SEA Auslese August 2021
Neben zahlreichen Aktualisierungen teilten Google und Microsoft aussichtsreiche Neuerungen. Mit Regeln sollen Werbende bei Google jetzt doch die Option haben, automatische Gebotsstrategien zu beeinflussen. Microsoft präsentierte eine Ansicht, in der zukünftig Social Media mit Microsoft Advertising verbunden werden kann. Alles dazu und mehr erfahrt ihr in der aktuellen SEA Auslese.
Google Ads
Google Ads Editor 1.7
Habt ihr diesen Monat schon den Google Ads Editor aktualisiert? Mit der neuen Version 1.7 wird jetzt auch YouTube unterstützt. Werbetreibende können Audiokampagnen, -anzeigengruppen und -anzeigen im Editor bearbeiten. Auch die Anzeigenerweiterungen Lead-Formularerweiterung, Asset-basierte Sitelink-Erweiterung, Asset-basierte Snippet-Erweiterung, Asset-basierte Erweiterung mit Zusatzinformationen und Ähnliche Videos für Videokampagnen können jetzt im Editor eingestellt werden. Neben den Anzeigenerweiterungen werden zusätzliche Arten von Empfehlungen angezeigt, u.a. Fehler in Anzeigenzielen oder Ziel-ROAS festlegen. Des Weiteren funktionieren die Downloads schneller, durch die Auswahl des Entitätentyps (z.B. Kampagne), der heruntergeladen werden soll. Alle, die Hotels bewerben, können sich freuen, denn Hotelkampagnen werden jetzt auch im Google Ads Editor unterstützt.
Neue (alte) Smart-Bidding-Strategien
Zukünftig können in Google Ads keine Suchkampagnen mehr mit den Gebotsstrategien “Ziel-CPA” oder “Ziel-ROAS” erstellt werden, sondern stattdessen mit den Gebotsstrategien „Conversions maximieren” mit Ziel-CPA und „Conversion-Wert maximieren“ mit Ziel-ROAS. Diese Änderung der Bezeichnung wirkt sich nicht auf die Funktionsweisen der Gebotsstrategien aus. Bei bestehenden Kampagnen ändert sich vorerst nichts. Allerdings weist Google darauf hin, dass 2022 die Gebotsstrategien automatisch umgestellt werden.
Conversion-Wert-Regeln
Zur Bewertung der Leistung einer Kampagne ist der Conversion-Wert entscheidend. Welche Bedeutung eine bestimmte Conversion hat, kann derzeit allerdings bei automatischen Gebotsstrategien nicht bestimmt werden. Die neuen Conversion-Wert-Regeln könnten das jetzt aber ändern, indem Conversion-Werte mit einem Multiplikator automatisiert verändert werden. Dazu ein Beispiel: Ein Fahrradladen nimmt an, dass KundInnen, die in der Stadt wohnen, für das Unternehmen einen höheren Wert haben. Die Conversion-Wert-Regel kann der Fahrradladen jetzt für bestimmte Städte in Google Ads hinterlegen. Wenn ein Kunde oder eine Kundin aus einer der Städte ein Fahrrad kauft, dann wird der Conversion-Wert mit dem Multiplikator multipliziert und der Conversion ein höherer Wert zugewiesen. Erstmal sind die Regeln nur für Such-, Shopping- und Display-Kampagnen verfügbar.
Soweit so gut, doch durch die Regeln ändert sich der Umsatz im Google-Ads-Konto.
Bereits ohne Conversion-Wert-Regeln unterscheiden sich die Zahlen in Google Ads und Google Analytics – eine Diskrepanz, die sich mit den Regeln noch vergrößern kann. Bei der Bewertung der Leistung eines Google-Ads-Kontos muss das dann immer berücksichtigt werden.
Detailliertere Standortberichte
In diesem Monat testete Google neue Standortberichte, die mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich detaillierter werden. Die Auswertung soll nicht mehr nur nach Ländern und Städten, sondern auch nach Postleitzahlen, Stadtteilen oder Flughäfen gegliedert werden.
App-Kampagnen im Performance-Planer auswerten
Der Performance-Planer unterstützt jetzt auch App-Kampagnen. Folgende Bedingungen müssen dafür erfüllt sein:
- Die App-Kampagne muss mindestens zehn Tage aktiv sein.
- Es wurde keine Anpassung der Gebotsstrategie in den letzten zehn Tagen vorgenommen.
- Die Kampagne muss mindestens zehn Conversions innerhalb der letzten zehn Tage generiert haben.
- Das Budget sollte nicht eingeschränkt sein.
- App-Installationsanzeigen sollten Ziel-CPI oder Ziel-CPA als Gebotsstrategie einsetzen.
Microsoft
Neue automatische Gebotsstrategie
Microsoft Ads launchte im August die automatische Gebotsstrategie „Target Impression Share“. Ähnlich wie bei der Gebotsstrategie “Anteil an möglichen Impressionen” in Google Ads bestimmt Microsoft das Gebot für die Anzeigen unter Berücksichtigung der Position, an der die Anzeige erscheinen soll. Werbetreibende können dabei zwischen “Überall auf der ersten Suchergebnisseite”, “Seitenanfang” oder “absoluter Seitenanfang” entscheiden. Beim Testen der Gebotsstrategie empfiehlt Microsoft, mindestens zwei Wochen Lernzeit einzuplanen. Des Weiteren sollte kein maximales CPC-Gebot eingestellt werden, da ein zu niedrig eingestellter CPC die Leistung einschränkt.
