SEA News 03/2024: Welche Auswirkungen hat der Digital Markets Act auf Google?
Das Gesetz für digitale Märkte ist Anfang März wirksam geworden und wir haben die wichtigsten Auswirkungen für euch zusammengetragen. Außerdem hat Google Produkte und Lösungen vorgestellt, die im ersten Halbjahr von 2024 mindestens als Beta verfügbar sein werden. Wenn ihr mehr über die Wettbewerbsstrategie von Temu wissen möchtet, solltet ihr bei unseren März-News außerdem bis ganz zum Schluss dran bleiben!
Google Ads
EMEA Product Kickoff H1 2024
Google Ads‘ halbjährliches Event für Produktvorstellungen könnte unserer Meinung nach zeitlich etwas effizienter gestaltet werden, ein paar Highlights konnten wir aber für euch zusammentragen:
- Mit Deferred Offline Conversion Adjustments (kurz: DOCA) kann der Wert von Online-Conversions durch einen Import zeitverzögert angepasst werden, z. B. um den Gewinn statt des Umsatzes einer Conversion im Google-Ads-Konto zu dokumentieren. Die Lösung ist aktuell in der Beta-Phase.
- Search Lift Studien werden für die Allgemeinheit verfügbar gemacht. Mit diesen Studien kann die Auswirkung von YouTube-Kampagnen auf Suchkampagnen getestet werden.
- Wer die Auswirkung von Cross-Channel-Marketing messen möchte, bekommt diesen Monat mit Meridian eine neue Lösung geboten. Aktuell ist der Zugang zum Tool limitiert.
- Im zweiten Quartal soll der Reichweitenplaner für Demand-Gen-Kampagnen komplett ausgerollt werden.
- Noch im ersten Quartal diesen Jahres soll die Kombinationsvorschau für Creatives in Demand-Gen-Kampagnen zugänglich gemacht werden. Dort ist einsehbar, wie die Creatives an verschiedenen Platzierungen aussehen und die Vorschau kann geteilt werden – auch mit Nutzer*innen ohne Zugriff auf Google Ads.
- Die Kreativen Präferenzen für Demand Gen, Reichweite- und Aufrufe-Videokampagnen (VRC & VVC) sollten in Q1 Betastatus erhalten und in Q2 komplett ausgerollt werden. Es ist noch unklar, wie viel Kontrolle wir mit der Option erhalten. Sie verspricht aber die Möglichkeit, festzulegen, welche Videos in welchem Format innerhalb der Kampagnentypen genutzt werden.
Auswirkungen des DMA
Am 6. März ist das Europäische Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act, kurz: DMA) in Kraft getreten. Die Verordnung definiert anhand von Kriterien, ab wann es sich bei einer Online-Plattform um einen Gatekeeper handelt und welche Pflichten für diese dominierenden Riesen gelten. Es handelt sich unter anderem um Unternehmen mit einer starken Vermittlerposition, die sich dauerhaft am Markt behaupten können. Wenig überraschend fällt Google in diese Kategorie.
Wer in letzter Zeit aufmerksam die Suchergebnisseiten studiert hat, z. B. auf eine Wegbeschreibung zu einem gesuchten Restaurant klicken wollte und nicht wie gewohnt weitergeleitet wurde, konnte bereits die Auswirkungen des Gesetzes spüren. Google ist nun bspw. verpflichtet, Dienstleistungen und Produkte, die von Drittanbieterplattformen angeboten werden, gleichberechtigt zu behandeln, wenn es um die Reihenfolge der Ausspielung geht. Aus diesem Grund ist der langjährig vorhandene Shopping-Tab verschwunden und ein Produkte-Tab wurde eingeführt, der weniger wie ein abgeschirmter Bereich funktioniert.
Ein neuer Google-Ads-Standardbericht in GA4
Wir haben unseren Google-Ads-Standardbericht aus Google Universal Analytics zurück. Wer GA4 noch immer verwirrend findet, klickt sich in der Oberfläche zum Bereich Werbung durch und findet den Report gleich oben im Unterbereich Leistung. Im Bericht angekommen, stehen wie gewohnt die Kennzahlen Conversions, Kosten, Cost-per-Conversion, Klicks, CPC und Umsatz und ROAS zur Verfügung.
