Instagram Best Practice

Die Überlegung, Instagram zur Vermarktung der eigenen Marke oder des eigenen Projektes zu nutzen, ist wohl keine Ausnahme mehr, da jeder und jedem einschlägige, große und erfolgreiche Accounts ein Begriff sind, die scheinbar mühelos und ohne größere finanzielle Aufwände ohne Ende Reichweite erzeugen und sich einer jungen und spannenden Zielgruppe präsentieren.

Doch auf diese Idee erfolgt meist die schnelle Ernüchterung. So einfach ist das überhaupt nicht und anscheinend reicht es auch nicht, den Neffen oder die Nichte der Chefin als WerkstudentIn für Social Media einzustellen, da (relative) Jugend kein Garant für einen reichweitenstarken Instagram-Account ist.

Um zu viel Frustration vorzubeugen, haben wir für euch daher zehn Tipps und Best Practices vorbereitet, die euch das Leben vielleicht ein wenig leichter machen.

1. Nutzt einen Business- oder Creator Account

Wenn ihr es ernst meint und Instagram als Instrument für euer Marketing einsetzen wollt, bieten euch die beiden Varianten professioneller Accounts einige Möglichkeiten, die eure Bestrebungen auf ein nächstes Level heben und euch einige entscheidende Vorteile gegenüber einem privaten Account liefern können.

Dazu gehören:

2. Definiert eure Ziele

Wenn ihr plant, Instagram auf einer zumindest ansatzweise professionellen Ebene zu nutzen, solltet ihr euch Fragen, welches spezifische Ziel ihr verfolgen wollt. Ziellosigkeit erschwert euch nicht nur ein sinnvolles Management eures Accounts, ihr verliert auch wertvolle Zeit und unter Umständen sogar etwas Geld. Beides kann man weit besser investieren – auf Instagram aber auch abseits der Plattform, wenn ihr feststellt, dass ihr doch woanders loslegen wollt.

Ein Ziel sollte dabei bestenfalls auch noch SMART sein:

Es gibt sicher auch noch andere Methoden, Ziele zu definieren und sich dann auch noch daran zu halten und die selbst gesetzten Aufgaben zu erfüllen. Versucht euren Weg zu finden und haltet euch zumindest eine Zeit lang daran, auch wenn es mal holprig wird.

3. Definiert eure Zielgruppe

Nicht nur Ziele, sondern auch eure Zielgruppe sind entscheidend, wenn ihr relevante Inhalte zum richtigen Zeitpunkt an die passenden Menschen bringen möchtet.

Nehmt euch Zeit, um eure Zielgruppe(n) zu definieren und überlegt, ob es Sinn machen könnte, Personas für euer Projekt oder eure Marke auszuarbeiten. Diese helfen euch auch dabei, euer Anliegen auf anderen Kanälen im digitalen Raum zu streuen, ohne dabei an Relevanz einzubüßen.

Falls ihr allein seid, viel zu tun oder einfach keine Lust habt, euch ein, zwei oder drei Tage zu nehmen, um Personas zu kreieren, kein Problem. Versucht doch mal eine Empathy Map für eure KundInnen zu erstellen. Das könnt ihr einmalig machen oder für verschiedene Typen, die ihr als Zielgruppe im Kopf habt. So bekommt ihr einen schnellen Überblick über die Alltäglichkeiten, Sorgen und Nöte, aber auch Bedürfnisse der anvisierten NutzerInnen. Eventuell bemerkt ihr sogar, dass ihr bisher auf die falschen User gesetzt habt oder eine andere Plattform für euch in Frage kommen könnte.

Grafik Beispiel Projecter Empathy Map

Versucht, die Fragen im Bild für euch zu beantworten und ggf. zu erweitern. Dadurch solltet ihr schnell ein gutes Gefühl dafür bekommen, wen GENAU ihr erreichen wollt und wie ihr eure Inhalte darauf abstimmen könnt.

4. Wählt das passende Profilbild

In vielen Fällen könnt ihr euer Logo als Profilbild nutzen, denn so wird direkt klar, um wen und wessen Inhalte es sich handelt. Euer Markenlogo taucht so auch automatisch immer im Kontext eurer Postings auf, kann sich also etablieren und im Bewusstsein eurer Zielgruppe gefestigt werden. Wenn ihr aber etwas mehr Persönlichkeit in euer Profil bringen wollt und sowieso plant, eher euch selbst und/oder eine Dienstleistung zu vermarkten, kann es auch ratsam sein, ein Bild von euch zu posten. 

Wie sich nämlich immer wieder zeigt, sprechen Menschen gern mit Menschen und nicht mit konstruierten Entitäten.

