Social Media Auslese – Juli 2018
Facebook kann seine Investoren trotz neuer Rekordzahlen nicht ausreichend genug beeindrucken. Doch alles halb so wild, schließlich gehört ein anderes Netzwerk ebenfalls zum Kosmos von Facebook – und wenn eine Plattform derzeit strahlt, dann ist es Instagram. In der Auslese wartet auf euch außerdem ein neuer Growth Hack, ein neues Ad Format auf Facebook sowie hilfreiche automatische Regeln.
Facebooks neue Quartalszahlen
Bei Facebook herrscht leichte Katerstimmung trotz steigender Nutzer- und Umsatzzahlen. Obwohl Facebook in seinem 2. Quartalsbericht 2018 neue Rekordzahlen präsentieren konnte, waren Investoren enttäuscht. Sie haben, für Investoren üblich, mit einer noch steileren Wachstumskurve gerechnet. In Zahlen sieht Facebooks State of the Art folgendermaßen aus:
- 1,471 Mrd. täglich aktive Nutzer
- 2,234 Mrd. monatlich aktive Nutzer
- 13,24 Mrd. US–Dollar Umsatz
Facebook selbst begründet diese, nicht dem Plan entsprechende, Entwicklung vordergründig mit dem Inkrafttreten der DSGVO.
Sehen wir bald A/B Tests für Page Posts?
Was im E-Mail-Marketing und bei Facebook Ads bereits möglich ist, soll zukünftig auch für Page Posts auf Facebook gelten: Die Rede ist von A/B Tests. Erste Screenshots lassen die Funktionsweise erahnen. Demnach lassen sich für einen Post bis zu vier verschiedene Testszenarien anlegen. Besonders interessant dabei ist die Möglichkeit, auf eine ausgewählte KPI (Shares, Reactions, Impressions oder Link Klicks) zu optimieren. Aktuell wurde noch kein Release Date kommuniziert, nichtsdestotrotz ist mit einer baldigen Veröffentlichung zu rechnen.
Neues Ad Format: Augmented Reality Ads
Facebooks Bestrebungen im AR Markt dürften für aufmerksame Beobachter der Branche keine Neuigkeit sein. Schließlich ist AR auf der Entwicklerkonferenz F8 bereits seit längerer Zeit ein Thema. Wirklich greifbar könnte das Thema bald auch für Marketer werden: So verkündete Facebook während eines Events in New York den Start des neuen Augmented Reality Ad Formats. Der zunächst auf die USA beschränkte Rollout ermöglicht es Unternehmen aus dem Bereich Fashion Accessoires, Kosmetik und Möbel ihre Produkte auf eine neuartige Weise zu bewerben.
Die zunächst herkömmlich erscheinende Anzeige beinhaltet einen zusätzlichen „Tap to try on“ Button, welcher schließlich das AR Feature aktiviert. Nutzer sollen durch das neue Format die Möglichkeit haben, das Produkt anschließend an sich selbst oder ihrer Umwelt zu beobachten. Facebook sagt dazu selbst:
People now expect a personalized and visually inspiring experience wherever they shop, whether on their phone or in-store.
Was mit den automatischen Regeln von Facebook alles möglich ist
Die Möglichkeiten von Facebooks Werbeanzeigenmanager sind harmlos ausgedrückt sehr vielfältig. Einer dieser Pfade mit zahlreichen weiterführenden Wegen sind automatische Regeln. Wir waren selbst seit Beginn dieses Features größter Fan, mussten dennoch feststellen, dass sich die Funktionen noch in den Kinderschuhen befanden. Glaubt man adsventure.de, hat sich dieser Umstand geändert. In ihrem Blogpost zeigen sie verschiedene Möglichkeiten auf, die angebotenen Funktionen sinnvoll für die eigenen Kampagnen einzusetzen. Mögliche Regeln sind beispielsweise:
- Senke oder erhöhe das Tagesbudget deiner Anzeigengruppe(n) einmal wöchentlich um 25 %, wenn der ROAS unter bzw. über dem gewünschten Zielwert und die Frequenz kleiner als drei ist.
