Social Media Auslese August 2019

Wer noch immer an der Bedeutung von Facebook-Fans hängt, der sollte spätestens jetzt davon abkehren. Die neu gewonnene Leidenschaft für Features kann den Instagram-Effekten gewidmet werden, denn diese sind jetzt für jeden frei verfügbar, zumindest die Technik dahinter. Eine besondere Technik erfordern ebenso Instagram-Grids – jedenfalls dann, wenn sie sehenswert gestaltet werden sollen. Weniger öffentlich als Instagram-Grids sind TikTok-Inhalte in Hongkong, welche derzeit von ByteDance zensiert werden.

Tschüss, Like-Button!

Facebook-Fans als Maßstab für die Erfolgsmessung eines Facebook-Kanals zu verwenden, ist in der Öffentlichkeit noch weit verbreitet. Zu gern wird kommuniziert, wie viele Fans eine Facebook-Page hat, um darüber eine Aussage über die Reichweite und den Einfluss der Seite zu treffen. Dass die reine Anzahl an Fans kein Indikator für Beliebtheit, Reichweite und Aufmerksamkeit ist, macht Facebook demnächst noch offensichtlicher. Durch den Wegfall des „Like“-Buttons ist es Usern lediglich möglich, Seiten zu folgen und nicht mehr mit dem „Like“-Button zu abonnieren. Ein minimaler, aber deutlicher Schritt von Facebook, der die Post-Like-Ära weiter vorantreiben wird.

Instagram-Effekte für jeden!

Wer bisher seine Instagram-Story mit realitätsverzerrenden Filtern erweitern wollte, musste sich mit der Auswahl verschiedener Face-Filter von Instagram zufriedengeben. Nun gibt es einen Sinneswandel bei Instagram. Über die Spark AR Plattform lassen sich individuelle Filter erstellen, die anschließend über die Suche in den Story-Filtern aufzufinden sind. Es wird sicher eine Frage der Zeit sein, bis unsere Feeds mit kreativen Filtern abseits der klassischen Hasenohren und Katzenzungen gefüllt werden.

Instagram Filter für jeden
Quelle: sparker.facebook.com

How to: User Generated Content auf Instagram teilen

User Generated Content auf Instagram
Quelle: later.com

Es ist der heilige Gral im Social Media Marketing und etwas, wonach sich jeder Brand-Manager die Finger leckt – User Generated Content. Inhalte, die Privatpersonen auf ihren eigenen Accounts teilen und somit Aufmerksamkeit für ein Produkt in ihrem vertrauten Kreis schaffen, werden als sogenannter User Generated Content (UCG) bezeichnet und in Social Media Kreisen extrem hoch angesehen. Wie jedoch damit umgehen, dass Menschen solche Inhalte teilen? Zwar ist es mehr als schmeichelnd, dass sie unbezahlte Produktwerbung betreiben, gleichzeitig wäre es fahrlässig, diesen Umstand nicht in seiner Kommunikation zu berücksichtigen. Later.com zeigt in mehreren Beispielen auf, wie UGC besonders auf Instagram eingesetzt werden kann, ohne zu sehr von der eigentlichen Markenkommunikation abzuweichen.

Das Instagram-Grid als Social Media Hack verwenden

Wer regelmäßig Zeit auf Instagram verbringt, landet früher oder später auf fremden Accounts, sei es durch die Suche, Prokrastination oder den Einsatz clever verwendeter Features der Plattform. Wer als Seitenbetreiber diesen Umstand nutzen möchte und möglichst viele Personen zu Abonnenten umwandeln will, sollte über sein Instagram-Grid nachdenken. Denn genau dieses Grid ist der erste optische Eindruck, den Besucher eines neuen Profils bekommen. Beispiele, wie ein für alte und neue Besucher ausgerichtetes Profil aussehen kann, finden sich in diesem Blogpost.

Instagram Grid
Quelle: medium.com/better-marketing

Wie TikTok mehr Geld verdienen will

Wohl keine App erhält derzeit eine so intensive Berichterstattung wie TikTok. Nicht zu Unrecht, schließlich gehört sie derzeit zu einer der meist heruntergeladenen Smartphone-Apps und besitzt gerade in jüngeren Schichten der Social Media Nutzer eine herausragende Stellung. Wer mehr als eine Milliarde Downloads verzeichnen kann, hat eine Menge Spielraum an Monetarisierungsmöglichkeiten. Um zukünftig mehr Geld einzunehmen, wird es auf TikTok bald möglich sein, Werbeanzeigen in einem Audience Network auszuspielen. Geübten Nutzern des Facebook Werbeanzeigenmanagers wird dieser Begriff nicht neu sein. Die Anzeigen werden dabei vorrangig in Freemium-Apps ausgespielt. Werbetreibende können in einer Art Blacklist ausgewählte Apps ausschließen. Zudem wird damit gerechnet, dass TikTok zukünftig auf eine Pixel-Lösung setzen wird, die weitere neue Formen der Monetarisierung ermöglicht.