So oder so, Instagram bildet euer Profilbild mit 110×110 Pixeln in einem Kreis mit – ihr habt es  es sicher schon erraten – 110 Pixeln Durchmesser ab. Da das Bild dennoch in einer Größe von 320 x 320 Pixel abgespeichert wird, bietet es sich an, das geplante Bild auch in dieser Größe hochzuladen und so unvorhergesehenen Anpassungen und damit verbundenen Fehlern vorzubeugen.

Solltest ihr euer Logo nutzen wollen und dieses ist quadratisch, bedenkt, dass ihr das Bild in einer Größe speichert, die euch erlaubt, das gesamte Logo zu zeigen. 

5. Optimiert euer Profil 

Instagram erlaubt euch 150 Zeichen, um die wichtigsten Punkte zu eurer Person, eurer Marke oder eurem Projekt darzustellen. Diese solltet ihr nutzen, um BesucherInnen eures Accounts deutlich zu machen, warum sie nicht gleich wieder gehen, sondern euch bestenfalls folgen sollten. 

Das klingt recht viel verlangt, weshalb es gut ist, dass ihr neben der eigentlichen Profilbeschreibung auch noch einige andere anpassbare Felder zur Verfügung habt, welche ihr nach belieben (aber in den Grenzen von Instagram) personalisieren könnt.

  1. Instagram ermöglicht es euch, einen Namen mit einer Länge von maximal 30 Zeichen zu verwenden. Das Gleiche gilt auch für euer Instagram Handle. Beide sind in die Suche integriert, daher ist es ratsam, sowohl einen passenden Namen als auch ein passendes Handle zu finden, um NutzerInnen das Auffinden eures Accounts zu erleichtern. (Bedenkt, dass die beiden nicht gleich sein müssen.)
  2. Hinterlegt eure Kontaktinformationen und zeigt den NutzerInnen, wo ihr euch befindet.
  3. Sobald ihr auf ein professionelles Konto (Business- oder Creator-Profil) umgestellt habt, könnt ihr eine Kategorie wählen. Diese Funktion könnt ihr nutzen, um BesucherInnen eures Accounts direkt zu zeigen, was ihr macht, ohne dabei auch nur eines der 150 Zeichen der Profilbeschreibung zu verschwenden.
  4. Ihr habt die Möglichkeit, eine klickbare URL zu hinterlegen. Damit verschafft ihr NutzerInnen auf eurem Profil die Möglichkeit, sich direkt auf eure Seite weiter zu klicken, ohne, dass sie danach suchen oder umständliche, nicht klickbare URLs kopieren müssen.
  5. Außer der genannten Möglichkeiten solltet ihr auch den Call-To-Action-Button nutzen und so Interessierten die Möglichkeit einräumen, direkt mit euch zu interagieren.
Screenshot Instagram Profil Roxy
Screenshot Instagram Profil Carver Skateboards

Roxy und Carver zeigen zwei Beispiele einer sinnvoll Gestalteten Profilseite, welche in beiden Fällen eine direkte Interaktion erlaubt und gleichzeitig, aber umso wichtiger die Markenpersönlichkeit beider Unternehmen deutlich in den Vordergrund rückt.

6. Hashtags, Hashtags, Hashtags

Noch vor nicht allzu langer Zeit konnte man oft genug hören: “Du hast 30 Hashtags zur Verfügung und die solltest du besser auch nutzen!”

Diese Zeiten sind, glücklicherweise, endlich vorbei und es zeigt sich, riesige Hashtagsets bedeuten nicht nur zeitlichen Aufwand, gleichzeitig schaffen sie meist auch nicht das erhoffte Mehr an Reichweite.

Unsere Empfehlung lautet daher:

Wählt drei bis zehn Hashtags passend zu eurem Projekt, eurer Nische. Achtet darauf, dass eure Hashtags möglichst relevant, nicht redundant und nicht zu abgenutzt sind. Ein Mix aus hochfrequentierten und etwas weniger stark genutzten Hashtags sollte nicht schaden. Bitte nutzt keinesfalls Like-Swapping Hashtags wie #like4like oder dergleichen. (Es sei denn, euer Ziel ist ein möglichst irrelevanter Account.)

Screenshot Instagram Story Instagram Team
Instagram bzw. dessen MitarbeiterInnen sehen die Frage nach der Anzahl noch etwas enger. 

7. Engagement

Der, neben gutem Content, wohl beste Weg NutzerInnen zum Interagieren mit eurem Profil zu bringen, ist selbst zu interagieren. Am Ende ist und bleibt Instagram ein soziales Netzwerk und baut auf sozialer Interaktion auf, auch wenn diese im digitalen Raum stattfindet. 

Wenn ihr erfolgreich sein wollt, nehmt euch also die Zeit und versucht eure Sichtbarkeit auch durch Interaktion zu steigern. 

