Projecter-Sommertipps: Der Podcast „Sounds like a cult“
Was haben Heimtrainer, Disney und Minimalismus gemeinsam? Sie sind der Mittelpunkt einer Gemeinschaft, deren Sprache für Außenstehende ein komplettes Rätsel darstellt. Als zweiten Projecter-Sommertipp gibt es diesmal einen Podcast, der sich um die Sprache von Kulten dreht. Für dich gehört, getestet und vorgestellt by Beatrix!
Der Podcast, den ich vorstellen möchte, heißt:
Er wird gehostet von:
Amanda Montell & Isabela Medina
Worum geht’s?
Ich kann mich nur unscharf an meinen ersten Call mit einer Person aus dem Googleverse erinnern, aber was sich im Gedächtnis verankert hat: Die für mich als Neuling rätselhafte Sprache! Und genau mit dieser Art von Insider-Sprache setzen sich die beiden Hosts des Podcasts Sounds Like A Cult auseinander.
Amanda Montell ist als studierte Linguistin zuständig für den wissenschaftlichen Hintergrund, Comedian Isabela Medina verleiht der Show ihre amüsante Seite. Die beiden sorgen für eine lockere Atmosphäre und nehmen pro Episode einen Kult auseinander. Aufgelockert wird der Dialog durch gelegentliche Gäste, die selbst Teil des besprochenen Kults sind, und Hörer*innen, die erklären, warum sie Elisabeth Holmes, Minimalismus oder royale Familien als culty empfinden. Am Schluss jeder Episode stellt sich schließlich die Frage: Ist der Kult ein “Live your life”, “Watch your back” oder “Get the fuck out”?
Wem der linguistische Hintergrund im Podcast zu oberflächlich behandelt wird, kann mit dem Buch “Cultish: The Language of Fanaticism” von Amanda Montell tiefer in die Thematik eintauchen.
Warum dieser Podcast, diesen Sommer?
Eine Prise True Crime und jede Menge Insights, wie Sprache unsere Wahrnehmung und unser Verhalten beeinflusst? Eine bessere Form an Unterhaltung kann ich mir für lange Autobahnfahrten, einen faulen Tag am Pool oder als Ablenkung vom Flughafenchaos nicht vorstellen.
Warum solltest du diesen Podcast unbedingt hören?
Die Show ist in der Kategorie Comedy zu finden. Trotzdem eignet sich Sounds Like A Cult für True-Crime-Fans, die auf die Beschreibung grauseliger Taten gerne verzichten können. Außerdem kommen hier Fans der nischigen bis kuriosen Seiten von Popkultur auf ihre Kosten.
Leichte Lektüre oder volle Konzentration: Wann und wofür ist der Podcast geeignet?
Der Podcast fordert deinem Gehirn keine Höchstleistungen ab, aber es lohnt, mit dem Genuss auf die Stunde am Strand zu warten, in der du abschalten kannst.
Warum ich dir den Podcast persönlich empfehle
Amanda Montell beschreibt in einer Episode, dass ihr die Recherche für ihr Buch “Cultish: The Language of Fanaticism” geholfen hat, Kulte weniger eindimensional zu sehen, und genau diese Wirkung besitzt auch der Podcast. Natürlich gibt es Vereinigungen, bei denen jegliche Alarmglocken schrillen und rote Flaggen aufploppen. Wenn jedoch klar ist, dass ich aus meinem Fitnessstudio jederzeit aussteigen kann und mich Insider-Jargon bei wenig Lust auf Bewegung dazu veranlasst, von der Couch hochzukommen, dann kann ich den Effekt dieser Sprache für mich mit etwas Vorsicht genießen. Oder wie Isa und Amanda am Ende jeder Folge empfehlen: Stay culty, but not too culty!
Du willst noch mehr?
Dann empfehle ich dir das Buch „The Language of Fanaticism“ von Amanda Montell.
