Die Google Search Console – Teil II: Den Leistungsbericht verstehen und nutzen
Mit der Google Search Console kannst du analysieren, wie deine Website gefunden wird und an welchen Stellen sie noch Optimierungspotenzial hat. Nachdem du im ersten Teil unserer Reihe gelernt hast, wie du sie für deine Website einrichten kannst, widmen wir uns im zweiten Teil den Auswertungsmöglichkeiten des mächtigen Google-Tools. Wir stellen dir die einzelnen Berichte vor und zeigen dir detailliert, wie du vor allem das Beste aus dem Leistungsbericht herausholen kannst.
Welche Berichte stellt die Google Search Console bereit?
Öffnest du die Google Search Console, findest du auf der linken Seite sechs verschiedene Bereiche, die sich wiederum in mehrere Berichte gliedern. Dazu gehören:
- Leistung: Hier erfährst du alles über deinen organischen Traffic. Welche Suchbegriffe verwenden deine NutzerInnen und auf welchen Seiten steigen sie über die Google-Suche auf deiner Website ein? Neben der klassischen Google-Suche können hier auch Berichte zu Google Discover und Google News auftauchen.
- Index: Dies ist quasi der Blick in Googles Kopf. Welche Inhalte kann Google erfolgreich verarbeiten? Wo hat die Suchmaschine Probleme? Zudem siehst du hier, welche Seiten aus welchen Gründen nicht in Googles Index sind.
- Nutzerfreundlichkeit: Diese Berichte zeigen dir, wie gut deine Inhalte bei Googles Bewertung der Nutzerfreundlichkeit abschneiden. Vor allem die Metriken der Core Web Vitals spielen dabei eine Rolle.
- Verbesserungen: Nutzt du strukturierte Daten für deine Inhalte, kannst du dir hier einen Überblick verschaffen, ob Google diese korrekt auslesen und verarbeiten kann.
- Sicherheit und manuelle Maßnahmen: Solltest du aufgrund von Verstößen gegen Googles (SEO-)Richtlinien eine manuelle Maßnahme erhalten, kannst du diese hier sehen. Auch eventuelle Sicherheitsprobleme, die Google erkennt, werden hier aufgeführt.
- Vorherige Tools und Berichte: Alte Berichte, welche die Google Search Console nur noch bedingt unterstützt, werden hier zusammengefasst. Wirklich relevant ist nur noch die Einstellung zur internationalen Ausrichtung deiner Website.
Wo sind die Grenzen der Google Search Console?
Bevor wir uns die Berichte genauer anschauen, solltest du dir im Vorfeld einiger Einschränkungen bewusst sein. Diese sind:
- Die zeitliche Verfügbarkeit der Daten: Die Google Search Console speichert die erfassten Daten nur für 16 Monate. Wenn du künftig deine SEO-Performance über mehrere Jahre auswerten und vergleichen willst, solltest du dir regelmäßig die Berichtsdaten der Google Search Console exportieren.
- Die Beschränkung der angezeigten und exportierten Daten: Pro Bericht, den du dir anschaust, stehen nur maximal 1.000 Datensätze zur Verfügung. Besitzt du eine sehr große Website oder einen sehr großen Shop, wirst du dir immer nur einen Ausschnitt deiner Daten im Detail anschauen können – egal ob es sich um Keywords oder einzelne fehlerhafte URLs handelt.
- Nur Daten von Google: Der Name des Tools lässt es vermuten: Es handelt sich bei den Daten aus der Google Search Console nur um Daten von Google. Und ja, es gibt tatsächlich noch andere Suchmaschinen. Du wirst also vermutlich nicht deinen gesamten organischen Traffic über die Google Search Console erfassen, aber auf jeden Fall den Großteil. Je nach Endgerät hat Google durchaus einen Marktanteil von über 95 Prozent. Zudem gilt: wenn Google mit deinen Inhalten ein Problem hat, wird dies vermutlich auch bei anderen Suchmaschinen der Fall sein.
Der Leistungsbericht der Google Search Console im Überblick
Der Bericht „Leistung in der Google-Suche“ liefert dir umfangreiche Einblicke darin, wie deine Zielgruppe tickt. Du kannst erfahren, wonach NutzerInnen suchen, um deine Inhalte zu finden. Zudem kannst du einsehen, welche deiner Inhalte organischen Traffic erzielen.
Der Leistungsbericht gibt dir dabei einen Überblick zu diesen vier zentralen Kennzahlen:
- Die Anzahl der Klicks auf Ergebnisse deiner Website in der Google-Suche (Klicks)
- Wie häufig Ergebnisse deiner Website auf Googles Suchergebnisseite angezeigt wurden (Impressionen)
- Die durchschnittliche Klickrate auf die Suchergebnisse zu deiner Website
- Die durchschnittliche Position deiner Ergebnisse in Googles Suche
Die Daten werden von Google täglich aktualisiert und jeweils in einem Diagramm angezeigt, sodass du den Performance-Verlauf nachverfolgen kannst. Dabei ist es völlig normal, dass die Zahlen schwanken. Wochenenden und Feiertage haben durchaus eine starke Auswirkung auf das Nutzungsverhalten und das generelle Traffic-Aufkommen. B2B-Inhalte werden an Wochenenden deutlich seltener aufgerufen, wohingegen sich beispielsweise B2C-Onlineshops am Wochenende über deutlich mehr Klicks freuen. Denn die Kundschaft hat Zeit zum Suchen und Stöbern.
