Pinterest SEO Guide: Tipps für einen optimalen Traffic Boost!

Im Marketingkosmos wird heiß diskutiert, ob Pinterest eine Suchmaschine ist oder ein soziales Netzwerk. Wie funktioniert der Pinterest-Algorithmus und wie kann ich meine Reichweite erhöhen? Wir möchten euch in diesem Artikel die Antworten auf diese Fragen geben.

Pinterest hat über die Jahre immer mehr an Relevanz gewonnen, nicht nur als Inspirationsquelle, sondern auch in der E-Commerce-Welt. So hat unter anderem Shopify angekündigt, dass es für Shopify-HändlerInnen demnächst möglich ist, ihre Produkte direkt über Pinterest zu verkaufen. Die Produkte werden automatisch in Pins umgewandelt und zielgerichtet ausgespielt. Das 2010 gegründete Netzwerk verzeichnet heute weltweit um die 475 Millionen User (Stand 2021) und einen Zuwachs von 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Deutschland ist Pinterest angekommen, rund 15 Millionen NutzerInnen gibt es jeden Monat. Das beliebte Netzwerk ist mehr als nur eine Inspirationsquelle für DIYs, Rezepte & Co.  Immer mehr Pinterest User geben an, dass sie die Plattform nutzen, um u.a. ihre Kaufentscheidungen zu festigen oder sich über Produkte zu informieren.

Pinterest: Suchmaschine oder soziales Netzwerk?

Auf dem ersten Blick scheint Pinterest ein soziales Netzwerk zu sein, doch auf dem zweiten Blick ist ersichtlich, dass hier nicht die klassischen Funktionen eines sozialen Netzwerkes bedient werden. Vielmehr ist Pinterest eine visuelle Suchmaschine mit Social-Media-Charakter. Pinterest ist auf die Bilder- und Videosuche fokussiert, daher gibt es keine Textergebnisse wie bei Google. Ihr fragt euch, warum wirkt aber Pinterest auf den ersten Blick wie eine Social-Media-Plattform? Um Pinterest benutzten zu können, ist es essentiell, sich vorher zu registrieren und einen Benutzernamen zu hinterlegen. Ohne eine Anmeldung ist es nicht möglich, die Benutzeroberfläche zu bedienen. Ein weiterer Faktor, der einen in die Irre führt, ist, dass man unter den Pins kommentieren kann. Diese Funktion wird jedoch von den Usern kaum genutzt. Außerdem ist es ebenfalls möglich, anderen NutzerInnen zu ,,followen‘‘ und Pins zu teilen. Die visuelle Suchmaschine bedient sich also an ein paar Social Media Features – aber Pinterest dient nicht zum Austausch oder zum Vernetzen.

Wie funktioniert der Pinterest Algorithmus?

Im Vergleich zu Google oder anderen Suchmaschinen listet Pinterest viel weniger Inhaltsformate auf, folglich funktioniert auch der Algorithmus relativ unkompliziert. Auf was achtet Pinterest bei der Platzierung von Pins? Wie auch der Google-Algorithmus ist Content Queen & King – ohne qualitativ hochwertige Inhalte erzeugt auch die beste Keyword-Strategie nicht mehr Reichweite. Pinterest achtet sehr akribisch darauf, dass regelmäßig aktuelle Pins mit der passenden Bild- oder Video-Beschreibung erstellt werden.

Nicht nur guter Content ist wichtig für den Algorithmus, sondern auch die Qualität der Domain und deren Inhalte. Pinterest nimmt die verlinkte Website genau unter die Lupe und schaut, ob die erstellten Pins inhaltlich und qualitativ hochwertig sind und auch thematisch zur Webseite passen. Dies ist für Pinterest ein hoher Trust-Faktor. Erst wenn Pinterest die Unternehmens-Website als seriös einstuft, wird man verifiziert. Um verifiziert zu werden, sollte der Business Account schon erstellt sein. Die Verifizierung findet unter den Einstellungen bei Pinterest statt.

