SEO Auslese Juli 2018
Im Juli gab es wieder brandheiße Neuigkeiten aus der SEO-Branche. Das wohl wichtigste war, dass der Traffic über die Bildersuche wieder messbar wird und wir nun die Möglichkeit haben, 25.000 Abfragen über die Search Console API zu generieren. Zudem erweitert Google My Business die statistischen Auswertungsmöglichkeiten, sodass das Tool für Unternehmen immer mächtiger wird. In unseren Branchen Insights haben wir die Mobile Speed Study von Searchmetrics sowie Tipps zum Reputations-Management für euch zusammengefasst. Alle weiteren Neuigkeiten lest ihr in der aktuellen Juli Auslese.
News der Suchmaschinen
API von Google Search Console auf 25.000 Abfragen erhöht
Besonders Betreiber größerer Webseiten dürften sich im Juli gefreut haben, denn Google gab über Twitter bekannt, dass über die Search Console API nun 25.000 statt der bisherigen 5.000 Abfragen generiert werden können. Google stellt für Entwickler einen Guide zur Verfügung, der den Prozess dokumentiert. Zudem informierte Google im Twitter Post, dass sie voraussichtlich in einem Monat gefilterte Suchanfragen als „(other)“ in die API aufnehmen werden. Das soll die Paginierung erleichtern sowie die Daten übersichtlicher machen.
Are you using the Search Console Search Analytics API ⚙️? We recently increased the max results/request to 25k and put together a guide for getting all your site’s data. Check it out & play with some code!https://t.co/cEZewKW32i
— Google Webmasters (@googlewmc) 13. Juli 2018
Chrome Browser gibt nun expliziten Warnhinweis bei unverschlüsselten URLs
Seit am 24. Juli die neue Chrome Browser Version 68 von Google veröffentlicht wurde, werden alle Webseiten, die noch HTTP nutzen, deutlich auffälliger als vorher mit dem Vermerk „nicht sicher“ gekennzeichnet. Es wird daher dringend empfohlen, eine Umstellung auf HTTPS vorzunehmen, auch wenn die eigene Webseite keine Zahlungsinformationen, Login-Daten oder private Informationen abfragt.
Traffic aus der Google Bildersuche bald wieder messbar
Im Februar 2017 hatte Google umfangreiche Änderungen an der Bildersuche vorgenommen, die dazu führten, dass der Traffic über die Bildersuche in Google Analytics nicht mehr messbar war. Nun hat Google aber angekündigt, dass es in Zukunft wieder eine Referrer-URL für die Bildersuche geben wird. Diese lautet: https://images.google.com.
Die Referrer-URL wird in den http-Header integriert und zeigt die letzte Seite, die der User besuchte, bevor er auf die Zielseite klickte. So lässt sich der Traffic der Bildersuche in Zukunft wieder besser analysieren. In Google Analytics wird der Traffic der Referrer-URL automatisch eingebunden und der Google Bildersuche zugeordnet. In anderen Webanalyse Tools muss dies selbst vorgenommen werden. In der Search Console wird es jedoch keine Änderungen geben. Dort können wie gewohnt die Daten zu Suchanfragen aus der Bildersuche abgerufen werden.
Google testet neue Darstellung der Bildersuche
Wie bei searchenginejournal.com berichtet wird, testete Google eine veränderte Darstellung der Bildersuche.
Die Veränderungen im Design beziehen sich zum einen auf abgerundete Ecken, die bereits in den regulären Suchergebnissen dargestellt werden, sowie eine integrierte Bildansicht auf der linken Seite, die es ermöglicht, weiter durch die Ergebnisse zu scrollen, während das ausgewählte Bild weiter sichtbar bleibt. Zudem ist der Hintergrund weiß statt wie aktuell noch schwarz. Ob und wann diese Darstellung für alle Nutzer sichtbar sein wird, ist unklar.
Einsatz von Überschriften hat kaum noch Einfluss auf Ranking
Es wurde bereits bekannt, dass eine geänderte Reihenfolge von Überschriften sowie die Verwendung mehrerer H1-Überschriften nahezu unproblematisch für Google sind. Nun hat Googles John Müller in einem der letzten Webmaster Hangouts gesagt, dass er keinen großen Einfluss erwartet, sollten unterschiedliche Überschriften verwendet werden. Überschriften haben demnach nur noch einen geringen Einfluss auf das Ranking, helfen Suchmaschinen aber trotzdem dabei, den Inhalt einer Seite besser zu verstehen.
Strukturierte Daten für den Google Assistant
Google hat bekannt gegeben, an einer neuen strukturierten Datenspezifikation von schema.org mitgearbeitet zu haben. Diese nennt sich „Speakable markup“ und richtet sich an Nachrichten-Seiten, die ihre Artikel für den Google Sprachassistenten optimieren wollen.
Mithilfe des neuen Markups können die Abschnitte eines News-Artikels markiert werden, die am relevantesten sind. Diese werden dann vom Google Assistant vorgelesen. Vorerst wird diese Funktion nur für englischsprachige Nutzer in den USA verfügbar sein. Eine Ausweitung auf andere Sprachen und Länder ist aber angedacht, sobald genügend weitere Nachrichten-Seiten das spezielle Markup implementiert haben.
