Google AdWords: Tagesbudgets und Mehrauslieferung

Um die Auslieferung der Anzeigen und damit auch die Kosten bei Google AdWords Kampagnen zu beschränken, können Tagesbudgets auf Kampagnenebene festgelegt werden. Aber wie genau funktioniert das und was passiert eigentlich, wenn das Tagesbudget überschritten wird?

Tagesbudgets bei AdWords

Tagesbudgets können bei AdWords für jede Kampagne festgesetzt werden, um Google mitzuteilen, wieviel Budget durchschnittlich pro Tag für eine bestimmte Kampagne ausgegeben werden soll.
Die Auslieferung der Anzeigen hängt dabei von der jeweilig ausgewählten Anzeigenschaltungsoption ab. Während bei der beschleunigten Auslieferung die Anzeigen so häufig wie möglich ausgeliefert werden, wird die Auslieferung bei der normalen Anzeigenauslieferung gleichmäßig über den Tag verteilt. So kann sichergestellt werden, dass das Tagesbudget nicht bereits am Vormittag ausgeschöpft wird und somit für den restlichen Tag keine Anzeigen geschaltet werden.

Kann das Tagesbudget überschritten werden?

Obwohl für jede Kampagne ein Tagesbudget festgelegt werden kann, können die tatsächlichen Tagesausgaben variieren. Es wird daher von einem durchschnittlichen Tagesbudget gesprochen. Die Ausgaben für eine Kampagne können also an Tagen mit weniger Traffic unter dem festgelegten Budget bzw. an stärker frequentierten Tagen geringfügig über dem festgelegten Budget liegen.
Die täglichen Kosten liegen jedoch maximal 20 % über dem angesetzten Tagesbudget. Dieser Vorgang wird als Mehrauslieferung bezeichnet. Mehrauslieferungen werden an anderen Tagen im selben Monat ausgeglichen, welche weniger stark frequentiert sind und die Anzeigen entsprechend seltener geschaltet werden.

Monatliche Belastungsgrenze

Der Abrechnungszeitraum beträgt bei AdWords einen Monat. Über diesen Zyklus wird die Belastungsgrenze berechnet. Dafür wird das Tagesbudget der jeweiligen Kampagne mit der durchschnittlichen Anzahl der Tage pro Monat (365 Tage/12 Monate = 30,4) multipliziert.
Falls das Tagesbudget über den ganzen Monat hinweg 10,- € beträgt, werden für diesen Monat also höchstens 304,- € in Rechnung gestellt. Da immer der ganze Monat betrachtet wird, kann es zu Abweichungen führen, wenn eine Kampagne im Laufe des Monats pausiert wird.

Tagesbudget deutlich überschritten? Keine Panik!

In einzelnen Fällen kann es vorkommen, dass das Tagesbudget um mehr als 20 % überschritten wird. Im folgenden Beispiel geht es um eine neu erstellte Videokampagne, deren Tagesbudget auf 50 € festgesetzt war, jedoch Ausgaben von 245,15 € generierte.
Adwords Tagesbudget

Die entstandenen Kosten liegen rund 390 % über dem Tagesbudget.

Über das Segment „Tageszeit“ erkennt man, dass das Budget innerhalb einer einzigen Anzeigengruppe in der Zeitspanne zwischen 17 und 18 Uhr ausgegeben wurde.
Adwords Segment

Unter Segment > Tageszeit kann die Auslieferung der Anzeigen detaillierter nachvollzogen werden.

Adwords Segment Tageszeit

Es wird ersichtlich, dass die Kosten innerhalb einer Stunde entstanden sind.

Das Problem lag daran, dass die Zielgruppe in einer Anzeigengruppe weit definiert wurde, sodass das Budget in kurzer Zeit verbraucht war. Innerhalb einer Stunde entstanden dabei Kosten von 242,84 €.
Da Google jedoch pro Tag nicht mehr als das Tagesbudget + 20 % berechnet, liegen die tatsächlichen Kosten dennoch nur bei 60,- €.
Die tatsächlichen Kosten können jederzeit unter Abrechnung > Transaktionsverlauf > Alle Transaktionen > Kampagnenbezogene Aktivität für den jeweiligen Zeitraum eingesehen werden.
Adwords Kosten

Obwohl Ausgaben in Höhe von 242,84 € entstanden sind, berechnet Google tatsächliche Kosten von nur 60,- €.

Da Google mehr Impressionen bzw. Klicks lieferte, als das Tagesbudget erlaubt hat, wurde der Betrag 185,15 € als Gutschrift für erhöhte Anzeigenschaltung gutgeschrieben.

Fazit: Tagesbudgets festlegen!

Das Festlegen von Tagesbudgets ist sinnvoll, um die monatlichen Kosten der AdWords-Kampagnen unter Kontrolle zu behalten. Google behandelt den Wert als durchschnittliches Tagesbudget, sodass die jeweiligen Kosten pro Tag unter oder geringfügig über dem angesetzten Budget liegen können. Als tatsächliche Kosten wird jedoch nie mehr als das jeweilige Tagesbudget + 20% berechnet.

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