Social Media Marketing & Content Marketing – wie man Multiplikatoren findet
Dass sich Content-Marketing und Social Media Marketing verbinden lassen, ist kein Geheimnis. (Ein) Ziel des Content-Marketings ist es, qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen und sie in relevanten Zielgruppen zu verbreiten, um sich hinsichtlich verschiedener Aspekte zu positionieren. (Ein) Ziel des Social Media Marketings ist es, Unternehmen, Know How, Angebote in einer relevanten Zielgruppe bekannt zu machen und durch Kommunikation ein Bild des Unternehmens zur transportieren, bzw. sich ebenfalls in der Zielgruppe zu positionieren. Die Ziele liegen also eng beieinander und so lassen sich Synergien hervorragend nutzen.
Ein Element was beiden Kanälen gemein ist, ist der Unternehmensblog. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung sollten beide also zusammenarbeiten. Gefragte Themen aus der Social Community und Aktionen sollten hier ebenso Platz finden wie suchvolumenstarken Themengebiete, die für relevante Keywords und Rankings sorgen.
Sind die Inhalte erstellt, kann man warten, bis diese irgendwie von alleine gefunden werden (z.B. über Rankings). Oder man kann etwas tun, damit sie über Multiplikatoren in die relevante Zielgruppe gelangen.
Wie findet man nun diese Multiplikatoren in der Social Media Welt?
Ich werde nicht nur reine Social Media Möglichkeiten vorstellen, sondern auch allgemeinere Möglichkeiten, die im besten Fall für Likes, Shares und Social Signals sorgen.
Recherche:
- Einfache Recherche über die Google- und Facebooksuche
- Social Media Suchmaschinen
- Hashtag Suche bei Facebook
- Twitter Listen
- Facebook-Gruppen/Google+-Communities
Tools:
- Follower Wonk
- Zimpel
- Presseverteiler
- Sitehunter bei Linkbird
- Facebook Anzeigen
- Mentions
- Topsy
Recherche
1. Einfache Recherche über die Google- und Facebooksuche
Welche Blogs befassen sich mit dem Themengebiet? Dazu kann man im ersten Schritt einfach die Google Suche bemühen. Das Themengebiet auf Keywords reduzieren und über die Google Blogsuche passende Blogs ausgeben lassen.
Ebenso lässt sich die Facebooksuche nutzen, um Seiten zum Thema zu finden. Da die Graph Search allerdings noch nicht überall eingeführt ist, sind die Ergebnisse hier noch alles andere als zufriedenstellend. Spannend wird es, sobald die umfangreichen Funktionen der neuen Suche zur Verfügung stehen.
2. Social Media Suchmaschinen
Über Social Media Suchmaschinen wie www.isoosi.com lassen sich nicht nur Google- und Bing-Suchergebnisse zu den einzelnen Themen recherchieren. Zusätzlich werden auch Twitter, Facebook und Youtube nach Posts zu den gesuchten Begriffen aufgeführt.
3. Die Hashtag-Suche bei Facebook und Twitter
Noch wird die Funktion bei Facebook mit einem kritischen Auge betrachtet. Doch besonders bei der Recherche nach Themengebieten sowie Seiten und User die sich mit Themen auseinandersetzen, ist sie eine praktische Möglichkeit, um schnell Experten und Multiplikatoren ausfindig zu machen. Auch bei Twitter kann man das versuchen, doch ist hier die Hashtag-Funktion schon soweit etabliert, dass man eine schier unerschöpfliche Zahl an Beiträgen finden wird. Um Twitter nach Multiplikatoren zu durchsuchen, gibt es andere Tools, dazu gleich mehr.
4. Twitter Listen
Hat man einmal entsprechende Multiplikatoren gefunden, sollte man sich ansehen, ob diejenigen Listen zu bestimmten Themen angelegt haben. Darüber lassen sich häufig weitere Experten auf den endsprechenden Gebieten ausfindig machen.
5. Facebook Gruppen/Google+-Communities
Mit ein bisschen Glück findet man auch Facebook-Gruppen und Google+-Communities zu bestimmten Themengebieten in denen mitunter heiß diskutiert wird. Hier findet man nicht nur mögliche Multiplikatoren, sondern kann auch selbst an den Diskussionen teilnehmen um Multiplikator der eigenen Sache zu werden. Allerdings sollte man dazu wirklich aktives Mitglied sein, da einzelne Posts als Werbung abgetan werden und keine Wirkung erzielen.
