SEO Auslese November 2018
Merry SEO XMAS! Neben ein paar Tool-Updates hat Google viel in den Suchergebnissen getestet, unter anderem eine Kommentierfunktion für Sportereignisse. In der Local SEO-Welt wurde eine neue Google My Business APP vorgestellt. Ebenfalls im weihnachtlichen Geschenkbeutel haben wir Tipps für YouTube SEO und Landingpages.
News der Suchmaschinen
PageSpeed Insights jetzt mit Lighthouse Daten
PageSpeed Insights basiert nun auf den Daten von Lighthouse. Auch Daten aus dem Bericht zur Nutzererfahrung in Chrome werden berücksichtigt. Bisher gab es leider oft Ungereimtheiten zwischen den von Google zur Verfügung gestellten Tools, was nun ein Ende haben soll.
In einem aktuellen Hangout hat sich ein Google PageSpeed Insights Nutzer gewundert, warum an verschiedenen Tagen die Warnungen und Empfehlungen unterschiedlich ausfallen, obwohl an der Website nichts geändert wurde.
Die Antwort von John Müller (Webmaster Trends Analyst bei Google): Am Tool wird aktuell noch gearbeitet, so dass Schwankungen in der Auswertung der Ergebnisse nicht mehr auftauchen. Es kann aber auch sein, dass die Performance der Website auf einem Grat schwankt und deshalb diese unterschiedlichen Ergebnisse zustande kommen. John empfiehlt, die angegebenen Optimierungen daraufhin zu prüfen, ob die Warnungen wirklich berechtigt sind bzw. inwiefern die Optimierungen priorisiert werden sollten.
Google launcht Entwickler-Plattform web.dev
Unter web.dev hat Google ein neues Tool im Beta-Status und gleichzeitig eine Lernplattform veröffentlicht, die Entwicklern alle notwendigen Informationen zur Entwicklung guter Websites zur Verfügung stellt. Das Tool untersucht neben SEO Best Practices ebenfalls Aspekte wie Performance und Zugänglichkeit. Außerdem wird eine Bewertung anhand der Basis-Checkliste für progressive Webanwendungen durchgeführt. Die angebotenen Analysen erinnern damit stark an Lighthouse. Google selbst schreibt zur Plattform:
„With actionable guidance and analysis, web.dev helps developers like you learn and apply the web’s modern capabilities to your own sites and apps.”
Dokumentation von Google zu Lazy Loading
Google hat ein Dokument mit Empfehlungen zum Einsatz von Lazy Loading veröffentlicht. „Lazy Loading“ sorgt dafür, dass Elemente auf einer Website (Bilder, Videos) erst dann geladen werden, wenn der Nutzer dorthin scrollt. Neben dem Dokument zur Unterstützung bei der Implementierung wurde auch eine API vorgestellt, die zum Testen des Lazy Loadings eingesetzt werden kann.
Für Websites, die lange Ladezeiten aufweisen, ist das unserer Einschätzung nach eine Technik, die man im Auge behalten sollte. Das Dokument kann hier eingesehen werden.
Google experimentiert mit Domain Properties in der Search Console
Aktuell müssen Webmaster jede einzelne Variante ihrer Domain als separate Property in der Google Search Console anlegen. Dieses aufwändige Verfahren könnte bald der Vergangenheit gehören, denn Google arbeitet an einer neuen Funktion, die es ermöglicht, alle Protokoll- und Subdomain-Varianten einer Domain zu einer sogenannten „Domain Property“ zusammenzufassen. Die Funktion kann aktuell nur von eingeladenen Benutzern getestet werden.
Achtung bei gescrapten Inhalten
Gescrapte Inhalte sind Inhalte, die von anderen Seiten gecrawlt und auf der eigenen Seite zusammengefasst hinzugefügt werden. Diese internen Seiten sollten per robots.txt ausgeschlossen werden, da Google diese Vorgehensweise nicht duldet. Auch dann nicht, wenn die Seite zusätzlich eigene Inhalte anbietet. Wird dies nicht berücksichtigt, besteht die Gefahr, dass die komplette Website nicht mehr gecrawlt und indexiert wird.
Organische Suchergebnisse adé
Google zeigt bei einigen sehr einfachen Suchanfragen (Rechner, lokale Uhrzeit, Einheiten-Umrechner) jetzt statt der Suchergebnisse nur noch direkt die konkrete Antwort an. Um die normalen Suchergebnisse anzuzeigen, muss der Nutzer auf den Button „Alle Ergebnisse anzeigen“ klicken. Es ist davon auszugehen, dass Google hier weiter experimentieren und den Test auch auf komplexere Suchanfragen ausdehnen wird.
Suchergebnisse bald kommentierbar?
Google+ ist tot, lang lebe die Google-Suche als soziales Netzwerk – so in etwa muss sich Google das wohl denken. In den USA werden gerade Kommentare zu den Suchergebnissen getestet. Dabei geht es weniger darum zu schreiben „Ey, warum ist meine Seite nicht auf Platz 1?““, sondern aktuell laufende Sportereignisse zu kommentieren. Kommentare anderer Nutzer können geliked oder gemeldet werden. Interessant sind auch die Gedanken von Online Marketer Adam Riemer dazu.
