Social Media Trolle
Sie sind plump, sie sind nervig und sie sind unheimlich. Jeder hat schon einmal etwas über sie gelesen oder gehört. Der ein oder andere ist ihnen vielleicht auch schon einmal begegnet. Sicher ist alle kennen sie – die Social Media Trolls. Das aus der Mythologie entsprungene kleine Wesen treibt nun nicht mehr in Fabeln Unfug, sondern lässt sich im world wide web aus.
Wer sind diese Troll?
Social Media Trolls sind Personen oder Bots, die sich im Social Web ausleben. Sie kommentieren Beiträge auf eine besonders provokante Art und bewirken damit meist negative Interaktion. Ziel der Trolle ist es, besonders auf emotionaler Ebene andere User zu erreichen und herauszufordern. Sie stören vorsätzlich die Kommunikation innerhalb einer Community oder eines Beitrages und erhoffen sich besonders unsachliche Antworten. Dabei agieren sie selbst auf einer sehr unterschwelligen Art und Weise.
Wo leben die Trolle?
Der gemeine Web-Toll hält sich wie der Name schon verrät im web2.0 auf. Am liebsten in Foren, Plattformen, Blogs und den großen sozialen Netzwerken. Also überall dort, wo Interaktion durch kommentieren möglich ist.
Wie erkenne ich sie?
Da der Troll von Natur aus sehr spezifisch ist, lässt er sich auch schnell und einfach erkennen. Aus verschiedenen Quellen kristallisieren sich folgende Charakteristika aus:
- … agieren absichtlich, wiederholt und schädlich
- … ignorieren und verletzen die Grundsätze der Community
- … richten nicht nur inhaltlichen Schaden an, sondern versuchen auch, Konflikte innerhalb der Community zu schüren
- … sind innerhalb der Community isoliert und versuchen ihre virtuelle Identität zu verbergen, etwa durch die Nutzung von Fakeaccounts
- … übertreiben gern
- … werden schnell persönlich
- … haben eine schlechte Rechtschreibung und Grammatik
Die Hauptbeweggründe des Trollings sind Langeweile, Ringen nach Aufmerksamkeit, Rache, Spaß und Unterhaltung sowie der Wunsch einen Schaden anzurichten.
Was unternehme ich gegen Trolle im Social Media?
Es gibt verschiedenste Arten und Techniken wie man gegen Trolle vorgehen kann. Sicherlich sind die Maßnahmen abhängig von der Intensität des Trolls.
Alle Maßnahmen auf einem Blick:
- User über Trolle informieren: Die Mitglieder der Community sind über die Existenz von Trollen aufgeklärt und lassen sich ggf. gar nicht erst auf diese ein.
- Trolle kennzeichnen: Eine eher in Foren gängige Praxis ist es die Beiträge der Trolle mit dem sogenannten Roten Hering (Beispiel: ><((((*>) zu markieren und damit andere User darauf aufmerksam machen, dass es sich um einen Troll handelt.
- DNFTT – Do not feed the troll!: In der Regel hat es sich bewährt, nicht auf die Trolle zu reagieren. Denn der Troll will Aufmerksamkeit, wenn er diese nicht bekommt, gibt es keinen Nährboden für seine Aktivitäten. So sterben sie schneller aus.
- rational Antworten: Wenn eine Antwort unausweichlich ist, dann sollte diese rational sein und nicht auf die emotionale Ebene des Trolls heruntergebrochen werden. Auch hier gelten die Grundregeln der Social Media Kommunikation: höflich, klar und deutlich antworten.
- Beiträge verbergen: Wenn die Beiträge zu beleidigend werden oder ein schlechtes Licht auf die Seite, die Firma oder das Produkt werfen, dann ist der erste Schritt die Beiträge zu verbergen. Hier sollte aber in jedem Fall darauf aufmerksam gemacht werden, dass aus bestimmten Gründen gewisse Beiträge entfernt wurden. Der Troll wird schnell merken, dass seine Kommentare nicht mehr vorhanden sind und im besten Fall aufgeben.
- Troll blockieren: Das radikalste Mittel gegen die Trolle ist die Blockade. Wenn alle vorhergehenden Maßnahmen keine Verbesserung der Situation bringen, so bleibt häufig nur noch der Weg den Troll auszuschließen.
Neben den klassischen Meinungen kursieren auch Theorien im Web, warum man den Trollen wenigstens einmal am Tag antworten sollte. Nämlich weil sie das Gesamtbild enorm verzerren. „So werden aus Minderheitsmeinungen für den flüchtigen äußeren Beobachter, für Journalisten und Politiker, aber auch für die Trollenden selbst scheinbare Mehrheitsmeinungen.“ Heißt es in einem Artikel der t3n.
Fazit
Jeder muss individuell darüber entscheiden, wie er in seinem Netzwerk mit dem Störenfried umgeht. Ignorieren spart sicherlich Zeit und Nerven. Doch sollten auch nicht alle Aussagen und Meinungen unkommentiert im Web stehen. Wichtig ist, die Trolle im richtigen Moment im Zaum zu halten, damit sie keinen langfristigen Schaden für den Kunden, das Produkt oder die Seite anrichten.
Ups, da ist wohl der Troll in Michaela kurz durchgebrochen. 😉 In Punkt 4 unter „Wie erkenne ich sie?“ sind wohl die Fakeaccounts gemeint, nicht die Gesichtskonten.
Hallo Jenny, vielen Dank für den Hinweis 😉
Immer gern. Danke für die informativen Beiträge.