Recap: Amazon SellerDay
Unter dem Motto „Ein ganzer Tag für Amazon-Händler und alle, die es werden wollen“ lud der Amazon SellerDay am 8.10.2020 ins Haus Leipzig. Der Tag bot sowohl NeueinsteigerInnen als auch ExpertInnen die Möglichkeit, ihr Wissen rund um Amazon auszubauen und sich auszutauschen. Mit Mund-Nasen-Schutz bewaffnet war Projecter sowohl auf BesucherInnen- und ReferentInnen-Seite dabei.
Eine fulminante Keynote
Den Auftakt des Tags bildete Christian Otto Kelm von Amalyze mit der Keynote „Ein Kelm wer Böses dabei denkt – was dir über Amazon keiner zu sagen wagt“. In einem herzlich ironischen Ton erklärte er, warum und auf welche Weise Amazons Marktpraxis von HändlerInnen, die sich auf der Plattform bewegen, gerne falsch verstanden wird. Eine Rolle spielt dabei unter anderem das Amazon Flywheel, welches nur funktioniert, wenn die Lieferkette der Plattform ununterbrochen arbeitet.
Anwendungsbereiter war hingegen seine These, dass Amazon das Ende des Sales Funnel bedient und deswegen kein Ort der Inspiration ist. Wichtig für HändlerInnen ist es demzufolge, gute und vor allem nachgefragte Produkte anzubieten.
Erste Schritte mit Amazon
Im Anschluss an Begrüßung, Keynote und Vorstellung der SponsorInnen verteilten sich die TeilnehmerInnen des Amazon SellerDay auf drei Workshop-Bereiche und eine Main Stage.
Im Starter-Workshop „Sofort profitabel auf Amazon durchstarten – Von Konto einrichten bis FBA: Erste Schritte, um schnell zu skalieren“ führte Philip Kleudgen von amaClick Schritt für Schritt durch den Account Setup und beantwortete zahlreiche Fragen zu einzelnen Stolpersteinen. So war eine seiner Empfehlungen, das Amazon-Konto über eine neue E-Mail-Adresse zu erstellen. Das ermöglicht es zum Beispiel, Sicherheitslücken schneller zu erkennen und der Zugang zum E-Mail-Postfach kann mit anderen Personen geteilt werden, ohne dass Sorgen um private Korrespondenz entstehen.
Keywordsuche auf Amazon
Mit Christian Otto Kelm und dem Thema „Content-Erstellung für Amazon OHNE Vorwissen“ ging es im Starter-Bereich weiter. Der Workshop startete wie ein Pitch für die Chrome-Erweiterung von Amalyze. In der zweiten Hälfte wurde Bildmaterial dann aber noch ausführlich behandelt.
Da Texte in Amazons Produktpräsentation immer unwichtiger werden und Beschreibungen mobil sogar plötzlich verschwinden, können laut Christian Otto Kelm zum Beispiel Hero Images genutzt werden. Damit wichtige Bulletpoints nicht komplett verschwinden, werden sie hierbei einfach mit in die Bilder gepackt.
Rechtlich sicher auf Amazon
Der Verkauf über Amazon funktioniert nicht ohne Fallstricke, deswegen informierte Yvonne Bachmann vom Händlerbund in ihrem Workshop über die Rechtsgrundlagen der Plattform. Zusätzlich gab sie einen Einblick in aktuelle Abmahnfallen, in die HändlerInnen besser nicht tappen sollten. So ist Amazons automatische Widerrufsbelehrung nicht ganz rechtskonform und muss mit einer eigenen Formulierung ersetzt werden.
Aus Agentursicht waren besonders die Hinweise interessant, die sich mit der Gestaltung der Produktseiten beschäftigten. Wenn ein Produkt zum Beispiel in mehreren Ausführungen erhältlich ist, müssen sich die Produktbilder beim Anklicken jeder Variante entsprechend anpassen. Ebenfalls potentiell fatal: Wenn Merkmale des Service (z. B. ein Monat Gewährleistung, 14 Tage Widerrufsrecht) oder des Produkts (z. B. Gütesiegel wie CE geprüft) als selbstverständlich gelten, dürfen diese nicht zur Bewerbung genutzt werden.
Performance-Analyse auf Amazon
Nach Kaffee und Kuchen führte Dr. Hanno Deyle von Valuezon im Experten-Workshop „360° Amazon PPC Analytics“ in die Analyse von PPC auf Amazon ein. Als eine Herausforderung bei der Performance-Optimierung erörterte er, dass automatisierte Auswertungen nur funktionieren, wenn die richtigen KPIs untersucht werden. Daraufhin folgte eine Vorstellung des Valuezon-Analysetools anhand verschiedener Probleme, die bei KundInnen während der anfänglichen Corona-Phase aufgetreten waren. Auch bei dieser Session waren Untertöne eines Produkt-Pitches bemerkbar.
Fazit
Natürlich richtet sich der Amazon SellerDay vorrangig an Seller und Vendoren. Doch auch für andere Unternehmen, die sich im Amazon-Universum bewegen, kann der Besuch lohnenswert sein. Aufgrund der Hygienevorschriften war der Drang zu netzwerken bei vielen TeilnehmerInnen vermutlich nicht ganz so groß wie in anderen Jahren, aber der Interaktion in den Workshops verpasste Corona keinen Dämpfer. Eine vom Händlerbund rundum gut organisierte Veranstaltung in einem nicht ganz so einfachen Jahr!
Dieser Artikel bringt es echt auf den Punkt was man über den SellerDay wissen muss.