SEA Auslese Juli 2023

Amazon und Microsoft haben sich im Juli mit Neuerungen zurückgemeldet, auf deren Tests wir uns freuen: Wer z. B. daran interessiert ist, sich Anzeigentitel und Beschreibungen von einer AI schreiben zu lassen, sollte die eigenen Microsoft-Ads-Konten im Blick behalten. Bei Amazon Ads sorgt ein neuer Produktbericht für einen schnellen Überblick. Google Ads hat sich diesen Monat außerdem einen Shitstorm eingefangen – alle News aus der SEA-Welt gibt’s wieder in unserer neuen Auslese.

Falsche Angaben zu True-View-Videokampagnen?

Die Optimierungsplattform Adalytics erhebt massive Vorwürfe gegen Googles Videoanzeigenformat True View. Google soll hier deutlich gegen die vorgegebenen Qualitätsrichtlinien verstoßen haben. True Video-Anzeigen ermöglichen Nutzer*innen nach 5 Sekunden Abspielzeit zu skippen, Werbetreibende müssen jedoch nur zahlen, wenn die Mindestabspielzeit 30 Sekunden oder bei kürzeren Ads die komplette Anzeigenlänge beträgt. Ein zusätzlicher Vorteil: Wenn Nutzer*innen durch eine Webseite scrollen und die Anzeige ohne Ton losläuft, fallen keine Kosten an.

Genau gegen diese Vorschriften soll Google verstoßen und Anzeigen ohne Audio abgespielt und diese in automatisch startenden Videos platziert haben. Bei der Platzierung von True Video-Anzeigen verspricht Google zudem hochwertige Placements auf eigenen Seiten und Drittwebseiten. Adalytics konnte aber feststellen, dass Anzeigen in kleinen Webseiten sowie an wenig wertvollen Stellen von Webseiten untergebracht wurden.

Des Weiteren sollen die ausgewählten Webseiten nicht Googles Standards für die Monetarisierung entsprochen haben. Für Nutzer*innen wurde zum Beispiel das Überspringen von Videos durch versteckte oder verschleierte Buttons erschwert. Untersucht wurden von Adalytics Kampagnen von mehr als 1.100 Unternehmen, die zwischen 2020 und 2023 aktiv waren. Google hat die Vorwürfe zurückgewiesen und ein Statement zur Untersuchung veröffentlicht.

Vertikale Videos generieren

In Videokampagnen gibt es jetzt eine neue Beta, die aus horizontalen Videos automatisch vertikale Assets erstellt. Ihr könnt nun Zeit und Ressourcen sparen, wenn ihr aus bestehendem Videomaterial zusätzliche Anzeigen in den Formaten 1:1, 4:5 und 9:16 erstellen möchtet. Da Shorts in immer mehr Videokampagnentypen verfügbar werden, kommt die Option wie gerufen.

Videooptimierung bei Google Ads

Brand Exclusions und Brand Control

Nachdem die Funktionen Campaign-Level Brand Exclusions für Perforrmance Max und Brand Control für Suchkampagnen bereits als Beta in einigen Konten getestet werden konnten, folgte diesen Monat der weltweite Rollout.

Wenn ihr wissen wollt, worum es sich bei Campaign-Level Brand Exclusions handelt, schaut gerne in unserem Recap zum letzten EMEA Product Kickoff vorbei. Die Option Brand Control für Suchkampagnen ermöglicht es, bei der Nutzung von Broad-Match Keywords mehr Kontrolle zu erhalten. Ein typischer Anwendungsfall sind hierfür Kampagnen, die rein auf Brand-Keywords ausgerichtet sind. Es können bis zu zehn Brands hinterlegt und die Anzeigen im Anschluss nur auf Suchanfragen mit diesen Kandidaten ausgerichtet werden.

Broad-Match Keywords

Editor Version 2.4

Unser allseits beliebter Google-Ads-Editor hat einen Refresh bekommen: Version 2.4 ist nun verfügbar. Unter anderem können mit dem Update Änderungen nach Zeitplan hochgeladen werden, z. B. um Anzeigenassets an Aktionstagen auszutauschen. Der sehr große Nachteil der Option ist, dass geplante Uploads nur stattfinden können, wenn der Editor, in dem der Upload geplant wurde, zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist. Eine bessere Variante sind deshalb weiterhin die automatischen Regeln im Interface.

Am spannendsten klang bei der Ankündigung des Updates die Möglichkeit, Produktgruppen in Shoppingkampagnen und Eintragsgruppen in Performance-Max-Kampagnen über eine baumartige Strukturierung editieren zu können. Leider gleicht die Oberfläche weiterhin nicht der Nutzungsweise im Interface. Für die Mehrheit der Nutzer*innen bleibt deswegen die Online-Version weiterhin die intuitivere Alternative.

