SEA Auslese Mai 2016
Auch im Mai hat sich einiges im Hause AdWords und Bing Ads getan. Neben Updates bei den Textanzeigen und Google Shopping steht auch eine Neuerung beim Gebotsmanagement bevor.
AdWords
Expanded Text Ads werden Standard
In der SEA Auslese für April 2016 wurden Sie bereits vorgestellt – die Expanded Text Ads. Diese finden sich aktuell noch in einer Beta-Phase, sodass nur ausgewählte Werbetreibende die Möglichkeit haben, dieses Format bereits nutzen zu können. Nichtsdestotrotz gab Google nun bekannt, dass die Expanded Text Ads das neue Standardformat für Textanzeigen werden sollen. Das heißt, dass die Überschriften auf bis zu 60 Zeichen und die Textzeilen auf bis zu 80 Zeichen wachsen sowie bei der angezeigten URL die Zeichen für die Toplevel-Domain berücksichtigt werden.
In der Beta-Phase konnten die Expanded Text Ads im Vergleich zu den normalen Textanzeigen mit einer erhöhten Klickrate um 20% aufwarten. Ob dieser Effekt dann noch auftritt, wenn eine globale Ausrollung vorgenommen wird, bleibt natürlich abzuwarten. Spannend bleibt auch, welche Auswirkung die Neuerungen von AdWords auf die organische Reichweite hat. Nachdem nun bis zu vier Anzeigen oberhalb der organischen Ergebnisse angezeigt werden und der Abstand in der SERPs sich zugleich noch vergrößert hat, rutschen die unbezahlten Ergebnisse schnell aus dem Sichtfeld des Suchenden.
Gebote auf Geräteebene anpassen
Auch bei AdWords reagiert Google auf den steigenden Anteil der mobilen Suchanfragen. War es bisher nur bedingt bis gar nicht möglich, Gebote für mobile Geräte oder auch Tablets festzulegen, so soll sich das in naher Zukunft (endlich) ändern. So können z.B. Standardgebote für mobile Geräte festgelegt und die anderen Gerätetypen, d.h. Desktop oder Tablets, mit Faktoren von -100% bis zu 900% angepasst werden. Somit ist es auch (endlich die zweite) wieder möglich, Gebotseinstellungen für Tablets vorzunehmen. Bisher sind diese (noch) an die Gebote für Desktop-Geräte geknüpft und können nicht geändert werden. Bleibt abzuwarten, wie sich das in der praktischen Account-Arbeit umsetzen lässt – die Freude bzw. Spannung ist auf jeden Fall schon einmal vorhanden!
Feed-Anpassungen bei Google Shopping
Nachdem bereits die neuen Feed-Regeln vorgestellt wurden und GTINs mittlerweile auch Pflicht sind, folgen nun weitere Anpassungen bei Google Shopping. Dieses Mal betrifft es den Shopping Feed selbst, der ein Update erhält:
- unit_pricing: Dieses Attribut wird neu eingeführt, um Einzelpreise bei Produkten angeben zu können.
- color und size: Diese beiden Attribute werden für Frankreich, Japan, UK und Deutschland Pflicht, sollten jedoch bereits jetzt im Feed mit übergeben werden.
- GTINs und google product category: Die Pflicht zur Angabe dieser Attribute wird weiter forciert und gilt nun in naher Zukunft auch für Belgien, Kanada, Mexiko oder auch Schweden.
- Produktbilder: Die Bildgröße für Produkte wird von 32 x 32 auf 100 x 100 Pixel angehoben. Ausgenommen hiervon ist die Kategorie Bekleidung, hier liegt die Pixelgröße bereits bei 250 x 250 Pixel.
- Feedgröße: Die maximale Größe des Datenfeeds wird von 1 GB auf 4 GB angehoben.
Die Anpassungen treten im September in Kraft. Falls die Voraussetzungen, wie z.B. die Größe der Produktbilder oder die Angabe der Farben oder auch der Größe, nicht beachtet werden, führt dies zu einer Ablehnung der Produkte im Feed.
Neue Attributionsmodelle
Schon seit längerem erhalten Werbetreibende mit Hilfe des Attributions Tools Einblick in Conversions sowie die Customer Journey im AdWords. So kann z.B. ausgewertet werden, welcher Pfad der wichtigste oder auch wie lange im Schnitt die Dauer zwischen Anzeigenklick und Conversion ist.
Als Neuerung führt Google nun weitere Attributionsmodelle ein, die die bisherigen Auswertungsmöglichkeiten nach dem „Last Click“-Modell erweitern:
Am besten lässt sich dies an einem Beispiel erläutern. Ein Kunde führt mehrere Suchanfragen durch und landet dabei vier Mal auf unserer Seite. Konkret kommt dieser über die Keywords „schuhe online shop“, „schuhe größe 40“, „adidas schuhe“ und „adidas boost schuhe“. Nach dem Klick auf die Anzeige zum Keywords „adidas boost schuhe“ führt der Nutzer einen Kauf aus.