Der einfachste Weg, sozusagen das Minimum ist, zu antworten und zu reagieren, wenn NutzerInnen unter eure Beiträge kommentieren. Das bindet die NutzerInnen, zeigt Instagram bestenfalls, dass euer Beitrag relevant ist und führt, wenn die Kommentare nicht nur aus Emojis bestehen, sogar oft auch zu weiteren Kommentaren.

Im Zuge dessen könnt ihr überlegen, einen Kommentar zu pinnen. Dazu müsst ihr den Beitrag auf dem iPhone nach links wischen oder mit einem Android-Phone etwas länger anklicken. Aktiviert dann die Pinnnadel und schon wird der Beitrag immer ganz oben angezeigt. Bei kontroversen oder besonders relevanten Themen (z.B. zu einer bestimmten Funktion eures Produktes) kann das für weitere Interaktion sorgen und ihr könnt gleichzeitig zeigen, dass ihr Beiträge aus eurer Community schätzt.

Darüber hinaus ist es auch sinnvoll, wenn ihr anderen Profilen der eigenen Nische nicht einfach nur blind folgt, sondern deren Beiträge bestenfalls liked und kommentiert. Das müssen nicht nur andere Marken und bekannte Profile sein, auch “normale” NutzerInnen freuen sich darüber und mit Glück und etwas zeitlichem Investment wächst eure Followeranzahl.

Sollten Follower Beiträge posten, in denen ihr oder eure Produkte verlinkt sind, überlegt, ob ihr diese Beiträge wiederum in eurer Story teilt. Auch damit kann das Engagement mit eurem Profil und dessen Inhalten langfristig angefeuert werden.

8. Nutzt eure Stories und vergesst auch die Story-Highlights nicht

Die Wirksamkeit von Stories sollte mittlerweile nachhaltig bekannt sein und dennoch, diese Funktion ist noch längst nicht bei allen Marken in entsprechendem Maße angekommen. (Instagram hat nach einer Studie beispielsweise angegeben, dass 58% aller Befragten ein gesteigertes Interesse an einem Produkt bekundeten, nachdem sie es in einer Story gesehen hatten.)

Die große Eigenheit an dem hochformatigen Placement ist nicht nur die kurze Halbwertszeit und der Fakt, dass eure Inhalte im Zweifel nach 24 Stunden wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Stories bieten auch in der Erstellung einen Gegenpart zu den sonst möglichst hochwertigen Feed-Posts oder IGTV-Formaten. 

Ihr könnt sie relativ unkompliziert erstellen, statische oder bestenfalls Bewegtbildinhalte teilen und das alles kann auch noch recht rough and dirty aussehen. Es zeigt sich in der Praxis immer wieder, dass NutzerInnen von Marken nicht zwingend erwarten, dass Hochglanz-Inhalte über die Stories kommuniziert werden. Relevanter sind hier Inhalte, die dem entsprechen, was NutzerInnen gewöhnt sind.

Spannend für euch als Unternehmen oder Marke können folgende Tipps sein:

Screenshot Instagram Story Freiraumgalerie
Die Freiraumgalerie macht in ihrer Story den Versuch, Interaktion für ihren Betrag zu erzeugen und das mit einfachsten Mitteln.

Eine normale Story ist nach 24 Stunden wieder verschwunden. (Ihr könnt eure alten Stories auch später noch im Archiv aufrufen und reposten.) Eine Möglichkeit, solche Inhalte langfristig zu nutzen, sind Story-Highlights.

Diese werden unter eurer Bio angezeigt und ihr könnt verschiedene gute Wege finden, diese zu nutzen, um euer Profil noch interessanter zu gestalten. 

Einige Varianten wären:

9. Experimentiert mit neuen Features

In unregelmäßigen Abständen werden neue Features in der App ausgerollt und nutzbar gemacht. Das aktuellste Beispiel wären Instagram Reels. Dieses Format scheint als direkter Konter auf die weltweite Attacke von TikTok gedacht zu sein und soll die bestehenden NutzerInnen auch zukünftig auf der Plattform binden und vom Abwandern abhalten.

Der Vorteil liegt darin, dass Instagram dazu neigt, die Verwendung neuer Features wie Reels mit einem besonderen Boost an Reichweite zu belohnen. Hier könnt ihr auf einfache Weise leicht größere Reichweiten erhalten und mit Glück ein paar zusätzliche Follower akquirieren.

10. Nutzt Instagram Ads

Unabhängig davon, wie gut ihr eure Accounts bespielt, kann es dennoch schwierig sein, schnell hohe Reichweiten zu generieren. Oder eure Reichweiten sind zwar gut, der Content jedoch stark lokalisiert. Aufgrund eines Events wollt ihr aber in einer anderen Region die dort ansässigen NutzerInnen auf euch aufmerksam machen, um sie zu euch zu locken, wenn ihr vor Ort seid.

