SEA Auslese Mai 2021
Neben zahlreichen Updates bei Microsoft Ads wie den neuen Anzeigenformaten, Smart Goals und Keyword-Optionen, hielt der Mai ein besonderes Event bereit: den alljährlichen Google Marketing Livestream. Ihr wollt wissen, was es mit den angekündigten Performance-Max-Kampagnen, Auto Suggest Ads und dem neuen OCI-Assistenten auf sich hat? Dann erfahrt mehr dazu in unserer aktuellen SEA Auslese.
Top News
Google Marketing Livestream
Am 27. Mai kündigte Google im jährlichen Marketing Livestream neue Produkte an und stellte Trends und Best Practices vor. Hier unsere Highlights zusammengefasst:
- Performance-Max-Kampagnen: ein Betaprogramm, wofür man sich jetzt anmelden kann, wenn im Konto Leads generiert oder Umsätze gesteigert werden sollen, ohne einen Merchant Center Produktfeed zu verwenden. Der neue zielbasierte Kampagnentyp ermöglicht es, über eine einzige Kampagne auf das gesamte Google Ads Inventar zuzugreifen und die Leistung basierend auf den angegebenen Conversion-Zielen zu steigern sowie mehr Conversions und Mehrwert zu erzielen. Werbetreibende stellen Text- und Bild- oder Video-Assets bereit, sodass die maschinellen Lernsysteme von Google die responsiven Anzeigen kanalübergreifend liefern und mit Smart Bidding basierend auf dem Ziel des Werbetreibenden bieten können.
- Bilderweiterungen: Ihr habt es bestimmt schon längst in der Suche festgestellt – seit Mai werden neben den Textanzeigen kleine Bilder eingeblendet. Dieses Update wurde nun weltweit ausgerollt und steht allen Werbetreibenden zur Verfügung. Wir sind schon sehr gespannt darauf, wie die Bilderweiterungen sich schlagen werden. Die 2019 ausgerollten Gallery Ads funktionierten nach einem ähnlichen Prinzip, wurden jedoch seitens Google im August 2020 zur Enttäuschung vieler User aufgrund mangelnder Performance wieder eingestellt.
- Neue Anzeigen für Local Campaigns: Google hat ein neues Anzeigenformat für Local Campaigns eingeführt: die sogenannten “Auto Suggest Ads”. Diese werden basierend auf dem Standort des Suchenden geschaltet. Wenn sich Suchende in der Nähe befinden und in Google Maps nach einem verwandten Produkt oder einer ähnlichen Dienstleistung suchen, schlägt die Anzeige diesen Suchenden automatisch den Standort des Werbetreibenden in der Nähe vor. Weitere Updates gibt es für neue Navigationsanzeigen-Formate sowie Anzeigen für ähnliche Orte.
- Ziel-ROAS für Discovery: Die Gebotsstrategie Ziel-ROAS ist nun weltweit für Video-Kampagnen verfügbar. Das spannende: diese Funktion soll in den nächsten Monaten auch für Discovery-Kampagnen ausgerollt werden.
- Attributionsberichte: Diese bekommen ein Update und werden künftig neben Such- und Shopping-Kampagnen auch Touchpoints aus YouTube- und Display-Anzeigen beinhalten und in allen Attributionsmodellen vorhanden sein.
- OCI-Assistent: Offline-Conversion-Importe sollen mithilfe des neuen OCI-Assistenten schnell und einfach eingerichtet werden können, um somit mehr qualifizierte Leads zu generieren. Dafür verbinden Werbetreibende die First-Party-Daten mit Google Ads mittels des OCI Helpers und aktivieren diese während der gesamten Lead to Sale Journey.
- TV im Reichweitenplaner: Mit dieser Funktion können künftig digitale Video Ads effektiver geplant und gekauft sowie Prognosen zur Häufigkeit und Reichweite der Kampagnen auf YouTube, im Fernsehen und bei den Google-VideopartnerInnen erstellt werden. Die Vorteile der Funktion liegen insbesondere in den echten TV-Daten, der schnellen und einfachen Informationsrecherche, den umfassenden Einstellungen sowie den umsetzbaren Ergebnissen.
