Top 10 der deutschen Facebook-Shops

Social Commerce verbindet die Features eines sozialen Netzwerks mit einem Onlineshop. Nichts Neues, aber trotzdem kaum bekannt. Facebook bietet seit diesem Jahr die Möglichkeit an, über Tabs einen Shop auf der Unternehmensseite einzubinden. Doch irgendwie sind die aktiven Unternehmen in diesem Bereich rar und die Integration der Onlineshops in die Facebook Pages kommt nicht so bei den Usern an.

Eine  Studie zum eCommerce untersuchte die Gründe. Das Hauptproblem scheint schlichtweg zu sein, dass die User nicht ihre Kreditkarteninformationen Facebook anvertrauen wollen und außerdem virtuelle Währungen, wie Bitcoins oder Facebook Credits, ablehnen. Allerdings ist das ein Imageproblem Facebooks, unter dem die Unternehmen da leiden. Denn die Daten werden ausschließlich dem Shop-Betreiber übermittelt und sind nicht von Facebook nutzbar oder einsehbar. Trotz der Vorbehalte haben Facebook Shops eine Chance verdient, schließlich bieten sie eine zusätzliche Möglichkeit die Bestseller oder das ganze Produktsortiment einem festen Fan-Stamm vorzustellen und über spezielle Rabatt- oder Gutschein-Aktionen die treuen Facebook-Fans zu belohnen.
Im August haben wir uns schon mal im Facebook Commerce umgeschaut und die Best & Worst Practices vorgestellt. Dominiert von internationalen Unternehmen, war in der Aufzählung wenig von deutschen Facebook Shops zu lesen. Aber in drei Monaten kann viel passieren und im Social Media ist sowieso heute immer alles anders als gestern. Grund genug, noch einmal zu recherchieren, was die deutschen Onlineshops im Bereich Facebook Commerce ihren Fans zu bieten haben. Das Ergebnis sind zehn ganz unterschiedliche Unternehmen, die es verstehen, die Features eines sozialen Netzwerks mit dem Verkaufsgedanke zu verbinden.

Die Top 10 der deutschen Facebook Shops

 
billiger.dePlanetSports

Platz 10: Planet Sports

Planet Sports hat zwar keinen Shop integriert, aber mit dem Motto „Kleine Geschenke erhalten die Facebook-Freundschaft“ bekommt man einen 5€-Gutschein geschenkt und kann seinen Facebook-Freunden kostenlos auch einen schenken. Der Gedanke ist nett und kurbelt das Kaufinteresse an.

Platz 9: billiger.de

Bei billiger.de gibt es nur gegen einen Klick auf „Gefällt mir“ einen Blick auf die Sonderangebote. Einmal durch das Fan-Gate geschritten, offenbart sich dem Interessierten die „Drück den Preis“-App, wo man mit Hilfe seiner Freunde günstig diverse Elektronikartikel ersteigern kann. Für Sparfüchse und Auktionsliebhaber hat die Facebook Integration der Auktionen den Vorteil, dass Freunde schnell zum Mitbieten animiert werden können und billiger.de so die Bekanntheit steigert.

Platz 8: Bulbby / Platz 7: Happy Kidz

Bulbby und Happy Kidz haben zwar auch keinen Shop integriert, aber der Facebook Commerce Gedanke ist da. So zeigen die beiden Anbieter von Kinderkleidung und Kindergartenmöbeln mit ihren Topsellser den interessierten Fans einen Überblick des Angebots. Einmal auf das Produkt geklickt, wird man auch direkt zum Onlineshop weitergeleitet und kann drauf los kaufen.
bulbby-happykidz
Post

Platz 6: Deutsche Post

Die Deutsche Post hat an alles gedacht und war auch beim Anlegen von Facebook-Seiten sehr eifrig. Über die Hauptseite kommt man auf das „Deutsche Post Menü“, das alle lieferbaren Informationen zusammenfasst und auf einzelne Unterseiten der Post auf Facebook führt, wo man dann wiederum zum Postoffice-Shop geleitet wird, um dort die Preise und Produkte im Flyer-Design zu finden. Im Corporate Design der Post ist der Postoffice-Shop ein Versuch, die Fans auf Angebote aufmerksam zu machen. Durch die Fülle an Post-Seiten geht das allerdings etwas unter.

