Recap: SEAcamp 2018 in Hannover
Das bisher größte SEAcamp fand Anfang November im Novotel Hannover statt und überzeugte wie immer mit spannenden Vorträgen, toller Location und gutem Essen.
In bekannter Manier stellten sich die Speaker mit ihren Vortragsthemen vor, das Programm wurde zusammen mit dem Publikum „agil“ entwickelt und die besten Suchanfragen wurden gekürt. Die Schwerpunkte lagen dieses Jahr auf Amazon Advertising, CSS und Tracking. Vier interessante Sessions fassen wir hier für euch zusammen.
So geht jedes Tracking-Setup daneben: Böse Fehler in GA & GTM und wie ihr sie vermeidet
Christian Ebernickel stellte sehr anschaulich die häufigsten Tracking-Fails vor und gab jeweils Lösungen dafür an die Hand, wie es richtig gemacht wird. Von den Basics eines jeden Google Analytics Setups bis hin zu Praxis-Tipps für einen professionellen Umgang mit dem Google Tag Manager, war für alle Tracking-Interessierten etwas dabei.
Ein aktuell häufiger Fehler tritt in Kombination mit dem Einsatz von Cookie-Bannern auf. Oftmals startet das Tracking erst nach Opt-in, also nach dem Bannerklick, wodurch die Daten der ersten Seite verloren gehen, falsche Landingpages in Google Analytics entstehen und der Direct-Traffic-Anteil stark zunimmt. Der erste Pageview ist enorm wichtig, daher sollte die Entscheidung des Nutzers gleich beim ersten Seitenaufruf erzwungen und direkt danach der Google Analytics und Google Tag Manager Container nachgeladen werden.
Der Google Tag Manager ist die Backdoor eines jeden Unternehmens. Um Kontrollverlust zu vermeiden, sollte der Zugang nicht zu vielen (unbekannten) Nutzern offenstehen. Teamaccounts sollten generell keinen Zugriff erhalten, da andernfalls Änderungen an Containern nicht mehr zurückzuführen sind. Ein GTM-Berechtigungskonzept schafft hier Abhilfe.
Weitere Tipps findet ihr im Blog von Christian Ebernickel.
Game Changer CSS
(Tobias Blask)
Damit Google keine Wettbewerbsvorteile hat, müssen seit der Entscheidung der Europäischen Kommission im Sommer 2017, in der Google-Suche auch Anzeigen anderer Preissuchmaschinen (CSS bzw. Comparison Shopping Services) ausgespielt werden.
Dadurch ändert sich die Auktion hinter den Anzeigen. Der CPC wird in zwei Teile geteilt, nämlich den tatsächlichen CPC und eine ca. 20%ige Marge, die an Google gezahlt wird. Gibt ein Händler also ein Gebot von 1 € in Google Shopping ab, gehen 0,80 € in die Auktion und 0,20 € an Google. Nutzt der Händler einen anderen CSS-Partner, entfällt die Marge. Die Klickpreise sind daher günstiger. Das Thema CSS hat auch bei Google eine Sonderstellung inne, ist noch im Aufbau und Erkenntnisse basieren meist nur auf Erfahrungswerten.
Wie genau Werbeanzeigen mithilfe von Preisvergleichsportalen in der Google-Suche geschalten werden, könnt ihr hier nachlesen.
Amazon Advertising
Nachdem Amazon Advertising in letzter Zeit immer stärker in den Fokus von Werbetreibenden rückt und im Online Advertising generell eine immer stärkere Rolle neben Google und Facebook einnimmt, war es nicht verwunderlich, dass es gleich zwei Vorträge zum eben genannten Thema gab. Im Vortrag von Ronny Marx wurde schnell klar: Die eigenen Produkte auf Amazons Marketplace für Kunden sichtbar zu machen, ist wohl die größte Herausforderung für Händler auf Amazon. Dass allein der organische Traffic für einen dauerhaften Erfolg auf Amazon in manchen Kategorien oft nicht mehr ausreicht, stellte er eindrucksvoll am Beispiel eines Werkzeugkoffers dar – 40% der gezeigten Artikel in dieser Kategorie sind bezahlten Produktanzeigen und diese dominieren vor allem den Above-the-fold-Bereich. SEO und SEA gehen dabei auf Amazon miteinander einher. Schlecht optimierte Produkte beeinflussen auch die Performance der Werbekampagnen negativ. Andererseits kann der durch bezahlte Anzeigen generierte Mehr-Traffic und Mehr-Absatz auch das organische Ranking positiv beeinflussen. Gut optimierte Produkte sind also die Grundlage für erfolgreiche Werbekampagnen auf Amazon. Man merke sich: SEO ist wichtig, aber Paid Search wird immer essenzieller.
SEA-Kampagnen mit TV-Spots syncen
Mit Aussicht auf eine Maß Bier beim Oktoberfest lockte uns Ralf Zmölnig zu seinem spannenden Vortrag über das Potential der Reichweitenverlängerung von TV-Spots. In der heutigen Zeit ist der Griff zum Smartphone oder Tablet beim TV-Schauen Normalität – Stichwort: Second-Screen-Nutzung. Dieses Verhalten sollte man auch für sein Online-Marketing effektiv (aus)-nutzen. Beim Schalten von TV-Spots sollte man sicherstellen, dass man im Zeitraum der Ausspielung auch online in der Suche und im Shopping sichtbar ist und Anzeigen bestenfalls auf Position 1 ausgeliefert werden. Zusätzlich brachte der Vortragende an, dass man auch ohne eigenen TV-Spot den des Wettbewerbers nutzen kann und sollte. Dies lohnt sich insbesondere dann, wenn dieser es versäumt, die Reichweite seiner TV-Werbung online zu verlängern. TV-synchrone Werbung schlägt also eine Brücke zwischen Fernseh- und Online-Welt und ermöglicht es, Zielgruppen über mehrere Bildschirme hinweg zu erreichen. Fazit: TV- und Online-Werbung sollten nicht getrennt voneinander geplant und betrachtet, sondern vielmehr aufeinander abgestimmt werden. Zusammen bilden beide Maßnahmen eine spannende Symbiose.
Unser Fazit
Das SEAcamp bot auch dieses Jahr allen Konferenzteilnehmern wieder spannende Vorträge und Insights rund um das Thema Performance Marketing. Ob Anfänger oder Experte, wir denken, dass jeder etwas mitnehmen konnte. Auch 2019 werden wir wieder mit von der Partie sein!