- Google Ads App: die App, in der Werbetreibende die eigenen Kampagnen in Echtzeit beobachten und optimieren können, bekommt ebenfalls ein Update. Zukünftig sollen hier neue unternehmensspezifische Lerninhalte und Statistiken bereitgestellt werden.
Eine ausführliche Zusammenfassung aller Ankündigungen könnt ihr auf der Seite von Google nachlesen oder als Watch-on-Demand-Videos anschauen.
Google Ads
Wie wir bereits in der April-Auslese berichteten, startete im Mai nun die Google Neuerung zur Erfassung der NutzerInnendaten für das allgemeine Website-Tag (gtag.js) und damit die Umstellung von Third Party auf First Party Cookies. Die sogenannten “SameSite Cookies” ermöglichen eine genauere Zuordnung von Conversions zu NutzerInnen.
Für Werbetreibende fallen hierbei keine ToDos an. Jedoch besteht die Möglichkeit, die First Party Cookies von Google zu unterbinden. Falls das einzigartige Cookie nicht unterbunden sondern integriert wird, ist es notwendig, den Cookie-Consent-Banner auf der eigenen Website zu aktualisieren. Zudem empfehlen wir Werbetreibenden, diesen Cookie-Banner datenschutzrechtlich überprüfen zu lassen, da NutzerInnen mit verständlichen und umfassenden Informationen zur Datenerhebung aufgeklärt werden müssen und deren Einverständnis eingeholt werden muss.
Wir sind weiterhin gespannt, welche neuen Tracking-Methoden uns dieses Jahr noch erwarten und werden berichten, sobald es Neuerungen diesbezüglich gibt!
GA und GTM: Datenschutzorientierte Änderungen
Datenschutz ist DAS Thema dieses Jahr. Aus diesem Grund kündigte Google Ads weitere datenschutzorientierte Änderungen für Analytics, den Tag Manager und erweiterte Conversions an. Darunter fällt die Ausdehnung des maschinellen Lernens auf Verhaltensanalyseberichte in Google Analytics. Durch die enthaltene Conversion-Modellierung können entstandene Datenlücken gefüllt werden, was wiederum VermarkterInnen hilft, die Customer Journey ihrer KundInnen mit und ohne Cookies besser zu verstehen. Zudem sollen erweiterte Conversions dabei helfen, Messungen anstelle von Cookies zu speichern. First-Party- und Einwilligungs-Daten helfen dabei, Messlücken zu schließen, wenn keine Cookies verfügbar sind.
Neues Feature für Smart Bidding
Keine neuen inhaltlichen, jedoch hilfreiche Updates für die Benutzerfreundlichkeit mit Smart-Bidding-Strategien gibt es in Google Ads:
- Genauere Analysen für “Ziel-ROAS” und “Conversion-Wert maximieren” durch einen Signale-Bericht: Mehr Insights zu Signalen wie z.B. Gerätetyp, Standort, Wochen- und Tageszeiten sollen helfen, fundierte Marketingentscheidungen zu treffen. Bislang gab es diese Berichte ausschließlich für die Gebotsstrategien “Ziel-CPA” und “Conversions maximieren”.
- Saisonale Anpassungen können ab jetzt auch auf MCC-Ebene angewendet werden. Diese Funktion ist derzeit für Such-, Display- und Shopping-Kampagnen sowie für die Gebotsstrategien “Ziel-ROAS” und “Ziel-CPA” verfügbar.
- Die Gebotsstrategie “Conversion-Wert maximieren” wird zukünftig auch im Empfehlungs-Tab des Google Ads Interfaces vorgeschlagen.
- Simulatoren zur Leistungsprognose sind ab jetzt auch für Suchkampagnen mit der Strategie “angestrebter Anteil an möglichen Impressionen” verfügbar. Dieses Tool stand bislang ausschließlich Gebotsstrategien zur Verfügung, die auf Klicks oder Conversions basierten.
YouTube: neues Werbeformat für Smart TVs
YouTube hat ein neues interaktives Werbeformat für Smart TVs angekündigt, das noch in diesem Jahr weltweit ausgerollt werden soll. Die „Brand Extensions“ bieten die Möglichkeit, einen Button am unteren Rand der Videoanzeige einzubinden, der bei einem Klick über die Fernbedienung einen entsprechenden Link, z.B. zum Onlineshop, auf das Smartphone der ZuschauerInnen sendet.