Platz 5: Pampers Deutschland

Über den Tab „Shop“ bietet Pampers allen Besuchern der Seite eine Storefront, die alle Produkte zeigt. Will man dann Windeln kaufen, wird man in den Onlineshop weitergeleitet. Schade ist, dass es keine speziellen Angebote für die Facebook-Fans gibt. Daher dient der Shop-Tab eher zur Information, dass es überhaupt möglich ist, Windeln online zu bestellen. Für eifrige Social Media-Mamis sicherlich eine nützliche Info.

pampers

Platz 4: verschenx

Verschenx hat einen ganz anderen Ansatz als die bisherigen Seiten. Der Anbieter von Gutscheinen für den Raum Dresden bietet die Möglichkeit, direkt über die Facebook-App Gutscheine für Getränke oder Essen in einem Restaurant oder einer Bar zu kaufen und Freunden via Facebook oder per E-Mail zu schenken. Und was erhält die Freundschaft mehr als kleine Geschenke?
verschenx
eventim

Was haben die Top 3, was die anderen nicht haben?

Alle bisher genannten Beispiele versuchen sich bereits im Facebook-Commerce, machen aber nicht den ganz großen Schritt, sondern stellen ihren Fans eher Informationen zur Verfügung, als sie mit besonderen Angeboten oder einem extra für Facebook aufbereiteten Shop zum Kaufen zu ködern. Auch die Verbindung zum Social Networking fehlt bei den meisten. Nur Planet Sports und verschenx testen sich darin. Die Top 3 haben schon weiter gedacht.

Platz 3: Eventim

Eventim ist mit einem komplett integrierten Shop auf Facebook vertreten. Vom Auswählen bis zum Bezahlen läuft alles über die Plattform. Das Einzige, was fehlt, ist die Integration von Teil- und Like-Funktionen. Der Vorteil eines Facebook-Shops ist es ja, Informationen viral zu verbreiten und auch Freunde teilhaben zu lassen. Da kann also noch einiges ausgebaut werden.

Platz 2: Deichmann

deichmann
Schuhe sind der Frauen liebste Freunde. Deichmann hat das erkannt und das gesamte Schuhsortiment für Facebook aufbereitet. Die Storefront zeigt alle Modelle
Schöne App mit übersichtlichem und klarem Design, aber auch hier fehlt ein gewisser Mehrwert, der den Facebook-Nutzern den Kauf schmackhaft macht.mit Preis und verfügbaren Schuhgrößen. Ist einmal Interesse geweckt, wird der kaufbereite User in den Onlineshop weitergeleitet. Gefällt ein Modell, kann man das auch mit seinen Freunden teilen.

Platz 1: Thalia

Thalia hat es an die Spitze der deutschen Facebook-Shops geschafft. Warum? Ein „Gefällt mir“ Button ist für jedes Produkt integriert, es kann jedes Buch kommentiert werden, was dann im Newsfeed erscheint und es werden auch Rezensionen aus dem Onlinshop angezeigt. Der eigentliche Kauf wird dann doch auf www.thalia.de abgewickelt, aber dafür sind alle Bestellungen mit einem Buch portofrei.
thalia1
Der Kreativ-Bonus geht an: Zalando und Otto. Die beiden Versandhäuser haben zwar keinen eigenen Shop, aber präsentieren ihr Warenangebot über einen Style-Generator. Für Fashion-Bloggerinnen und Mode-Fans ein schönes Spielzeug und ab und an gibt es auch etwas zu gewinnen für das beliebteste Outfit.
Chance für kleine Unternehmen: Die Hamburger Event-Agentur HHonolulu Events macht vor, wie man Social Commerce nutzen kann, auch wenn man keinen Onlineshop betreibt. Die eigene kleine Kollektion und die Tickets für die veranstalteten Events können direkt im Facebook-Shop gekauft werden. Jedes einzelne Stück kann außerdem kommentiert und im Newsfeed geteilt sowie auf Pinterest gepinned werden. Barrierefreie Kommunikation, komplette soziale Integration und hübsch sieht es auch aus – da können sich andere Seiten ein Beispiel nehmen. Die Seite ist übrigens neben Eventim der einzige Shop, der den Kaufprozess in einer Facebook-App abwickelt.

Fazit

HH-Honolulu-Events
Facebook-Shops sind in Deutschland eher eine Seltenheit. Die Ablehnung der Fans, bei Facebook Bankdaten oder die Kreditkartennummer anzugeben, spiegelt sich auch in den Shop-Lösungen der deutschen Seiten wieder. Über den Shop-Tab wird fast ausschließlich eine Storefront dargeboten, die das Sortiment oder die Topseller abbildet, um den interessierten Käufer dann auf den externen Online-Shop weiterzuleiten. Bisher wird den Facebook-Nutzern auch kaum ein Mehrwert geboten. Spezielle Aktionen oder Rabatte sind entweder gut versteckt oder nicht vorhanden. Alles in allem sind die technischen Möglichkeiten für den direkten Kauf auf Facebook vorhanden und auch für Design-Elemente ist genug Platz, doch es scheitert an der Bereitschaft der Facebook-Nutzer, über die Plattform einzukaufen und auch daran, dass die Option einen Shop einzurichten noch eher Insider-Wissen ist. Bei den genannten Beispielen sind leider keine Zahlen bekannt, die den Erfolg oder Misserfolg von Facebook Commerce belegen.
Habt ihr denn schon Erfahrungen mit F.-Commerce gemacht? Lohnt sich die Integration eines Shops oder sollten Kundenkommunikation und Verkaufsplattform doch getrennte Bereiche bleiben?


