Screaming Frog für Google AdWords nutzen (1) – Anzeigenziele prüfen

Warum lohnt es sich als SEA Manager sich mit SEO Tools zu beschäftigen? Der Screaming Frog ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein kleiner Blick über den eigenen Kanal-Tellerrand eine ganze Menge manuelle Arbeit ersparen kann. Grund genug, das Tool vorzustellen und ein Anwendungsbeispiel zu geben.

Wie? Was? Schreiender Frosch?

Screaming Frog ist ein Tool, das vorrangig in der Werkzeugkiste von SEOs zu finden ist. Es ist ein SEO-Spider, mit dem man innerhalb sehr kurzer Zeit sehr umfangreiche URL Listen oder ganze Websites crawlen kann. Man kann damit also ganz ähnlich dem Google Crawler einen Bot über eine Seite schicken, der dort Informationen sammelt. Für SEA Manager ist er vor allem deshalb so interessant, weil man ihn vorab hinsichtlich verschiedenster Faktoren konfigurieren kann. So ist es nicht nur möglich ihn (analog zum Google Bot) der internen Verlinkung der Website folgen zu lassen, man kann ihn auch mit einer vorab eingeschränkten festen Liste von URLs füttern. Das Beste: Das Tool ist bis zu einem Umfang von 500 URLs kostenlos.
Bevor es losgeht benötigt man natürlich das Tool. Dies ist für Windows, OS X und Ubuntu hier verfügbar.

1. Anwendungsfall – Anzeigenziele mit dem Screaming Frog überprüfen

Die Ziele von AdWords Anzeigen regelmäßig zu checken, gehört zu den Routineaufgaben eines SEA Managers. Im Idealfall hat man einen direkten Einblick in URL Veränderungen der beworbenen Website oder der Kunde teilt einem technische Veränderungen auf URL Ebene rechtzeitig mit. Ist dies nicht der Fall werden Anzeigen mit dem Hinweis „Ziel-URL funktioniert nicht“ abgelehnt. Der Screaming Frog kann hier sehr schnell helfen einen Überblick über den HTTP Status der Anzeigenziele zu verschaffen.

Wie geht man dabei vor?

1. Zunächst braucht man natürlich eine Übersicht aller Anzeigenziele. Diese kann man sich direkt in der AdWords Oberfläche im Tab Anzeigen oder im AdWords Editor herunterladen. Es ist sinnvoll vorab nur aktive Anzeigen auszuwählen, um später nicht ohnehin pausierte oder entfernte Anzeigenziele einer Prüfung zu unterziehen.
2. Im Ergebnis erhält man eine .CSV Datei, welche sämtliche Anzeigen mit Daten zur Performance enthält. Diese CSV öffnet man am besten mit Excel. Die für den Check relevante Spalte ist die „Finale URL“.
3. Den Spalteninhalt aus der Spalte „Finale URL“ kann man direkt markieren und kopieren oder, wenn gewünscht, noch einmal in eine frische Excel Tabelle exportieren. Duplikate braucht man übrigens nicht löschen, Screaming Frog erledigt dies in einem späteren Schritt von allein.
4. Nun ist es Zeit den Crawl zu starten. Wie schon eingangs berichtet, verfügt dieser über verschiedene Modi. Standardmäßig ist dabei „Spider“ eingestellt, bei der der Crawler bei Eingabe einer URL allen internen Links folgen und Daten über die gefundenen URLs speichern würde. Ziel ist es jedoch nur die vorab exportierten Anzeigenziele crawlen, weswegen man daher unter „Mode“ -> „List“ wählen muss. Ist dies ausgewählt, kann man unter der Schaltfläche „Upload List“ die fertige Exportliste mit den Finalen URLs als Quelle („From a File…“) wählen oder diese mit Copy-Paste einfügen („Enter Manually…“).
Auf der Mac-Version des Screaming Frog sieht das dann so aus:
Screaming Frog auf dem Mac
Screaming Frog auf dem Mac Teil 2
Screaming Frog auf dem Mac Teil 3
5. Screaming Frog liest nun alle eingefügten URLs und entfernt die Duplikate. Mit einem Klick auf OK oder Next wird der Crawl gestartet.
6. Im Ergebnisfenster erscheinen nun alle gecrawlten Seiten. In den verschiedenen Tabs findet man verschiedenste Daten, die ausgelesen wurden. Im Tab „Response Codes“ findet man die für diesen Check relevanten Status Codes, die man anschließend über die Schaltfläche „Export“ aus dem Tool in eine CSV. Datei exportieren kann:
Screaming Frog auf dem Mac Teil 3
7. Jetzt geht es an die Auswertung: Liegen 404 Seiten vor? Was bedeutet dies für die Anzeigenschaltung? Ist das Produkt nicht mehr verfügbar oder ist nur die URL nicht mehr erreichbar? Hier sollte man prüfen ob es eine neue erreichbare Zielseite gibt. Gibt es 301 Weiterleitungen? Für diesen Fall spuckt uns Screaming Frog praktischerweise direkt in der Spalte „Redirect URI“ die passende Weiterleitungsseite aus. Diese können wir nochmals prüfen oder direkt als neue Zielseite für die Anzeigen übernehmen.
8. Über „Suchen“ und „Ersetzen“ im Excel sollten sich dann alle veralteten Zielseiten in der aus dem Konto exportierten Liste schnell durch die neuen ersetzen und mit dem AdWords Editor direkt wieder hochladen lassen.

Fazit

Screaming Frog macht es damit sehr leicht die Status Codes der Anzeigenziele im Auge zu behalten und ggf. anzupassen. 404 Seiten und Weiterleitungsketten (z.B. durch Relaunchs) sollten damit der Vergangenheit angehören. Weitere Anwendungsmöglichkeiten stellen wir demnächst in einem weiteren Blogartikel vor.

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Screaming Frog für Google AdWords nutzen (1) – Anzeigenziele prüfen | E-COMMERCE-NEWS.NET
vor 8 Jahren

[…] Screaming Frog für Google AdWords nutzen (1) – Anzeigenziele prüfen […]

Matze
Matze
vor 8 Jahren

Ich nutze Screaming Frog für Google AdWords seit länger und bin auch sehr zufrieden damit.

trackback
Screaming Frog im Affiliate Marketing nutzen - Projecter GmbH
vor 7 Jahren

[…] Frog ist ein Tool, das vor allem in der Suchmaschinenoptimierung Verwendung findet. Doch auch im SEA, Social Media und im Affiliate Marketing kann es genutzt werden und die Arbeit – etwa im […]