Social Ads News 03/2025: Die Übernahme des TikTok-US-Geschäfts bleibt offen
Meta setzt verstärkt auf KI und Transparenz, führt neue Werbe-Tools ein und reagiert auf den Druck von Datenschutzfragen und neuen Abo-Modellen. Gleichzeitig sorgt die Integration von Google Analytics für präzisere Werbeanalysen, während Meta ein neues Buch zu Werbestrategien ankündigt. TikTok gibt hilfreiche Tipps zum Event-Marketing, außerdem ist die Übernahme des US-Geschäfts trotz Ablaufen der Frist am 5. April weiterhin offen. Alle Updates gibt’s wie immer hier bei uns!
Meta
Meta setzt auf KI: Neue Werbe-Tools und mehr Transparenz
Meta hat auf dem ShopTalk 2025 spannende neue KI-Tools für Werbetreibende vorgestellt, die besonders für Einzelhändler*innen und E-Commerce-Unternehmen von Interesse sind. Diese Neuerungen zielen darauf ab, Werbemaßnahmen noch gezielter und effektiver zu gestalten.
- Omnichannel-Anzeigen für Online- und Offline-Verkäufe: Meta erweitert den Zugriff auf Omnichannel-Anzeigen, die es ermöglichen, Werbung sowohl für Online-Käufe als auch für den stationären Handel zu schalten. Werbetreibende können nun gezielt Nutzer*innen ansprechen, die in ihrer Nähe einkaufen möchten, und sie direkt zu einem Laden mit vorrätigen Produkten führen. Diese Anzeigen haben sich als äußerst effizient erwiesen, mit einer 15 % geringeren Cost-per-Action und einem 12 % höheren Return-on-Ad-Spend im Vergleich zu herkömmlichen Kampagnen.
- KI-gestützte Shop-Anzeigen: Zusätzlich gibt es ein Update für die Shop-Anzeigen. Mit der Einführung einer vereinfachten Checkout-Erfahrung können Werbetreibende ihren Kund*innen eine nahtlose Kaufabwicklung ermöglichen. Kund*innen können ihre Waren im Facebook-Shop oder auf Instagram in den Warenkorb legen und den Kauf direkt auf der Website der Händler*innen abschließen. Dies wird zunächst in den USA und ausgewählten internationalen Märkten getestet.
- Ads in Benachrichtigungen auf Facebook: Ab diesem Frühjahr wird Meta auch Ads in Benachrichtigungen auf Facebook einführen. Diese Platzierung ermöglicht es Werbetreibenden, Menschen direkt in ihren Benachrichtigungen anzusprechen – eine Gelegenheit, das Interesse der User erneut zu wecken und sie an bereits gesehenes Werbematerial zu erinnern.
- Neue KI-Funktionen für personalisierte Erlebnisse: Meta setzt weiterhin auf generative KI, um das Einkaufserlebnis zu verbessern. Beispielsweise können Werbetreibende nun KI-gestützte virtuelle Anproben einsetzen, bei denen Kund*innen sehen können, wie Kleidung auf einem virtuellen Modell aussieht. Zudem wird Background-Generation in Kataloganzeigen eingeführt, um visuelle Inhalte zu personalisieren und für Nutzer*innen relevanter zu machen. KI wird auch zur Erstellung von maßgeschneiderten Werbetexten genutzt, die besser auf die Bedürfnisse der Kund*innen eingehen.
- Inkrementelle Attribution zur Leistungssteigerung: Ein weiteres nützliches Tool ist die Inkrementelle Attribution, ein neues System, das mithilfe von Machine Learning die Effektivität von Werbemaßnahmen noch präziser messen kann. So können Werbetreibende besser nachvollziehen, welche Maßnahmen tatsächlich zu einer Conversion geführt haben und ihre Kampagnen entsprechend optimieren.
Meta unter Druck: Datenschutz, Werbung und neue Abo-Pläne
Meta steht erneut wegen Datenschutzbedenken in der Kritik. Schon seit dem Cambridge-Analytica-Skandal 2018 wächst der Widerstand gegen die Nutzung persönlicher Daten für gezielte Werbung. In der EU führte dies 2023 zur Einführung eines kostenpflichtigen Abonnementmodells für eine werbefreie Nutzung.
Nun folgt Großbritannien: Die Aktivistin Tanya O’Carroll verklagte Meta 2022, da das Unternehmen ihre Daten ohne Zustimmung für Werbung nutzte. Nach langem Rechtsstreit hat Meta eingelenkt und wird ihre Daten nicht mehr für personalisierte Anzeigen verwenden – ein möglicher Präzedenzfall für Millionen britischer Nutzer*innen. Auch die britische Datenschutzbehörde unterstützt das Recht, sich gegen gezielte Werbung zu wehren.
