SEA News 08/2024: Vom Urteil über Googles Suchmaschinen-Monopol bis zu Amazons Vorbereitungen auf den nächsten Prime Day

Google vor Gericht: Der US-Bundesrichter Amit Mehta hat entschieden, dass Google gegen das Kartellrecht verstoßen und ein Monopol aufgebaut haben soll. Das Unternehmen Alphabet soll schon allein 2023 26,3 Milliarden US-Dollar gezahlt haben, damit Google auf Smartphones und in Browsern als Standardsuchmaschine festgelegt wird – in unseren SEA News fassen wir euch alle Infos dazu sowie zu den neusten Funktionen und Entdeckungen in Google Ads & Co. zusammen.

Google hat ein Suchmaschinen-Monopol

Der August startete mit einer großen Nachricht: Der US-Bundesrichter Amit Mehta hatte entschieden, dass Google gegen das Kartellrecht verstoßen und ein Monopol aufgebaut habe. Dieses Urteil könnte im Extremfall zur Zerschlagung des Unternehmens und damit zu  weitreichenden Folgen für die Online-Werbewelt führen. In jedem Fall soll in einem zweiten Prozess über mögliche Abhilfemaßnahmen entschieden werden. Alphabet kündigte bereits an, in Berufung zu gehen.

Das Unternehmen Alphabet soll allein 2023 26,3 Milliarden US-Dollar gezahlt haben, damit Google auf Smartphones und in Browsern als Standardsuchmaschine festgelegt wird und damit der extrem hohe Marktanteil verteidigt werden kann. Der US-Bundesrichter merkte an, dass damit selbst ein Wettbewerber mit denselben qualitativen Voraussetzungen nur schwer in der Lage wäre, finanziell mit dem Suchmaschinen-Riesen mitzuhalten.

Für die US-Behörden stellt das Urteil einen großen Erfolg im Kampf gegen große Technologiekonzerne mit marktbeherrschender Stellung dar. Das Urteil ist das erste in einer Reihe von weiteren Prozessen, die sich mit der Prüfung einer Monopolstellung verschiedener Tech-Unternehmen befassen.

Google soll in 2023 26,3 Milliarden Dollar dafür gezahlt haben, um Standardsuchmaschine zu sein (Quelle: Handelsblatt).

Digitalsteuer in Kanada und Indien

Ab dem 1. Oktober wird eine Steuer auf digitale Dienste in Kanada und Indien fällig. Diese wird in Kanada 2,5 % und in Indien 2 % betragen und kommt immer dann zum Einsatz, wenn Anzeigen in den Ländern ausgeliefert werden. 

Selbst wenn man Kanada nicht als Standort für seine Kampagnen hinterlegt, so sollte immer mit einem gewissen Streuverlust der Anzeigen in anderen Regionen gerechnet werden. Wir empfehlen daher, Kanada und Indien als Standort in den Konten auszuschließen, wenn nicht explizit dort geworben werden soll. Weitere Länder mit Digitalsteuer sind bspw. Österreich, das Vereinigte Königreich und die Türkei.

Merchant-Center-Bilder auch in Google Ads nutzbar

Es gibt eine neue Verknüpfung des Google-Merchant-Center-Feeds mit Google Ads: Dadurch können mit dem KI-Bildeditor im Feed hinterlegte Bilder auch in der Asset-Bibliothek in Google Ads verwendet werden. Mit der KI-basierten Bildbearbeitung sollen aus den Feed-Produktbildern Kampagnenbilder generiert und angepasst werden können.

Google wirbt für die neue Funktion, u. a. aufgrund der Steigerung der Produktbild-Qualität, der effizienten und hochwertigen Bild-Assets und der Möglichkeit zur einfachen Bildbearbeitung. Voraussetzung für die Funktionalität ist laut Google die Verknüpfung von Google Merchant Center und Google-Ads-Konto. Wir haben die Funktion jedoch selber noch nicht in unseren Konten entdeckt und sind gespannt, wann wir auch in Deutschland damit rechnen können.

Neue Filter im Änderungsverlauf

Im Änderungsverlauf sind vorgefertigte Filter neu hinzugekommen. So können bspw. bereits im Bereich Budget „Erhöhen“ bzw. „Verringern“ oder in der Übersicht zu den Geboten „Ziel erhöht“, „Ziel gesenkt“ etc. direkt ausgewählt und die entsprechenden Vorgänge aus dem Konto angezeigt werden. Die Funktion soll auf eine schnellere und einfachere Bedienbarkeit einzahlen.

Diagnose-Tab für Enhanced Conversions

Im Diagnose-Bereich eines Google-Ads-Kontos gibt es nun speziell für eingerichtete Enhanced Conversions einen Diagnose-Tab. Hier sieht man die Bewertung der Datenqualität sowie ggf. einen Bericht, der mögliche Probleme bei der Einrichtung der Enhanced Conversions bereitstellt.

Weiterhin wird über den Bereich Abdeckung angezeigt, wie viel Prozent der Conversion-Ereignisse im Laufe der Zeit genügend von Nutzer*innen bereitgestellte Daten enthält. So kann besser nachvollzogen werden, ab wann ein Problem bei der Tracking Option aufgetreten ist. Die Abdeckung wird sowohl als Diagramm als auch tabellarisch angezeigt.

Zwielichtige Google-Empfehlungen

Auf Search Engine Land haben wir über fragwürdige Praktiken von Google-Vertriebsmitarbeiter*innen in Bezug auf Ausrichtungsempfehlungen an Minderjährige gelesen. Mehrere Vertriebsmitarbeiter*innen sollen Werbetreibenden geraten haben, Kampagnen auf die unbekannte Zielgruppe der YouTube-Nutzer*innen auszurichten, weil dieser vermutlich auch Jugendliche angehören würden. Dieses Vorgehen würde gegen Googles eigene Richtlinien verstoßen, da seit 2021 das Ansprechen Minderjähriger nicht mehr erlaubt ist.

In einem anderen Fall hatte Google einer großen Unterhaltungsmarke wohl erlaubt, eigene First-Party-Daten über Jugendliche hochzuladen und zu nutzen. Diese Nachrichten werfen ein schlechtes Licht auf Google und bei uns die Frage auf, wie sehr Google sich an seine eigenen Richtlinien hält. Google selbst hat auf die Anschuldigungen wohl geantwortet, dass das Unternehmen streng auf die Richtlinien achtet und Maßnahmen ergriffen würden um die Vertriebsmitarbeiter*innen besser zu schulen und zu sensibilisieren.

Werbetreibende sollten in jedem Fall aufpassen und sich der Risiken und Gefahren solcher Praktiken bewusst sein.

Amazon Ads

Neue Keyword-Gruppen für Sponsored Product Kampagnen

Amazon hat für Sponsored Product Kampagnen drei neue Keyword-Gruppen hinzugefügt. Diese sind nur vereinzelt in Konten und aktuell noch in der Beta-Phase verfügbar:

  1. Prime Day Keywords
  2. Keywords mit Bezug zur Produktkategorie
  3. Keywords mit Markenbezug

Die erste Gruppe wird nur bis zum Prime Day verfügbar sein, die weiteren Gruppen sollen dauerhaft nutzbar sein.

(Quelle: LinkedIn)
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