Markenrechtliche Beschwerden bei Google

Am Montag, den 24. Juli 2023, hat Google weltweit seine Markenrichtlinie aktualisiert – wir haben euch davon schon kurz in unserer letzten Auslese berichtet. Ab jetzt werden nur noch markenrechtliche Beschwerden akzeptiert, die sich gegen bestimmte Werbetreibende oder Anzeigen richten. Was das für Werbetreibende bedeutet, wie so eine Beschwerde abläuft und welche Auswirkungen sie hat, erfahrt ihr in unserem Blogbeitrag, geschrieben von Marlene Schmeil.

Ihr habt Fragen zum Thema Google Ads? Wir helfen euch gerne!

Update für App-Kampagnen

Im Interface gibt es einen neuen Bereich für App-Kampagnen, den ihr findet, indem ihr über Tools und Einstellungen zum Hub für App-Werbung navigiert. Der Bereich nennt sich „Web to app connect“. Hierüber ist es möglich, Deeplinks (Klick auf Webanzeigen und Link direkt in die App, wenn sie bereits installiert ist) und In-App-Conversions (für Android-Apps) zu erstellen. Außerdem können die Gebote auf die einzelnen Conversions überwacht und optimiert werden.

Microsoft Ads

Neuerungen für RSAs

Microsoft meldet sich mit einer Reihe an interessanten Neuerungen für Responsive Search Ads zurück. Diesen Monat begann der Rollout für AI-generierte Titel und Beschreibungen. Die neue Funktion wird gleich zum Start in 35 Sprachen verfügbar sein, darunter in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Norwegisch.

Ebenfalls bald verfügbar werden IF-Funktionen für RSAs. Microsoft Ads ermöglicht es, mit der Funktion, Titel und Beschreibungen auf Basis des genutzten Gerätetyps und der Zielgruppe der angesprochenen Nutzer*innen anzupassen. Mit dem Launch bieten sich neue Wege, Anzeigen stärker an Interessen und Nutzungssituationen anzupassen. 

Außerdem gibt es jetzt auto-generierte Titel und Beschreibungen: Laut Ankündigung muss man dafür anscheinend aktiv ein Häkchen setzen – bleibt sicherheitshalber trotzdem wachsam, falls ihr der Option noch nicht vollkommen über den Weg traut.

Multimedia-Anzeigen

Auch neu bei Microsoft Ads ist die Möglichkeit, Multimedia-Anzeigen als Anzeigengruppe in DSA-Kampagnen zu erstellen. Ihr könnt also bald testen, wie Text- und Multimedia-Anzeigen nebeneinander performen.

Betas zu Performance Max und Unternehmenslogos

Microsoft hat diesen Monat zwei Betas für ein weiteres Publikum geöffnet: Performance Max wurde bereits im Mai für eine Textgruppe zugänglich gemacht und bekam von den Teilnehmenden ein positives Feedback. Ausgewählte Werbetreibende können den Kampagnentypen nun auch in ihren Konten testen.

Auch bei dem Erweiterungstyp Unternehmenslogo bekommt nur eine erweiterte Testgruppe in diesem Monat Zugang. Der Assettyp kann von ihnen auf Anzeigen-, Kampagnen- und Kontolevel hinzugefügt werden und wird auf Computern, Tablets und Smartphones ausgespielt.

Amazon Ads

Ein neuer Produktbericht

Amazon Ads schraubt wieder an der Oberfläche, sodass in einem unserer Konten nun ein Reiter für die Auswertung der beworbenen Produkte zur Verfügung steht. Die Neuerung bringt eine deutliche Erleichterung mit sich, da die Produkt-Performance vorab nur über einen Berichtsdownload ausgewertet werden konnte oder ihr euch in jede einzelne Anzeigengruppe klicken musstet, falls ihr einen kurzen Einblick gewinnen wolltet.

Produktbericht in Amazon Ads

Fokuspunkte für Bilder

Wir haben eine weitere Beta bei Sponsored Brands- und Sponsored Display-Kampagnen gefunden: Wenn man bei Amazon Ads Bildmaterial hochlädt, kann man nun, anstatt das Bild selbst zuzuschneiden, einen Fokuspunkt wählen. Amazon schneidet daraufhin selbst zu.

Da ihr nicht die Kontrolle über die Frage habt, wo und in welchem Format Anzeigen mit Bildern ausgespielt werden, ist die Option sehr wertvoll. Das gilt besonders für Bildmaterial, auf dem sich das wichtigste Element nicht zentral in der Mitte befindet und deswegen eventuell überlagert werden könnte.

Die Auswahl von Fokuspunkten für Bilder

Die Reichweite einschätzen

Die Reichweitenprognose Forecast ist jetzt für Sponsored Display-Kampagnen verfügbar. Amazon Ads berechnet hier auf Basis der beworbenen Produkte, Gebote und Gebotsstrategien die Mindestanzahl der verfügbaren Impressionen. Eine kleine Einschränkung hat das Tool, denn wenn ihr bei der Option „Kontrolle der Kosten“ den Haken setzt und einen maximalen Klickpreis hinterlegt, kann Amazon keine Prognose erstellen.

Die Reichweitenprognose Forecast

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