Die vier Kennzahlen im Leistungsbericht kannst du dir jeweils auf verschiedene Ebenen herunterbrechen. So liefert dir Google die Daten aufbereitet nach Suchanfragen, Seiten, Ländern und Endgeräten. Dabei kannst du auch noch tiefer ins Detail gehen. Klickst du im Seiten-Bericht auf eine URL, kannst du dir anzeigen lassen, welche Suchbegriffe speziell für diese Landingpage für organischen Traffic gesorgt haben oder über welche Endgeräte der meiste Traffic über die Google-Suche gekommen ist. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass es zu Diskrepanzen in den Daten kommen kann, wenn Filter angewendet werden. Google hat dazu einen eigenen Hilfe-Artikel mit weiteren Informationen veröffentlicht.
Im oberen Bereich des Berichts kannst du einzelne Aspekte der Daten verändern. So kannst du nur bestimmte Suchergebnis-Typen auswählen und dir beispielsweise nur den Traffic der Google-Bildersuche anzeigen lassen. Du kannst aber auch den Betrachtungszeitraum anpassen und zwei Zeiträume miteinander vergleichen.
Suchst du nur bestimmte Inhalte, dann ist die „+ Neu“-Schaltfläche ideal für dich. Hier kannst du zum Beispiel nach Suchanfragen filtern, die einen bestimmten Begriff enthalten. Somit kannst du dir einen Überblick zu Traffic verschaffen, der beispielsweise deine Brand oder bestimmte Produktmarken umfasst.
Besonders spannend werden diese Filter, wenn du dir die Suchanfragen für bestimmte URLs anzeigen lässt. Bei einem Onlineshop kannst du so beispielsweise erkennen, für welche Suchbegriffe deine Kategorie-Seiten ausgespielt werden. Du kannst damit ableiten, wie Google deine Kategorien versteht, aber auch, wonach NutzerInnen suchen, um deine Produkte zu finden. Dadurch ergeben sich häufig spannende Begriffe und Synonyme, die du in deiner SEO-Strategie aufgreifen kannst.
Gleichzeitig kannst du über den URL-Filter auch erkennen, ob du die Suchintention deiner NutzerInnen erfüllst. Die Suchintention ist entscheidend für den SEO-Erfolg. Wenn du Inhalte schaffst, die deine NutzerInnen bei ihrer Suche gar nicht erwarten oder suchen, wirst du langfristig keine organische Sichtbarkeit aufbauen können. Werden deine Shop-Kategorien beispielsweise für Suchanfragen ausgespielt, die keine Kauf-Absicht vermuten lassen, läuft bei deiner SEO-Strategie irgendetwas falsch. Daher solltest du regelmäßig auswerten, für welche Begriffe welche Inhalte in der Google-Suche ausgespielt werden und dir entsprechende Strategien daraus ableiten. Solltest du dabei Unterstützung benötigen, hilft dir unser SEO-Team gerne weiter.
Der Google Discover-Leistungsbericht
Neben der klassischen Google-Suche ist vor allem auch Google Discover eine sehr gute Möglichkeit, um organischen Traffic zu generieren. Der Clou hierbei ist jedoch, dass NutzerInnen gar nicht erst nach etwas suchen müssen. Google zeigt, insbesondere in der mobilen Google-App, schon vor Eingabe der eigentlichen Suchanfrage Inhalte an, die für NutzerInnen interessant sein können.
Demzufolge findest du im Google-Discover-Leistungsbericht auch keine Infos zu Suchanfragen. Aber du kannst sehen, ob und welche Inhalte ausgespielt wurden. Inhalte haben dabei meist nur einen Traffic-Boost von rund drei Tagen, denn viel länger spielt Google die Inhalte nicht in Discover aus. Überprüfst du regelmäßig deinen Discover-Leistungsbericht, kannst du für dich ableiten, welche deiner Inhaltsarten Google dafür als relevant erachtet. Möglicherweise ergibt sich daraus für dich eine Strategie, bestimmte Content-Typen häufiger zu veröffentlichen, um regelmäßig von Traffic über Google Discover zu profitieren.
Damit hast du nun einen Überblick darüber, wie NutzerInnen deine Inhalte finden. Im nächsten Teil unserer Reihe gehen wir darauf ein, wie Google deine Inhalte verarbeitet und welche etwaigen Fehler es dabei geben kann.