Neuerungen für App-Kampagnen
Google hat neue Funktionen für App-Werbetreibende angekündigt, um die Kampagnen besser ausrichten und erweitern zu können.
Die erste erfreuliche News betrifft die Ausrichtung: Ab Juni 2021 wird es möglich sein, App-Kampagnen auch auf Desktop-Geräten auszuliefern. So können auch NutzerInnen beim Surfen auf GDN-Websites Android App Ads sehen und ggf. klicken. Der Desktop-Traffic lässt sich anschließend über Geräte-Reports im Google-Ads-Konto auswerten.
Eine weitere Neuerung sind die benutzerdefinierten In-App-Ereignisse, die sich in Google Analytics erstellen lassen. Hierbei kann der Tracking Code oftmals auch ohne Code-Anpassungen tracken, was die Erstellung deutlich vereinfacht und neue Möglichkeiten zur Automatisierung und Steuerung der Performance öffnet.
Google testet Anzeigendarstellung
Wie einer unserer KollegInnen im Mai aufgefallen ist, experimentiert Google wieder einmal mit der Darstellung von Textanzeigen, im Speziellen bei Sitelinks. Bei einigen Suchen wurden die Sitelinks nicht mehr als “2×2”-Kacheln, sondern als durchgehende Zeile und untereinander ausgeliefert. Spannend ist auch, dass nur drei Sitelinks ausgespielt werden. Aktuelles Best Practice seitens Google ist nach wie vor das Hinterlegen von mindestens vier Sitelinks.
Microsoft Advertising
Nachdem für Microsoft Ads im April schon zahlreiche Neuigkeiten und Veränderungen auf dem Microsoft Partner Summit vorgestellt wurden, geht es auch im Mai mit vielen spannenden Neuerungen weiter:
Phrase Match analog Google Ads
Analog zu Google Ads wird auch Microsoft Ads Mitte Mai beginnen, Modified Broad Keywords einzumotten. Phrase Match Keywords werden ebenso die Funktionen von Modified Broad übernehmen, sodass u.a. der Import von Google-Kampagnen zukünftig weiterhin so möglich bleiben soll. Allerdings wird diese Veränderung im Juni vorerst nur in Nordamerika ausgerollt. Wann es auch in Deutschland soweit sein wird, gab Microsoft noch nicht bekannt.
Smart Goals
Werbetreibende, die das UET-Tag implementiert haben, aber noch kein Conversion Tracking verwenden, sollen zukünftig „intelligente Zielvorhaben“ nutzen können. Smart Goals untersuchen alle Website-Sitzungen und ermitteln, welche dieser Sitzungen als „Conversion“ betrachtet werden können, beispielsweise über Sitzungsdauer, Seiten pro Sitzung, Standort, Gerät und Browser. Wird diese Sitzung als geschäftsrelevante Interaktion bewertet, erscheint sie als Conversion im Konto. Wenn ein Konto berechtigt ist, Smart Goals zu verfolgen, erhält der Werbetreibende im Voraus eine Benachrichtigung.
Neues Ad-Format für Desktop
Microsoft Ads hat für die USA ein neues, zweizeiliges Ad-Format für den Desktop ausgerollt, bei dem die Anzeigen nur mit einer Überschrift und der URL ausgeliefert wurden, das heißt, ohne Beschreibungstexte in den Suchergebnissen. Die SERP bestimmt dabei algorithmisch, wann dieses Format zur Auktionszeit verwendet wird. Advertiser, die das Format nicht nutzen möchten, können dies über den Support beantragen.
Migration von DSA-Kampagnen
Im Mai hat Microsofts Ads begonnen, DSA-Kampagnen zu gemischten Kampagnen zu migrieren. Was bedeutet das für bisher existierende DSA-Kampagnen im Konto? Herkömmliche DSA-Kampagnen werden zu Suchkampagnen migriert, wobei alle Anzeigengruppen dann den Typ „dynamisch“ haben. Nachdem diese Kampagnen migriert wurden, können bei Bedarf auch Standard-Anzeigengruppen zu diesen Kampagnen hinzugefügt werden.