Automatisches Pausieren von Anzeigengruppen
Am 11. März 2024 startete Google mit der Umsetzung einer dauerhaften Änderung, die Anzeigengruppen automatisch pausiert. Betroffen sind Anzeigengruppen, die vor mindestens 13 Monaten erstellt wurden und in den letzten 13 Monaten keine Impressionen erzielt haben. Wenn die pausierten Anzeigengruppen erneut gestartet werden, haben sie drei Monaten Zeit, sich zu beweisen. Wenn dann wieder keine Impressionen generiert wurden, wird erneut automatisch pausiert. Vollständig abgeschlossen werden soll die Umsetzung am 30. März.
Neues Anzeigenformat gesichtet
In den USA wurde der Test eines neuen Anzeigenformats gesichtet. Das Format erinnert an eine Displayanzeige, wird aber in den Suchergebnissen ausgespielt. Von Google kam bisher nur die Aussage, dass es sich um einen frühen ersten Test handelt und noch unklar ist, ob und wann das Anzeigenformat ausgerollt wird. Welcher Kampagnentyp die Ausspielung auslösen kann, ist dementsprechend auch offen.
Änderung bei lokalen Inventarfeeds
Die Anforderungen für lokale Inventarfeeds wurden angepasst. Ab sofort muss nicht mehr eine genaue Anzahl der vorrätigen Artikel angegeben werden. Das obligatorische Attribut [availability] kann nun die folgenden Werte enthalten: [in_stock], [out_of_stock], [preorder] oder [backorder]. Wen der Aufwand, die genauen Produktverfügbarkeiten zu pflegen, bisher davon abgehalten hat, das lokale Angebot zu bewerben: ihr könnt nun loslegen!
Lösungen – ein neues Google-Tool
Google hat diesen Monat das Tool Lösungen offiziell vorgestellt. Zu finden ist es in der Kopfzeile der Google-Ads-Oberfläche unter Tools und Einstellungen und Bulk-Aktionen. „Lösungen“ sind einfach einzurichtende Skripte, die bei der täglichen Arbeit im Konto unterstützen sollen. So kann bspw. ein regelmäßiger Leistungsbericht per E-Mail versandt oder Alarm geschlagen werden, wenn bei der Performance Unregelmäßigkeiten auftreten. Die Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten haben Luft nach oben, aber das Tool ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Microsoft Ads
Performance Max ist offiziell ausgerollt
Microsoft Ads hat im März den neuen Kampagnentyp Performance Max in allen Ländermärkten verfügbar gemacht. Wer den Kampagnentyp testen möchte, muss nun nicht mehr den Umweg über den Support gehen. Der Import von Pmax-Kampagnen aus Google Ads funktioniert auch bereits.
Die Feedlabel kommen
Wir kennen Feedlabel von Google Ads und Ende März führt jetzt auch Microsoft Ads das Merchant-Center-Attribut ein. Mit dem Label können Produkte auf Basis einer gemeinsamen Eigenschaft gruppiert werden. Der typische Anwendungsfall sind vermutlich Länderinformationen, aber auch die Unterscheidung nach Marken oder Produktkategorien ist möglich.
Copilot in der Werbeoberfläche
Wer diesen Monat aufmerksam die Oberfläche von Microsoft Ads betrachtet hat, dem ist ein neuer Menüpunkt aufgefallen: der KI-Assistent Copilot. Er ersetzt die alte Hilfefunktion, bietet aber mit Hinweisen aus der Microsoft-Ads-Hilfe und dem Übergang zum menschlichen Support Bekanntes an. Aktuell handelt es sich um eine Vorschau, also erwarten uns vielleicht noch neue Optionen.
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Mike Ryan, Head of Ecommerce Insights bei Smarter Ecommerce, behält die Plattform Temu im Blick und hat in einem Tweet zuletzt bemerkt, dass der Riese weniger kompetitiv am Markt vorgeht. Wir hoffen, dass dieser Trend weiter anhält …
Webinar
Inbound Marketing auf CRM-Basis für Agenturen
Zuletzt noch ein Webinar-Tipp unsererseits: der Datenbestand eurer Kund*innen ist aufgeräumt, die Funnel sind sauber durchgeplant und die Kampagnen laufen mehr oder weniger stabil, aber … was machen eigentlich eure eigenen Daten? Viele Agenturen berücksichtigen oft selbst nicht, was sie ihren Kund*innen verkaufen, weil z. B. Zeit und Kapazitäten fehlen.
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