AMP Stories können jetzt Werbung enthalten
Nachdem AMP Stories im Februar von Google eingeführt wurden, gab es nun ein Update auf Version 1.0, welches Monetarisierungsfunktionen mit sich bringt. Es ermöglicht die Einbindung von Werbeanzeigen zwei verschiedener Typen: „Single Page Ad“ (Anzeige erscheint als einzelne Seite innerhalb einer AMP Story) und „Sponsored Story Ad“ (Anzeige ist eine eigenständige mehrseitige Story).
Zudem gibt es neue Meta-Daten-Attribute, die zum Beispiel Vorschau-Links für verwandte Stories auf der letzten Seite erzeugen können. Darüber hinaus stehen neue Funktionen zur Verfügung, die es ermöglichen, Call-to-Action-Links, Textfelder sowie Hoch- und Querformatkarten einzubinden.
Mithilfe eines von Google zur Verfügung gestellten Migrationsleitfadens können alle vorhandenen AMP Stories auf die neue Version aktualisiert werden.
Local SEO News
Deutlicher Anstieg bei Anzahl von Vorschaubildern in mobiler lokaler Suche
Die Zahl der Thumbnails in den mobilen lokalen Suchergebnissen ist deutlich gestiegen. Im Juli konnte ein Sprung von 16% auf 45% beobachtet werden, für Deutschland von 20% auf knapp 30%. Diese Entwicklung basiert auf der Dokumentation durch die SEO Software Rank Ranger, über deren Zusammenfassung auf onlinemarketing.de berichtet wird.
Der Anstieg betrifft allen voran Geschäfte oder Dienstleistungen im lokalen Bereich. So zum Beispiel bei der mobilen Suche nach „restaurant leipzig“ oder Suchen mit dem Zusatz „in meiner Nähe“. Daraus ergibt sich, dass die visuelle Präsentation im Local SEO offenbar immer wichtiger für Unternehmen wird und nicht vernachlässigt werden sollte.
Google My Business erweitert Statistiken um zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten
Unternehmen sollen zukünftig noch bessere Auswertungsmöglichkeiten in Google My Business erhalten. Laut searchengineland.com arbeitet Google an einem neuen Bericht, der die häufigsten Suchanfragen zum Unternehmen beinhaltet, bei denen lokale Ergebnisse in Google Maps oder der Google-Suche angezeigt wurden.
Noch ist allerdings unklar, wann der neue Bericht für alle Google My Business Nutzer zur Verfügung stehen wird. Einen Eindruck vermittelt aber der nachfolgende Screenshot.
Versierte Nutzer haben bestimmt schon einmal bei Restaurants und Cafés gesehen, dass bei lokalen Ergebnissen zusätzliche Hinweise bzw. Highlights in Form von Buttons angezeigt werden. Zum Beispiel steht dort „mit Aussicht“ oder „gut für Gruppen“ usw. Diese sogenannten „Subjective Attributes“ bekommt ein Eintrag nur, wenn der Nutzer diese bei seiner Bewertung auch anklickt.
Neu ist nun für Unternehmen, dass Google My Business eine statistische Auswertung anbietet, die zeigt, welche Attribute wie oft von Nutzern angegeben werden.
Simulation lokaler Suchergebnisse im Google Chrome Browser
Ein nützlicher Trick, der im Juli veröffentlicht wurde: Die Funktion „Sensors“ der DevTools vom Google Chrome Browser hilft dabei, lokale Suchergebnisse für jeden beliebigen Ort zu simulieren. Denn dort lassen sich die Koordinaten des gewünschten Standortes manuell eintragen. Ruft man anschließend die Google Suche auf und gibt eine Suchanfrage ein, erscheinen die Suchergebnisse zum eingegebenen Standort.
Branchen Insights
Searchmetrics Studie zur Seitenladezeit
Passend dazu, dass die Seitenladezeit seit Anfang Juli offizieller Ranking-Faktor geworden ist, hat Searchmetrics deren Wichtigkeit für das Ranking in einer Studie untersucht. Der Fokus lag dabei auf den Branchen E-Commerce, Finanzen, Gesundheit, Medien und Reise.
Die Untersuchung bezieht sich zum einen auf die mobilen Ladezeiten von top-rankenden URLs der fünf ausgewählten Branchen, die für tausende informationelle Keywords bei Google ranken. Die Erkenntnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Je weiter oben die mobilen Webseiten ranken, desto schneller laden diese.
- Über die untersuchten Branchen hinweg zeigt sich dasselbe Bild: die Top5 Ergebnisse laden am schnellsten.
- Um wirklich Ranking-Vorteile zu erzielen, sollte die Ladezeit um mehr als eine Sekunde im Vergleich zur aktuellen Ladezeit beschleunigt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine mobile Seite in weniger als zwei Sekunden für den Nutzer lädt.