Facebook-Import
Neben dem bereits existierenden Google-Kampagnen-Import führt Microsoft Advertising nun den Facebook-Import ein. Dieser ermöglicht es, Kampagnen, Anzeigengruppen, Budgets, Kreativ-Assets und mehr von Facebook in das Microsoft Audience Network zu übertragen. Diese Funktion wurde erstmals im April angekündigt und jetzt im Mai in einigen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien ausgerollt.
Weitere Updates
Zu den ganzen Neuerungen reihen sich weitere kleinere News ein:
- Customer Match ist nun in allen Märkten ausgerollt, mit Ausnahme der EU, dem Vereinigten Königreich sowie China.
- Microsoft Ads Shopping ist jetzt auch für Irland, Finnland, Norwegen und Dänemark verfügbar.
- Ein neues produktinternes Panel im Microsoft Ads Interface ermöglicht es, schnell und einfach Feedback zu geben. Hierzu auf “Hilfe”, dann “Feedback senden” klicken und eine der verschiedenen Feedback-Optionen auswählen.
- Jetzt ebenfalls für alle Werbetreibende verfügbar: die bereits angekündigte, riesige Bilderauswahl für Image Extensions, dank der Zusammenarbeit mit Shutterstock. Eine tolle Funktion hierbei: People Filters, mit welchen man schnell nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Anzahl an Personen filtern und die dazu passenden Bilder auswählen kann.
- Multi-Image-Erweiterungen und Angebotserweiterungen sind jetzt weltweit verfügbar.
Kurz-News & Leseempfehlungen
Schluss mit E-Books über Google Shopping
Da Google aktuell die erforderlichen NutzerInnen- und Verlagsbedingungen nicht mehr gewährleisten kann, entschied sich das Unternehmen gegen die Bewerbung von digitalen Büchern. Seit dem 18. Mai können diese weltweit nicht mehr wie sonst über Google Shopping Ads beworben werden. Betroffen sind hierbei die E-Book-Formate PDF, MOBI, EPUB und 電子書籍, für Hörbucher oder herkömmliche Bücher ändert sich jedoch nichts.
Leistungsplaner jetzt auch für Display-Kampagnen
Im Monat Mai konnten wir in unseren Kundenkonten ein weiteres neues Feature entdecken: endlich lassen sich auch Display Kampagnen im Leistungsplaner prognostizieren. Bislang stand diese Funktion ausschließlich für Search- und Shopping-Kampagnen zur Verfügung.
Videoexperimente in Google Ads
Nicht nur der Leistungsplaner überraschte uns mit seiner neuen Funktion. Auch die bereits im April angekündigten Videoexperimente unter “Entwürfe und Tests” konnten wir nun in unseren Konten entdecken. Diese sollen Werbetreibenden helfen, anhand einer Datengrundlage die besten Videos für YouTube-Kampagnen auszuwählen.
Beispiele für gelungene Bumper Ads
Wer auf der Suche nach gelungenen Bumper Ads ist, findet unter dieser Playlist ganz bestimmt ein wenig Inspiration.
Tipps zur Optimierung von Shopping-Kampagnen
Spannend für alle, die sich für Shopping-Kampagnen interessieren: In dem Artikel von Savy Revenue finden Wissbegierige zahlreiche Tipps zu deren Optimierung. Die richtige Strukturierung von Kampagnen und Anzeigengruppen, die Erweiterung von Produktgruppen und die kontinuierliche Sicherstellung, dass die richtigen Produktanzeigen für die entsprechenden Suchbegriffe angezeigt werden, ein Überblick zu Gebotsstrategien uvm. – ideal für SEA-EinsteigerInnen, die zuvor noch keine großen Erfahrungen mit Shopping-Kampagnen sammeln konnten.
Sequenzielles Storytelling in Video Ads
Sehr aufwendig produzierte und sehr spannende Beispiele für Video-Ad-Sequenzen sind bei Think with Google zu finden. Darunter finden sich Beispiele für verzweigte Sequenzen, falls NutzerInnen das erste Video skippen, aber das zweite nicht. Ein Blick lohnt sich definitiv!