5 Tipps für Instagram im B2B-Umfeld
Als Business eine Facebook-Seite? Das ist mittlerweile für jede Unternehmensgröße eine Selbstverständlichkeit. Auch Twitter und LinkedIn haben sich im Marketing-Mix etabliert – vor Instagram schrecken viele Unternehmen aber noch immer zurück. Als Netzwerk, das u. a. wegen „10 Year Challenges“, Hunde-Filtern und gestellter Influencer-Schnappschüsse in den Medien ist, nehmen viele Marketer Instagram nicht als Option für „ernsthafte“ B2B-Kommunikation wahr. Zu unrecht.
Denn für Marken-Awareness und Employer Branding, gerade in einer jüngeren Zielgruppe, ist Instagram DAS Netzwerk to be. Und trotzdem gibt es dabei einige Punkte zu beachten:
#1: Authentizität statt Selbstbeweihräucherung.
Networking, Vorstandssitzungen, Anzüge und Aktenkoffer – das sind typische B2B-Assoziationen. Und innerhalb der einen oder anderen Führungsetage ist der Wunsch verankert, genau diese offiziellen Motive auch in den sozialen Netzwerken abzubilden. ABER: Instagram mit seinem visuellen Fokus ist für „Graue Maus“-Content nicht der richtige Kanal, daran ändert auch der bunteste Filter nichts. Denkt auf Instagram deshalb nicht zu sehr im B2B-”Korsett”; hinter jedem “B” in “B2B” stecken am Ende Menschen und damit ganz “normale” Instagram-Nutzer. Egal ob diese einer Influencerin wie Pamela Reif oder einem Baumaschinen-Hersteller folgen, die Regeln, die für guten Content gelten, sind weitestgehend gleich.
Die Video-Serie “How to buy a plane” auf dem Instagram-Profil von “@lufthansacargoag“
Den aktuellen Nutzungsgewohnheiten und -trends entsprechend eignet sich also v. a. die Darstellungsform „Video“ perfekt, gerade um erklärungsbedürftige Services oder Produkte in Szene zu setzen (z. B. in den Instagram Stories, siehe Punkt #2). Achtet bei Video-Content aber darauf, dass Produktionsaufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis stehen. Die Aufmerksamkeitsspanne in den sozialen Medien ist kurz, eine mehrwöchige, kostspielige Produktion ist daher in 90 von 100 Fällen nicht sinnvoll.
#2: Setzt Stories ein, u. a. als „Behind the Scenes“-Instrument.
Instagram Stories sind (noch) nicht über reguläre Drittanbieter-Tools planbar und wirken auf den ersten Blick durch Anreicherung mit GIFs und Co. meist etwas “trashy”, zumindest aber weit weit entfernt von offizieller Firmen-CI und Logo-Branding. Trotzdem – oder gerade deswegen – eignen sie sich ideal, um Kunden und Fans Eindrücke aus der Firmenzentrale zu liefern.
Ein Beispiel aus unserem eigenen Kundenstamm: Für die B2B-Messe „ISPO“ der Messe München setzten wir Anfang 2019 erstmals Liveberichterstattung in den Instagram Stories um. Die weltgrößte Sportfach-Messe zeigt jedes Jahr die neuesten Innovationen der Branche und ist daher auch außerhalb des B2B-Umfelds bei Sportfans beliebt – der perfekte Anlass, um in den Stories durch die Messehallen zu führen.Und auch potentielle neue Mitarbeiter gehören zur attraktiven Zielgruppe dieser Art von Content. Gerade wenn sich jüngere Anwärter durch Jobangebote klicken, werden neben Xing-Bewertungen, Firmenwebsite und Corporate Blog auch die sozialen Netzwerke als Gradmesser für den perfekten “Fit” herangezogen. Lasst es deshalb ruhig “menscheln” und transportiert den Spirit und Lifestyle eures Unternehmens in die Stories. Das ist übrigens auch unser Ziel für den Projecter-Instagram-Account.
#3: Etabliert eigene Hashtags.
Eure Marke findet auf Instagram statt, auch wenn ihr bisher vielleicht noch keinen eigenen Account aufgesetzt habt. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es bereits Posts, die mit dem Hashtag eures Unternehmensnamens angereichert wurden.
Führt ebendiesen Hashtag am besten bereits im Profiltext ein und macht damit auf einen Blick klar, welche Verschlagwortung auch die Follower nutzen sollen, wenn sie über euch sprechen. Aber denkt dabei nicht zu kompliziert. Firmen-Claims außerhalb des Markennamens (wie „Just do it“ bei Nike) als Hashtag zu etablieren kann Sinn machen, ist aber gerade bei kleinen Unternehmen und in der Anfangsphase einer neuen Plattform schwierig. Setzt deshalb lieber erstmal auf den „No Brainer“-Hashtag “#FIRMENNAME”. Posts, die mit diesem Hashtag versehen und von anderen Nutzern gepostet wurden, können dann ggf. sogar als „User Generated Content“ in der Timeline auftauchen.
ALDI Süd etabliert schon in seiner Profil-Beschreibung den Hashtag “#ALDIcrew”
#4: Nehmt am Gespräch über eure Marke teil.
Wenn Kunden und Fans beginnen, eure Hashtags zu verwenden und euer Unternehmen in Posts zu taggen, ist es wichtig, auf diese Interaktion einzugehen. Kommentiert passende Beiträge, folgt relevanten Creators und der Konkurrenz, gebt Bildern mit spezifischen Hashtags ein “Like” und schaut euch die Stories eurer “Followings” regelmäßig an. In diesem Umfeld werdet ihr sehr wertvolle Insights zur potentiellen Zielgruppe gewinnen. Und je mehr ihr aktiv am Austausch teilnehmt, desto besser werdet ihr verstehen, welche An- und Bildsprache sie sich wünscht.
#5: Pusht eure Beiträge mit Budget – gerade am Anfang.
Und wo gerade schon das Schlagwort “Zielgruppe” fiel: Nutzt Instagrams Zielgruppentargeting, um Interaktionen und neue Follower aufzubauen, gerade zum Accountstart. Sprecht mit Hilfe des Pixels bisherige Websitebesucher mit einem besonders gelungenen gesponserten Post an, macht durch Geotargeting Menschen im Umkreis eures Shops auf eine Aktion oder Jobangebote aufmerksam und schaut, was passiert, wenn ihr Menschen mit generellem Interesse an eurer Branche mit Anzeigen ansprecht. Die Kosten pro Interaktion sind bei Instagram erfahrungsgemäß noch immer sehr niedrig, gerade im Vergleich zu Facebook. Und mit Werbeformaten wie gesponserten Stories oder sogenannten „Follower Ads“ (direkt in der Instagram-App mit Call To Action „Zum Profil“ angelegt – hier unser Workaround –, kann der Kanal schnell eine relevante Followerschaft aufbauen.
Anmerkungen, Nachfragen, weitere Tipps? Ich freu mich über eure Kommentare!