Zum anderen wurde die Verbreitung von Accelerated Mobile Pages (AMP) in den mobilen Suchergebnissen für die fünf verschiedenen Branchen untersucht. Searchmetrics hat sich dabei an vier unterschiedlichen Integrations-Arten von AMP orientiert: Organisch, Schlagzeilen, Publisher-Karussell und gemischtes Karussell.
Diese Untersuchung brachte zusammengefasst folgende Erkenntnisse hervor:
- AMP sind zu 57% auf der ersten Suchergebnisseite bei den untersuchten Keywords zu finden.
- Auf die Branchen heruntergebrochen werden AMP zum Großteil mit 78% in der Medien-Branche ausgespielt, am wenigsten bei E-Commerce mit nur 38%.
- Die häufigste Form sind organische AMP-Ergebnisse bei 47% aller Suchen.
- Im Durchschnitt hat die erste Suchergebnisseite mit AMP 4,6 AMP Ergebnisse. Searchmetrics folgert daraus, dass nicht nur Nachrichtenseiten und Publisher diese Möglichkeit nutzen.
Das Whitepaper zur Studie beinhaltet alle weiteren Details und auch die Auswertungen zu den einzelnen Branchen.
Herausforderungen und Strategien beim Reputations-Management
Ausgehend davon, dass Nutzer mit einer Marke das erste Mal über die Google-Suche in Kontakt kommen, hat sich Rand Fishkin in einem aktuellen Whiteboard Friday bei moz mit Herausforderungen und Taktiken beim Reputations-Management beschäftigt.
Wenn ein Nutzer eine Suchanfrage zu einer Marke eingibt, kann nicht kontrolliert werden, welche Suchergebnisse erscheinen, welche Inhalte diese haben und an welcher Stelle sie ranken. Dieser Umstand hat laut Fishkin Einfluss auf folgende drei Faktoren haben:
- Senken der Conversion-Rate: Ausgelöst durch negative oder schlecht formulierte Bewertungen, die die Nutzer abschrecken.
- Verbreitung der Marke: Aufgrund negativer Meinungen teilen, verlinken oder reden Nutzer weniger über die Marke.
- Beeinträchtigung der Kundenzufriedenheit: Negative Bewertungen können dazu führen, dass Nutzer eher dazu geneigt sind, sich über eine Marke zu beschweren und ebenfalls eine negative Bewertung zu hinterlassen.
Um diesen Faktoren entgegen zu wirken und den Nutzer positiv zu beeinflussen, hat Fishkin gemeinsam mit moz Head of SEO Britney Muller einige Vorschläge erarbeitet. Wir stellen im Folgenden drei ausgewählte Taktiken vor:
- Journalisten, Blogger oder sonstige Content-Produzenten dazu animieren, über das eigene Unternehmen und/oder die Produkte zu schreiben und dabei den Namen der Marke in ihren Inhalten zu erwähnen. Denn diese Inhalte haben die Möglichkeit, ebenfalls unter dem Markennamen in den Suchergebnissen zu ranken.
- Die eigenen Inhalte stärken, indem man sie auf branchenrelevanten Plattformen wie medium.com oder LinkedIn veröffentlicht. Es geht dabei nicht um Linkaufbau, da die Links sowieso nofollow sind oder erst gar keine gesetzt werden. Das Ziel sollte sein Name, Titel und Keywords ins Titel-Element des Artikels zu bringen.
- Nutzung von Plattformen, die gut ranken und daher Suchergebnisse beeinflussen. Zum Beispiel über Pinterest in die Bilder-Suche gelangen oder YouTube nutzen, wenn Videos vorhanden sind. Natürlich sollten die Plattformen zu den Inhalten des Unternehmens passen.
Branchen News kurz & knapp
- Bei Bloofusion gibt es einen FAQ-Guide zum Thema hreflang-Tags, der sich auf 20 konkrete Fragestellungen bezieht.
- Bei Searchenginejournal werden kritisch die Aspekte beleuchtet, die bei einer Keywordanalyse zu bedenken sind.
- Xovi hat die wichtigsten Punkte für eine effektive Snippet-Optimierung zusammengefasst.
- Morefire stellt Schritt-für-Schritt ein Vorgehen zur Analyse und Bewertung des Potentials zur Nutzung strukturierter Daten vor.
- Eine Umfrage von Forrester Research unter US-Einzelhändlern brachte zum Ergebnis, dass für den Großteil der befragten Unternehmen SEO 2018 der wichtigste Investitionsbereich bei ihren Online-Aktivitäten ist.
- Was bei einem Domainwechsel zu beachten ist, damit keine Rankingverluste entstehen, wird von Seokratie erklärt.
- SEMrush hat in einem umfangreichen Guide alles Wissenswerte für Einsteiger zur robots.txt zusammengetragen.
- Dass bei PageSpeed die Befriedigung des Nutzers an erster Stelle stehen sollte und nicht das höchste Ranking, wird bei Sistrix von den SEO Experten der Agentur claneo beleuchtet.
Ihr vermisst an dieser Stelle unsere Content Marketing Zusammenfassung? Dann schaut in unsere aktuelle Social Media Auslese. Hier findet ihr ab sofort alle wichtigen Content Marketing Neuigkeiten.