- Datengestützt: Die Ergebnisse werden hier mit Hilfe von Google und einer Gewichtung berechnet. Jedes der vier Keywords würde dementsprechend einen dynamischen Wert zugerechnet bekommen.
- Letzter Klick: Die Gewichtung erfolgt anhand des letzten Kontaktpunktes bzw. Klicks. Somit wäre das Keywords „adidas boost schuhe“ der Gewinner bei diesem Attributionsmodell.
- Erster Klick: Die Gewichtung erfolgt – im Gegensatz zum letzten Klick – anhand des ersten Klicks. Das Keyword „schuhe online shop“ wäre somit das wichtigste Keyword.
- Linear: Die Gewichtung wird hier auf jeden Klick aufgeteilt. Da alle vier Keywords beteiligt sind, bekommt jedes dieser vier eine Gewichtung von 25%.
- Zeitverlauf: Je näher der Kontaktpunkt bzw. Klick an der Conversion ist, desto größer ist auch dessen Gewichtung. Konkret bedeutet dies, dass „adidas boost schuhe“ im Vergleich zu „schuhe online kaufen“ eine stärkere Gewichtung hat.
- Positionsbasiert: Die Gewichtung entspricht hier dem Badewannenmodell. Sprich der erste sowie der letzte Kontaktpunkt haben den größten Einfluss und somit auch den größten Anteil. Die anderen Kontaktpunkte werden weniger gewichtet. Das heißt, dass die Keywords „schuhe online shop“ und „adidas boost schuhe“ jeweils eine Gewichtung von 40% haben, die beiden Keywords „schuhe größe 40“ und „adidas schuhe“ wiederum jeweils 10%.
Änderung der Google Werberichtlinien
Google kündigte an, dass im Juli eine Anpassung der Werberichtlinien für Finanzdienstleistungen erfolgen wird. Konkret betrifft dies die Werbemaßnahmen für Kredite an Privatpersonen, die in der Vergangenheit wohl nicht immer verbraucherfreundlich ausgestaltet waren und dies zu Verwirrung geführt hat. Privatkredite mit einer Laufzeit von weniger als 60 Tagen oder auch ebenjene mit einem effektiven Zinssatz von mehr als 36% sind in Zukunft verboten. Auf den Zielseiten der Anzeigen müssen sodann folgende Infos zwingend enthalten sein:
- Mindest- und Maximaldauer der Rückzahlung
- Maximaler effektiver Jahreszins
- Aufschlüsselung des Zinssatzes inkl. Gebühren und weiterer Kosten
- Beispielrechnung für Gesamtkosten des Darlehens
Sind die Infos nicht auf der Zielseite vorhanden, so werden die Anzeigen abgelehnt.
Local Inventory Ads
Um auf die steigenden lokalen Suchanfragen besser reagieren zu können, hat Google Anpassungen an den sog. Local Inventory Ads vorgenommen. So kann ab sofort ein zusätzlicher Link in die Anzeige gepackt werden, falls die Produkte online bestellt und im lokalen Geschäft abgeholt werden können. Auch sind die Local Inventory Ads mit dem Knowledge Panel von Google verknüpfbar, sodass die Anzeigen auch bei eher generischen Suchanfragen ausgestrahlt werden können.
Bing Ads
Callouts und Rezensionserweiterung nun auch bei Bing Ads verfügbar
Nachdem die Callouts und die Rezensionserweiterung schon seit längerem als Anzeigenerweiterung hinzugefügt werden können, zieht Bing Ads nun nach.
Callouts und Anzeigenerweiterungen bei Bing Ads. Quelle: ppchero.com
Auswertung nach Segmenten
Doch nicht nur bei den Anzeigenerweiterungen hat sich etwas getan. Ab sofort ermöglicht der Reiter Segmente auch eine Auswertung nach Zeit, Gerät, Netzwerk und Konkurrenten.
Auswertung nach Segmenten ab sofort auch bei Bing Ads. Quelle: searchengineland.com
Wem das bekannt vorkommt – bei AdWords gibt es diese Möglichkeit, die übrigens noch genauso heißt, schon Lange.
Shopping Ads nun auch in Deutschland verfügbar
Getreu dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“, folgt noch eine weitere Meldung aus dem Hause Bing Ads. Nachdem die Shopping Ads bereits in den USA und England die Beta-Phase verlassen haben, sind diese nun auch in Deutschland verfügbar. Bei Bing Ads laufen diese übrigens unter dem Namen Einkaufskampagnen.
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