SEA News 07/2024: Dürfen Third-party Cookies in Google Chrome nun doch bleiben?
Von Googles Entscheidung, Drittanbieter-Cookies doch nicht abzuschaffen, über neue, KI-gestützte Funktionen bei Microsoft Ads bis hin zu Apples überarbeitetem App Store Layout – es gibt diesmal wieder viel in unseren SEA News zu berichten. Keine Sorge, wir haben alles Wichtige für euch zusammengefasst – so lässt sich der Sommer viel entspannter genießen!
Google Ads
Nach Jahren der Unsicherheit hat Google nun offiziell bekannt gegeben, dass Drittanbieter-Cookies in Chrome doch nicht abgeschafft werden. Ursprünglich war geplant, die Cookies bis 2024 zu entfernen und durch Privacy Sandbox-APIs zu ersetzen, um die Privatsphäre der Nutzer*innen zu schützen und gleichzeitig Werbetreibenden relevante Daten zur Verfügung zu stellen.
Google hat jedoch aufgrund des Feedbacks von Werbetreibenden und Entwickler*innen entschieden, den Zeitplan zu ändern. Drittanbieter-Cookies bleiben vorerst erhalten, während Google weiterhin an verbesserten Datenschutzlösungen arbeitet. Diese Entscheidung ermöglicht es Marketern, ihre bestehenden Strategien beizubehalten, und nimmt ein bisschen den Druck, sich auf ein Leben ohne Third-party Cookies vorbereiten zu müssen. Natürlich soll das aber nicht heißen, dass sich jetzt keine Gedanken mehr zu neuen Trackinglösungen gemacht werden müssen.
Zielgruppensignale für App-Kampagnen
Über LinkedIn haben wir herausgefunden, dass Audience Signals nun auch für App-Kampagnen in Google Ads verfügbar sind. Diese Zielgruppensignale ermöglichen es Werbetreibenden, spezifische Merkmale wie demografische Daten, Interessen und Verhaltensweisen zu nutzen, um die Leistung ihrer Kampagnen zu verbessern.
Durch die Nutzung dieser Signale können relevantere Anzeigen geschaltet werden und so die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass Nutzer*innen die beworbenen Apps installieren. Diese Erweiterung bietet mehr Kontrolle und Optimierungsmöglichkeiten, was besonders für Apps mit speziellen Zielgruppen von Vorteil ist.
Broad Match als Standardtyp für neue Kampagnen
Früher oder später haben wir diese Änderung für Keywords kommen sehen: Google hat ein bedeutendes Update vorgenommen, indem Broad Match nun der Standardtyp für neue Suchkampagnen ist. Laut Google hilft Broad Match Werbetreibenden, ein breiteres Publikum zu erreichen, indem es Anzeigen für Suchanfragen schaltet, die thematisch mit den Keywords übereinstimmen, auch wenn diese nicht exakt die gleichen Worte beinhalten. Diese Änderung zielt darauf ab, die Reichweite und die Performance der Anzeigen zu maximieren. Zudem sollen durch maschinelles Lernen relevantere Suchanfragen identifiziert werden, was zu einer besseren Conversion Rate führen kann. Google verspricht also wie gewohnt große Vorteile von Broad Match und ernennt es nun zum neuen Standard-Keywordtyp.
Unser Tipp: Wir können nur mitgeben, dass vor allem bei Broad Match die Suchkampagnen stark überwacht werden sollten, um sicherzustellen, dass die Anzeigen weiterhin effektiv ausgespielt werden.
Microsoft Ads
Neue Funktionen für Performance Max
Microsoft verbessert die Funktionalität der relativ frisch eingeführten Performance-Max-Kampagnen, um bessere Kontrollmöglichkeiten zu gewährleisten. Eine der größten Änderungen ist die Einführung von Marken-Ausschlüssen, die es Werbetreibenden ermöglichen, spezifische Marken aus ihren Kampagnen auszuschließen. Dies hilft dabei, die Sichtbarkeit der Anzeigen gezielter zu steuern und unerwünschte Assoziationen zu vermeiden.
Darüber hinaus besteht bald die Möglichkeit, auf Kampagnenebene automatisch generierte Asset-Einstellungen zu deaktivieren. Die automatischen Assets können praktisch sein, doch um die Oberhand bei der Kontrolle zu behalten, empfiehlt sich manchmal eine Deaktivierung dieser.
Neue Funktionen für Kampagnen mit KI-Assistenz
Microsoft macht keinen Halt bei seinen Verbesserungen – auch KI-gestützte Kampagnenfunktionen werden erweitert, um Marketern bei der Skalierung ihrer Display- und Video-Anzeigen zu helfen. Im Konkreten geht es dabei um ein Tool, mit dem schnell und unkompliziert Videoanzeigen erstellt und verbessert werden können. Die neuen Tools nutzen künstliche Intelligenz, um relevante Zielgruppen zu identifizieren und anzusprechen. Videos sind das aufwendigste Werbemittel, womit Microsoft verspricht, diesen Werbetypen zugänglicher und unkomplizierter zu machen.
Eine neue Funktion zur UET-Zustimmungserzwingung
Datenschutz ist auch ein großes Thema bei Microsoft. Die Einführung des Consent Mode schlug hier in den letzten Tagen große Wellen, denn es wurden Neuigkeiten von der Werbe-Plattform veröffentlicht. Microsoft Ads hat eine neue Funktion zur Zustimmungserzwingung für das Universal Event Tracking (UET) eingeführt. Diese Funktion stellt sicher, dass Nutzer*innen ihre Zustimmung geben, bevor ihre Aktivitäten getrackt werden. Dies dient dazu, die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen zu verbessern und das Vertrauen der User in die Plattform zu stärken.
Werbetreibende müssen ihre UET-Tags entsprechend aktualisieren, um diese neue Funktion zu nutzen und den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden. Wir empfehlen, die Meldung von Microsoft einmal genau zu lesen und entsprechende Schritte einzuleiten, um keine zu großen Trackingverluste in Kauf zu nehmen.
Amazon Ads
Sponsored TV Ads jetzt auch im United Kingdom
Amazon hat seine Sponsored TV Ads nun auch im Vereinigten Königreich eingeführt. Diese Werbeform ermöglicht es Marken, ihre Produkte direkt auf Amazon Fire TV zu bewerben, was eine neue Möglichkeit bietet, TV-Zuschauer*innen gezielt anzusprechen. Die Einführung in Großbritannien folgt dem Erfolg der Sponsored TV Ads in den USA und soll helfen, Reichweite und Bekanntheit von Marken zu steigern.
Mehr News
Überarbeitete Darstellungen im App Store
Diesen Monat haben wir endlich mal wieder ein paar Apple-News für euch: Das Unternehmen hat das Layout der Suchfunktion im App Store überarbeitet, um Anzeigen und Vorschläge stärker hervorzuheben. Die „Discover“-Sektion wurde entfernt und stattdessen werden nun vorgeschlagene Apps, einschließlich Anzeigen, prominenter unter der Suchleiste platziert. Diese Änderung könnte die Sichtbarkeit für App-Anzeigen erhöhen und zu höheren Klickraten für App-Installationsanzeigen führen.
Außerdem gibt es neue, erweiterbare Vorschläge und eine direkte Kategorie-Browsing-Funktion. Es kann also gut passieren, dass diese Änderungen direkte Auswirkungen auf eure laufenden Kampagnen haben. Schaut hier am besten genau hin.