenten vorgestellten Versuchsreihen, die dazu dienten mittels menschlicher Gedankenströme Objekte zu steuern, waren sehr interessant. Da machte es auch nicht, dass der Vortrag zunächst von einem großen mathematischen Wirrwarr und vielen fragenden Gesichtern unter den Zuhörern geprägt war.

Im weiteren Verlauf drehte sich alles um die Entwicklung, Monetarisierung und vielfältigen Einsatzbereiche von Apps, u.a. über den Chrome Market. Hier wurden die Vorträge teilweise schon recht technisch, sodass man gar die Möglichkeit hatte, live und parallel zum Referenten eine kleine Gästebuchanwendung über die Google App Engine in einem Crashkurs zu programmieren.

Zu guter Letzt konnte Greg Schechter die Zuhörer im Cloud-Saal mit lustigen Katzenvideos und ein paar praxisnahen Beispielen zum Einsatz von Flash zur Optimierung von Youtube-Videos noch einmal fesseln.

Ja, es gab tatsächlich Chrome-Pins!

Nach der letzten Session beschäftigte die Developer-Gemeinde eine Frage noch einmal brennend: „Gab es überhaupt Chrome-Pins?“ Ja, es gab tatsächlich einige wenige Chrome-Pins, die den glücklichen Gewinnern jeweils ein Chromebook bescherten. Eine nette, wenn gleich wohl durchdachte Aktion von Google für etwas Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff auch zwischen den Sessions zu sorgen.

Interessant war dabei aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu beobachten, wie sich via Twitter ganz und gar ein Markt bot, über welchen versucht wurde die Chrome-Pins zu kaufen. Dabei schaukelten sich die gebotenen Preise für die begehrten Pins in gar beträchtliche Höhen. 😉

5€ für Pin

20 € für Pin

Alle wollen Pins...

100€ für Pin gddde

Fazit: >95% Männeranteil, gute Vorträge und Anregungen zur API-Nutzung

Wie es bereits im Vorfeld zu erwarten war, lag die Quote an männlichen Besuchern gefühlt bei über 95%. Das Echo der anderen Besucher war aus meiner Sicht durchaus positiv und auch ich fand die Vorträge ansprechend und für vermeintliche „Laien“ verständlich gehalten. Insgesamt hat Google mit dem Developer Day 2011 in Berlin ein gelungenes Event in einer entsprechenden Location auf die Beine gestellt. Es war für mich persönlich auch die größte Veranstaltung meiner Projecter-Laufzeit und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung in 2012, hoffentlich wieder in Berlin! 🙂

Eine Vielzahl an Fotos findet ihr hier:
https://picasaweb.google.com/111507977688817273405/GDDGermany
https://plus.google.com/photos/111133089087698745842/albums/5676649647674963873
https://picasaweb.google.com/111133089087698745842/GDD2011BerlinGddde

Weitere Recaps zum Google Developer Day 2011:

http://www.googlewatchblog.de/2011/11/google-developer-day-in-berlin/
http://google-produkt-kompass.blogspot.com/2011/11/ein-tolles-ereignis-google-developer.html
http://mobile360.de/google-developer-day-2011-berlin-39487.html

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