- Skaliere das Tagesbudget deiner Anzeigengruppe nach deinem ROAS-Zielwert.
- Pausiere Anzeigengruppen, wenn die Frequenz in den letzten sieben Tagen größer als fünf ist.
- Lass dich benachrichtigen, wenn die Frequenz einer Anzeige in den letzten sieben Tagen größer als drei ist.
- Deaktiviere Anzeigen, wenn die CTR in den letzten sieben Tagen unter 1,5 % gesunken ist.
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Instagram ist das Engagement-Paradies
Eine neue Studie der Socialbakers möchte Instagram als den neuen Stern am Social Media Himmel positionieren. Basierend auf ihren gesammelten Daten, lässt sich diese These eindeutig unterstützen. Im Vergleich zu anderen Plattformen kann Instagram zwar mitnichten die meisten User aufweisen, aber in Bereich Engagement sind sie unangefochtene Spitze. Eine mögliche Erklärung für den fruchtbaren Engagement-Boden von Instagram liefert Socialbakers gleich mit:
- Instagrams Algorithmus bevorzugt relevante Inhalte
- User verbringen extrem viel Zeit auf Instagram
- Instagram ist eine rein visuelle Plattform
- Instagram verlang Kreativität
- Erfolgreiche Content Creators fühlen sich auf Instagram zu Hause
Private Accounts – der neue Instagram Growth Hack
Social Media Manager sind stets darauf bedacht, ihre Reichweite kontinuierlich zu erhöhen. Bei dem neuesten Trick dürften aber selbst erfahrene Onliner kurz zurückschrecken. Der neueste Growth Hack für Instagram sind private Accounts. Genau, richtig gehört. Immer mehr Instagram Accounts wurden in letzter Zeit dabei beobachtet, wie sie ihre Profile von öffentlich auf privat stellen. Aber warum das Ganze? Erste Vorreiter haben durch diese Maßnahmen ein höheres Wachstum festgestellt als durch die üblichen Wege (z.B. den Explore Feed). Mehr Wachstum, trotz privater Accounts? Ja, genau! Dadurch, dass viele User Inhalte mit ihren Freunden teilen, sind die Inhalte erst dann sichtbar, wenn sie dem Account auch folgen. Vielen Betreibern ist durchaus bewusst, dass dieser „Trick“ nicht ganz sauber ist. Dennoch ist die Verlockung nach mehr Followern einfach zu groß. Selbst wenn dieser Hack erfolgreich ist, sollten sich Accounts diesen Schritt sehr gut überlegen. Denn das Konzept geht erst dann auf, wenn die Inhalte auch in ausreichendem Maße geteilt werden.
Neues Instagram „Feature“ – Time well spent
Mehr Nutzer, die immer mehr Zeit auf Instagram verbringen – dieses Mantra haben neben Instagram alle Plattformen seit Jahren verfolgt. Denn mehr Zeit auf der Plattform ist gleichbedeutend mit der Ausspielung weiterer Werbeanzeigen. Doch im Laufe der Zeit hat das Sillicon Valley realisiert, dass ihre Produkte den Menschen auch Schaden zufügen können. Die Auswirkungen zu intensiver Nutzung von sozialen Medien wurden in den letzten Monaten dermaßen intensiv diskutiert, dass teilweise ein Umdenken stattgefunden hat. Um Usern wieder mehr Bewusstsein über die Nutzung ihrer App zu geben, führte Instagram das sogenannte „Time Well Spent“ Feature ein. Dabei wird dem Nutzer im Feed eine Mitteilung angezeigt, sobald er alle Beiträge der letzten zwei Tage angesehen hat. Inwieweit sich das neue Feature auf die Nutzungszahlen ausübt, dürfen wir sicher in den nächsten Monaten mit Spannung erwarten.
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