Screenshot Verifizierung der Domain in den Pinterest Einstellungen
Verifizierung der Domain in den Pinterest Einstellungen (Quelle: Pinterest)

Pinterest bietet die Verifizierung der Unternehmens-Website über HTML-Tag oder den Upload einer HTML-Datei in das Stammverzeichnis der Website an. Für WordPress-NutzerInnen besteht die Möglichkeit, sich zunächst das kostenfreie Plugin “Insert Headers and Footers” herunterzuladen und sich zu verifizieren. Nach dem Prozess prüft Pinterest die Website und versieht den Pinterest Account bei Erfolg mit einem roten Haken. Verifizierte Accounts können nun Attribution und Analyse der Inhalte erhalten.

Ein weiterer Faktor, der für den Algorithmus relevant ist: Die Pinner (NutzerInnen). Je aktiver einE NutzerIn ist, indem er oder sie auch andere Pins repinnt und teilt (bitte nicht mehr als zehn Pins am Tag, sonst stuft Pinterest einen als Spam ein), desto mehr ist es für Pinterest ein Indiz, dass die eigene Seite relevant ist und somit auch die eigenen Pins.

Auf weitere Indikatoren sollte zusätzlich geachtet werden, um den Pinterest-Algorithmus glücklich zu machen:

Pins auf SEO-Basis optimieren

Damit deine Pins im Smartfeed angezeigt werden und du somit auch mehr Reichweite erlangst, solltest du mit Hilfe von SEO Basics deine Pins optimieren. Da darf eine Pinterest-Keyword-Recherche natürlich nicht fehlen. Wie sucht die eigene Zielgruppe nach den Themen? Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, eine Keyword- Recherche anzugehen. Die eine Option wäre: Die Autosuggest-Funktion. Bei derAutosuggest-Funktion handelt es sich um ein automatisches Ergänzen von Suchbegriffen in der Suchleiste. Einfach in der Suchleiste das gewünschte Keyword eingeben und nicht auf Enter drücken. Es werden dann weitere Keyword-Kombinationen in der Suchleiste angezeigt. Es ist davon auszugehen, dass die vorgeschlagenen Suchbegriffe eine hohe Relevanz besitzen und demnach häufig gesucht werden.

Screenshot Autosuggest-Funktion in der Pinterest-Suchleiste
Autosuggest-Funktion in der Pinterest-Suchleiste (Quelle: www.pinterest.de)

Eine weitere Möglichkeit ist die Guided Search (gesteuerte Suche). Die Suchanleitung ist genau wie bei der Autosuggest-Funktion, der Unterschied ist: Die Guided Search  wird erzeugt, indem nach der Eingabe des Keywords in der Suchleiste auf Enter gedrückt wird. Daraufhin werden farbige Boxen angezeigt (die Farben sagen nichts über das Suchvolumen aus, sondern über die häufig genutzte Pin-Farbe). Die Keyword-Kombinationen können noch vertieft werden, indem man darauf klickt.

Screenshot Guided Search in der Pinterest Suche
Guided Search in der Pinterest Suche (Quelle: www.pinterest.de)

Für den englischsprachigen Raum bietet Pinterest auch ,,Pinterest Trends‘‘ an. Das Tool soll bei der Keyword-Recherche helfen, das Suchvolumen der Keywords zu ermitteln. Es funktioniert ähnlich dem Google-Keyword-Planer, allerdings eher in einer abgespeckten Varianten. Leider funktionieren Pinterest Trends nur mit englischen Keywords, jedoch könnt ihr euch auch so einen groben Überblick verschaffen, trotz der Sprachbarriere.

Screenshot Pinterest Trends zum Thema Sofa
Pinterest Trends zum Thema Sofa (Quelle: Pinterest Trends)

Die Keywords stehen nun fest und müssen jetzt an der passenden Stelle eingebettet werden. An folgender Stelle sollten die Keywords platziert werden:

Wichtig ist, dass die Keywords gut gewählt sind und thematisch zu den Pins passen. Keyword Spam sollte vermieden werden.