Tools
1. Follower Wonk
Mithilfe von Follower Wonk lassen sich Multiplikatoren auf Twitter finden. Das Tool bietet die Möglichkeit, nach bestimmten Themen zu suchen. Viel interessanter ist allerdings die Analyse und der Vergleich von Profilen verschiedener User. Hat man beispielsweise bereits drei Experten zum bestimmten Thema, kann man analysieren, wem sie alle gemeinsam folgen, oder wer allen gemeinsam folgt. Die Wahrscheinlichkeit, das jemand dem alle drei folgen ebenfalls ein Multiplikator zu diesem Themengebiet ist, ist hoch.
2. Zimpel
Einmal ein ganz anderes Tool, was online wahrscheinlich noch nicht ganz so effektiv genutzt wird. Zimpel ist seit Jahren der Katalog, wenn es um Kontakte zu Pressevertretern geht. Hier findet man (ja nachdem wie gut die Profile gepflegt sind) Redakteure, Ansprechpartner und Journalisten sowie die Themengebiete für die sie zuständig sind. Auch Verteiler nach bestimmten Themengebieten bzw. Ressorts lassen sich schnelle ermitteln.
Wie bei allen hier vorgestellten Möglichkeiten muss man allerdings stark aussortieren und überprüfen, ob die Multiplikatoren eine passende Plattform bespielen und es sich lohnt mit ihnen in Kontakt zu treten.
Der Nachteil von Zimpel: eine Lizenz ist recht preisintensiv und sollte nur genutzt werden, wenn man häufig Recherchen durchführt. Für einmalige Dinge kann man sich jedoch auch einen 40 tägigen Testzugang einrichten.
3. Pressverteiler
Neben Zimpel kann man sich auch bereits fertige, nach Themen sortierte Presseverteiler zulegen. Das bieten Anbieter wie www.newsaktuell.de an. Auch hier gilt: Preisintensiv, aber lohnend je nach Ziel und Umfang der verfolgten Kampagne.
4. Sitehunter von Linkbird
Wer einen Linkbird-Zugang besitzt, spart sich unter Umständen viel Recherche-Aufwand. Über die Sitehunter-Funktion können gezielt Seiten nach bestimmten individuell anpassbaren Metriken gesucht werden. So kann ganz normal nach Seiten (z.B. auch Blogs) mit bestimmten Keywords, in Text, Titel oder Meta-Daten gesucht werden. Oder aber Seiten, die bereits die Konkurrenz verlinkt haben. Sortierung nach Sichtbarkeitsindex etc. ist mit einem Klick möglich.
5. Facebook Anzeigen
Zwar kein richtiges Tool, aber dennoch lassen sich über Facebook-Anzeigen User, die sich für bestimmte Themengebiete interessieren, gezielt anspielen. Page Posts sind hier eine gute Möglichkeit, um erstellten Content gezielt in der relevanten Zielgruppe zu verbreiten. Man hat so zwar keinen Überblick, wer genau angesteuert wird und was derjenigen mit der Information macht, aber man schafft schnell Reichweite für seinen Content.
6. Mentions
Da die Google Alerts bei weitem nicht mehr so zuverlässig sind wie sie es einmal waren, gibt es neue Dienste, die die Aufgabe, Neuigkeiten zu bestimmten Themen anzuzeigen, übernehmen. Eines davon ist mentions. Hie können bestimmte Themengebiete über Schlüsselwörter eingegrenzt und beobachtet werden. Schreiben immer wieder die gleichen Leute zu diesem Thema? Wer sind die? Mentions zeigt nicht nur Blogs und Seiten an, sondern auch Erwähnungen auf Social Media Plattformen.
7. Topsy
Auch Topsy bietet die Möglichkeit, Twitter nach den Top Multiplikatoren zu bestimmten Themen zu durchsuchen. Das Tool kann jedoch noch viel mehr, beispielsweise Konkurrenzanalyse oder die Anlyse und Überwachung eigener Twitter-Kampagnen. Im 14-tägigen kostenlosen Testzugang sollte also herausgefunden werden, ob sich der volle Funktionsumfang lohnt oder ob man für die reine Multiplikatorenrecherche nicht auf andere Möglichkeiten zurückgreift.
Hat man seine Ergebnisse nun zusammen, ist die Arbeit leider noch nicht getan. Nun geht es an die Bewertung der einzelnen Ergebnisse nach Potential für die eigenen Ziele:
– Hat der Multiplikator Profile auf Social Media Plattformen?
– Hat er ausreichend Follower bzw. Fans?
– Gehören diese der Zielgruppe an die ich erreichen möchte?
– Wie aktiv ist er auf dem Gebiet?
