Advantage+ Shopping-Kampagnen – ein Must-do?
Im August 2022 von Meta ausgerollt, sind Advantage+ Shopping-Kampagnen mittlerweile in fast jedem Werbekonto verfügbar. Bei der Erstellung neuer Conversion-Kampagnen mit dem Ziel „Umsatz“ kommt man nun auch gar nicht mehr umher, sich mit diesen zu beschäftigen. Wir sagen: Zeit wird’s! Denn der neue KI-basierte Kampagnentyp ist mehr als spannend. Für wen sich Advantage+ Shopping-Kampagnen eignen, welche ersten konkreten Erfahrungen wir damit in Testings im Social Media Advertising Team machen konnten und wie die Kampagnen in wenigen Schritten erstellt werden, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Was sind Advantage+ Shopping-Kampagnen?
Advantage+ Shopping-Kampagnen sind noch automatisierter und KI-gesteuerter als manuelle Kampagnen. Insbesondere für E-Commerce-Unternehmen mit dem Ziel der Umsatzsteigerung verspricht Meta damit mehr Effizienz und ein schnelleres Aufsetzen der Kampagnen. Vergleichbar sind Advantage+ Shopping-Kampagnen mit den Performance-Max-Kampagnen innerhalb von Google Ads. Doch was genau unterscheidet die neuen Kampagnen von manuellen Umsatz-Kampagnen?
Der wohl größte Unterschied ist das Targeting. Advantage+ Shopping-Kampagnen bieten ausschließlich die Möglichkeit, den Standort der gewünschten Zielgruppe zu bestimmen. Alter, Geschlecht, Interessen und Verhalten lassen sich bei diesen Kampagnen nicht mehr integrieren. Innerhalb des Targetings kann weiterhin entschieden werden, ob und zu welchem Anteil auch Bestandskund*innen mit den Kampagnen angesprochen werden sollen. Mehr Optionen bieten sich für das Targeting allerdings nicht.
Da es keine verschiedenen Zielgruppen innerhalb einer Advantage+ Shopping-Kampagne gibt, wird das Budget auf Kampagnenebene vergeben. Ebenfalls automatisiert sind die Platzierungen sowie die Gebotsstrategie. Eine Ausspielung nur auf Facebook oder nur auf Instagram ist mit diesen Kampagnen also nicht möglich. Als Gebotsstrategie ist „Niedrigste Kosten“ ebenfalls voreingestellt.
Ein weiterer Unterschied sind die Anzeigen. Bis zu 150 Ads, sowohl Katalog-Anzeigen als auch alle anderen Anzeigenformate wie Carousel, Video, Collection oder Image, können innerhalb der Kampagne gleichzeitig laufen.
Werbetreibende haben demnach innerhalb der neuen Kampagnen (fast) nur noch auf die Anzeigen und ihre Gestaltung Einfluss, den Rest übernimmt der Algorithmus. Die neuen Advantage+ Shopping-Kampagnen zeigen also ganz deutlich, wohin Meta in den kommenden Monaten gehen möchte: Ad Creatives first!
Wie erstelle ich eine Advantage+ Shopping-Kampagne?
Wie bereits erwähnt, gibt es nur noch wenige Einstellungen, die Werbetreibende bei Advantage+ Shopping-Kampagnen überhaupt noch vornehmen können. Deshalb lassen sie sich innerhalb nur weniger Schritte im Facebook Business Manager erstellen – wir zeigen euch, wie es geht.
Schritt 1: Erstellt eine neue Kampagne mit dem Ziel „Umsatz“.
Schritt 2: Entscheidet euch im nächsten Schritt für die Advantage+ Shopping-Kampagnen.
Schritt 3: Benennt eure Kampagne und wählt, wenn notwendig, eine spezielle Anzeigenkategorie.
Schritt 4: Überprüft den Pixel und den Ort, an dem die Conversion stattfinden soll.
Schritt 5: Bestimmt den oder die Standorte eurer gewünschten Zielgruppe.
Schritt 6: Schließt Bestandskund*innen ein, wenn diese ebenfalls in eurer Kampagne angesprochen werden sollen.
Schritt 7: Legt das Kampagnenbudget fest und bestimmt den Zeitraum, in dem eure Kampagne laufen soll. Ihr könnt ebenfalls entscheiden, wie viel Budget für Bestandskund*innen investiert werden soll. Auf diese Weise könnt ihr steuern, wie viel Retargeting in der Kampagne enthalten sein soll.
Schritt 8: Wählt aus den Vorschlägen vorhandene Ads aus oder fügt, wie bei manuellen Kampagnen, neue Anzeigen hinzu.
Und fertig ist eure erste eigene Advantage+ Shopping-Kampagne!
Testing Insights: Was bringen Advantage+ Shopping-Kampagnen?
