Google Adwords – Neue Remarketing Möglichkeiten mit Customer Match
Customer Match ist eine neue Form des Remarketings für die Google Suche, Gmail Ads und YouTube Anzeigen. Nutzer sehen die Anzeigen, sobald sie in ihrem Google Konto angemeldet sind und z.B. eine Suche starten oder auf YouTube surfen.
Dazu muss eine Liste mit E-Mail-Adressen (z.B. der Newsletter Abonnenten) im AdWords Konto hochgeladen werden.
Implementierung im AdWords Konto
Hochladen der E-Mail-Liste
Zunächst muss eine Liste mit den relevanten E-Mail-Adressen erstellt werden: Will man zum Beispiel einen Rabatt Code an seine Newsletter Abonnenten weitergeben, dann fasst man alle Abonnenten in einer Liste zusammen.
Im Reiter „Gemeinsam genutzte Bibliothek“ findet man im Bereich „Zielgruppen“ das Drop-Down-Menü „+ Remarketing-Liste“ und darin „E-Mail-Adressen von Kunden“. Hier können der Name der Liste vergeben und die Adressen hochgeladen werden.
Die E-Mail-Adressen müssen in einer CSV Datei durchgehend kleingeschrieben und durch Komma oder Zeilenumbruch getrennt werden sowie eine Domain wie .com oder .de enthalten. Für die Verschlüsselung der Adressen muss der Algorithmus SHA256 (Branchenstandard für Ein-Wege-Verschlüsselung) angewendet werden. Eine Liste darf nicht mehr als 5.000 Adressen enthalten bzw. größer als 17MB sein, es können jedoch mehrere Listen hochgeladen werden.
Die verschlüsselte Version der E-Mail-Adresse example@gmail.com sieht zum Beispiel so aus: st264e53d93759bde067fd01ef2698f98d1253c730d12f021116f02eebcfa9ace6.
Anschließend muss ein Link zur Deaktivierung der E-Mail-Benachrichtigungen angegeben werden. Der Link muss auf die Seite führen, auf die der Nutzer seine Einstellungen für E-Mail-Benachrichtigungen verwalten und sich auch von den entsprechenden Listen entfernen lassen kann. Der Link erscheint nicht sichtbar in der Anzeige, sondern ist über den Pfeil rechts neben der URL zu erreichen.
Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden, wird die Liste überprüft – das kann bis zu 12 Stunden dauern. Falls Fehler auftreten, muss die Liste entsprechend angepasst werden. Häufige Fehlerquellen sind das falsche Dateiformat (.csv), zu große Dateien (max. 17 MB) oder unkorrekte E-Mail-Adressen.
Die Gültigkeitsdauer der Costumer Match Listen beträgt maximal 180 Tage – danach müssen neue, aktualisierte Listen hochgeladen werden.
Verwendung im Konto
Die Zielgruppe Customer Match kann nun in den Kampagnen genutzt werden – dazu empfiehlt es sich, falls noch nicht vorhanden, eine extra Remarketing Kampagne oder Anzeigengruppe (je nach Struktur im Konto) zu erstellen und dort die Zielgruppen als Ausrichtung hinzuzufügen. Bei den Einstellungen sollte beachtet werden, dass „Ausrichtung und Gebote“ anstatt von „nur bieten“ ausgewählt wird, damit die Anzeigen nur für Nutzer geschaltet werden, die der Customer Match Liste zugeordnet sind. Bei der „nur bieten“-Einstellung werden die Anzeigen auch auf andere Nutzer ausgerichtet.
Wie eingangs erwähnt, kann das Targeting „Customer Match“ aktuell nur für Suchanzeigen, Gmail Ads und YouTube Anzeigen (TrueView In-Stream Ads) verwendet werden. Die Anzeigen werden am Desktop, Tablet und mobil ausgeliefert.Für Gmail Ads können jedoch nur Gmail-Adressen getargeted werden.
Eine Kampagne mit Customer Match muss mindestens 1.000 aktive Nutzer erreichen, sonst werden die Anzeigen nicht ausgespielt.
Best Practices für Customer Match
Für die Ausrichtung ist es sinnvoll, Costumer Match auch mit anderen Targeting-Optionen zu kombinieren. Zum Beispiel mit Geräte-Optionen. Für jede Ausrichtung sollte eine eigene Anzeigengruppe erstellt werden, damit die Ergebnisse miteinander verglichen werden können.
Auch die Zielgruppe „Similar Audiences“ kann interessante Ergebnisse liefern. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall ein Test.
Aber Achtung, zu viele Zielgruppen-Kombinationen oder Einteilungen lassen die Zielgruppe schnell zu klein werden, sodass keine aussagekräftigen Werte ermittelt werden können. Daher sollten die Kombinationen nacheinander getestet werden.
Und was ist mit dem Datenschutz?
Google schreibt zum Thema Datenschutz: „Die Liste der E-Mail-Adressen, die Sie hochladen, wird nur für den Abgleich mit den Google-IDs genutzt und um zu prüfen, ob Sie die Richtlinien einhalten. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und sieben Tage nach dem Abgleich und der Richtlinienüberprüfung gelöscht.“
Fazit
Bisher ist das Feature noch sehr neu, daher können noch keine aussagekräftigen Daten erhoben werden. Wir sind gespannt, was sich hier in den nächsten Monaten tut. Was ist eure Meinung zu dem Customer Match, konntet ihr schon relevante Daten ermitteln?
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Guter Artikel – aber wie bekomme ich meine Email Liste in SHA256 umgewandelt?
Lieber Louis,
dafür gibt es verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Tools im Internet. Das geht relativ unkompliziert: Datei hochladen und konvertieren.
Viele Grüße
Lisett
Hast Du einen Link für mich zu einem Tool? Danke für die Antwort
[…] wir beim Thema Remarketing: Mit Hilfe von Customer Match können Nutzer bisher auf Basis der hinterlegten E-Mail-Adresse identifiziert und sodann mit […]