Produktspezifische Conversions mit Produkt-Conversion-Zielen
In Shopping-Kampagnen oder anderen Feed-basierten Kampagnen konnten Werbende bisher nur auswerten, welche Produktanzeige NutzerInnen geklickt haben. Die Auswertung zeigte nicht, welches Produkt die NutzerInnen dann auch kauften. Mit Produkt-Conversion-Zielen kann das in den kommenden Wochen ausgewertet werden. Das neue Zielvorhaben steigert einerseits die Genauigkeit der Berichte, andererseits können durch die detaillierteren Berichte mehr Optimierungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Leistung genutzt werden.
Neue automatische Anzeigenerweiterungen
Neben Verbraucherbewertungen, dynamischen Sitelinks und längeren Anzeigentiteln können Werbetreibende jetzt weitere automatische Anzeigenerweiterungen in Microsoft einstellen: Dynamischer Standort, dynamische Multimedia-Erweiterung und Syndication-Only Decorations.
Der dynamische Standort soll dann angezeigt werden, wenn einer Anzeige mehrere Standorterweiterungen zugewiesen sind. Sind NutzerInnen in der Nähe eines Standorts, dann ergänzt Microsoft automatisch den Link “Standort in der Nähe”, der die NutzerInnen auf Bing Maps weiterleitet. Derzeit ist diese Erweiterung in Kanada und den USA verfügbar.
Microsoft kann Anzeigen zukünftig auch automatisch mit Multimedia Assets wie Bildern oder Videos erweitern, wenn die Anzeigenerweiterung “Dynamische Multimedia-Erweiterung” aktiviert ist. Die Anzeigenerweiterung “Syndication-Only Decorations” ist mit die interessanteste, denn mit ihr können Verizon Media und Bing Syndication Publisher automatisch Schaltflächen über Anzeigen oder auf der rechten Seite der Anzeige hinterlegen. Klicks auf die Schaltfläche werden abgerechnet wie ein Klick auf die Anzeige.
Werbekonten mit Labels gliedern
Mehrere Werbekonten in Microsoft zu organisieren kann ziemlich unübersichtlich werden. Labels, die jetzt auch auf Verwaltungskontoebene hinterlegt werden können, sollen das lösen. Neben Konten sollen auch Kampagnen, Anzeigen und Keywords mit Labels angezeigt werden und die Übersicht vereinfachen. Die Labels lassen sich hinterlegen über Extras -> Gemeinsame Bibliothek -> Labels im Werbekonto.
Multi-Account-Support
Microsoft versucht offensichtlich, sich weiter von Google abzuheben. Mit dem Multi-Account-Support können Werbetreibende einheitliche Kampagnen in mehreren Werbekonten in einem Verwaltungskonto steuern. Jetzt kündigt Microsoft an, dass neben Microsoft-Konten auch Social-Media-Konten aus Facebook, Instagram, Twitter und LinkedIn verwaltet werden können. Einerseits sollen in einem Posteingang alle Benachrichtigungen übersichtlich zu sehen sein, andererseits können Postings einfach über Microsoft auf allen Social-Media-Kanälen geteilt werden. Definitiv eine interessante neue Funktion, mit der Microsoft einen anderen Weg als Google geht.
Amazon Advertising
Produkte in anderen Ländern bewerben
Produkte können jetzt mit einem gesonderten Budget und Gebot über ein deutsches Konto auch in anderen Ländern beworben werden. In der Theorie klingt das super. Ist das in der Praxis auch so? Wir werden diese Funktion definitiv testen.
Neue Ansicht
Amazon Ads hat eine neue Ansicht zur Auswertung der Kampagnen in unseren Werbekonten ausgerollt. Um zu sehen, welche Ausrichtung in den Sponsored-Products- und Sponsored-Display-Kampagnen am besten funktioniert, müssen wir uns jetzt nicht mehr durch einzelne Kampagnen klicken oder einen Bericht ziehen.
Kurz-News & Leseempfehlungen
Im Merchant Center wird Google ab jetzt eine Warnung anzeigen, wenn die MPN eines Artikels nicht korrekt ist. Ab September sollen die Artikel dann abgelehnt werden.
In diesem Monat sah dein Suchanfragenbericht auch etwas leer aus? Hintergrund ist ein Test seitens Google, wie der Bericht datenschutzkonform angezeigt werden kann. Wir beobachten das weiter und sind gespannt auf die kommenden Entwicklungen.
Bei Amazon Ads gibt es jetzt auch eine Bibliothek für Anzeigeninhalte.
Interessant fanden wir diesen Monat auch den Blogbeitrag bei Bloofusion, in dem erklärt wird, wie man mit einer automatisierten Methode totgeglaubte Produkte wieder pushen kann.