Worum es bei TikTok geht

Wer verstehen will, warum TikTok mehr als eine Milliarde Mal heruntergeladen wurde, der muss verstehen wie TikTok funktioniert. Im Vergleich zu klassischen Social Media Plattformen liegt der Fokus nicht darauf, Personen und Accounts zu folgen. Vielmehr schlägt die Plattform den Usern basierend auf hochmodernen Algorithmen Inhalte vor, die den Usern gefallen könnten. TikTok setzt massiv auf den Einsatz künstlicher Intelligenz, um die eigenen Nutzer kennenzulernen und zu bewerten was gefällt. Das zeigt, wo die Reise für die sozialen Medien hingehen kann (und vermutlich auch wird).

#HongkongProtests und die Zensur von TikTok

Seit mehr als 13 Wochen protestieren vielen Einwohner Hongkongs gegen den zunehmenden Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas. Proteste wie die derzeitigen in Hongkong, aber auch zurückliegende Proteste wie der Arabische Frühling oder andere Bewegungen wie #metoo organisieren sich vor allem online. Damit das möglich ist, müssen Inhalte jedoch zugänglich und auffindbar sein. Genau das sind Inhalte zu den #HongkongProtests nicht. Zumindest nicht auf TikTok. Wie qz.com berichtet, sind unter bekannten Hashtags keinerlei relevante Posts auf der Plattform zu finden. Der Grund dürfte darin liegen, dass die chinesische Mutterfirme ByteDance sich wie andere Unternehmen den Prinzipien der Kommunistischen Partei verpflichtet fühlt. Ein Besorgnis erregendes Beispiel dafür, dass mit großer Macht auch große Verantwortung folgt.

Bald verfügbar: Off-Facebook Activity

Es ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits erhalten wir maßgeschneiderte Werbung, die deutlich persönlicher ist als 0185-Anzeigen, andererseits werden wir wo es nur möglich erscheint verfolgt und getrackt. Facebook ist ein wahrer Meister darin, unser Online-Verhalten zu verwerten. Im Zuge der zurückliegenden Datenschutzvergehen wurde in ausgewählten Ländern ein neues Feature namens „Off-Facebook Activity“ vorgestellt. Dadurch wird es Facebook-Nutzern ermöglicht, ihre Verbindung zwischen den gesammelten Daten und dem eigenen Profil zu löschen. Was heißt das genau? Besucht eine Person einen Shop, der wiederum den Facebook-Pixel verwendet, werden dem Besucher unter Umständen Tage danach Anzeigen mit dem angesehenen Produkt im Feed angezeigt. Möchten Personen in Zukunft darauf verzichten, diese personenbezogene Werbung zu erhalten, stellt Facebook diesen Personen passende Werkzeuge dafür bereit. Im Umkehrschluss werden dadurch hingegen nicht weniger Anzeigen ausgespielt, lediglich entfällt der persönliche Bezug.

Off-Facebook Activity
Quelle: Facebook Newsroom

Was Menschen für die Nutzung von Social Media zahlen würden

Zahlungsbereitschaft für soziale Medien
Quelle: socialmediatoday.com

Das Geschäftsmodell sozialer Medien lässt sich im Prinzip einfach erklären. Menschen nutzen die Dienste kostenlos und geben durch die Verwendung der Apps den Betreibern Zugriff auf ihr Nutzungsverhalten. Diese Plattformen monetarisieren diese Informationen wiederum, indem sie Werbetreibenden ermöglichen, Personen auf Basis ihrer Nutzung mit ihren Werbebotschaften zu erreichen.
Neben der Möglichkeit Einnahmen basierend auf Werbung zu erzielen, gäbe es die Möglichkeit, die Nutzung der Plattformen kostenpflichtig anzubieten. In einer Umfrage wurde dabei herausgefunden, dass Personen am ehesten bereit sind für WhatsApp, LinkedIn und Facetime zu zahlen. Preislich gesehen würden die Befragten am meisten Geld für YouTube und Google Maps ausgeben.

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