Parallel dazu erwägt Meta, auch in Großbritannien ein Abo-Modell einzuführen, das Usern eine werbefreie Version gegen eine monatliche Gebühr bietet. Sollte sich dieses Modell durchsetzen, könnte es das Werbegeschäft von Meta grundlegend verändern und einen neuen Trend in der Social-Media-Welt einleiten. Kritiker*innen befürchten jedoch, dass dadurch der Datenschutz zu einer Frage des Geldes wird.
Meta integriert Google Analytics für präzisere Werbeanalysen
Meta hat eine neue Integration für Facebook- und Instagram-Anzeigen mit Google Analytics eingeführt. Werbetreibende erhalten dadurch detailliertere Einblicke in den Website-Traffic und können ihre Kampagnen gezielter optimieren. Die Verbindung erfolgt über den Meta Events Manager und verbessert die Konversionsmessung, insbesondere in Kombination mit dem Meta-Pixel und der Conversions-API. Laut Meta kann diese erweiterte Datenanalyse die Kampagnenleistung um bis zu 5 % steigern.
Mit der Integration lassen sich Traffic-Quellen besser zuordnen und Nutzerinteraktionen genauer auswerten. Werbetreibende behalten dabei die volle Kontrolle über ihre Daten und können festlegen, welche Informationen geteilt werden. Die Integration lässt sich zudem jederzeit anpassen oder deaktivieren. Diese Neuerung ermöglicht es Unternehmen, fundiertere Entscheidungen auf Basis umfassenderer Analysen zu treffen und die Effektivität ihrer Anzeigen langfristig zu steigern.
So gestaltet ihr erfolgreiche Facebook- und Instagram-Anzeigen
Wer auf Facebook und Instagram erfolgreich Werbung schalten möchte, braucht die richtige Strategie. Im Rahmen einer Infografik von Bannersnack wurden gute Tipps und bewährte Methoden kurz und knapp zusammengefasst, die euch helfen können, Anzeigen nicht nur sichtbarer, sondern auch effektiver zu machen – ein Tipp unsererseits, sich die Hinweise mal genauer anzuschauen.
Meta kündigt Buch über Werbeanzeigen-Strategien an
Meta hat kürzlich ein Buch mit dem Namen „Click Here“ angekündigt, das sich mit effektiven Ansätzen für Werbeanzeigen auf den Plattformen des Unternehmens befasst.
Darin sollen tiefgehende Einblicke in die besten Praktiken und Strategien gegeben werden, wie Unternehmen ihre Anzeigen auf Facebook, Instagram und anderen Meta-Plattformen erfolgreich gestalten können.
Meta bietet Werbetreibenden eine Vielzahl an Tools und Möglichkeiten, um ihre Zielgruppen präzise anzusprechen und die Performance zu steigern. Das kommende Buch verspricht, diese Tools und datenbasierte Methoden näher zu erläutern. Es wird voraussichtlich im Oktober 2025 veröffentlicht.
TikTok
Übernahme des US-Geschäfts weiterhin aufgeschoben
Letzte Woche war noch die Rede von einer möglichen neuen Gesellschaft unter dem Namen „Tiktok America“, die TikTok zukünftig in den USA betreiben soll. Nun ist der geplante Verkauf der US-Geschäftsbereiche von TikTok vorerst gestoppt worden, nachdem China signalisiert hatte, den Deal aufgrund Trumps neuer US-Zölle abzulehnen.
Ursprünglich war vorgesehen, TikToks US-Aktivitäten in ein neues, mehrheitlich von US-Investoren geführtes Unternehmen auszugliedern, wobei ByteDance einen Minderheitsanteil von unter 20 % behalten sollte. Die Vereinbarung war bereits von ByteDance, den Investoren und der US-Regierung genehmigt worden. Trump hat die Frist für den Verkauf und damit einhergehend für die Verfügbarkeit der App in den USA nun um weitere 75 Tage bis Mitte Juni verlängert … Wir halten euch dazu weiterhin auf dem Laufenden.
Der TikTok Shop ist da
Letzte Woche ist in Deutschland (sowie in Frankreich und Italien) der TikTok Shop an den Start gegangen. Unternehmen und Influencer*innen können also ab sofort für sich werben und ihre Produkte verkaufen. Die Videos und Livestreams erscheinen direkt im normalen Feed.
Der TikTok Shop umfasst verschiedene Formate: Shoppable Videos für den Feed, in denen Produkte direkt verlinkt sind, Live-Shopping mit interaktiven Elementen und Shop-Links sowie einen „Shop Tab“, in dem User gezielt stöbern können, und mehr. Wie das Ganze funktioniert, erfahrt ihr detaillierter auf dem OMR Blog.
