Social Media News 1.5/2025: TikTok im Sturm 🌪️

Was war das bitte für ein aufregender Monat im Social-Media-Kosmos? Meta schockt mit der Abschaffung der Faktenchecks, TikTok steht kurz vor dem Verbot in den USA (und dann doch wieder nicht) und hat jetzt in Deutschland – wie X – auch noch eine Sammelklage am Hals. Instagram hat währenddessen erstmal das Feed-Format angepasst und die App „Edits“ angekündigt, ein hauseigener CapCut-Konkurrent. Damit ihr nicht den Überblick verliert, haben wir euch die wichtigsten News zusammengefasst.

Instagram

Neues Jahr, neues Format

Da sind sie, die bereits letztes Jahr angekündigten, neuen Feed-Formate. Instagram-Beiträge werden nun im vertikalen Format in 3:2 im eigenen Grid angezeigt, nicht mehr im gewohnten quadratischen Format – erstmal eine große Umstellung für viele Marken und Creator, die nun alle Beitragsformate anpassen müssen.

Denn Feed-Posts haben nun eine Größe von 4:5. Bestehende Postings werden nun abgeschnitten, die Vorschau kann aber für den Feed angepasst werden. Adam Mosseri kündigte noch weitere Änderungen an: bspw. den Umzug der Story-Highlights in den Grid. Auch sollen die Posts auf dem Profil neu sortiert werden können und es soll auch die Möglichkeit geben, nur im Grid (und nicht parallel noch im Home-Feed) zu posten. Mehr Informationen gibt es hier.

(Quelle: Adam Mosseri auf Instagram)

Edits: CapCut-Konkurrent incoming?

Als wären die neuen Feed-Formate nicht bereits News genug, liefert Instagram mit „Edits“ nun eine neue, kostenfreie App zur Videobearbeitung. Damit machen sie der App CapCut des TikTok-Mutterunternehmens ByteDance Konkurrenz. Denn auch bei Edits können Videos ohne Wasserzeichen bearbeitet, KI-Funktionen hinzugefügt und direkt geteilt werden. Die neue App soll ab dem 13. März 2025 verfügbar sein, aktuell kann sie schon in den App Stores vorbestellt werden.

Mit der Video-App Edits scheint Meta TikTok und CapCut weitere Konkurrenz machen zu wollen (Quelle: USA Today).

Instagram Bio à la KI

Die Instagram Bio kann ja schon manchmal verwirrend sein. Was genau gehört da jetzt eigentlich rein? Was macht die perfekte Bio aus? Instagram stellt nun ein neues KI-Tool zur Verfügung, das bei der Formulierung der Bio unterstützen soll.

Mit der Funktion „Rewrite“ erhaltet ihr Verbesserungsvorschläge eurer bestehenden Bio. Die „Shuffle Suggestions“ zeigen euch zusätzliche Ideen auf. Ein Digital Creator teilte einen ersten Screenshot der Funktion auf Threads, sie ist jedoch noch nicht bei allen Nutzer*innen verfügbar:

(Quelle: @faslu_35 auf Threads)

Im Test: Downvotes für Kommentare

Offen zeigen, dass man Kommentaren nicht zustimmt – diese oder eine ähnliche Funktion kennen viele von euch sicherlich bereits von Reddit oder TikTok. Nun hat App-Entwickler Alessandro Paluzzi dieses Feature auch bei Instagram entdeckt. Ein kleiner Pfeil neben der „Gefällt mir“-Angabe bei Kommentaren soll eine Art Downvote darstellen:

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Wir sind gespannt, ob und wann diese Funktion eingeführt wird. Sie würde nicht nur eine neue Art von Interaktion bringen, sondern auch weiterhin den Austausch zwischen Nutzer*innen fördern – auch in diesem Jahr ein großes Ziel des sozialen Netzwerkes.

„Friends“ Reels Tab

Den Austausch fördern – das möchte Instagram auch mit dem neuen Reels Tab „Friends“ schaffen, der in ersten Ländern bereits eingeführt wurde. Dort sollen nur Reels angezeigt werden, die von Freund*innen geliked oder mit einer Notiz versehen wurden, um direkt ein Gespräch anzuregen. Wir sind gespannt, wann diese neue Funktion in Deutschland eingeführt wird. Denn auch durch die Shares in den Direktnachrichten wird bereits zum Gespräch angeregt. Braucht es da noch einen extra Tab, was meint ihr?

TikTok

Sammelklage gegen TikTok (und X) in Deutschland

Es waren die Breaking News der Woche: Die niederländische NGO SOMI hat Massenklagen gegen TikTok und X eingereicht. Alle Nutzer*innen von TikTok und X können sich der Klage anschließen (also über 30 Millionen potenzielle Mitklagende). Inhalte der Klage sind fehlender Kinder- und Jugendschutz (besonders auf TikTok bezogen), rechtswidriges Profiling sowie Desinformation, besonders in Bezug auf politische Inhalte. SOMI ist mit ähnlichen Klagen in anderen Ländern bereits aktiv, u. a. mit einer Sammelklage gegen TikTok mit einer Schadenssumme von 2,5 Mrd. Euro in den Niederlanden.