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sascha
sascha
vor 11 Jahren

Ich denke Shops in Facebook sind schon sehr gut bei ordentlichen Produkten vermarkten sie sich quasi von selbst.. vorallem bei Produkten an Jugendliche die Pausenlos in Facebook hängen kann sich sowas verbreiten wie ein lauffeuer.. das spart sehr viel Geld an marketing…

Alexander Richter
Alexander Richter
vor 11 Jahren

Super, eine solche List habe ich bereits länger, wenn auch wenig aktiv, gesucht.
Da ich der Meinung bin, dass das Facebook-Universum immer weiter in sich abgeschlossener wird, halte ich den Schritt für große Shops für wichtig. Hier sind solche Cases einfach interessant.

Cecile
Cecile
vor 11 Jahren

Ich persönlich würde nicht über die Facebook Plattform Einkaufen.
Schon allein weg dem Zweifelhaften Datenschutz von Facebook.
Aber ich könnte mir gut vorstellen dass,
das zum Renner der Facebook Jugend werden könnte.
Dann wird es nicht mehr heißen wer hat am meisten Freunde auf Facebook
sondern wer hat am meisten auf Facebook geshopt.
Doch könnte ich mir gut Vorstellen 😉

Lea
Lea
vor 11 Jahren

Ja Bücher könnte ich mir noch gut vorstellen über Facebook zu kaufen aber alles andere nicht wirklich. Und bei Thalia habe ich so schon viel bestellt da könnte ich es mir noch vorstellen über Facebook zu bestellen. Aber im Prinzip finde ich das ein bisschen Quatsch über Facebook zu schoppen, für die die wirklich viel auf Facebook
sind kann es ja Praktisch sein. Was mich davon auch ab hält über Facebook zu schoppen ist die Datensicherheit, da zweifle ich sehr dran.

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Social Commerce – Einkauf im Internet als soziales Erlebnis « Social Media Knigge
vor 11 Jahren

[…] für den Social Commerce, doch der letzte Schritt ist noch nicht getan. Auch heute sind selbst in dieser Top 10 der besten deutschen Facebook-Shops fast keine „echten“ Facebook-Shops dabei: Viele Seiten nutzen Facebook konzeptionell und […]

trackback
Kennt eigentlich irgendjemand dieses F-Commerce? » Handelsfragen
vor 11 Jahren

[…] Sie! Beispiele für F-Commerce sind z. B. Thalia, Deichmann oder Eventim (besonderer Dank an Projecter, ohne die wir keinen der genannten Shops sonst gefunden […]

hans
hans
vor 11 Jahren

Nette Seiten habt ihr hier.
Sind mit diesen Shops überhaupt geld zu verdienen ??
Und was ist mit den Daten, bleiben die bei mir oder werden die an Facebook geleite ohne das ich das Merke…
MfG
Hans

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Best Practice deutscher Facebook-Shops | Projecter GmbH
vor 10 Jahren

[…] gut einem Jahr haben wir hier zuletzt eine Auswahl von positiven Beispielen im Facebook E-Commerce präsentiert. Längst war es an der Zeit, sich wieder auf die Suche nach Facebook-Shops zu […]

Stefan
Stefan
vor 10 Jahren

Habe den Gedanken an einen eigenen Facebook Shop bisher immer wieder verdrängt. Mir persönlich ist auch kein einziger Bekannt, außer den hier jetzt aufgeführten.
Denke das die Bedenken von Seiten der Nutzer bezüglich Dateneingabe bei Facebook einfach zu groß ist, verständlicherweise.
Die Option tolle Produkte auf Facebook zu präsentieren und direkt auf den eigenen Shop umzuleiten hat da schon eher seinen Reiz, wobei das auch mit einer einfachen Facebook Seite möglich ist. Aber einige Betreiber von Software für Facebook Shops sind ja gerade etwas aggressiver unterwegs, mich erreichen in letzter Zeit fast täglich irgendwelche Mails bezüglich diesen Shops.