Wir haben den automatisierten Kampagnentyp bereits in mehreren Accounts getestet. Bevor wir zu unseren Testing-Erkenntnissen kommen, möchten wir an dieser Stelle aber erst einmal kurz unsere Ergebnisse einordnen: Aufgrund der unterschiedlichen Verfügbarkeit der Funktion haben wir sowohl Accounts, in denen wir bereits im September letzten Jahres mit Tests beginnen konnten, als auch Konten, in denen Advantage+ Shopping-Kampagnen erst seit Januar oder Februar 2023 verfügbar sind. Der Testzeitraum ist demnach in den meisten Accounts nicht als langfristig zu betrachten, genau genommen jeweils nicht länger als fünf Monate. Allgemeingültige Aussagen über die Performance können wir an dieser Stelle also (noch) nicht geben.
Was aber haben wir bis zu diesem Zeitpunkt herausfinden können? Kurz und knapp: Advantage+ Kampagnen funktionieren! Und nun etwas ausführlicher:
Die Gesamtperformance
In unseren Test-Konten hatten die Advantage+ Shopping-Kampagnen einen bis zu 40 bis 50 % geringeren CPO (Kosten pro Kauf) im Vergleich zu den anderen Conversion-Kampagnen, die in diesem Zeitraum gelaufen sind. Was hier deutlich zu sehen war, war eine kleine Anlaufphase von ein paar Tagen. In dieser Zeit hat die KI etwas gebraucht, um zu lernen. Nach dieser Zeit ist die Performance aber enorm gestiegen und auch über mehrere Wochen hinweg auf diesem Niveau geblieben.
Ebenfalls ersichtlich: Es gab besonders viele Direktkäufe und damit geringe Kosten pro 1-Tag-Klick-Conversions. Die Advantage+ Kampagnen können also eine ideale Ergänzung sein, um Impulskäufe zu fördern.
Zielgruppen
Auch wenn man an der Zielgruppe der KI-basierten Kampagnen natürlich keine Anpassungen vornehmen kann, so ist es dennoch möglich und sinnvoll, sich in der Auswertung der Kampagnen einmal die Zielgruppe näher anzusehen. Erkenntnisse darüber, in welchem Alter, bei welchem Geschlecht oder auf welcher Plattform die Käufe dieser Kampagnen erzielt wurden, können auch bei der Optimierung oder Implementierung anderer Ad Sets helfen.
Anzeigen
Advantage+ Shopping-Kampagnen bieten die Möglichkeit, bis zu 150 Anzeigen zu integrieren. In unseren Tests hat der Algorithmus sich allerdings sehr schnell für eine Favoriten-Ad entschieden und das Budget auf diese Anzeige konzentriert. Die Performance der gewählten Ad war hierbei jeweils sehr gut. Wenn Werbetreibende aber verschiedene Ads testen möchten, muss hier wahrscheinlich manuell nachgesteuert werden.
In Accounts, in denen wir neben Image- und Video-Ads auch Katalog-Anzeigen integriert haben, hat die KI in den meisten Fällen letztere favorisiert. Daher ein Tipp von uns: Starte zunächst mit Image- und Video-Anzeigen, schaue dann, welche von diesen die beste Performance haben, und füge zu einem späteren Zeitpunkt Katalog-Ads hinzu. Dann wird sichergestellt, dass auch die anderen Ad-Formate eine Chance bekommen, zu performen.
Sind Advantage+ Shopping-Kampagnen also ein Must-Have im Kampagnen-Set-up?
Für unsere E-Commerce-Testing-Accounts haben Advantage+ Shopping-Kampagnen extrem gut funktioniert. Deshalb würden wir euch raten, dass ihr die automatisierten Kampagnen in jeden Fall einmal implementiert und testet. Unsere Tests haben gezeigt, dass hier sowohl Konten mit als auch ohne Produktkatalog von Advantage+ profitieren können.
Wichtig ist allerdings: Advantage+ Shopping-Kampagnen sind ein neuer, derzeit stark von Meta gepushter und automatisierter Kampagnentyp. Euer gesamtes Kampagnen-Set-up und Budget ausschließlich nur noch auf diesen Kampagnentyp auszurichten, halten wir für falsch. Es ist weiterhin wichtig, auch weniger automatisierte Kampagnen als Diversifikation zu nutzen, mit Hilfe derer ihr auch weiterhin detailliertere Informationen zu den Interessen der Zielgruppen sammeln und andere Testings durchführen könnt. Konzentriert sich euer gesamtes Set-up nur noch auf Advantage+ Shopping-Kampagnen und Meta fördert diese Kampagnen in ein paar Wochen oder Monaten weniger, dann kann hier eure gesamte Performance einbrechen.
Unser finaler Tipp: Testet Advantage+ Shopping-Kampagnen unbedingt einmal parallel zu euren bestehenden Kampagnen aus, erhaltet euch aber weiterhin ein diversifiziertes Set-up aus unterschiedlichen Kampagnentypen und Zielgruppen. Und am wichtigsten: Creatives first! Vergesst auf keinen Fall, neue Ads zu testen.