Die Klage beim Berliner Kammergericht wurde durch Spirit Legal eingereicht, einer auf Internetrecht spezialisierten Leipziger Kanzlei (Disclaimer: und seit mehr als 15 Jahren unser unverzichtbarer Partner in allen Rechtsfragen). Die geforderte Schadensersatzhöhe für Jugendliche unter 16 Jahren auf TikTok wurde auf 2000 Euro festgesetzt, für X auf 750 Euro. Das ergibt ein Klagepotenzial von mehreren Milliarden Euro, sofern sich genug Nutzer*innen anschließen.

Unsere erste Einschätzung dazu: vergleichbare Klagen in anderen Ländern haben gezeigt, dass die großen Social Media Plattformen dadurch zu Verhaltensänderungen gezwungen werden können. Insbesondere in Hinsicht auf Wahlen (politische Inhalte) und Jugendschutz (jugendgefährdende Inhalte und unerlaubte Datensammlung) ist es dringend notwendig, geltendes EU-Recht durchzusetzen und für ein sicheres Umfeld zu sorgen.

Eine tiefergehende Analyse gibt es beim Tagesspiegel, wofür eine kostenlose Registrierung nötig ist. Wir werden euch vor allem in unserem wöchentlichen Online Marketing Newsletter dazu auf dem Laufenden halten. Noch nicht abonniert? 💌 Könnt ihr jetzt hier tun!

Goodbye TikTok – oder doch nicht?

Rund um TikTok spielte sich in den USA im vergangenen Monat ein richtiger Krimi ab. Kurz zum Hintergrund: Die beliebte Kurzvideoplattform soll in den USA aufgrund von Datenschutzbedenken verboten werden. Die TikTok-Betreiber ByteDance hatten bis Mitte Januar Zeit, die Plattform zu verkaufen. Als dies jedoch nicht geschehen ist, wurde die App kurzzeitig abgeschaltet und aus den App Stores entfernt.

US-Präsident Donald Trump möchte die App jedoch „retten“: Er erließ ein Dekret, die Vollstreckung des Gesetzes um 75 Tage auszusetzen. Und nun? Wer in den USA die App bereits installiert hat, kann sie wieder wie gewohnt nutzen. In den App Stores steht sie jedoch aktuell nicht zur Verfügung. Hin und wieder ist auch von möglichen Käufern des US-Geschäfts die Rede. Mehr Details könnt ihr in unseren Weekly News der vergangenen Wochen nachlesen.

Viele US User nutzten den Januar, um sich nach alternativen Apps umzusehen. Die chinesische Social Media App REDNote hat es vielen angetan – in den vergangenen Wochen kletterte sie durch die vielen Neuanmeldungen in den App Charts immer weiter nach oben.

Threads

Vorplanen und auswerten

Diese lang ersehnten Funktionen sind nun endlich bei der jungen Kurznachrichtenplattform angekommen: Beiträge auf Threads können ab sofort nicht nur vorgeplant, sondern auch detailliert ausgewertet werden. Vor allem für Social-Media-Manager*innen eine gute Nachricht, die vorher auf externe Social Media Tools zugreifen mussten, um Threads vorplanen zu können.

Auch die detailliertere Auswertung kann für viele Marken und Unternehmen praktisch sein. Denn nun können nicht nur die Zahlen für einzelne Posts angezeigt, sondern Postings eines bestimmten Zeitraums miteinander verglichen werden. Wir freuen uns!

Mark-ups machen Posts noch persönlicher

Ein weiteres Feature führt Threads mit den neuen „Mark-ups“ ein, die es ermöglichen, Beiträge von anderen mit eigenen Markierungen, Anmerkungen und Kritzeleien zu reposten. Eine schöne Spielerei, die die Interaktion zwischen Nutzer*innen fördern kann:

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Tipps & Empfehlungen

Gut zu wissen: die besten Posting-Zeiten

Content posten – aber wann? Während manche von euch neue Beiträge vielleicht eher am Morgen posten, schwören andere auf das Posten am Abend. Die Plattform Buffer lieferte jetzt hilfreiche Empfehlungen aus der Analyse von mehr als zwei Millionen veröffentlichten Instagram-Posts des vergangenen Jahres. Social Media Experte Matt Navarra hat die Daten für Instagram in seinem Threads-Post hilfreich zusammengefasst:

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Außerdem hat er parallel dazu Daten für LinkedIn geteilt.

Laut Matt Navarra eignen sich Montag und Freitag am besten für das Posten auf Instagram. Sonntag ist hingegen kein guter Tag. Die besten Posting-Zeiten liegen bei 15 Uhr bis 18 Uhr. Bei LinkedIn laufen die Wochentage am besten, am Wochenende gibt es nicht viel Interaktion. Hier kann man sich bei den Posting-Zeiten an klassischen Arbeitstagen orientieren, also etwa zwischen 7 und 16 Uhr.

Und sonst so?

Fotos können in den Instagram-Nachrichten ab sofort in HD-Qualität versendet werden und auf Instagram können – zumindest in den USA – in der App bis zu 3 Minuten lange Reels erstellt werden.

Thementipps für die folgenden Monate

Vom Karneval über die Earth Hour bis hin zum Welttag des Buches: Auch in den kommenden Monaten stehen wieder einige interessante Themen- und Feiertage für eure Redaktionsplanung an. 👇

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