SEA Auslese Februar 2016
Im Februar stand eine fundamentale Änderung bei AdWords an, die für viel Aufregung gesorgt hat. Doch auch bei Google Shopping bzw. den PLAs und Gmail Ads gab es einiges an Neuerungen, die nicht unerwähnt bleiben sollen.
Anpassung bei der Darstellung von Textanzeigen
Bereits in der SEA Auslese für Dezember wurde auf einen Test verwiesen, welcher vier Textanzeigen oberhalb organischer Ergebnisse ausgestrahlt hat. Damals hatte kaum einer daran gedacht, dass dies nur die Vorboten für eine weitreichende Änderung sind – denn seit Anfang Februar sind die Textanzeigen am rechten Bildschirmrand Geschichte und Google spielt größtenteils vier Anzeigen oberhalb und maximal drei Anzeigen unterhalb der organischen Suchergebnisse aus. Die Anzeigen acht bis elf fallen komplett weg. Größtenteils daher, da Google die vierte Anzeige an sich nur dann mit oben ausstrahlt, wenn eine „genauer Ausdruck der Kaufentscheidung“ vorhanden ist. Was das genau heißt, wird nicht ganz klar. Aber die Beobachtungen zeigen, dass größtenteils vier statt drei Anzeigen ausgewiesen werden.
Diese fundamentalen Änderungen beziehen sich nur auf die Desktop-Ergebnisse. Die PLAs und der Knowledge Graph sind hiervon nicht betroffen – diese werden wie gehabt auch in der rechten Seite dargestellt. Auf die mobile Suche haben diese Änderungen keinen Einfluss, zumal es hier keine Anzeigen auf der rechten Seite, sondern nur Anzeigen oberhalb und unter den organischen Ergebnissen gab. Aber auch auf diesen sowie auf Tablets werden oftmals vier statt drei Anzeigen ausgestrahlt.
Was hat dies nun für Folgen?
Vor allem aus SEO-Sicht sollte genau beobachtet werden, ob es zu Einbußen beim Traffic kommt. Denn durch vier statt drei Anzeigen rutschen die organischen Ergebnisse weiter nach unten, was auch Einfluss auf die Klickraten nehmen wird. Durch die präsentere Platzierung der vierten Textanzeige dürfte sich die Klickrate dieser erhöhen. Der von vielen prognostizierte Rückgang der Klickraten für die Anzeigen unterhalb der Suchergebnisse konnte indes nicht wirklich bestätigt werden – ganz im Gegenteil, wie die Kollegen von Inbiz herausfanden. Ob sich die Klickpreise nun dramatisch erhöhen und mit Gewalt auf Position vier geboten wird, bleibt abzuwarten.
Nichtsdestotrotz ist es ratsam, die Entwicklung im Auge zu behalten und vor allem die Budgets und Gebote zu kontrollieren. Auch empfiehlt es sich, die Anzeigenerweiterung soweit sinnvoll einzusetzen und relevante Anzeigen zu erstellen, um einen hohen Qualitätsfaktor zu erreichen. Wichtig dürfte unterm Strich die Rentabilität der Anzeigen sein und somit nicht unbedingt die Platzierung dieser.
PLAs: GTINs werden Pflicht
Im Mai wird es eine wichtige Anpassungen bei Google Shopping geben – die Global Trade Identification Number, kurz GTIN, wird eine Pflichtangabe im Feed. Galt diese Angabe bisher nur für 50 ausgewählte Marken, so werden diese für alle Produkte erforderlich sein, die vom Hersteller eine solche zugewiesen bekommen haben. Ist dies nicht der Fall, werden Produkte, die die GTIN-Anforderungen nicht erfüllen, abgelehnt.
Mit Hilfe der GTIN – bis 2009 auch unter dem Begriff der European Article Number, kurz EAN, bekannt – kann Google genauer verstehen, um welches Produkt es sich handelt und bei ordentlich gepflegten Feed-Informationen eine Ausspielung der Anzeigen verbessern. Bereits seit dem 8. Februar werden im Diagnose-Tab Warnungen für Produkte angezeigt, die die Anforderungen aktuell nicht erfüllen. Ab dem 16. Mai werden in diesem Tab alle abgelehnten Produkte ausgewiesen. Erst wenn die GTIN-Anforderungen im Feed umgesetzt sind, werden die Produkte wieder gelistet.
PLAs in der Bildersuche
In der Auslese für Januar 2016 wurde das Thema erstmals angeschnitten – die Integration der Product Listing Ads, kurz PLA, in der Bildersuche. Für mobile und Desktopnutzer werden seit kurzem oberhalb der eigentlichen Bilderergebnisse Shopping-Anzeigen ausgeliefert. Im mobilen Bereich konnte nun eine Verfeinerung beobachtet werden: Um eher generische Suchergebnisse noch genauer spezifizieren zu können, werden automatisch Keywords vorgeschlagen. Engt der Nutzer seine Anfrage weiter ein, werden diesem PLAs angezeigt.
Ob es sich um einen Test handelt oder eine Ausrollung bereits im Gange ist, konnte nicht geklärt werden. Jedoch unterstreicht dieses Feature nochmals die Relevanz von Shopping sowie die Bedeutung eines ordentlich gepflegten Shopping-Feeds.
PLAs: Neues Layout von Shopping-Anzeigen bei Yahoo
Nicht nur die klassischen Textanzeigen haben bei den Suchergebnissen in Tests ein neues Layout bekommen, auch die PLAs bei Yahoo haben sich für eine kurze Zeit in ein neues Design gehüllt:
Im Vergleich zwischen den Tests in der Yahoo-Suche (links) und der Darstellung der bisherigen PLAs in der Google-Suche (rechts) fällt auf, dass nun jede PLA mit dem Verweis „Ad“ gekennzeichnet und mit einem grauen Rahmen versehen ist, die Schriftfarbe von Blau zu Schwarz wechselt und der Preis fett hervorgehoben wird. Insgesamt wirkt das neue Design der PLAs aufgeräumter und übersichtlicher. Bleibt abzuwarten, ob es sich um einen einmaligen Test handelt oder die PLAs in naher Zukunft mit dem angepassten Design versehen werden.