Next Level Featured Snippets
Google testet mehrteilige Featured Snippets nun auch in der Desktop-Suche. Bereits vor einigen Monaten konnte diese Darstellung in der mobilen Suche beobachtet werden. Mehrteilige Featured Snippets sollen bei sehr allgemeinen Suchanfragen auftauchen und dann mehrere potenzielle Bedeutungen abgreifen.
Anyone else seeing double FS? ????#seo pic.twitter.com/fHpOQQGVd4
— Taylor Robinson (@taylor_seo) 24. Oktober 2018
Local SEO News
Aktualisierte Auflage der Studie zu lokalen Rankingfaktoren
„Alle Jahre wieder kommt…“ die Local Search Ranking Factor Study von MOZ. In der Studie werden die Ranking-Faktoren jeweils für die Local PackBox in der Google-Suche sowie für organische Rankings mit lokalem Bezug aufgeführt. Auch dieses Jahr gibt es wieder spannende Erkenntnisse:
- Die Relevanz für einen gut optimierten Google My Business Eintrag, um im Local Pack zu erscheinen, ist auf 25% gestiegen (im Vergleich 2017: 19%). Bei den zahlreichen neuen Funktionen, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden, ist das keine Überraschung.
- Rezensionen nehmen von Jahr zu Jahr an Bedeutung zu. Dabei geht es nicht nur um die Bewertungen im Google My Business Eintrag, sondern auch um Bewertungen, die auf der Website eingebunden sind.
- Ein weiterer Faktor, der einen Konkurrenzvorteil bringen kann, ist der Aufbau von qualitativen Backlinks. Damit sind Links von externen Websites gemeint, die auf die eigene Unternehmensseite verweisen. Besonders wertvoll sind Links von lokalen Nachrichtenseiten, Blogseiten sowie lokalen Veranstaltungsseiten.
- Einträge des eigenen Unternehmens in lokalen Branchenverzeichnissen sind weniger relevant als in den Vorjahren. Dennoch sollen deren Optimierung nicht vernachlässigt werden.
Highlights der neuen Google My Business APP
Google stellt die Features der neuen Google My Business App vor:
- Chatfunktion mit Kunden (die Nachrichten über Google Maps schicken)
- Überarbeiteter Editor für das Unternehmensprofil
- Es können ganz einfach Posts wie Bilder oder Angebote in das Google-Profil des Unternehmens gestellt werden
- Es gibt einen neuen Customer-Tab, der alle Interaktionen der Kunden zeigt
- Die Darstellung der Analytics-Daten wurde auch überarbeitet und soll zugänglicher sein
Google My Business vereinfacht Anmeldung für Service-Unternehmen
Anfang November berichteten viele Google My Business Nutzer, die keinen lokalen Standort haben, sondern einen Service in einem bestimmten Einzugsgebiet anbieten, dass sie nun eine Adresse angeben dürfen.
Zum Hintergrund: Bei der Anmeldung eines neuen GMB Eintrags muss der Nutzer entscheiden, ob er einen lokalen Standort hat oder ob es sich um eine Dienstleistung ohne festen Standort handelt (Service-Eintrag). Die Trennung der beiden Unternehmenstypen war relativ schwammig und ließ zum Beispiel den Fall offen, wenn ein lokaler Standort existiert, aber trotzdem auch auswärts Termine wahrgenommen werden. Nach Jahren hat das Google nun auch gemerkt und bietet ab jetzt beide Optionen an, egal ob Service-Unternehmen oder Unternehmen mit Standort.
Zusammengefasst:
- Wenn das Unternehmen den Service außerhalb, also persönlich beim Kunden anbietet, dann sollte die Adresse leer gelassen und das Einzugsgebiet angegeben werden.
- Hat das Unternehmen einen Standort, an dem Kunden empfangen werden, dann sollte auf jeden Fall die Adresse auftauchen.
Bewertungen können mit Hashtags versehen werden
Bewertungen in Google Maps und Google My Business können nun mit bis zu 5 Hashtags versehen werden. Die Hashtags werden hervorgehoben und sollen dem Nutzer bei der Suche nach Bewertungsinhalten helfen. Auch hier integriert Google – wie oben schon festgestellt – zunehmend Elemente sozialer Netzwerke in seine Angebote.
Verzögerungen bei Google My Business Insights
Es wird anscheinend noch an den Insights in Google My Business gearbeitet, um die gezeigten Daten so aktuell wie möglich anbieten zu können. Im Moment dauert es – ähnlich wie in der Search Console – drei Tage, bis die Daten zur Verfügung stehen. Künftig soll dieser Zeitraum auf 24 Stunden verkürzt werden, allerdings dauert es bis dahin wohl noch drei bis sechs Monate.