Abgesehen von der optimalen Keyword-Strategie ist es ein ,,nice to have‘‘, die Rich Pins zu aktvieren und zu optimieren. Rich Pins bereichern die Pins mit Metadaten wie zum Beispiel Preise der Produkte oder die Zutaten für ein Rezept aus einem Blogartikel. Rich Pins müssen nur einmal auf der eigenen Website mit Hilfe eines Plugins z.B. YOAST SEO aktiviert werden. Fortan zieht sich Pinterest die Daten von der verknüpften Website.

Was sollte noch optimiert werden? Bevor ihr euch für einen Pinterest Business Account entscheidet, sollte die eigene Website und deren Landingpages bereits suchmaschinenoptimiert sein. Leider reicht es nicht, wenn nur die Pins schön gestaltet sind. Pinterest schaut sich auch die verlinkten Webseiten genau an und wenn diese nicht seriös und nicht optimiert sind, stuft Pinterest das Pinterest-Profil runter und die Pins werde schlechter gefunden bzw. nicht auf den oberen Positionen vorgeschlagen. Außerdem ist es wichtig, den ,,Merken‘‘-Button einzubinden, damit die NutzerInnen die Boards auf ihre eigenen Boards speichern können. Das generiert wiederum mehr BesucherInnen. Es darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Bilder oder Videos der Pins qualitativ hochwertig sein sollten. Die Bilder und Videos sollten im 2:3 Hochformat gestaltet sein (600 x 900px). Andere Formate werden vom Algorithmus benachteiligt.

Screenshot Pinterest Produkt ,,Rich Pin‘‘ von Pharo24.de
Produkt ,,Rich Pin‘‘ von Pharo24.de

Is SEO enough?

Wer den rapiden Traffic Boost möchte, muss zusätzlich Pinterest Ads beanspruchen. Bei einer SEO-Optimierung setzt man auf eine längerfristige und nachhaltige Sichtbarkeitssteigerung. Anzeigen dagegen können je nach Mediabudget für einen kurzfristigen Sichtbarkeitsboost sorgen. Eine SEO-optimierte Website und gut durchdachte Pins sind jedoch unerlässlich, da sie sich auch auf die Performance der Anzeigen auswirkt. Anzeigen auf schlecht optimierte Pins werden mit hoher Wahrscheinlichkeit für keine Interaktionen sorgen. Also sollte man im SEO auf Qualität statt auf Quantität setzten.

Warum macht es trotzdem Sinn, zusätzlich zur SEO-Optimierung Anzeigen zu schalten? Für kleine oder mittelständige Unternehmen, die noch nicht so bekannt sind und ihre Marke etablieren möchten, ist es durchaus sinnvoll, zusätzlich Ads zu schalten. Aber wer sich noch nicht sicher ist, ob die gewählten Keywords optimal sind, kann zusätzlich auf Ads setzten, um auf Nummer sicher zu gehen. Es ist abhängig von der Intension der Pins, ob Ads von Nöten sind oder nicht.

Fazit

Pinterest ist nicht mit Google vergleichbar. Wer es richtig anstellt, kann jedoch von den Pinterest Rankings auch in der Google-Suche profitieren, da die reichweitenstarken Pins in der Google-Bildersuche und der normalen Suche gelistet werden. Für kleine bis mittelständische Unternehmen im Bereich E-Commerce kann sich die Zeit und Mühe, die in Pinterest zu stecken ist, lohnen. Denn 75 % der Pins sind von Marken erstellt und 43 % der Pinterest-Besuche enden mit einem Kauf. Je nach Art der Suchanfrage nutzen User mittlerweile lieber Pinterest als Google. Viele NutzerInnen lassen sich gerne von Pinterest inspirieren und kaufen dann auch darüber ein. Pinterest ist eine interessante Suchmaschine. Wer sein Unternehmen oder seinen Blog bekannter machen möchte und mehr Traffic generieren will, ist bei Pinterest genau richtig.

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