TikToks Leitfaden für effektives Event-Marketing
TikTok hat einen umfassenden Leitfaden veröffentlicht, der Marken dabei unterstützt, ihre Event-Marketing-Strategien auf der Plattform zu optimieren. Der Leitfaden bietet Einblicke in die Nutzung von TikTok für die Bewerbung und Durchführung von Veranstaltungen. Einige wichtige Erkenntnisse daraus:
- Verstehen der TikTok-Community: Die Plattform zeichnet sich durch eine junge, kreative und engagierte Nutzerschaft aus. Marken sollten Inhalte erstellen, die authentisch und unterhaltsam sind, um die Aufmerksamkeit dieser Zielgruppe zu gewinnen.
- Integration von Trends: TikTok lebt von aktuellen Trends und Challenges. Durch die Teilnahme an oder das Erstellen eigener Trends können Marken die Reichweite ihrer Event-Marketing-Kampagnen erheblich steigern.
- Zusammenarbeit mit Creatorn: Die Kooperation mit Influencern und Creatorn ermöglicht es Marken, ihre Botschaften auf authentische Weise zu verbreiten und ein größeres Publikum zu erreichen.
- Nutzung von Hashtags: Durch die strategische Verwendung von Hashtags können Marken die Sichtbarkeit ihrer Event-bezogenen Inhalte erhöhen und die Auffindbarkeit durch interessierte Nutzer*innen verbessern.
- Live-Streaming von Events: Mit TikTok Live können Marken Veranstaltungen in Echtzeit übertragen, was die Interaktion mit der Community fördert und ein unmittelbares Feedback ermöglicht.
Dreamdata veröffentlicht LinkedIn Ads Benchmarks Report 2025
Dreamdata hat kürzlich seinen LinkedIn Ads Benchmarks Report 2025 veröffentlicht, der auf aggregierte Daten aus Tausenden von Deals von Hunderten B2B-Kund*innen basiert. Der Bericht bietet Einblicke in aktuelle Trends der B2B-Werbung auf LinkedIn, die wir euch hier kurz zusammengefasst haben:
- Steigende Investitionen in LinkedIn Ads: Im Jahr 2024 stieg der Anteil von LinkedIn Ads am gesamten B2B-Werbebudget von 31 % im ersten Halbjahr auf 39 % zum Jahresende. Dies macht LinkedIn zum größten Einzelkanal, wobei Google Search Ads mit 37 % den zweiten Platz einnehmen. Dieser Anstieg unterstreicht das wachsende Vertrauen der Marketer in die präzisen B2B-Targeting-Möglichkeiten von LinkedIn.
- Höchster Return on Ad Spend (ROAS) bei LinkedIn Ads: Trotz höherer Kosten pro Klick und Impression liefern LinkedIn Ads den niedrigsten Preis pro beeinflusstem Unternehmen. Der ROAS von LinkedIn Ads liegt bei 113 %, während Google Search Ads 78 % und Meta Ads 29 % erreichen. Dies zeigt die Effektivität von LinkedIn Ads bei der Generierung positiver Renditen.
- Lange B2B-Kundenreise mit Einfluss von LinkedIn Ads: Die durchschnittliche B2B-Kundenreise dauert 211 Tage, wobei größere Unternehmen durchschnittlich 49 % länger benötigen. LinkedIn beeinflusst 29 % der Marketing Qualified Leads, 36 % der Sales Qualified Leads und 35 % der abgeschlossenen Geschäfte. Dies betont die Rolle von LinkedIn Ads in verschiedenen Phasen des Kaufprozesses.
Der Dreamdata-Bericht 2025 verdeutlicht auf jeden Fall die Bedeutung von LinkedIn Ads im B2B-Marketing: Trotz höherer Anfangskosten bieten diese einen hohen ROAS und beeinflussen maßgeblich die lange B2B-Kundenreise.
LinkedIn erweitert KI-gestütztes Werbe-Targeting
LinkedIn hat kürzlich seine Werbe-Targeting-Optionen mit neuen, KI-gestützten Funktionen erweitert. Die neue „Predictive Audiences“-Funktion nutzt künstliche Intelligenz, um automatisch Zielgruppen zu erstellen, die den bestehenden Kund*innen ähnlich sind. Anhand von Verhaltensmustern und Merkmalen der aktuellen Kund*innen identifiziert die KI potenzielle Leads, die für die Marke relevant sein könnten, und hilft so, die Reichweite von Kampagnen gezielt zu erweitern.
Darüber hinaus können Marketer nun Unternehmenslisten in ihre Kampagnen integrieren und erweiterte Retargeting-Optionen verwenden. Dies ermöglicht eine noch präzisere Ansprache von Unternehmen und verbessert die Effizienz von B2B-Marketingstrategien. Die erweiterten Retargeting-Funktionen helfen dabei, User anzusprechen, die bereits mit der Marke in Kontakt standen, und deren Interesse erneut zu wecken.