Gmail Ads: neues Design
Nicht nur die PLAs bei Yahoo haben, wenn auch nur für kurze Zeit, ein neues Design erhalten. Auch die Gmail Ads wurden mit einem neuen Design versehen.
Auffällig ist, dass der gelbe Hintergrund sowie das Logo verschwinden. Somit sehen die neuen Gmail Ads nativer bzw. natürlicher aus und unterscheiden sich nicht mehr so stark von den eigentlichen E-Mails. Doch diese Entwicklung hat auch einige Schattenseiten: Da das Logo nun nicht mehr abgebildet ist, fehlt der Branding-Effekt der Gmail Ads. Natürlich ist dies nicht der relevanteste Punkt bei den Gmail Ads, allerdings sollte dies im Hinblick auf die Vielzahl der erzielten Impressionen mit in Betracht gezogen werden. Daneben teilen sich der Titel und die Beschreibung nun eine Zeile und werden nicht wie vorher in zwei unterschiedlichen Zeilen dargestellt. Somit schrumpft die Darstellung auf eine Zeile. Zusätzlich dazu werden die Gmail Ads, analog den Text- und Shopping-Anzeigen nun mit einem „Ad“-Logo versehen, was Empfänger u.U. vom Klicken abhalten kann.
Bleibt, wie so oft, abzuwarten, ob der neue Look der Gmail Ads zu einer Verbesserung und Verschlechterung der Performance führt.
Ende der Flash-Anzeigen
Bereits seit letztem Jahr wurde das Ende vorhergesagt – nun steht das finale Datum fest: Ab Juni 2016 können keine neuen Flash-Anzeigen mehr in Display-Kampagnen hochgeladen werden. Ab Januar 2017 werden diejenigen Flash-Anzeigen, die noch in den Accounts schlummern, nicht mehr unterstützt und ausgeliefert. Ersetzt wird dieses Format durch HTML-Anzeigen, die vor allem auch auf mobilen Geräten fehlerfrei dargestellt werden.
Alte Flash-Anzeigen wurden möglicherweise automatisch in HTML5-Anzeigen umgewandelt. Diese sind im AdWords Account als „Flash- und HTML5-Anzeige“ gekennzeichnet und werden weiterhin ausgespielt. Ist dies nicht der Fall, so gibt es von Google einige Tipps und Richtlinien, wie Anzeige im HTML5-Format zu erstellen sind.
Ende der Ziel-URLs
Nicht nur die Flash-Anzeigen sind dem Ende geweiht, auch die Zeit der Ziel-URLs läuft langsam ab. Bis 25. März müssen diese, falls noch nicht geschehen, in finale URLs umgewandelt werden. Sitelinks und Anzeigen, die bis dahin nicht angepasst wurden, werden nicht mehr ausgespielt und mit dem Status „entfernt“ versehen. Bei Keywords, die mit eigener Ziel-URL versehen und noch nicht aktualisiert sind, werden die Ziel-URLs entfernt und diese leiten ganz normal auf die in den Anzeigen hinterlegte Ziel-Seite.
Zwar erwähnt Google, dass vereinzelt Ziel-URLs automatisch angepasst werden, aber sicherheitshalber empfiehlt es sich, hier nochmals genauer nachzuschauen.
Anpassung der Weiterleitungsnummern
Anfang März wird Google eine automatische Anpassung bei den Anruferweiterungen und Call-Only-Kampagnen vornehmen. Nutzt der Werbetreibende eigene Telefonnummern, so werden diese automatisch auf die Google Weiterleitungsnummern umgestellt. Lokale Rufnummern bekommen dabei eine lokale Google Weiterleitungsnummer, die, falls möglich, die identische Vorwahl wie die des Unternehmens hat.
Mit Hilfe dieser Umstellung kann der Werbetreibende ausführliche Informationen sammeln und bei einer definierten Gesprächsdauer automatisiert Anruf-Conversions erfassen. Falls der Werbetreibende auf die Umstellung verzichten möchte, so kann er bei Google Widerspruch einlegen. Bisher konnte diese noch händisch deaktiviert werden.
Kampagnenentwürfe und -tests
Vor kurzem sind wir in einigen Konten auf die neue Funktionen der Kampagnenentwürfe und –tests gestoßen. Mit Hilfe dieser können Anpassungen an bestehenden Kampagnen vorgenommen werden, die im Anschluss entweder direkt in der ursprünglichen Kampagne integriert oder zunächst als Test erstellt werden können. Der Vorteil der Entwürfe: Anpassungen und Änderungen können gespeichert werden, ohne dass dies Auswirkungen auf die herkömmliche Kampagne hat. Deren Leistung wird nämlich nicht von diesen beeinträchtigt. In einem Test lässt sich der Entwurf gegen die eigentliche Kampagne testen, wobei der Prozentsatz der Zugriffe zwischen diesen beiden händisch zugewiesen werden kann. Mehr Informationen finden sich hier.
AdWords Editor mit Update
Der AdWords Editor hat ein Update bekommen und Version 11.3 hat einige neue Funktionen bekommen, die die Arbeit ein stückweit erleichtern dürften. So können nun Callout Extensions angepasst sowie TrueView Video Kampagnen erstellt und optimiert werden. Zusätzlich dazu werden nun HTML5-Anzeigen unterstützt.
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