Wie dem auch sei, bieten die Anzeigen auf Instagram eine Möglichkeit, hier schnell Erfolge zu erzielen und euch gewinnbringend zu präsentieren.

Der wichtigste Tipp für gute Instagram-Anzeigen ist die Beschäftigung mit der eigenen Zielgruppe. Um euer Geld gewinnbringend in Anzeigen zu investieren, solltet ihr zuallererst genau definieren, welche Personen ihr erreichen wollt.

Nutzt dazu bestenfalls auch die Insights, die Instagram euch liefert und versucht, euer Targeting möglichst genau zu definieren.

Die wichtigsten Eckpunkte sind hier:

Geotargeting: 

Wo hält sich eure Zielgruppe auf? Wollt ihr regional, national oder international auf euch aufmerksam machen? Das könnt ihr hier festlegen. Dabei gilt jedoch: Je größer der geografische Rahmen, umso höher sollte euer Mediabudget angelegt sein, um nicht in der Größe möglicher Zielgruppen zu verpuffen.

Demografisches Targeting: 

Wie alt ist eure Zielgruppe? Nicht nur junge Menschen sind auf Instagram unterwegs. 

Welche Sprache spricht sie? Lohnt es sich, eure Captions zu lokalisieren, reicht Deutsch oder kommuniziert ihr ausschließlich auf Englisch? Das entscheidet sich unter anderem hier, sollte aber auch schon bei der Definition eurer Zielgruppe für organische Beiträge zum Tragen gekommen sein.

Welchem Geschlecht gehört eure Zielgruppe (vorrangig) an?

Interessenbasiertes Targeting:

Welchen Accounts folg eure Zielgruppe, welche Themen berühren sie, welche Probleme gibt es, für die sie eine Lösung suchen und wie verhalten sie sich auf der Plattform, aber auch außerhalb davon?

Um hier das volle Potenzial von Instagram-Anzeigen zu nutzen, solltet ihr überlegen, ob es für euch sinnvoll sein könnte, die Anzeigen über den Facebook Werbeanzeigenmanager zu schalten. Hier habt ihr wesentlich mehr Möglichkeiten, Zielgruppen zu definieren. Außerdem können die Tracking-Optionen von Facebook genutzt werden, um BesucherInnen eurer Website oder eures Onlineshops erneut über Instagram anzusprechen. Das Schöne ist, sobald ihr einmal eine Anzeige geschaltet habt, besitzt ihr automatisch auch ein Werbekonto, da Facebook dieses immer direkt erstellt, unabhängig davon, ob ihr es nutzt oder nicht.

Um späteren Problemen vorzubeugen, solltet ihr euch von vornherein fragen, ob es nicht hilfreich wäre, direkt über den Werbeanzeigenmanager zu werben und Account, Facebookseiten, den Tracking-Pixel und alle Werbeaccounts eures Projektes oder eurer Marke über den Facebook Business Manager zu verwalten.

Diesen einzurichten, ist selbsterklärend und ihr könnt den Schritten auf dieser Seite folgen: business.facebook.com/overview.


Da die Nutzung von Ads aber recht komplex werden kann, könnt ihr, um mehr zu erfahren oder vorhandenes Wissen zu vertiefen, jederzeit auf uns von Projecter zählen und euch per Workshop mit unserer Hilfe weiterbilden lassen.

Dabei erfahrt ihr nicht nur alles über den Facebook- und Instagram-Werbekosmos, wir stimmen dabei auch eure Ziele, Zielgruppen und alle anderen Maßnahmen bestmöglich auf eure Bedürfnisse ab, sodass ihr danach in der Lage seid, alle Accounts fachgerecht zu managen oder die Arbeit eurer PartnerInnen realistisch einzuschätzen.

Bei Interesse findet ihr hier weitere Informationen und Ansprechpartner: https://www.projecter.de/leistungen/performance-marketing/sma/


Fazit

Welche von all diesen Tipps wann und wie am besten funktionieren, findet ihr nur über beherzte Tests heraus. Leider gibt es kein einfaches Patentrezept und als Marketinginstrument ist Instagram noch immer mit einem nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand verbunden.

Ihr solltet euch daher überlegen: Seid ihr hier auf der richtigen Plattform, hält sich hier eure Zielgruppen auf und seid ihr bereit, zu experimentieren, kreativ zu sein und regelmäßige, gute Inhalte zu liefern?

Falls ja, dann kann Instagram ein Kanal sein, der euch relativ unkompliziert mit viel Reichweite, neuen KundInnen und bestenfalls auch einer guten Portion Spaß versorgt.

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