Mobiles Local Pack in neuem Design
Die Listings im Local Pack auf mobilen Endgeräten haben ein kleines Redesign erhalten. Die Sterne sind jetzt nicht mehr orange, sondern gelb. Es gibt eine hellere Schriftfarbe, alles ist abgerundet und nicht mehr so kantig. Spannend ist, dass in manchen Branchen statt des Landes eine Bewertung angezeigt wird.
Branchen Insights
Tipps für YouTube SEO
Search Engine Land hat ein paar Tipps zusammengetragen, um die organischen Rankings auf YouTube zu verbessern:
- Aktuelle Optimierung der einzelnen Videos prüfen. Am besten mit den Videos starten, die keine Aufrufe bzw. eine schlechte Performance aufweisen. Keywordanalyse für das jeweilige Video durchführen und die Inhalte dahingehend optimieren. Auch die Kategorisierung nochmal anschauen und überdenken. Es gibt auch eine schöne Liste, die einem Content Audit gleicht.
- Inhaltliche Lücken des YouTube Kanals aufdecken, indem geprüft wird, welche Fragen sich die Kunden stellen (bspw. das Support Team befragen, Tools nutzen usw.). Sollten offene Fragestellungen vorhanden sein, dann sollte dafür hilfreicher Content produziert werden.
- Videos auf verwandten Webinhalte integrieren. Sollte es keine Website geben, dann sollte eine zu diesem Thema erstellt werden. Auch externe Quellen sollten recherchiert werden.
- Video-Optimierung nutzen, um den SEO-Keyword-Fokus zu erweitern. Die Inhalte auf den Videoseiten sollten nicht immer dem Fokus-Keyword der dazugehörigen Website entsprechen, sondern genutzt werden, um weitere Keyword-Kombinationen zu pushen. Zum Beispiel Begriffe in Kombination mit „Verfahren“, „Prozess“, „How to“, „Implementierung“ usw.
- Sollte es eine inhaltlich passende Website geben, dann sollte diese auch auf der Videoseite verlinkt sein.
- Eine Konkurrenzanalyse ist empfehlenswert. Auch dafür wurde eine Art Audit vorgestellt, das für einzelne Fokus-Keywords die Konkurrenten auflistet.
Tipps für Landingpages
Bei Search Engine Journal werden 10 Tipps gegeben, die für bessere Conversions auf Landingpages sorgen sollen. Unter anderem wird empfohlen, die Conversion-Rate-Optimierung in die monatlich wiederkehrenden Marketingaktivitäten einfließen zu lassen:
- Bei der Erstellung von Inhalten für Landing-Pages an die Nutzer denken und den Zweck der Seite klarmachen.
- Um den Zielseiten-Traffic und Conversions auf Produktebene zu steigern, zusätzliche Informationen beim Hinzufügen des Artikels zum Warenkorb bereitstellen.
- Die emotionale Barriere des Nutzers senken, indem z.B. Buttons weniger transaktionsorientiert benannt werden (Beispiel: statt von „Kaufen“ oder „Jetzt kaufen“ in etwas Sanfteres wie „Weiter“).
- Regelmäßige A/B Test durchführen. Zu klärende Fragen dabei sind: Welche Kombination aus Werbetext und Überschrift der Zielseite / Begleiterklärung funktioniert am besten? Wie viele Call-to-Action-Elemente sollte eine Seite haben? Wo sollten diese Elemente am besten platziert werden? Welche Größe, Farbe und welcher Text funktionieren am besten auf Produkt- und Kategorieebene?
- Nutzung von Chatbots für rund um die Uhr Live-Chat, Bereitstellung von Fachwissen und Business-Support.
- Zeit in die Pflege von Leads investieren.
- E-Mail-Workflows einrichten und automatisieren. Die meisten CRM-Systeme unterstützen das.
- Formulare optimieren. Formulare sollten: klar, einfach zu vervollständigen und funktional sein, ein Responsive Desing haben, Vertrauenssignale und Supportinformationen bereitstellen, nur die allernotwendigsten Informationen abfragen.
Branchen News kurz & knapp
- SEJ hat einen Blogartikel über Tools zur Keyword-Recherche geschrieben. Dieses Mal sind es Tools, die angeblich bisher noch KEINER kennen soll.
- Bei moz wird in einer umfangreichen Anleitung für fortgeschrittene SEOs erklärt, wie das Clustern von Keywords mithilfe Google Sheets dabei helfen kann, neue Potentiale für Content aufzudecken.
- Arefs stellt einen umfangreichen Guide für WordPress SEO zur Verfügung.
- Sistrix klärt Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zwischen Sichtbarkeitsindex und Traffic auf, zeigt viele (auch amüsante) Fallbeispiele und was man aus deren SI ablesen kann.
- Bei Search Engine Watch wird betrachtet, warum Wikipedia 2018 in den Google Suchergebnissen immer noch so stark sichtbar ist und welche Erkenntnisse wir daraus für unsere eigene Arbeit ableiten können.
- Arsen Rabinovich, Gründer der Marketingagentur TopHatRank, gibt bei SEMrush in einem Interview Einblicke in E-Commerce-SEO, Strategien, Plattformen und Audits.
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