– Welche Sichtbarkeit hat sein Seite bzw. sein Blog?
Im Vorfeld sollten die eigenen Ziele anhand von Kennzahlen festgemacht werden, um einen Bewertungskatalog zu erstellen. Das wird die Ergebnisse sehr wahrscheinlich ausdünnen.
Ist auch dies geschafft, geht es an die Kontaktaufnahme. Auch hier ist das Kampagnenziel ausschlaggebend für Umfang und Art der Anschreiben. Sollen die Multiplikatoren einfach Inhalte weiterverbreiten? Soll ein Austausch mit Ihnen stattfinden, um weitere Themengebiete zu erschließen und langfristige Kooperationen zu erreichen? Ist ein offizielles Anschreiben oder die persönliche Kontaktaufnahme über ein Facebook Profil zielführender?
Aber das ist ein Thema für einen weiteren Blogbeitrag. Jetzt bin ich gespannt auf eure Tipps und Vorgehensweisen bei der Recherche von Multiplikatoren!
Hallo Beatrice,
guter Beitrag. Nach einem längeren Artikel unter http://www.junge-gruender.de/gruenderbasics/lexoffice stehe ich nun genau vor der Fragestellung, wie ich mögliche Multiplikatoren kontaktiere. Hast Du Tipps für mich oder kannst mir sagen, wann der nächste Blogpost zum Thema geplant ist?
Liebe Grüße,
Kevin
Hallo Kevin, Hallo Ralf,
vielen Dank für euer Feedback :). Momentan ist noch kein Folgeartikel geplant, wenn er kommt sagen wir euch Bescheid. Es ist auch garnicht so einfach möglich die Kontaktaufnahme in bestimmte Muster zu drücken. Jede Seite ist anders, und muss demnach anders angesprochen werden. Klar ist, dass ihr dem Multiplikator einen Mehrwert bieten müsst, sei es in Form von Tutorials, Info-Broschüren, Demo-Versionen (z.B. bei deiner Software, Kevin) und dieser Mehrwert sollte auch persönlich kommuniziert werden. Warum denkt ihr, dass euer Thema speziell diesen Multiplikator interessieren könnte? Dies solltet ihr ihm sagen.
Bei anderen Themengebieten lohnt es sich, sich eng mit den Multiplikatoren auszutauschen, über Foren, Twitter, Blogkommentare etc.
Die sehr vereinfachte Formel lautet wohl: setzt euch mit dem Multiplikator auseinander, schafft einen Mehrwert für ihn und kommuniziert diesen – das kann auch die Frage beinhalten, was er sich wünschen würde.
Ich hoffe, das hilft euch ein wenig weiter.
Beste Grüße!
Hallo Beatrice,
kann mich dem Kommentar von Kevin nur anschließen. Wäre genial, wenn du dazu einige Tipps posten würdest. Danke schonmal im voraus!
Ralf
[…] Im Social Media und Content Marketing geht es nicht nur darum gute Inhalte zu erstellen, sondern auch darum, dass diese durch entsprechendes Verteilen Aufmerksamkeit erlangen. Aber wie findet man die passenden Multiplikatoren für das jeweilige Thema? Dieser Frage ist Bea Kretzschmar von Projecter nachgegangen und gibt mit ihrem Beitrag Impulse dafür, wie sich Synergien ausgezeichnet nutzen lassen: „Social Media Marketing & Content Marketing – wie man Multiplikatoren findet“. […]
Hallo Beatrice,
ein sehr schöner Artikel über die Zusammenhänge zwischen Content Marketing und Social Media Marketing! Und auch die einzelnen Punkte sind interessant und gut erläutert. Ich bin gespannt auf die folgenden Beiträge! 🙂
Liebe Grüße
Ja, da sieht man, wie komplex die Themenbereiche doch werden, die nach altem Marketing-Denken immer noch sehr oft getrennt gesehen werden. Letztendlich ist es in den heutigen Medien einfach wichtig zu wissen, dass man kaum einen Kanal für sich allein und abgesondert sehen darf. Wer ein komplexes Bild von sich und seinem Unternehmen im Markt und bei den Kunden positionieren will, der der muss auch „verwoben“ denken. Alles hat schliesslich mit allem zu tun. Wer einen Bereich aussen vor lässt, der wird beäugt, als wolle er etwas vertuschen.
Hallo Beatrice,
vielen Dank für den interessanten Artikel. Hast du Literaturvorschläge für Unternehmen mit geringem Budget welche sich, wie in deinem Artiel beschrieben, auf die Suche nach Multiplikatoren machen wollen?
Grüße,
Joey.