Projecter-Sommertipps: Ein Stückchen Utopie
Wie würde sich unsere Sicht auf die Welt ändern, wenn wir davon ausgehen, dass wir Menschen im Grunde gut sind? Mit dieser radikalen Annahme befasst sich nämlich der Autor Rutger Bregman in seinem Buch „Im Grund gut – eine neue Geschichte der Menschheit“. Er gibt Einblicke in Studien, wahre Begebenheiten und hinterlässt seine Leser*innen etwas optimistischer – der Projecter-Sommertipp unserer Kollegin Corinna.
Das Buch, das ich vorstellen möchte, heißt:
„Im Grund gut – eine neue Geschichte der Menschheit“
Es wurde geschrieben von:
Rutger Bregman
Worum geht’s?
Rutger Bregman hinterfragt Thomas Hobbes‘ Menschenbild, nach dem wir egoistische, unsoziale und gewalttätige Wesen sind. Dabei befasst er sich mit der Weltgeschichte und mit Studien, die genau diese Annahme bestärken. Was er herausfindet, ist ein von Medien, von Menschen und manipulierenden Studienleiter*innen entworfenes Bild. Seine Reaktion darauf: Skepsis, Recherche und über das Gute im Menschen sprechen.
So hinterfragt er etwa die Geschichte des Romans „Herr der Fliegen“ von William Golding, in dem eine Gruppe englischer Schüler*innen nach einem Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Insel landen. Die Gruppe spaltet sich in zwei rivalisierende Gemeinschaften auf und kämpft gegeneinander bis zum Tod. Rutger Bregman fragt sich in seinem Buch, ob dies genauso auch im realen Leben passieren könnte und entdeckt eine ähnliche Begebenheit, allerdings im Kontext von Freundschaft und Zusammenhalt.
Wer sollte das Buch unbedingt lesen?
Das Buch eignet sich für alle Leser*innen, die so langsam den Glauben an die Menschheit verlieren und sich manchmal fragen, wie das alles noch weitergehen soll. Daneben spricht es natürlich alle an, die insgesamt ein großes Interesse am Menschen und seiner Geschichte allgemein haben. Es hat mir einen ganz neuen und positiven Blick auf mein Umfeld gegeben und mich darin bestärkt, den Fokus auf das Gute um uns zu legen. Wenn du jetzt denkst: „Ja klar, utopisch“: Lies das Buch!
Warum ist das eine gute Sommerlektüre?
In Zeiten von Konkurrenzgedanken und Medienüberfluss sowie von Menschen, die den Bezug zur Realität verlieren, da sie sich ihr Weltbild hinter Handy-Displays und Laptop-Bildschirmen vorgeben lassen, ist dieses Buch eine Möglichkeit, wieder einmal über den Tellerrand zu schauen und das Gute im Menschen neu zu entdecken.
Leichte Lektüre oder volle Konzentration: Wann und wofür ist das Buch geeignet?
Das Buch liest sich nicht leicht weg. Es werden sehr viele Studien eingebracht und Fakten genannt. Aber es verschafft seinen Leser*innen viele schöne Aha-Momente. Ich würde es für die Zeit in der Hängematte nach der Arbeit oder für einen gemütlichen Abend bei Sonnenuntergang empfehlen. Außerdem ist es besonders bereichernd, das Buch gemeinschaftlich zu lesen und sich gegenseitig darüber auszutauschen.
Warum ich dir das Buch persönlich empfehle
Das Buch hat mich aus einer sehr schwierigen Zeit begleitet: Winter, Pandemie und depressive Verstimmung – da hat es mir mit seinem optimistischen Fokus sehr geholfen. Ich hatte es eigentlich als Geschenk gekauft, da ich selbst nicht so viel lese. Trotzdem wollte ich mal reinschnuppern und schon die ersten Seiten haben mich gepackt. Meine Neugier und auch meine persönliche Einstellung zum Leben haben mich weiterlesen lassen. Ich bereue es nicht, denn es hat meine Sicht auf uns Menschen nachhaltig verändert.
Über den Autor
